Matthäus

Predigthilfe vom 3. Oktober 2021 – Matthäus 19, 16-30

Jahresthema:         Für ein gutes Mit-EINANDER.

Monatsthema:       Matthäus-Evangelium: Wahres Leben in Jesus

Predigtthema:       Wahrer Reichtum

Die Erarbeitung dieser Predigt erfordert etliche Stunden an Vorbereitung. Zu eurer Unterstützung enthält diese Predigthilfe deshalb Hinweise für eure Verkündigung, ersetzt aber nicht euer eigenständiges Erarbeiten des Bibeltextes. Bei der Vorbereitung dieser Predigt suchen wir nach dem, was der Herr über den Predigttext durch uns sagen will, denn wir verkündigen nur die Botschaft, die uns persönlich auf der Basis des Predigttextes aufs Herz gelegt wird. Nur wo der Herr uns das Herz gefüllt hat, da haben wir etwas zu sagen, da nur dann gilt: „Wer euch hört, hört mich“ (Lk 10,16a)!

1. Sehen, was dasteht

Verschiedene Bibelübersetzungen um mit dem Predigttext vertraut zu werden findet man z.B. unter www.bibleserver.com (Luther 1984 / Revidierte Elberfelder Bibel / Hoffnung für alle / Schlachter 2000 / Neue Genfer Übersetzung / Gute Nachricht Bibel / Einheitsübersetzung / Neues Leben Bibel / Neue Evangelistische Übersetzung).

Unter Umständen kann sich auch mal der Blick in eine englische Übersetzung lohnen, weil auch in modernen deutschen Übersetzungen manchmal “fromm-deutsche” Begriffe benutzt werden, die im Englischen viel direkter und “normaler” übersetzt sind.

1.1 Allgemeine Hinweise zum Predigttext

Der Text ist Teil der Fortsetzung der Matthäus-Reihe (März und April 21) von September bis November. Der Predigttext erstreckt sich über 15 Verse, deshalb muss man abwägen, an welchen Stellen man Schwerpunkte legen möchte, ohne was vom Textabschnitt zu kürzen. Die Parallelstellen zu dieser Geschichte in den anderen Evangelien sind Mk 10,17-31 und Lk 18,18-30.

1.2 Hilfen zum Verständnis des Predigttextes

In erster Linie sollte man sich im Selbststudium intensiv mit dem Bibeltext beschäftigen. Dabei ist es hilfreich, mit verschiedenen Bibelübersetzungen und Studienbibeln (MacArthur, Ryrie, …) zu arbeiten. Auch hilft es, den Text auszudrucken und mit Farben zu bearbeiten (Fragen an den Rand, Parallelstellen notieren, usw.).

Gute Auslegungshilfen:

  • Die entsprechenden Bände der Edition C und der Wuppertaler Studienbibel
  • HTA-Kommentar von Gerhard Maier (2bändiger Matthäus-Kommentar, evtl. kommt man über einen VZM an den jeweiligen Kommentar)
  • „Das NEUE/ALTE Testament“ von Walvoord und Zuck (Hänssler-Verlag)
  • Der „Mathew Henry Kommentar“ (Matthäus-Johannes)
  • „Das Evangelium des Reiches“ (C. H. Spurgeon)

Zum Anhören/Anschauen:

https://www.gty.org/library/sermons-library/2343/how-to-obtain-eternal-life

https://www.gty.org/library/sermons-library/2344/the-poverty-of-riches-the-riches-of-poverty

(Predigten von John MacArthur zum Predigttext)

https://www.youtube.com/watch?v=qjafm3VQRUY (das Bibel-Projekt zu Matthäus 14-28)

1.3 Anmerkungen zum Verständnis des Predigttextes

V.16 „…einer trat herbei…“- dieser Mann ist jung (V.20), reich (V.22) und ein Oberster (Lk 18,18 vgl. Lk 14,4; 23,35; Joh 3,1; 7,48; 12,42; Apg 3,17), somit ein leitendes Mitglied einer Synagoge. Der junge Mann kam demnach aus pharisäischen Kreisen. Er gab Christus einen hohen Titel: „Guter Meister.“ Das meint keinen herrschenden Meister, sondern einen lehrenden Meister. Indem er ihn „Meister“ nannte, zeigte der Mann seine Unterwürfigkeit und Bereitschaft, gelehrt zu werden, und indem er ihn „guter Meister“ nannte, zeigte er seine Zuneigung und besondere Achtung für den Lehrer.

