Osterweg Station 5

Station 5 - Jeder hat sein Kreuz zu tragen

Stationstext zum Nachlesen und hören

Die Bibel, Johannes 19,17 & Lukas 23,26

Jesus trug sein Kreuz selbst aus der Stadt hinaus zu der so genannten Schädelstätte; auf Hebräisch heißt sie Golgatha.

Als die Soldaten Jesus aus der Stadt hinausführten, kam gerade ein Mann vom Feld; er hieß Simon und stammte aus Kyrene. Sie hielten ihn an und luden ihm das Kreuz auf, und er musste es hinter Jesus hertragen.

Was geschah

Die Verurteilung von Jesus war bemerkenswert:
Schon vor dem jüdischen Gericht (dem „Hohen Rat“) mussten Zeugen bestochen werden, um Jesus überhaupt eine Schuld vorzuwerfen. Der Haupt-Anklagepunkt war: „Gotteslästerung“, denn Jesus bejahte die Frage, ob er der Sohn Gottes sei. Der Römische Statthalter Pontius Pilatus sagte es frei heraus: „Ich finde keine Schuld an ihm.“

So wird zweimal bezeugt, dass Jesus völlig schuldlos war. Durch Aufwiegelung des Volkes kam es trotzdem zur Verurteilung Jesu. Die Massen forderten die Kreuzigung, eine der schlimmsten und quälendsten Hinrichtungsmethoden der damaligen Zeit.

Jesus, schon von der vorangegangenen Auspeitschung geschwächt, musste sein Folterinstrument, den Kreuzbalken, selbst an die Hinrichtungsstelle tragen. Ein Mann namens Simon kam gerade von der Feldarbeit und wurde von den römischen Soldaten gezwungen, Jesus das Kreuz abzunehmen und ihm nachzutragen.

Und ich?

Simon von Kyrene wurde schon immer als ein „Urtyp“ eines Christen angesehen. Denn Jesus sagte es auch vorher schon: „Wenn jemand mein Jünger sein will, muss er sich selbst verleugnen, sein Kreuz täglich auf sich nehmen und mir nachfolgen.“ (Lukas 9,23)

Da ist Wichtiges angesprochen: Christsein ist kein Leben auf Wolke Sieben, kein andauernder Höhenwanderweg! Jeder hat seine Lasten zu tragen, das gehört zum Leben dazu. Wenn wir Jesus ernst nehmen, wird klar: Das Christsein macht das Leben nicht nur leichter. Es kommen Lasten dazu. Zu allen Zeiten wurden Christen auch missverstanden, verachtet, verfolgt.
Genauso wenig, wie Jesus in die damalige Gesellschaft passte, passen oft Christen in die ihre. So waren die Christen schon den Römern ein Dorn im Auge, sie waren – wie Martin Luther einst - von der damaligen Kirche geächtet und im Dritten Reich standen die bekennenden Christen der Staatsideologie im Weg.
Nicht wenige haben das mit dem Leben bezahlt. (Etwas anderes ist es, dass die Christen leider durch falsches, manchmal verwerfliches Verhalten oft selbst dazu beitragen, dass ihr Christsein nicht glaubwürdig wahrgenommen wird.)
Bei allem gilt:
„Gott legt uns eine Last auf, aber er hilft uns auch!“ Psalm 68,20

Gerne dürfen Sie einmal das Kreuz tragen, um ein Gefühl für das Gewicht zu bekommen!

Bibeltext zum Nachlesen

Lukas 22,63 – 23,26
22,63 Die Männer, die Jesus bewachten, trieben ihren Spott mit ihm und schlugen ihn. 64 Sie verhüllten sein Gesicht und sagten zu ihm: »Du bist doch ein Prophet! Sag uns: Wer hat dich geschlagen?« 65 Und noch viele andere Schmähungen musste er über sich ergehen lassen.

66 Als es Tag wurde, versammelten sich die Ältestenschaft des jüdischen Volkes sowie die führenden Priester und die Schriftgelehrten zu einer Sitzung des Hohen Rates und ließen Jesus vorführen. 67 »Bist du der Messias, dann sag es uns!«, forderten sie ihn auf. Er entgegnete: »Wenn ich es euch sage, glaubt ihr es mir ja doch nicht, 68 und wenn ich euch frage, antwortet ihr nicht. 69 Aber von jetzt an wird der Menschensohn an der rechten Seite des allmächtigen Gottes sitzen.« 70 Da riefen sie alle: »Dann bist du also der Sohn Gottes?« Er erwiderte: »Ihr sagt selbst, dass ich es bin.« 71 Darauf erklärten sie: »Wozu brauchen wir noch Zeugenaussagen? Wir haben es ja selbst gehört, und dazu noch aus seinem eigenen Mund.«

23,1 Der gesamte Hohe Rat erhob sich. Sie führten Jesus zu Pilatus 2 und trugen diesem ihre Anklage vor. »Wir haben festgestellt«, sagten sie, »dass dieser Mann unser Volk aufwiegelt; er hält die Leute davon ab, dem Kaiser Steuern zu zahlen, und behauptet, er sei der Messias und König.« 3 Pilatus fragte Jesus: »Bist du der König der Juden?« – »Du selbst sprichst es aus«, erwiderte Jesus. 4 Darauf sagte Pilatus zu den führenden Priestern und der Volksmenge: »Ich kann keine Schuld an diesem Menschen finden.« 5 Aber sie beharrten auf ihren Anschuldigungen und erklärten: »Mit seiner Lehre, die er im ganzen jüdischen Land verbreitet, hetzt er das Volk auf. Angefangen hat er damit in Galiläa, und jetzt ist er bis hierher gekommen.«

