Textplan-Prinzipien

Die ganze Bibel hören
Prinzipien bei der Zusammenstellung unserer Predigttexte

Seit vielen Jahren wird in den Gemeinden im Christusbund sonntags über den gleichen Bibelabschnitt gepredigt. Das verbindet uns miteinan­der über die Gemeindegrenzen hinweg.

Bei der Erstellung unseres Textplanes leiten uns folgende Gedanken:

  • Unser Textplan ist so gestaltet, dass wir im Laufe von ca. zehn Jahren an möglichst vielen, vor allem der wichtigsten Bibelstellen „vorbeikommen“.
  • Dabei sollen Altes Testament (ca. 1/3) und Neues Testament (ca. 2/3) ausgewogen zur Geltung kommen.
  • Die Jahreszeiten und damit die kirchlichen Feste werden berücksichtigt, wenn möglich im Zusammenhang der fortlaufenden Texte, auch wenn dann nicht immer die klassischen Kirchenfest-Texte dran sind.  Wir wollen auch nicht jedes Jahr am ersten Advent über „Sieh dein König kommt zu dir“ predigen, sondern auch andere Advents-, Weihnachts-, Karfreitags- und Ostertexte entdecken, die uns zu diesen geheimnisvollen Ereignissen hinführen. Es gibt schließlich viel mehr Texte in unserer Bibel, die über das Wunder von Weihnachten berichten. Nicht nur Lukas 2! Natürlich sollen aber auch immer wieder die klassischen Stellen drankommen, die uns an diesen Tagen so wertvoll geworden sind.
  • Wir behandeln die Texte, wie sie entstanden sind – nämlich in der Regel fortlaufend. Wir lesen die Bibel also bewusst weniger thematisch als zusammenhängend. Denn die Propheten, die Evangelien und die Briefe usw. wurden auch zusammenhängend geschrieben.
  • Jedes Jahr wollen wir ausgiebig Berichte aus dem Leben Jesu betrachten – deshalb auch jedes Jahr ein ganzer Block von Predigttexten aus den Evangelien. Darüber hinaus versuchen wir, ausgewogen Geschichts- und Lehrbücher der Bibel zu behandeln. Paulusbriefe sollen auch ihren Platz im Jahresablauf bekommen.
  • Unser Textplan hilft dabei, die Bibel im Ganzen zu hören. Bewusst wollen wir nicht nur die leicht verdaulichen und gern gehörten Bibelstellen anschauen, sondern auch die schweren Brocken, die uns durchaus herausfordern. Denn wir glauben:
    „Denn die ganze Heilige Schrift ist von Gott eingegeben und für uns nützlich: Sie soll uns lehren; sie hilft uns, unsere Schuld einzusehen und wieder auf den richtigen Weg zu kommen und sie erzieht uns zu einem Leben, das Gott gefällt.“ (2Tim 3,16)
    Wir üben also keine „Bibelkritik“, auch keine „fromme Bibelkritik“, und weichen deshalb auch vor „schwierigen“ Texten nicht aus. Gerade die nicht sofort zugänglichen Stellen sind oft spannend und haben uns Besonderes zu sagen.
  • Die Predigt steht im Mittelpunkt unserer Gottesdienste, denn es gilt für „geübte Christen“ genauso wie für die, die ein Leben im Glauben an Jesus Christus kennenlernen wollen:
    »Der Glaube kommt aus der Predigt, die Predigt aber geschieht durch das Wort des Christus.« (Röm 10,17)
  • Wir sind der Überzeugung, dass über alle Bibeltexte so gesprochen werden kann und muss, dass sowohl die „alten Hasen“ im Glaubensleben als auch die, die bisher noch nicht existenziell von der Bibel angesprochen wurde, den Herrn Jesus hören.
  • Unser Jahresthema zieht sich am letzten Sonntag im Monat durch das Jahr.
  • Wenn der Textplan fertig ausgearbeitet ist, geht ein kleines Team unserer theologischen Mitarbeiter nochmal über die Textzusammenstellung und die Themenformulierungen. Dann können nochmal, wo nötig, Korrekturen, Ergänzungen oder Änderungsvorschläge eingearbeitet werden.
  • Die Themenformulierungen für die einzelnen Sonntage sind nur Vorschläge. Sie können vom Verkündiger auch anders gewählt werden.
  • Uns ist bewusst, dass wir es damit nicht allen recht machen können.