Der junge Mann stellte vermutlich die beste Frage, die man Jesus stellen konnte. Aber: die Frage des Mannes setzt voraus, dass man Gutes tun kann, um ewiges Leben zu bekommen: „Wie kann ich mich qualifizieren, welchen sicheren Weg in das Reich kann ich nehmen?“ Das „ich“ (Ego, Sündennatur) steht im Vordergrund (Röm 8,8). Er war selbstzufrieden, etwas „Gutes“ musste von ihm genügen. Er war davon überzeugt, das ewige Leben durch sein Tun zu erreichen, da bestand kein Zweifel für ihn. Er dachte nicht an Rettung/Erlösung.

V.17 Gott ist der einzige Maßstab, wenn es um „das Gute“ geht (Mt 5,48). Der junge Mann bringt das für ihn noch fehlende Puzzlestück, „das Gute, mit Jesus in Verbindung. Spurgeon schreibt: „Meinte dieser Mann es wirklich so? Wenn ja, so wollte der Herr Jesus ihm einen Wink geben, dass der, zu dem er sprach, mehr sei als ein Mensch. Der Beweis ist klar: Entweder war Jesus gut oder er hätte Ihn nicht gut nennen sollen, aber da niemand gut ist als Gott, so muss Jesus, der gut ist, Gott sein.“

Jesus gibt ihm eine kurze Antwort: „Willst du aber in das Leben eingehen, so halte die Gebote!“ Interessant: der Mann sprach vom „ewigen Leben“, Jesus aber nur vom „Leben“ … das ewige Lebe ist das einzig wahre Leben!

Jesus sagt nichts anderes, wie dass der Weg, um in das Leben einzugehen, Gehorsam gegenüber dem lebendigen Gott bedeutet. Jesus ist der Weg zum Vater (Joh 14,6), doch der Gehorsam des Glaubens ist der Weg zu Jesus. Der junge Mann stand auf dem Boden des Gesetzes, also antwortete Jesus ihm auch entsprechend seiner Ausgangsposition. Jesus stellt ihm den Weg der Selbstgerechtigkeit vor, nicht, damit er versucht dadurch das Leben zu gewinnen, sondern damit er seinen Mangel erkennt, sodass er endlich doch nach Errettung fragen würde.

V.18-19 Der Fragende möchte wissen, von welchen Geboten Jesus konkret sprach. Das ist verständlich angesichts der 613 Einzelforderungen, auf die man das Gesetz durch menschliche Tradition ausgeweitet hatte. Jesus führt sechs der zehn Gebote auf, v.a. die „horizontalen“ Gebote (5-9) und zusätzlich die allumfassende Aussage aus 3 Mose 19,18 (den Nächsten lieben), die in der Lehre des Herrn zentrale Bedeutung hat (vgl. Mt 22,37-39). Damit gibt er seinem Gesprächspartner Gelegenheit, seine Unfähigkeit zu erkennen, „das Gute“ von sich aus erreichen zu können.

V.20 Die Antwort kommt überraschend, sie ist unglaublich selbstsicher: „Alles dies habe ich befolgt (beachtet, eingehalten). Was fehlt mir noch?“ Wie er das Gesetz verstand, sprach er sicher die Wahrheit, er war sich seiner Antwort sicher (man erinnere sich an seinen pharisäischen Hintergrund).

Entweder ehrte es ihn, dass er verstand, dass das noch nicht alles war. Etwas fehlte, was war es? Oder aber er erhoffte sich von Jesus nur die Bestätigung seines guten Wandels, von dem er überzeugt war. Man muss aber sagen, dass sich das eigene Rühmen mehr in seinen Worten widerspiegelte als ein rein demütiger Geist. Sein Selbstbewusstsein hatte gefühlt die höchste Stufe erreicht.

V.21 Eine lange, ausführliche Antwort Jesu folgt – der längste Vers im ganzen Abschnitt. Ein erster Teil der Antwort liegt darin, dass Jesus dem jungen Mann recht gibt. Ja, ihm fehlt noch etwas! Sogar etwas Entscheidendes. Denn er ist noch nicht vollkommen. „Vollkommen sein“ entspricht dem Anspruch und Maßstab Gottes (Mt 5,48).

