Matthäus

Predigthilfe vom 10. Oktober 2021 – Matthäus 19, 1-12

Jahresthema: Für ein gutes Mit-EINANDER

Predigtthema (ursprünglicher Vorschlag): Wahre Treue

Predigttext: Matthäus 19,1-12

Die Erarbeitung dieser Predigt erfordert etliche Stunden an Vorbereitung. Zu eurer Unterstützung enthält diese Predigthilfe deshalb Hinweise für eure Verkündigung, ersetzt aber nicht euer eigenständiges Erarbeiten des Bibeltextes. Bei der Vorbereitung dieser Predigt suchen wir nach dem, was der Herr über den Predigttext durch uns sagen will, denn wir verkündigen nur die Botschaft, die uns persönlich auf der Basis des Predigttextes aufs Herz gelegt wird. Nur wo der Herr uns das Herz gefüllt hat, da haben wir etwas zu sagen, da nur dann gilt: „Wer euch hört, hört mich“ (Lk 10,16a)!

1. Sehen, was dasteht

Verschiedene Bibelübersetzungen um mit dem Predigttext vertraut zu werden findet man z.B. unter www.bibleserver.com (Luther 1984 / Revidierte Elberfelder Bibel / Hoffnung für alle / Schlachter 2000 / Neue Genfer Übersetzung / Gute Nachricht Bibel / Einheitsübersetzung / Neues Leben Bibel / Neue Evangelistische Übersetzung).

1.1 Allgemeine Hinweise zu Predigt und Predigttext

Der Text ist Teil der Matthäus-Reihe im September und Oktober. Allerdings wurde über den vorherigen Abschnitt aus verschiedenen Gründen schon 3 Wochen vorher gepredigt.

Aufgrund des Themas, der Relevanz und auch Brisanz wird er aber inhaltlich eher auch für sich alleine betrachtet.

1.2 Hilfen zum Verständnis des Predigttextes

Der erste Gang sollte immer das Selbststudium sein, sich anhand von verschiedenen Bibelübersetzungen und Studienbibeln eine eigene Vorstellung davon zu erarbeiten, welche geistlichen Wahrheiten in einem Abschnitt stehen und was die Ereignisse rund um diese Aussagen tatsächlich sind.

Dann liest man im zweiten Durchgang Auslegungshilfen von anderen Auslegern. Im Sinne von Apg 17,11 darf man dabei durchaus prüfend lesen, ob die Argumente und Schlussfolgerungen der Autoren wirklich schlüssig und überzeugend sind.

Als Hilfen zur Auslegung empfehle ich dabei jedem Verkündiger, sich folgende Studienbibeln zuzulegen: Elberfelder erklärt, MacArthur (gibt es auch als PDF zum kostenlosen Download), Ryrie, Genfer Studienbibel (gute theol. Ergänzung zu den Vorherigen)

Weitere gute Hilfen:

# Die Thompson-Studienbibel liefert zwar keine (leicht ins Auge springenden) Texterklärungen, bietet aber mit ihren Kettenbegriffen direkt neben jedem Vers eine gute Übersicht, welche Themen ein Vers grundsätzlich behandelt, die dann in einer Predigt angesprochen werden können, und dann im Kettenverzeichnis im hinteren Teil entsprechend weitere Bibelverse zu jedem dieser Themen.

# Die entsprechenden Bände der Edition C und der Wuppertaler Studienbibel.

# „Das NEUE/ALTE Testament“ ausgelegt von Walvoord und Zuck (Hänssler-Verlag) ist eine weitere sehr gute Ergänzung im Sinne einer Studienbibel-Kommentierung.

# Die Kompaktkommentare von Warren Wiersbe (gibt es z.T. als englische pdf frei im Internet)

# Es kann sich auch lohnen, nach dem Selbststudium dann auf sermon-online oder auch Youtube Predigten anderer Verkündiger zum Predigttext zu hören.

# Für Matthäus empfiehlt sich auch der 2bändige HTA-Kommentar von Gerhard Maier (evtl. bekommt man über einen VZM Zugriff auf die entsprechende Passage), der an sich für Theologen geschrieben wurde, aber auch für versierte Laien lesbar ist.

1.3 Anmerkungen zum Verständnis des Predigttextes

(Die Anmerkungen beziehen sich auf die Formulierung der rev. Elberfelder)

1.3.1. Die Anmerkungen

Vers 1-2:

Jesus lebt weiter seinen Dienst, begibt sich dabei aber jetzt langsam Richtung Jerusalem, zunächst aber noch auf der Ost-Seite des Jordan.

Vers 3

„versuchen“ heißt, dass Jesus zu einer „fehlerhaften“ Antwort gebracht werden sollte. Es war wohl eine gewisse Fangfrage und evtl. haben sie auf den Moment in Vers 7 gewartet, dass sie dann einen Widerspruch zwischen Jesus und Mose konstruieren konnten.

Evtl. war die Schwierigkeit aber auch, dass es eben unter den Pharisäern unterschiedliche Meinungen gab, aus welchen Gründen man sich scheiden lassen durfte und welchen nicht. Hier hätte sich Jesus also nun platzieren müssen.

