Josua

Predigthilfe vom 22. Mai 2022 – Josua 3, 1-17

Predigtthema (ursprünglicher Vorschlag): Nur mit Gott können wir es wagen

Predigttext: Josua 3,1-17 (ganzes Kapitel)

Die Erarbeitung dieser Predigt erfordert etliche Stunden an Vorbereitung. Zu eurer Unterstützung enthält diese Predigthilfe deshalb Hinweise für eure Verkündigung, ersetzt aber nicht euer eigenständiges Erarbeiten des Bibeltextes. Bei der Vorbereitung dieser Predigt suchen wir nach dem, was der Herr über den Predigttext durch uns sagen will, denn wir verkündigen nur die Botschaft, die uns persönlich auf der Basis des Predigttextes aufs Herz gelegt wird. Nur wo der Herr uns das Herz gefüllt hat, da haben wir etwas zu sagen, da nur dann gilt: „Wer euch hört, hört mich“ (Lk 10,16a)!

1. Sehen, was dasteht

Verschiedene Bibelübersetzungen, um mit dem Predigttext vertraut zu werden findet man z.B. unter www.bibleserver.com (Luther 2017 / Revidierte Elberfelder Bibel / Hoffnung für alle / Schlachter 2000 / Neue Genfer Übersetzung / Gute Nachricht Bibel / Einheitsübersetzung / Neues Leben Bibel / Neue Evangelistische Übersetzung).

1.1 Allgemeine Hinweise zu Predigt und Predigttext

Im Mai wurde eine Reihe zum Josuabuch begonnen (sie wird dann im September/Oktober fortgeführt). Für diesen Sonntag geht es um den Durchzug durch den Jordan.

1.2 Hilfen zum Verständnis des Predigttextes

Der erste Gang sollte immer das Selbststudium sein, sich anhand von verschiedenen Bibelübersetzungen und Studienbibeln eine eigene Vorstellung davon zu erarbeiten, welche geistlichen Wahrheiten der Abschnitt enthält und was Gott im Sinne von 2. Tim 3,16 dem Leser bzw. Predigthörer zeigen möchte.

Erst in einer zweiten Phase liest und hört man dann andere Auslegungen. Im Sinne von Apg 17,11 darf man dabei durchaus prüfend lesen, ob die Argumente und Schlussfolgerungen der Autoren wirklich schlüssig und überzeugend sind – was auch für diesen Predigttipp gilt.

Als Hilfen zur Auslegung empfehle ich jedem Verkündiger, sich folgende Studienbibeln zuzulegen: Elberfelder erklärt, MacArthur (gibt es auch als PDF zum kostenlosen Download), Ryrie, Genfer Studienbibel (gute theol. Ergänzung zu den Vorherigen),

Weitere gute Hilfen:

# Die Thompson-Studienbibel bietet mit ihren Kettenbegriffen direkt neben jedem Vers gute Anregungen, welche Themen in einem Abschnitt enthalten sind, die man dann in der Predigt aufgreifen kann.

# Für Josua: „Das ALTE Testament“ ausgelegt von Walvoord und Zuck (Hänssler-Verlag) ist eine weitere sehr gute Ergänzung im Sinne einer Studienbibel-Kommentierung.

# Die Kompaktkommentare von Warren Wiersbe (gibt es z.T. als englische pdf frei im Internet)

# Es kann sich auch lohnen, nach dem Selbststudium dann auf sermon-online oder auch Youtube Predigten anderer Verkündiger zum Predigttext zu hören.

1.3 Anmerkungen zum Verständnis des Predigttextes

(Die Anmerkungen beziehen sich auf die Formulierung der rev. Elberfelder Übersetzung)

Das Buch Josua berichtet vor allem, wie Gott sein altes Versprechen an Abraham erfüllt und seine Nachkommen, das Volk Israel, das versprochene Land bekommen. Es ist also ein Buch über die Treue Gottes – gerade auch nachdem das Volk die 40 Jahre Wüstengericht erleben musste. Gleichzeitig wird deutlich, dass den Israeliten das Land nicht „in den Schoß fällt“ und die Feinde einfach verschwinden oder tot umfallen, sondern dass Israel tatsächlich kämpfen muss (wie ja z.B. auch in 2. Mose 17 und öfter). Manchmal sagt Gott „Seid still und ICH werde für euch kämpfen“ und manchmal sagt Gott eben „zu den Waffen …“ – wir dürfen das nicht gegeneinander ausspielen.