Den eigenen Besitz zugunsten der Armen zu veräußern, hieße, dem Nächsten dasselbe zur Verfügung zu stellen wie sich selbst (also: ihn zu lieben, wie sich selbst). Nach diesem Grundsatz zu leben, war die Behauptung des jungen Mannes gewesen (s.o. V.19 und 20) – hier wird sie auf die Probe gestellt. Gott selbst erfüllt dieses Prinzip: Das Kostbarste, das er hat, stellt er uns, den Armen und Bedürftigen, als Geschenk zur Verfügung (Röm 8,32).
Ist das wertvoll genug, um den menschlichen Reichtum dagegen einzutauschen, wenn man die Wahl hätte (Mt 13,44-46)?! Ist ein Schatz im Himmel und bei Jesus zu sein ein adäquater Ausgleich für die finanziellen Reserven?

Spurgeon: „Wir müssen Jesus und seine große Sache mehr als unseren Reichtum lieben, sonst sind wir nicht seine wahren Nachfolger. Wenn unsere Religion je auf die große Probe grimmiger Verfolgung gestellt würde, und wir entweder all unseren Besitz aufgeben müssten oder Christus, so wäre Schwanken verhängnisvoll.“ Hier muss eine Entscheidung fallen.

V.22 Er ging betrübt (sehr traurig) davon. Diesen Auftrag konnte er nicht erfüllen – Grund: Er hatte viele Güter – man liest unwillkürlich „Götter“ (vgl. 1 Thes 1,9). Der Reichtum war ihm wichtiger als das erste Gebot (2 Mose 20,3). Dies beweist auch, dass er entgegen seiner eigenen Aussage das zweite Gebot (3 Mose 19,18) nicht hielt (vgl. jeweils Mt 22,37-39). Er bleibt demnach erlösungsbedürftig. Er war ein reicher Mann und liebte seinen Reichtum, und das war der Grund, warum er fortging.

Diejenigen, die viel in der Welt haben, sind in der größten Versuchung, es zu lieben. Der Besitz des Mannes hatte Besitz vom Mann ergriffen, das ist die große Gefahr, in der wir Menschen stehen.

V.23-24 In dem nun folgenden Exkurs macht Jesus eine sehr betonte Aussage, indem er zweimal ansetzt, um dieselbe Wahrheit auszusprechen (V.23b und 24). Im zweiten Fall wird eine Illustration hinzugefügt, die wörtlich zu verstehen ist – Kamel durch ein Nadelöhr (Nähnadel) – und nicht sinnbildlich (z.B. als ein kleines Tor): Es ist nicht nur schwierig, von sich aus das ewige Leben zu bekommen – es ist unmöglich (vgl. V.26)!

Warum ist der Reichtum hier der Haupthinderungsgrund? Für die Juden war der Reichtum ein Zeichen des Segens Gottes (s.o.), deshalb hingen die Frommen besonders an ihm. Sie wähnten sich von Gott dadurch in ihrer Gerechtigkeit bestätigt. Damit verstellt der Besitz den Blick auf die eigene Unzulänglichkeit und schiebt sich als Objekt des Vertrauens zwischen den Menschen und Gott. Die Aussage Jesu war für jüdische Ohren daher besonders ärgerlich und auch erschreckend (V.25 vgl. Mt 5,20).

V.25 Die entsetzte Frage der Jünger kommt nicht aus einem Unverständnis heraus, denn sie hatten Jesus ganz gut verstanden. Sie sind entsetzt und ratlos, was die Sache mit der Rettung angeht: „Wenn schon die Reichen nicht, wer dann?“ Da so viele Menschen reich sind und so großen Besitz haben und so viel mehr reich sein wollen und gegenüber großem Besitz wohlgesonnen sind, wer kann dann gerettet werden? Sie hatten früher gedacht, Reichtum sei ein Vorteil; und nun meinten sie, wenn die Reichen nur mit überaus großer Schwierigkeit errettet zu werden vermöchten, so könnten arme Arbeiter, wie sie selber, gar keine Hoffnung haben.

V.26 Allerdings liegen die Jünger völlig richtig. Die konsequente Antwort lautet: „niemand“, unmöglich – aus eigener menschlicher Anstrengung. P. Timblin schreibt: „Die Rettung des Menschen ist abhängig von Gott. Was der Mensch selbst nicht erreichen kann, das kann Gott durch seinen Sohn Jesus Christus.“ Nichts ist für Gott zu schwer (1.Mose 18,14; 4.Mose 11,23). Wenn Menschen nicht mehr weiterwissen, ist das bei Gott nicht so.