6 Als Pilatus das hörte, fragte er, ob der Mann ein Galiläer sei. 7 Man bestätigte ihm, dass Jesus aus dem Herrschaftsbereich des Herodes kam. Da ließ er ihn zu Herodes führen, der in jenen Tagen ebenfalls in Jerusalem war. 8 Herodes war hoch erfreut, Jesus endlich zu Gesicht zu bekommen. Er hatte sich seit langer Zeit gewünscht, ihn einmal zu sehen, nachdem er schon viel von ihm gehört hatte. Nun hoffte er, Jesus würde in seiner Gegenwart ein Wunder tun. 9 Er stellte ihm viele Fragen, aber Jesus gab ihm nicht eine einzige Antwort. 10 Die führenden Priester und die Schriftgelehrten standen dabei und brachten schwere Beschuldigungen gegen ihn vor. 11 Auch Herodes und seine Soldaten hatten für Jesus nur Verachtung übrig. Sie trieben ihren Spott mit ihm und hängten ihm ein Prachtgewand um, und so schickte Herodes ihn zu Pilatus zurück. 12 Herodes und Pilatus, die bis dahin miteinander verfeindet gewesen waren, wurden an diesem Tag Freunde.

13 Pilatus rief die führenden Priester, die anderen führenden Männer und das Volk zusammen 14 und erklärte: »Ihr habt diesen Mann vor mich gebracht, weil er angeblich das Volk aufwiegelt. Nun, ich habe ihn in eurem Beisein verhört und habe ihn in keinem der Anklagepunkte, die ihr gegen ihn erhebt, für schuldig befunden. 15 Im Übrigen ist auch Herodes zu keinem anderen Schluss gekommen, sonst hätte er ihn nicht zu uns zurückgeschickt. Ihr seht also: Der Mann hat nichts getan, womit er den Tod verdient hätte. 16-17 Darum werde ich ihn auspeitschen lassen und dann freigeben.« 18 Doch da schrien sie alle im Chor: »Weg mit ihm! Gib uns Barabbas frei!« 19 Barabbas saß im Gefängnis, weil er an einem Aufruhr in der Stadt beteiligt gewesen war und einen Mord begangen hatte. 20 Pilatus, der Jesus freilassen wollte, versuchte noch einmal, sich bei der Menge Gehör zu verschaffen. 21 Sie aber schrien nur umso lauter: »Lass ihn kreuzigen! Lass ihn kreuzigen!« 22 Pilatus machte noch einen dritten Versuch. »Was für ein Verbrechen hat er denn begangen?«, fragte er sie. »Ich habe nichts an ihm gefunden, wofür er den Tod verdient hätte. Darum werde ich ihn auspeitschen lassen und dann freigeben.« 23 Doch sie gaben nicht nach. Mit aller Macht forderten sie, Jesus solle gekreuzigt werden. Schließlich beugte sich Pilatus dem Druck der schreienden Menge 24 und entschied, dass sie ihren Willen haben sollten. 25 Den, der wegen Aufruhr und Mord im Gefängnis saß, gab er frei, wie sie es gefordert hatten; Jesus aber opferte er ihrem Willen.

26 Als die Soldaten Jesus aus der Stadt hinausführten, kam gerade ein Mann vom Feld; er hieß Simon und stammte aus Zyrene. Sie hielten ihn an und luden ihm das Kreuz auf, und er musste es hinter Jesus hertragen.

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Auf dem Weg nach Golgatha

Vor dem Hohem Rat wird Jesus verhört. Der Hohe Priester fragt Jesus: „Bist du der Christus, der Sohn Gottes?“ Jesus gibt es zu. Das wollen sie Jesus nicht glauben. Sie sagen: „Das ist Gotteslästerung, er muss getötet werden.“
Jesus wird angespuckt und geschlagen. Später wird Jesus zum römischen Statthalter Pilatus gebracht, dort von den Juden angeklagt und von Pilatus verhört. Pilatus findet keine Schuld an Jesus. Er ist sich sicher, dass der Hohe Rat Jesus loswerden will.

Pilatus unternimmt mehrere Anläufe, um Jesus freizulassen. Doch die Volksmenge schreit und verlangt, dass der Herr Jesus gekreuzigt wird. Pilatus gibt der Menge nach. Daraufhin lässt Pilatus Jesus auspeitschen. Die Soldaten setzen ihm eine Dornenkrone auf seinen Kopf und verspotten ihn. Nun muss Jesus sein Kreuz durch die ganze Stadt zum Hügel Golgatha tragen.
Als Jesus unterwegs nicht mehr kann, zwingen die Soldaten einen vorübergehenden Mann, das Kreuz weiterzutragen bis zum Hügel Golgatha.

Videoclip - Jeder hat sein Kreuz zu tragen