Osterweg Station 4

Station 4 - Wohin mit meinem Versagen

Stationstext zum Nachlesen und hören

Die Bibel, Lukas 22,61+62

Da wandte sich der Herr um und blickte Petrus an. Petrus erinnerte sich daran, wie der Herr zu ihm gesagt hatte: „Bevor der Hahn heute Nacht kräht, wirst du dreimal erklären, dass du nicht zu mir gehörst und mich nicht kennst“.
Und Petrus ging hinaus und weinte in bitterer Verzweiflung.

Was geschah

Die Schlinge um Jesus zog sich immer mehr zu. Fast alle Jünger waren geflohen. Aber Petrus wollte in der Nähe seines Meisters bleiben, der ihm inzwischen mehr als alles andere bedeutete. Schließlich war er sich noch vor ein paar Stunden ganz gewiss:
Auch wenn alle andere Jesus verlassen würden, er würde immer zu Jesus stehen, selbst, wenn ihm das das Leben kosten würde. Als er nacheinander von drei Menschen „entlarvt“ und angesprochen wurde: „Du gehörst doch auch zu diesem Jesus“, stritt er es rigoros ab: „Ich kenne diesen Menschen nicht“. Dann krähte der Hahn - Und Petrus dachte daran, dass Jesus ihn gewarnt hatte: In dieser Nacht, bevor der Hahn kräht, wirst du mich drei Mal verleugnen. Dieses Versagen war für Petrus so schlimm, dass er hinausging und sehr weinte, wie jemand, der in einer unbedachten Minute alles kaputt gemacht hatte.

Und ich?

Manchmal stehen sie in unserer Erinnerung auf: Die alten, vielleicht längst verjährten Fehlentscheidungen in unserem Leben.
Das Versagen, das mich und andere kaputt gemacht hat. Der Vertrauensbruch, der meine Beziehungen zerstört hat. Der Lebensabschnitt, der verhinderte, dass ich aus meinem Leben das gemacht habe, was meine Gaben eigentlich möglich gemacht hätten.

Vieles davon kann nicht mehr rückgängig gemacht werden. Das ist das Endgültige an manchem Versagen. Petrus wusste keinen Ausweg.

So, wie wir oft auch nicht. Und doch: Gerade das, was in der Passionswoche geschah, gibt Anlass zur berechtigten Hoffnung, dass wieder gut werden kann, was böse war. Dass wir wieder leben und aufatmen dürfen trotz vermurkster Wege. Ein Ergebnis der Passionsgeschichte ist, dass Jesus später sagen konnte:

„Siehe, ich mache alles Neu!“
(Offenbarung 21,5)

Bibeltext zum Nachlesen

Lukas 22, 54-62
54 Die Männer packten Jesus, führten ihn ab und brachten ihn in den Palast des Hohenpriesters. Petrus folgte ihnen in einiger Entfernung. 55 In der Mitte des Innenhofes hatte man ein Feuer angezündet; Petrus setzte sich zu den Leuten, die dort beieinander saßen. 56 Eine Dienerin sah ihn im Schein des Feuers dasitzen, musterte ihn aufmerksam und meinte dann: »Der hier war auch mit ihm zusammen!« 57 Aber Petrus stritt es ab: »Ich kenne diesen Mann nicht!« 58 Es ging nicht lange, da wurde jemand anders auf ihn aufmerksam und sagte: »Du bist auch einer von denen!« Petrus widersprach: »Das stimmt nicht!« 59 Etwa eine Stunde später erklärte wieder jemand anders mit Bestimmtheit: »Natürlich war der auch mit ihm zusammen; er ist doch auch ein Galiläer!« 60 Aber Petrus entgegnete: »Ich weiß nicht, wovon du sprichst.« Im gleichen Augenblick - noch während er das sagte - krähte ein Hahn. 61 Da wandte sich der Herr um und blickte Petrus an. Petrus erinnerte sich daran, wie der Herr zu ihm gesagt hatte: »Bevor der Hahn heute Nacht kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.« 62 Und er ging hinaus und weinte in bitterer Verzweiflung.

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Petrus verleugnet Jesus

Petrus folgt den Soldaten und dem gefangenen Jesus heimlich bis in den Hof des Hohen Priesters. Dort wärmt sich Petrus an einem Feuer. Eine Magd sieht Petrus genau an und sagt: „Der war auch bei Jesus.“
Petrus antwortet: „Jesus? Kenne ich nicht.“
Noch ein zweites Mal und ein drittes Mal wird in dieser Nacht gesagt, dass Petrus zu Jesus gehört. Wieder streitet Petrus das entschieden ab.

Dann kräht ein Hahn und Jesus wird über den Hof geführt. Jesus schaut Petrus an. Da erinnert sich Petrus, dass Jesus vor ein paar Stunden zu ihm gesagt hat: „Bevor heute der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.“ Petrus ist enttäuscht von sich, dass er so versagt hat. Weinend geht er hinaus.

Videoclip - Wer ist Jesus