Dass man die Frau entlassen konnte, war offensichtlich keine Frage, sondern die Frage ist „aus jedem bzw. welchem Grund“. (Dass eine Frau ihren Mann entlässt lag außerhalb ihrer jüdischen Denkweise, vgl. aber die (vollständige) Antwort von Jesus in Mk 10,12 für eine eher römisch geprägte Leserschaft)

Vers 4-6

Jesus geht auf die Schöpfung ein und zitiert 1. Mose 2,24.

Das Wort „hängen“ steht dabei für eine Herzensbindung, die (vgl. 1. Kön 11,2) so stark ist, dass sie letztlich sogar die Bindung zu Gott verdrängen kann, wenn die Frau einen anderen Glauben hat. -> Gott erwartet von einem Mann eine tiefe Herzensbindung an seine Frau und nicht den Wunsch sie (aus egal welchem Grund) zu entlassen!

Außerdem werden die beiden „zu EINEM Fleisch“!  Diese Aussage ist schwer ganz zu erfassen. 1. Kor 6,16 zeigt, dass auch die sexuelle Gemeinschaft mit einer Hure zu diesem „EINEN Fleisch“ führt – obwohl man meinen könnte, dass vorher und hinterher kaum eine innere Bindung da ist. Ist das „EIN Fleisch“ sein also etwas rein Sexuelles? Dass „Gott zusammengefügt hat“ kann man nicht nur rein sexuell verstehen, sondern die sexuelle Vereinigung von Mann und Frau, die dann ja tatsächlich im Fall der Fruchtbarkeit zu EINEM neuen Menschen (Nachkommen) führt, ist letztlich eine Veranschaulichung für eine innere Verbindung die entstanden ist! Eph 5,32 bestätigt, dass diese neue Einheit durchaus etwas „Geheimnisvolles“ hat, also auch schwer zu verstehen ist.

Schließlich bringt es Jesus auf den Punkt: Ein „Mensch“ (egal ob Frau oder Mann) soll nicht „scheiden“, was Gott zusammengefügt hat. Damit ist ausgesagt, dass Gott auf Lebenszeit zusammengefügt hat. Das ist Gottes ursprünglicher heiliger Plan.

Vers 7

Wie auch immer die Pharisäer reagiert hätten, wenn Jesus die Frage in Vers 3 anders beantwortet hätte, aber nun können sie natürlich auf den Scheidebrief in 5. Mose 24,1-4 verweisen: „Mose hat geboten“ – man könnte ja sogar sagen „GOTT hat geboten“. Dann ist Scheidung doch in Ordnung bzw. die vorherige Antwort von Jesus nicht richtig?

Vers 8-9

Liest man 5. Mose 24,1-4, kann man bei aufmerksamem Lesen merken, dass Jesus die Antwort durchaus auch aus diesen Versen ableiten kann:

Ganz deutlich ist, dass die Frau „unrein gemacht wurde“ (Vers 4) – hier passiert also etwas, was so eigentlich nicht von Gott gewollt sein KANN („unrein“). Und die Verantwortung dafür haben klar die beiden Männer („wurde“)! Dieser Scheidebrief kann also nur ein Zugeständnis, aber keine im umfassenden Sinne „heilige Lösung“ sein.

Und dass Gott hier einen Fall regelt, dass ein Mann erst eine Frau „abschiebt“, weil sie ihm ungeeignet erscheint, und sie dann später aber doch wiederhaben möchte, lässt den Mann ja dann auch in einem doppelt schlechten Licht erscheinen. Und offensichtlich rechnet Gott aber mit genau solchen Männern …

Interessant ist auch, dass der Mann sie nicht mal im Todesfall des zweiten Mannes wieder zu sich nehmen darf.

Jesus bezeichnet die Ursache der Haltung der Männer dahinter als „Herzenshärtigkeit“, das ist eine Form von Starrsinn, Eigensinn bzw. Unglaube (5. Mose 10,16; Mk 16,10 sind weitere Vorkommen dieses Wortes).

Eine Frage wäre natürlich, inwieweit Christen heute auch noch eine solche „Herzenshärtigkeit“ haben können (der „alte Mensch“ in jedem Fall) und wir insofern damit leben und dann richtig umgehen müssen, dass es auch unter Christen zu Scheidungen und Wiederheirat kommt (vgl. Auslegung zu Vers 11-12). Damit berühren wir auch die Frage, inwieweit Jesus hier ein geistliches Ideal beschreibt, von dem er aber genau weiß, dass es in dieser Welt so nie vollständig gelebt werden wird und für die wir einfach vollständig aus der Gnade leben müssen. Evtl. vergleichbar mit Mt 5,28.

Interessant ist, dass im Blick auf „die Entlassene“ aber eher der neue Ehemann, also der in der damaligen Gesellschaft stärkere Part, als „Ehebrecher“ dargestellt wird. Jesus fokussiert hier seine Antwort auf die (dominante) männliche Zuhörerschaft. Er versucht die „einzufangen“, die es sich zu leicht machen (können).