Spurgeon: „Die Sorgen dieser Welt und der Betrug des Reichtums sind eine mächtige Schranke für die Seele, wenn sie versucht, in die Stadt der Heiligkeit einzugehen; aber Gott kann machen, dass diese Schranken fallen und dass die Seele auf dem schmalen Pfad eingeht. Er ist mächtig, zu erretten. Bei Gott sind alle Dinge möglich. Welche frohe Wahrheit für den Schreiber und für den Leser! Unsere Errettung ist, wenn wir auf unsere Schwachheit und die Macht der Sünde sehen, unmöglich bei Menschen. Nur, wenn wir uns zu Gott und seiner Gnade wenden, gehört die Errettung zu den Möglichkeiten.“

V.27 Hätte der reiche Mann sich als gerecht erwiesen, oder besser: sich gerecht sprechen lassen, indem er an Jesus geglaubt hätte (Röm 4,5), dann hätte er Jesus nachfolgen sollen. Petrus, als „Jüngervertreter“, nutzt diesen Anlass, um zu fragen, was sie dadurch gewinnen werden, dass sie alles verlassen haben, um ihm zu folgen.

Die Jünger hatten als Gläubige (Mt 16,16-17) den Bedingungen eines Lebens an der Seite Jesu zugestimmt (Mt 16,21.24). Diese Bedingungen waren hart. Im Gegensatz zu dem reichen Mann hatten sie dafür alles aufgegeben – würde es sich lohnen? Würde ihnen ein ähnlicher Ausgleich winken (vgl. V.21)?

V.28 War die Frage vermessen? Die Antwort jedenfalls sprengt sicher die kühnsten Er-wartungen: Petrus und die anderen erhalten eine Verheißung in Bezug auf ihren zukünf-tigen Lohn. „Der Begriff „Wiedergeburt” bezieht sich hier auf die Erneuerung des Bundes mit Israel zu Beginn des Millenniums. Jesus wird auf dem Thron sitzen, und die zwölf Stämme Israels werden vereint sein. Die Jünger selbst werden in dieser Zeit Israel repräsentieren und mit Jesus zusammen herrschen (= richten).“ (P. Timblin)

V.29 Die Jünger nehmen also einen besonderen Platz ein, aber auch alle anderen, die zur Nachfolge bereit sind, bekommen die Zusage eines zukünftigen Lohnes. Niemand wird durch Jesus auf lange Sicht verlieren. Jeder, der die Annehmlichkeiten dieses Lebens mutig um Christi willen verlassen hat, soll eine hundertfältige Belohnung erhalten. Anhand dieser Worte wird deutlich: letztendlich verlieren wir nichts, wir geben nichts auf, wir werden nicht ärmer, sondern reicher! Es mag zwar jetzt einen anderen Anschein haben, aber wir werden überreich entschädigt (hundertfach).

Das ewige Leben ist zwar ein Geschenk Gottes. Aber diejenigen, die dieses „Opfer” bringen, werden auch erben (vgl. Röm. 8,17; Hebr. 4,11 und 10,32-39) und das ewige Leben in seiner Fülle genießen können. Es geht um die Qualität in dem zukünftigen Leben.

V.30 Die jetzt alles aufgegeben haben, scheinen die „Letzten“ zu sein. Aber das Blatt wendet sich spätestens in der Ewigkeit. Gott wird einen Austausch vornehmen. Das himmlische Erbe wird nicht so gegeben, wie irdische Erbschaften normalerweise gegeben werden, durch das höhere Alter und den Vorrang der Geburt, sondern nach Gottes Wohlgefallen (eine göttliche Ordnung).

Der reiche Jüngling wird nicht wieder erwähnt. Vermutlich blieb er bei seiner Entscheidung. Wer wie er alles zu besitzen scheint (Erster), wird schließlich feststellen, dass er alles verloren hat (Letzter).

1.4 Struktur des Abschnittes:

Unser Text aus den Versen 21-35 behandelt die Frage über den Zutritt zum ewigen Leben, die Frage nach dem wahren Reichtum und dem Lohn der Kinder Gottes.