Im Verlauf des Buches wird dann auch deutlich, dass die Israeliten ihren Teil der Verantwortung nicht vollständig umsetzen.

Als Hinführung für unser Kapitel zeigt Jos 1,10-11 die Entschlossenheit Josuas, das Volk wirklich auch zu führen. Und Jos 2,9 zeigt – aus dem Mund der heidnischen Hure Rahab, dass JHWH seinem Volk das Land geben wird.

Und so kann man sich daran machen, den Jordan zu durchqueren, auch wenn er nach 3,15 Hochwasser führte. Im Hinterkopf darf man auch haben, dass so wie der Jordan in diesem Moment ein Hindernis war, in das verheißene Land zu kommen, war er nach dem Durchzug auch ein Hindernis, wenn man fliehen müsste. Mit dem Durchzug begab man sich in eine schwierige militärische Ausgangssituation. Aber natürlich gab es auch die Erinnerung an den Durchzug durchs Schilfmeer mit den Ägyptern im Rücken.

Zum zeitlichen Ablauf: Wenn wir Josua 1,11 und 2,22 und 3,2 in Übereinstimmung bringen wollen, dann müssen wir davon ausgehen, dass Josua 1 noch in Schittim ist (siehe Jos 2,1 und 3,1) und 2,1 und 3,1 im Grunde parallel verlaufen, so dass die Kundschafter am Ende von Kapitel 2 am Jordan am Tag der Überquerung zum Volk dazu stoßen, also am Ende von Josua 3,2. Schittim liegt „gegenüber“ von Jericho auf der anderen Seite des Jordan, wobei beide Orte ca. 6-8 km vom Jordan entfernt sind.

Diese ganze Situation spiegelt die Entschlossenheit wider, die Josua in 1,11 zeigt.

Vers 1

Zeitlicher Ablauf siehe auch oben: Zeitgleich mit der Aussendung der Kundschafter in Jos 2,1 zieht das Volk nun von Schittim direkt an den Jordan und lagert dort noch einmal.

„Rasten“ ist übernachten.

Vers 2

„Aufseher“ – 4. Mose 11,16 und 5. Mose 1,15 zeigen, dass es unter den Israeliten mittlerweile eine Verwaltungsstruktur gab.

Vers 3

„Befehlen“ – wie 1. Mose 2,16 – die Aufseher hatten ganz klare Autorität im Volk Gottes. Es würde sich einmal lohnen, darüber nachzudenken, welche Strukturen wir in der Gemeinde haben. Ist die Gemeinde eine „Basisdemokratie“, in der alles ausdiskutiert und dann mehrheitlich entschieden wird? Ist sie eine Diktatur oder eine Monarchie oder Oligarchie, in der es mehrere (selbsternannte) Leiter gibt, die tun können, was sie wollen? Oder haben wir Leiter, die von der Gemeinde berufen sind, und dann aber auch Autorität haben, „Befehle“ (im Willen Gottes) zu geben? (Hebr 13,17) In der Praxis rufen leider oft die am lautesten „Machtmissbrauch!“, die ein Problem haben sich unterzuordnen und die selber „gerne an der Macht wären“. 

Orientierungspunkt ist „die Lade“, sie ist der Thron JHWHs (2. Mose 25, 21-22). Nicht die Priester sind das Maß, sondern die Lade. Von ihr her hat Gott zu Mose gesprochen (4. Mose 7,89). In diesem Moment ist die Lade Zeichen für Gottes Gegenwart. Aber selbstverständlich muss die „Lade“ nicht in einem magischen Sinne dabei sein (siehe 1. Samuel 4), GOTT selber muss dabei sein, IN DIESEM MOMENT ist die Lade das Zeichen dafür, aber grundsätzlich ist Gott unabhängig von dieser Lade.