Was bedeutet in diesem Zusammenhang die Ausnahmeklausel „außer wegen Hurerei“?

Grundsätzlich steht „Unzucht“ (das griech. Wort hier ist „porneia“) für letztlich jegliches Praktizieren außerehelicher Sexualität.

Für den Gebrauch an dieser Stelle gibt es nun unterschiedliche Auslegungen, um der Ausgewogenheit willen, sollen hier zwei vorgestellt werden.

Die eine Auslegung besagt, dass „Unzucht“ hier  nicht im allgemeinen Sinne benutzt wird, sondern dass Jesus hier an dieser Stelle ausschließlich inzestiöse Beziehungen als Scheidungsgrund zulässt, also Ehen, die rechtlich nie hätten geschlossen werden dürfen, danach wäre man dann eben natürlich auch frei noch einmal eine legitime Ehe zu schließen.

Die große Schwäche dieser Auslegung ist, dass zwar das Wort „porneia“ in der Bibel schon auch für inzestiöse Beziehungen benutzt wird (z. B. in 1. Kor 5,1), aber nirgendwo (sonst) in dieser Ausschließlichkeit.

Die Stärken dieser Auslegung sind, dass

a) sie dem Rechnung trägt, dass Gottes Treue, für die die Ehe ja ein Bild sein soll, tatsächlich AUCH Unzucht erträgt und er sich nicht deshalb von uns scheiden lässt. Eine Scheidung wird dann im Sinne von Vers 11-12 bzw. im Sinne einer „Herzenshärtigkeit“ zugestanden, dass man selber nicht in der Lage ist, eine Lebenssituation weiter auszuhalten, aber eben nicht, weil der Partner etwas falsch gemacht hat. Im Blick auf den Partner erwartet Gott eine umfassende Vergebungsbereitschaft.

b) sie dem Rechnung trägt, dass es auch Stellen zur Scheidung ohne Ausnahmeklausel gibt (vgl. Mk 10,10 oder auch 1. Kor 7), die zumindest in einer ganz kurzen Zeit für die ersten Leser die einzigen verbindlichen und dann eben sehr engen Aussagen waren, die sie hatten. Das macht den Gedanken sinnvoll, dass wir die Ausnahmeklausel eben auch eher sehr eng als zu weit verstehen (zumal dann in heutiger Zeit auch die digitalen Unzuchtsmöglichkeiten im Raum stehen und dann auch wieder gut begründet werden müssten, wo die Grenze zur erlaubten Scheidung ist oder nicht).

c) sie dem Rechnung trägt, dass zumindest für die damaligen direkten Zuhörer, der Fall der Wiederheirat nach einer Scheidung wegen allgemeiner Unzucht eigentlich nicht geregelt werden musste, denn auf diese Unzucht stand ja zumindest damals die Todesstrafe. (Es sei denn Jesus spricht sich damit indirekt eben genau gegen diesen Vollzug der Todesstrafe aus.)

d) sie der heftigen Reaktion der Jünger in Vers 10 Rechnung trägt, dass Jesus wirklich eine überraschend enge Grenze setzt, denn es gab schon auch Rabbinen, die gegen eine zu einfache Scheidungspraxis waren.

Tatsächlich war es damals ja so, dass König Herodes zu Herodias eine inzestiöse Beziehung unterhielt. Johannes der Täufer hatte ihn dafür kritisiert und war letztlich wegen dieser Kritik gestorben. Evtl. wollten die Fragesteller Jesus genau deshalb auf dieses „Minenfeld“ ziehen.

Alternativ wird die Ausnahmeklausel von vielen bibeltreuen Auslegern wie folgt verstanden:

Die Ehe ist ein Gottesbund. Dieser Bund soll nicht gebrochen werden. Deshalb ist Scheidung – aus Gottes Sicht – keine Möglichkeit. Was Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden. Den Bund, den Gott gegeben hat, darf der Mensch nicht zerstören. Die Tatsache der Herzenshärtigkeit liegt allerdings auch bei Menschen des Neuen Bundes immer noch vor. Weil Sünde und Ehebruch auch bei Christen vorkommen, muss von Jesus geregelt werden, was auch im alten Testament schon geregelt wurde: Was nämlich im Falle von Ehebruch geschehen soll oder kann.

Durch Unzucht (und das griechische Wort drückt an allen Stellen eine unerlaubte sexuelle Betätigung aus) wird der Bund zerstört, so dass die Scheidung dann nur noch den zerstörten Bund „juristisch“, d.h. gesellschaftlich und öffentlich, feststellt. Die Ehe ist nicht durch die Scheidung gebrochen, sondern durch die Unzucht.

Deshalb gestattet Jesus die Scheidung für den Fall, dass der Ehebund durch Unzucht eines Partners zerstört wurde. Es gibt also kein generelles Scheidungsverbot, sondern ein Ehe-Zerstörungsverbot. Ist die Ehe aber zerstört, kann die Ehe auch offiziell geschieden werden. D.h. der nicht durch Ehebruch schuldig gewordene Partner darf die bereits zerstörte Ehe verlassen. (Sonst würde auch – so manche Ausleger – ein fortgesetzter Ehebruch bzw. Polygamie von Jesus gefördert, wenn der Unzüchtige keine Konsequenzen zu befürchten hätte, weil der treue Partner sich eh nicht scheiden lassen dürfe.) Das Argument, dass Jesus hier nicht „Unzucht“ meinen kann, weil auf Unzucht eh die Todesstrafe stand, muss nicht eindeutig „stechen“. Denn die Todesstrafe wurde nur vollzogen, wenn auch eine Anklage erstattet wurde.