Man kann den Text grob in drei Teile gliedern:

V. 19-22 Das Gespräch Jesu mit dem reichen Mann

V. 23-26 Die Lehre Jesu zum Reichtum, dem Reich Gottes und der Errettung

V. 27-30 Die Lehre Jesu zum Lohn der Nachfolge

2. Verstehen, worum es geht

In unserem Text gibt es zwei Themen, die miteinander verknüpft sind (V.23 knüpft direkt an den ersten Teil (V.16-22) an), aber unterschieden werden müssen: Das Heil einerseits und die Belohnung der Gläubigen andererseits. P. Timblin schreibt dazu: „Das ewige Leben ist zwar ein Geschenk Gottes (V.25-26). … Es geht hier (V.27-30) um Lohn, den Jesus denen verspricht, die nicht nur das Geschenk des ewigen Lebens angenommen haben, sondern auch ihr physisches Leben hier für Ihn eingesetzt haben. Wir können heute etwas tun für die Ewigkeit!“

Die Begegnung zwischen Jesus und dem reichen Jüngling lehrt uns, dass dort, wo man dem Besitz vor Gott die Spitzenstellung einräumt, der Eingang ins Reich Gottes unmöglich ist. Reichtum birgt die Gefahr, zum Lebensinhalt, zur Konkurrenz für Gott und damit zum Götzen zu werden (Mt 6,24; Jak 4,13-17). Jesu scharfe Worte haben das eindeutig gezeigt. Auf den ersten Blick scheinen sie nur den Reichtum zu treffen. Aber im Gespräch mit den Jüngern wird klar, dass wir Menschen alle davon betroffen sind.

2.1 Hinweise für situative Überlegungen

Wir befinden uns seit Anfang September wieder in der Matthäus-Reihe. Wichtig: An diesem Sonntag ist Erntedankfest (evtl. wird es an einigen Orten erst später gefeiert). Passend zu diesem äußeren Predigtanlass benennt unsere Predigtübersicht als möglichen Schwerpunkt für die Predigt das Thema „Wahrer Reichtum“.

Wir genießen leibliche Versorgung und materiellen Reichtum. Als Kinder Gottes aber genießen wir vor allem innere, geistliche Herzensversorgung. Körperlicher und geistlicher Hunger werden gestillt, v.a. im Hinblick auf den wahren, ewigen Reichtum, den wir in Jesus gefunden haben. Aber das DANKEN verlernen wir schnell. Deshalb brauchen wir solche Tage wie „Erntedank“. Nicht, weil wir nur heute darüber nachdenken wollen, sondern weil wir diese Erinnerungen im Jahr brauchen. Jeder Tag sollte von „Erntedank“ geprägt sein!

Bei der Predigt ist zu berücksichtigen, dass der Text ausgelegt und gepredigt wird, gleichzeitig aber die Fokussierung auf, die für das Erntedankfest besonders relevanten Gedanken gelegt wird.

2.2 Hinweise für homiletische Überlegungen

Es bietet sich an (aufgrund des engen Zusammenhangs) den kompletten Text am Stück zu lesen und anschließend erst auf die Einzelheiten einzugehen.

Der Bibeltext bietet es hervorragend an das Evangelium von Jesus Christus zu verkündigen. Wir beobachten „gute“ Menschen in unserer Umwelt, die Jesus nicht haben. Die Lehre Jesu ist eindeutig: Auch der gute, moralische, demütige, ernste, mutige Mensch, dem das Bewusstsein seiner Verlorenheit fehlt, bleibt erlösungsbedürftig! Auch ein guter Charakter bringt nicht das Heil! Wir können uns nicht erlösen, er kann. Bei uns ist es unmöglich, bei Gott ist nichts unmöglich. Die Gebote Gottes folgen einer aus Gnade erwirkten Bekehrung, nicht andersrum.

Es bietet sich an über Nachfolge zu reden und über die ewige Herrlichkeit, die hoffnungsweckende Zukunftsperspektive der Kinder Gottes.

3. Sagen, wo es hingeht

3.1 Predigtziel – warum halte ich diese Predigt?

Es ist sicher hilfreich zu versuchen, in wenigen Sätzen für sich das Predigtziel zu formulieren. Welche Botschaft soll bei den Hörern am Ende hängen bleiben? Das tun wir im Gebet und in der Abhängigkeit des Heiligen Geistes.

Es geht um den wahren Reichtum, den wir in Jesus Christus haben. Es geht darum, Jesus mehr zu lieben als unseren Besitz, sodass unser Besitz nicht Besitz von uns nimmt. Es geht um die errettende Gnade Gottes und den Lohn der Kinder Gottes.

3.2 Predigtthema – was sage ich in dieser Predigt?

Mögliche Predigtgliederung:

V. 19-22 Der „gute“ Reiche

V. 23-26 Die armen Reichen

V. 27-30 Die reichen Armen

Ein Gebet Spurgeons: „Herr, meine Hoffnung, in Deinem Reich gefunden zu werden, ruht auf Deiner Macht und Gnade, und nicht auf meinen Besitzungen!“

(Simon Hamalega)