Vers 4

3000 Ellen sind ca. 900m.

Die Begründung für die Anweisung ist für uns nicht ganz eindeutig: Evtl. hängt es mit der Geographie zusammen und damit, dass das Volk mit diesem größeren Abstand dann schneller sehen konnte, dass der Fluss abfließt, wenn die Priester in den Fluss gehen.  

Vers 5

„Heiligen“ – vgl. 2. Mose 19,10; 4. Mose 11,18 – wir können nicht mit Gewissheit sagen, wie genau dieses Heiligen in der Praxis aussah, welche Waschungen dazu gehörten und welche Formen von Enthaltsamkeit. Für das Volk war es aber in dem Moment klar und dahinter steht die Ausrichtung auf Gott, das ist das Entscheidende.

Das Heiligen dient eindeutig zur Vorbereitung auf ein Wunder Gottes. Es ist eine vertrauensvolle totale Ausrichtung auf Gott.

Vers 6

Josua gibt die Anweisung, dass es jetzt losgeht.

Vers 7

Josua hat den Zuspruch des Volkes. Aber Gott will Josua zusätzlich mit einem großen Zeichen beglaubigen. So wie schlussendlich der Durchzug durchs Schilfmeer ein wichtiges Zeichen Gottes für Mose war, wird nun der Durchzug durch den Jordan ein wichtiges Zeichen Gottes für Josua.

Vers 8

Es wird zunächst nur diese eine Anweisung Gottes weitergegeben. Es ist aber davon auszugehen, dass das Folgende nicht eigenmächtig von Josua war, sondern dass auch das der Wille Gottes war.

Vers 9

Man muss hier nicht davon ausgehen, dass Josua das alles versucht hat, den über zwei Millionen Israeliten (4. Mose 1, 45-46) gleichzeitig „zuzubrüllen“, sondern dass das „durch die Befehlsketten hindurch“ an das Volk weitergegeben wurde. Ganz praktisch könnte er hier zunächst mit den 70 Ältesten (siehe oben) reden. Nach damaligem Verständnis repräsentieren sie dann das „Volk“. 

Das „Wort JHWHs“ wird angekündigt.

Vers 10

Zwei Zusagen: a) der lebendige Gott ist da, b) dieser wird die Völker Kanaans vertreiben.

Für diese Zusagen wird ein Zeichen angekündigt.

Die Völker: Vgl. 1. Mose 15,18-21; 2. Mose 3,8.17; 23,23.28; 4. Mose 13,29; 5. Mose 7,1 (wichtige Info über ihre Stärke); 5. Mose 20, 16-18 (Bannbefehl mit Begründung – siehe auch 1. Mose 15,16).

Es gibt eine klare Bannaussage für die Völker, aber die Elberfelder übersetzt immer wieder und so auch hier mit „vertreiben“. Das Wort für „vertreiben“ wird dann aber doch auch manchmal mit „austilgen“ übersetzt. (4. Mose 14,11). Andere Übersetzungen betonen die Erbschaft bzw. den Besitzerwechsel.

Insgesamt – auch wenn es „unbequem“ ist – geht es wohl um einen Bann, der ja dann auch in den nächsten Kapiteln vollzogen wird. Im Grunde ist es ein Gericht an einem äußerst sündigen Volk, wie bei Sodom und Gomorrha, nur dass es von den Israeliten vollzogen werden musste und nicht durch Feuer vom Himmel.

Vers 11

JHWH ist der „Herrscher der Erde“.

Die Lade zieht in den Jordan.

Vers 12

Wofür die zwölf Männer sind, bleibt noch offen.

Vers 13

Die Ankündigung des Wunders.

Vers 14-16

Das Wunder geschieht.

„Adam“ bei Zaretan – es gibt einen Ort, der lokalisiert ist, der ist fast 20 km flussaufwärts, damit lag der Jordan über fast 25 km bis zur Mündung trocken.