Jesus antwortet auf die Frage der Pharisäer, aus welchem Grund eine Scheidung erlaubt ist also, indem er das „Schändliche“ oder das „Anstößige“ aus 5. Mos 24,1 nochmal genau definiert: Das Schändliche ist nicht irgendeine Verfehlung, sondern nach Jesu Wort eben den Bruch der Ehe durch Unzucht. Manche Ausleger zählen dazu dann noch andere sehr grobe Bundesverletzungen wie Zauberei, Schlagen der Frau und andere Verbrechen. Das allerdings wird unseres Erachtens nicht mehr durch das Wort „porneia“ abgedeckt. Es handelt sich hier also nicht um eine Scheidungs-Erlaubnis-Stelle, sondern um eine Scheidungs-Eingrenzungs-Stelle. Eben nur im Falle der Unzucht ist erlaubt, auch äußerlich und offiziell zu vollziehen, was eh schon geschehen ist – nämlich der Zerbruch des Bundes.

Mit Thomas Schirrmacher (Ethik2, Neuhausen-Stuttgart, 1994, S. 197) können wir die Position Jesu so zusammenfassen:

„Der Bruch der Ehe wird durch den geschlechtlichen Verkehr mit einem anderen als dem Ehepartner vollzogen. Findet dieser Bruch vor der Scheidung statt („bei Ehebruch“), ist deswegen die Ehe gebrochen und kann als amtliche Feststellung des bereits geschehenen Bundesbruchs geschieden werden, lag aber kein Ehebruch vor und findet der Geschlechtsverkehr erst in einer erneuten Ehe nach der Scheidung statt, ist diese neue Ehe der Moment des Ehebruchs.“

Die schwierige Frage ist nun, ob die Ausnahmeklausel nur für die Möglichkeit einer Scheidung gilt, oder auch für die Möglichkeit der Wiederheirat.

Es gibt beide Positionen bei bibeltreuen Auslegern. Gemeinsam ist ihnen (wieder zitieren wir Schirrmacher, S. 198):

  1. Dass eine Ehe nur im Falle von Unzucht geschieden werden darf.
  2. Dass jemand, der sich ohne Berechtigung hat scheiden lassen, nicht wiederheiraten und nicht geheiratet werden darf.
  3. Dass es bei jeder Scheidung entscheidend ist, ob kein, ein oder beide Partner schuldig durch Ehebruch sind.

Strittig ist jedoch, ob jemand, der sich zu Recht, also wegen Unzucht seines Partners scheiden ließ, wiederheiraten darf. (Ende Zitat T. Schirrmacher)

Wir halten fest: Es ist nicht eindeutig zu klären, ob die Ausnahme auch für Wiederheirat gilt.

Manche beziehen – nachvollziehbar – die Ausnahme nur für die Scheidung.

Andere begründen – auch nachvollziehbar – so:

In Mt 5,28-32 klärt Jesus nicht die Frage, wann Ehescheidung erlaubt ist, sondern wann das 6. Gebot übertreten wird. Unter anderem schon beim „begehrlichen Ansehen einer Frau“ (V. 28). In V. 32 nimmt Jesus aber ausdrücklich die Scheidung nach Unzucht des Partners aus. Das heißt aber, „dass Jesus die Wiederheirat aufgrund einer berechtigten Scheidung von dem Vorwurf des Ehebruchs ausnimmt. …. Wer unschuldig geschieden wurde, weil sein Ehepartner Unzucht begangen hat, darf wiederheiraten, wer schuldig geschieden wurde, nicht.“ (Schirrmacher S. 199)

Das war die Sicht vieler Kirchenväter und auch von Luther und Calvin

Siehe auch das Westminster-Bekenntnis von 1647 in den Artikeln 24.5 und 24.6.:

http://winterthur.erkwb.ch/westminster-bekenntnis/kapitel-24-von-der-ehe-und-der-ehescheidung/)

Im Fall des Ehebruchs nach der Eheschließung ist der unschuldige Teil berechtigt, die Ehescheidung gerichtlich zu erwirken (Mt 5,31-32) und nach der Ehescheidung einen anderen zu heiraten, als wenn der schuldige Teil gestorben wäre (Mt 19,9; Röm 7,2-3).

Da Ausleger, die die Bibel als Wort Gottes ernst nehmen, hier zu verschiedenen Ergebnissen kommen, müssen und wollen wir auch beide Sichtweisen als möglich ansehen. Unabhängig davon, zu welcher Erkenntnis wir selbst kommen.

Um es aber deutlich zu sagen:

Der beste Weg, auch nach einer groben Verfehlung eines Partners, ist allerdings der Weg der Versöhnung. Dass es ein langer, mühevoller Weg ist, bis zerstörtes Vertrauen wieder wächst, sei nicht verschwiegen. Gleichzeitig gibt es viele, die Zeugnis davon ablegen können, dass sich dieser Weg, der sicher auch seelsorgerlich begleitet werden sollte, sehr lohnt.

Vers 10

Die Jünger sind sich der Tragweite der Worte Jesu absolut bewusst und ihre Reaktion zeigt, dass die Sätze von Jesus damals so „unglaublich“ waren wie heute: Eine lebenslange Bindung an EINE Frau erscheint den Jüngern unmöglich, ja sogar unattraktiv.

Vers 11-12

Die Auslegung von „fassen“ und „Verschnittene“ ist auch nicht ganz eindeutig.

Hier wird „fassen“ so verstanden, dass (Gen 13,6) z.B. ein Land zu klein ist, um alle Menschen und Tiere zu „fassen“ also „auszuhalten“. Letztlich würde das Land überweidet und „kaputt gehen“.

Und so kann die Konsequenz der Ehelosigkeit, die die Jünger gerade formuliert haben, aber auch die Konsequenz der Worte Jesu überhaupt manche Menschen zerreißen, also überfordern, vor allem, wenn sie einen neuen Stand gar nicht freiwillig gewählt haben.

Jesus zieht dann eine Analogie: Bei den „Verschnittenen“ (Männer ohne männliches Genital) gibt es unterschiedliche Gründe für ihr Verschnitten-Sein (Jesus zählt drei auf) und so ist es beim nicht-verheiratet-Sein auch: Es kann sich einfach für das Leben ungewollt so ergeben (man findet niemanden), es kann von anderen Menschen ausgelöst sein (z.B. bei einer Scheidung) oder wirklich freiwillig gesucht (z.B. Paulus).

Manchmal ist Ehelosigkeit also gewollt und manchmal nicht, das ändert aber nichts an dem, was Jesus vorher gesagt hat.

Und wer es aber tatsächlich „fassen KANN“ und den es nicht zerreißt, der soll es fassen. Und natürlich WILL Jesus, dass es ein Christ „fasst“, und gleichzeitig liegt darin aber eben doch das Zugeständnis, dass es manche Christen geben wird, die es nicht „fassen können“.

1.3.2 Das daraus folgende praktische Verständnis:

Gott will keine Scheidung, und er will auch keine Wiederheirat. Je nach Auslegung gilt das generell, oder eben mit (nur) der Ausnahme im Falle von Unzucht / Ehebruch.

Und bevor gleich ein „Aber“ kommt müssen wir alle Möglichkeiten der Prävention und Seelsorge nutzen, um genau das zu leben!

Dass der Mensch als Mann UND Frau im Bilde Gottes geschaffen ist, ist ein zu wichtiges Bild als dass wir es zu schnell aufgeben. Oder andersrum: Was wäre das für ein starkes Zeichen, wenn nach Jahren der Trennung oder sogar einer „Scheidung“ Eheleute doch wieder zusammenfinden.

Aber…

… das Leben bzw. die Realität kann mich in Situationen führen, in denen ich meinerseits es nicht mehr schaffe, den Glauben, die Hoffnung und die Kraft aufzubringen, mich von Gott für meinen aktuellen und von IHM dann so gewollten Stand mit Kraft versorgen zu lassen. Ich kann die Situation zumindest subjektiv nicht „fassen“, es „zerreißt“ mich schier und überfordert mich so, dass es mich in andere Sünden treibt. In der Seelsorge kann man da sehr verzweifelten Menschen begegnen.

Für diesen Fall erscheint es gangbar und letztlich dann auch gelebte Gnade zu sein, einen von Gott so eigentlich nicht gewollten Schritt im Sinne einer „Herzenshärtigkeit“ IN der Gemeinde zu begleiten. Dabei muss aber eben die Erkenntnis da sein, dass das Zugeständnis nicht im Fehlverhalten von Anderen begründet ist, sondern eben in der eigenen Schwäche.

Da z.B. in 5. Mose 24,1-4 das Wiederverheiratet-Sein oder z.B. auch Vielehen in der Bibel wirklich als „Ehen“ anerkannt sind, akzeptieren wir die Ehe von Wiederverheirateten als vollgültige Ehen und nach einer angemessenen Zeit der Einkehr und Besinnung wollen wir im Sinne der Gnade betroffenen Christen auch die Mitarbeit in der Gemeinde ermöglichen – wenn auch nicht in einem Ältesten-Dienst.

Folgende Gedanken(„-spielereien“) sollen auch noch einmal vor Augen führen, in welche schwierigen Situationen wir kommen können, wenn wir Wiederverheiratung bei uns praktisch ausschließen:

Wir akzeptieren die Ehe eines wiederverheirateten Paares, das durch Zuzug oder Bekehrung neu zu uns kommt, aber wir schicken „eigene“ Geschiedene weg, die sich wiederverheiraten wollen, produzieren quasi einen „Wiederheiratstourismus“, denn anschließend werden sie ja letztlich doch als Eheleute akzeptiert, wenn sie wiederkommen (würden).

Oder führen wir uns zwei (mehr oder weniger konstruierte) unterschiedliche Situationen vor Augen:

a) Eine fromme Frau aus unserer Gemeinde (die einen extrem gewalttätigen Mann geheiratet hat), die in größter Verzweiflung ihren Mann im Schlaf erschlägt (weil sie sich letztlich auch nicht traut, ihn zu verlassen), kommt aufgrund mildernder Umstände und guter Führung nach 12 Jahren wieder aus dem Gefängnis, zwischenzeitlich hat sie übers Internet einen neuen gläubigen Mann kennengelernt und sie möchte ihn bei uns in der Gemeinde heiraten und weiter in die Gemeinde gehen – tragen wir das mit? (Wann) Dürfte sie wieder mitarbeiten?

b) Eine andere fromme Frau, die auch den falschen Mann geheiratet hat, lässt sich scheiden – und möchte weiter in die Gemeinde kommen – und lernt nach 10 Jahren einen neuen Mann kennen und möchte ihn hier heiraten und mit ihm weiter in die Gemeinde kommen – tragen wir das mit? (Wann) Dürfte sie wieder mitarbeiten?

All dies soll uns nicht leichtfertig Scheidungen und Wiederverheiratungen hinnehmen lassen, aber zeigt, dass wir bei aller Betonung des Willens Gottes und aller seelsorgerlicher Unterstützung für die erste geschlossenen Ehe, doch auch Wege in unserer Gemeinde haben müssen (?), auf denen wir Menschen mit Barmherzigkeit begleiten, die eine Entscheidung für eine Scheidung und eine weitere Ehe treffen.

2. Verstehen, worum es geht

2.1 Hinweise für hermeneutische Überlegungen (Auslegung)

Bei der Auslegung müssen wir berücksichtigen, dass die Pharisäer hier mit einer sehr egoistischen Grundausrichtung zu Jesus kommen und Jesus ihnen deshalb „vor den Bug schießt“. Diesen „Tonfall“ von Jesus zum Thema Scheidung und Wiederheirat dürfen wir nicht automatisch mit in jede heutige Situation und Diskussion (und Predigt) nehmen. Denken wir daran, in welchem Tonfall Jesus mit der „Sünderin“ in Joh 8,1ff redet. Die „SchÄrfe“, mit der Jesus hier formuliert, darf in der Verkündigung so nicht 1:1 auf alle (heutigen) Situationen übertragen werden.

2.2 Hinweise für situative Überlegungen (Predigtanlass)

Vom Jahresverlauf gibt es keine besondere Situation, es ist ein „normaler Oktober-Sonntag“ (Die Woche danach ist Christustreff, die Woche davor (in einigen Gemeinden) Erntedank)

Da das Thema sehr sensibel ist und eine Auslegung dieses Abschnittes in 35 Minuten fast unmöglich ist, sollte im Vorfeld geklärt werden, dem Verkündiger mehr Zeit einzuräumen!

2.3 Hinweise für homiletische Überlegungen (Anwendung)

Das Thema Ehescheidung und Wiederheirat stellt uns vor große Herausforderungen, weil es in Zukunft noch relevanter werden wird als es jetzt schon ist, weil es immer öfter auch bei uns dazu kommen wird, dass Ehen geschieden werden, dass Geschiedene wieder heiraten wollen und das Wiederverheiratete (weiterhin) in unsere Gemeinden gehen und mitarbeiten wollen (begünstigt durch einen immer größer werden „christlichen Konsens“ in dieser Lehrfrage). Auch für Wiederverheiratete, die danach durch Zuzug oder Bekehrung zur Gemeinde dazu kommen ist es nicht unerheblich, wie wir zu diesem Thema leeren. Und es hat auch schon Relevanz, wie wir über die Themen reden, wenn gar nicht die selbst Betroffenen in unsere Gemeinde gehen, sondern „nur“ Verwandte von ihnen.

Vor diesem Hintergrund müssen wir sehr darauf achten, in welchem Tonfall wir sprechen, und wir brauchen umso mehr eine gute Argumentation für unsere Aussagen, die Wahrheit und Liebe berücksichtigt (Eph 4,15).

Je nachdem wie viele Jugendliche/Unverheiratete in der Predigt sitzen, kann man aber auch z.B. einen großen Schwerpunkt auf „Prophylaxe“ legen: Was kann ich für meine Ehe tun, lange bevor ich überhaupt verheiratet bin?

Für die hier vorgestellte Auslegung ist es natürlich wichtig, die Wahrheit offen zu sagen, aber eben in einer Ausführlichkeit und mit einer Liebe, die die Genialität des göttlichen Plans hinter der Ehe hervorhebt, die Mut macht, an dieser Stelle den Willen Gottes zu leben, auch wenn es hart ist, die aber den (betroffenen) „Sünder“ nicht verdammt oder stigmatisiert, sondern ihm eine Glaubensschwäche zugesteht, wie wir sie uns nicht selten im Alltag in weniger sichtbaren Situationen auch zugestehen.

3. Sagen, wo es hingeht

3.1 Predigtziel – warum halte ich diese Predigt?

(Es hilft, sich selber noch einmal in 1-2 prägnanten Sätzen deutlich vor Augen zu führen, was der Predigthörer am Ende der Predigt verstanden haben soll).

Ich halte die Predigt, um zu zeigen, welches geniale Bild die Ehe sein soll und welche Verantwortung damit dann aber auch für Heiratende verbunden ist. Gleichzeitig soll aber auch Gnade vermittelt werden für die, die diesem Bild trotz in Anspruch genommener seelsorgerlicher Hilfestellung nicht entsprechen können.

3.2 Predigtthema – was sage ich in dieser Predigt?

Thema: Drum prüfe, wer sich ewig bindet …

1. Gott will die lebenslange Ehe

2. Gott ist dem Schwachen gnädig

3.3 Predigtentfaltung – wie sage ich es in dieser Predigt?

(Dieser Predigtentwurf basiert auf der Annahme, dass die Ausnahmeklausel nur Inzucht als Scheidungsgrund zulässt)

Einstieg:

Das Thema für die Predigt heute:

Drum prüfe wer sich ewig bindet … – Weiß jemand wie es weitergeht?

Volksversion: … ob sich nicht etwas Bessres findet.

Schiller: … ob sich das Herz zum Herzen findet. Der Wahn ist kurz, die Reu‘ ist lang.

Oder kennt ihr den: Wie schön das Leben ist, weiß man erst, wenn man verheiratet ist – aber dann ist es zu spät.

Es geht heute um die Ehe, und es gibt so viele pessimistische Ehesprüche. Und wir erleben heute ja auch mehr denn je, dass Ehen auseinander gehen und dass danach weitere Versuche gestartet werden (bei denen statistisch betrachtet die Wahrscheinlichkeit einer anschließenden Scheidung mit jedem weiteren Versuch steigt.)

Deshalb lohnt es sich, sich einmal anzuschauen, was sich Gott eigentlich bei der Ehe gedacht hat, wir wollen neu entdecken, was er Gutes mit der Ehe im Sinn hat.

Und weil unser Abschnitt uns doch recht schnell in Gottes Gedanken Richtung Scheidung und Wiederheirat mitnimmt, würde ich gerne vorher die Grundlagen extra anschauen. Warum und wozu hat Gott uns die Ehe gegeben?

[Auch wenn es länger dauert, würde ich vor der Textlesung anhand von Eph 5,32 und 1. Mose 2,24 erklären, dass die Einheit von Ehemann und Ehefrau der Ebenbildlichkeit des dreieinigen Gottes entspricht, deshalb ist die Ehe bis heute etwas Attraktives.

Sie soll die Treue Gottes zu uns Menschen widerspiegeln, der uns tatsächlich immer wieder alles vergibt und sich nicht von uns „scheiden lässt“!

-> Der Wert der Ehe muss hier deutlich vor Augen geführt werden.]

Und dann werden wir besser verstehen, warum Jesus so um eine Ehe ringt, die einmal geschlossen wurde:

TEXTLESUNG: Mt 19, 1-12

Thema: „Drum prüfe wer sich ewig bindet …“

1. Gott will die lebenslange Ehe

2. Gott ist dem Schwachen gnädig

Wie mögen diese Sätze für jemanden klingen, der sie zum ersten mal hört …

Deshalb müssen wir gleich zu Anfang etwas Wichtiges erkennen, vor allem im Blick auf den Tonfall von Jesus: Hier in dieser Situation kommen Männer zu Jesus, die es sich tendenziell einfach machen wollen mit der Scheidung und das klar auf Kosten der Frau.

Und deshalb schießt Jesus hier den Männern kurz und knapp vor den Bug. In einigen Details sieht man sehr gut, wie es Jesus hier darum geht, die „Täter“ zu korrigieren, und die Opfer aufzuwerten. [je nach Zeit kann man die Details nennen – s.o.]

Wie Jesus mit Schwachen bzw. „Opfern“ redet und umgeht, die sündigen, aber dabei selber in einer verzweifelten Lage sind, das kann man z.B. in Joh 8, 1ff lesen …

-> Wir müssen den Tonfall und auch die „Schärfe“ von Jesus richtig verstehen und dürfen ihn nicht auf das gesamte Thema übertragen!

Es kommen nun also Männer zu Jesus, die ihre Ehefrauen auf einfache Weise loswerden wollen.

Und nun lasst uns aber unabhängig vom Tonfall auf den Inhalt schauen:

Vers 5

[Hier nun das „Anhängen“ und den damit verbundenen Denkfehler der Männer erklären (s.o.)]

-> Die Frage darf nicht sein „Wie komme ich von ihr los?“, sondern „was kann ich tun, damit mein Herz wieder auf sie ausgerichtet ist?“

Es geht darum, die Einheit zu bewahren, Jesus verweist darauf, dass das von Anfang an Gottes Plan mit der Ehe war.

Das ist ja letztlich auch der Wunsch, mit dem diejenigen heute in die Ehe gehen, die sich schwören, zusammenzubleiben – bis der Tod sie scheidet!

Von unseren Wünschen her sind wir und Jesus uns eigentlich einig – und wir bewundern es ja auch und freuen uns, wenn wir hören, dass Leute 50, 60 oder gar 70 Jahre verheiratet sind bis einer der Beiden stirbt …

Eigentlich ist das unsere Sehnsucht und nichts anderes möchte Gott!

[An dieser Stelle kann man eine Plädoyer für die Ehe halten, betonen wie wichtig es ist, wirklich auch Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn man merkt, dass man vom Partner weg statt zu ihm hin will.

Und hier könnte man auch präventiv unverheirateten Leuten  Mut machen, sich wirklich gut auf die Ehe vorzubereiten.] Drum prüfe wer sich ewig bindet …

1. gott will die lebenslange ehe

Nun fallen uns natürlich allen Beispiele ein, wo wir denken: „Aber da muss doch eine Trennung möglich sein. Es kann doch nicht sein, dass ein Mensch an einer Ehe zugrunde geht. Vor allem, wenn Jesus doch auf der Seite der Schwachen ist.“  

Und tatsächlich gab es damals ja diese Regelung, auf die die Pharisäer dann verweisen, dass man seiner Frau einen Scheidebrief geben konnte. Scheidung war also doch möglich und letztlich hat ja nicht „Mose“, sondern Gott diese Regelung in 5. Mose 24,1-4 aufgestellt.

Aber was Jesus dazu sagt entdeckt man im Grunde auch in dieser Regelung in 5. Mose 24 selber [wenn Zeit ist, kann man sie auch vorlesen], dass es ein Zugeständnis an die Schwäche bzw. den mangelnden Glauben der Männer (!) ist, aber Gott es eigentlich von Anfang an anders will. Die Frau wird bei dieser Regelung leicht zum Opfer gemacht und die Männer erschaffen eine Situation der „Unreinheit“!

Und diesen Willen zur ersten und einzigen Ehe unterstreicht Jesus dann:

Vers 9

[Den Vers erklären – s.o.]

Lasst uns den Inhalt ernst nehmen, wir wissen ja, warum Gott die Ehe so hoch wertet, aber lasst uns auch im Blick behalten, dass Jesus hier einen sehr direkten und forschen Tonfall anschlägt, weil er hier sehr egoistischen Männern deutliche Grenzen aufzeigen will!

Und interessanterweise sind nun sogar die Jünger geschockt: Vers 10

Diese Aussagen von Jesus waren damals schon so „unglaublich“ wie heute …

Und nun kommt aber doch ein Zugeständnis von Jesus: Vers 11-12

2. Gott ist dem Schwachen gnädig

[Verse erklären, wenn man der obigen Auslegung folgt.]

Ehen – oder auch das Geschieden sein – kann Menschen in eine Situation bringen, die sie schier „zerreißt“: Sie ertragen seelisch diese Situation nicht und es treibt sie evtl. auch in andere Sünden. Sie können es nicht „fassen“.

Am Beispiel des „Verschnittenen“ macht Jesus deutlich: Nicht jeder hat sich seinen Stand selber ausgesucht und kann ihn deshalb auch nicht unbedingt ertragen. (Nur) Wer es fassen KANN, soll es fassen.

Solchen Menschen spricht Jesus Gnade zu und das wollen wir auch, wenn sie ihren Stand wechseln entgegen dem, was Jesus hier sagt.

[Hier die fehlenden Inhalte von Punkt 1.3.2]

Abschluss:

Dieser Abschnitt nimmt uns mit in einen „Spagat“:

# Gottes flammendes Plädoyer für den Erhalt der Ehe als Zeichen für SEINE Art.

1. gott will die lebenslange ehe!

# Und gleichzeitig Gnade für den Schwachen, den wir in all seinen Entscheidungen begleiten und mittragen wollen

2. Gott ist dem Schwachen gnädig

4. Einige Tipps für die Verkündigung

# Arbeite (und bete) in der Vorbereitung so lange mit dem Abschnitt, bis er wirklich mit seinen Punkten dein eigenes Herzensanliegen ist!

# EVA – E=erkläre den Text gründlich / V=veranschauliche deine Predigtpunkte mit einem Bild / A – Anwendung: Zeige praktische Beispiele, wie dieser Punkt im Alltag (in deinem Alltag) Anwendung finden kann bzw. findet.

# Halte Blickkontakt! – vor allem an Anfang und Ende der Predigt (Lerne Einleitung und Zusammenfassung möglichst auswendig!)

# Eine „Predigt“ ist mehr als ein Vortrag/Referat, sie ist Zuspruch, der von Herzen kommt und zu Herzen gehen soll, sei es Ermutigung oder Ermahnung.

# erzähle aus deinem Leben – ausgewogen – wo dir das eine oder andere vorbildlich gelingt, wo aber auch mal etwas nicht so gelungen ist, wie es sein sollte oder schwer fällt.

# Werde wirklich praktisch und konkret: Wie kann eine Wahrheit wirklich im Alltag umgesetzt werden?

(Mirko Lau)