Im Grunde muss man davon ausgehen, dass Gott das eigentliche Wunder schon vorausberechnet und dementsprechend früher bei Adam mit der Aufstauung begonnen hatte, so dass, als dann tatsächlich die Priester den Fuß weiter unten in den Fluss setzten, eben wirklich merklich sofort das Wasser aufhört zu fließen.

Vers 17

Es wird noch einmal bekräftigt und zusätzlich gezeigt, dass wirklich alles trocken war.

„Auf einmal ist der Fluss weg“ und das komplette Volk kommt einfach auf die andere Seite des Jordan und steht in Kanaan. Für die Bewohner des Landes und vor allem von Jericho war das ein Schockmoment. Es ist davon auszugehen, dass zumindest Späher der Kanaaniter das im Blick hatten…

Das Datum für diesen wichtigen Tag findet man übrigens in Jos 4,19. Im Blick auf 5. Mose 1,3 ist es dann der 10. Tag des 1. Monats des 41. Jahres nach dem Auszug.

2. Verstehen, worum es geht

2.1 Hinweise für hermeneutische Überlegungen (Auslegung)

Nach 1. Kor 10 oder Jak 5,10 können wir persönliches Verhalten oder auch Ereignisse im AT durchaus auch als „Vorbild“ nehmen für uns, in diesem Sinne ließe sich vielleicht das eine oder andere von den verschiedenen Personen hier lernen, z.B. dass Josua bereit ist, seinen Auftrag zu leben, oder dass in dieser Phase das Volk tatsächlich sehr vertrauensvoll alles befolgt.

Eine andere Möglichkeit ist es, Ereignisse aus dem alten Bund heilsgeschichtlich auf den neuen Bund zu übertragen. Gerade für dieses Kapitel muss man aber sehr genau überlegen, wofür der Durchzug durch den Jordan im neuen Bund steht, verbunden auch mit der Frage, inwieweit die 40jährige Wüstenzeit auf den neuen Bund übertragbar ist, wenn die Befreiung aus Ägypten z.B. auf Golgatha übertragen wird.

Konkret wäre die Frage: Was ist für Christen das „verheißene Land“? Ist es der Himmel? Was ist dann der Jordan, der „aktiv“ durchquert werden muss? Sind es die Verheißungen in dieser Welt? Was ist dann der „Jordan“, der durchquert werden muss? Was ist jeweils das Leben im Osten und im Westen des Jordan? Hier braucht man ein stimmiges Gesamtkonzept, um nicht willkürlich in der Auslegung zu wirken/sein.

2.2 Hinweise für situative Überlegungen (Predigtanlass)

Es ist ein „normaler Sonntag“ in einer fortlaufenden Predigtreihe.

2.3 Hinweise für homiletische Überlegungen (Anwendung)

Nach den in 2.1 skizzierten Schwierigkeiten in der Auslegung wird in diesem Predigttipp folgende Anwendungslinie verfolgt:

Gott beweist seine Treue und erfüllt hier eine Verheißung. Dabei nimmt er aber das Volk in die aktive Verantwortung: Gott „beamt“ das Volk nicht einfach auf die andere Seite, sondern das Volk muss sich eben doch auf den Weg machen und „Glaubensschritte“ durch den Jordan machen.

Dieses Prinzip soll auf den heutigen Alltag übertragen werden.  

3. Sagen, wo es hingeht

3.1 Predigtziel – warum halte ich diese Predigt?

(Es hilft, sich selber noch einmal in 1-2 prägnanten Sätzen deutlich vor Augen zu führen, was der Predigthörer am Ende der Predigt verstanden haben soll).

Ich halte die Predigt, damit der Hörer zum einen ein neues Bewusstsein für die Treue Gottes bekommt und zum anderen dafür, dass Gott unser Mitwirken in seinem Handeln will.

3.2 Predigtthema – was sage ich in dieser Predigt?

Gott erfüllt seine Versprechen – und du sollst mitmachen!

1. Gott erfüllt seine Versprechen!  

2. Mach mit!

3.3 Predigtentfaltung – wie sage ich es in dieser Predigt?

EINSTIEG:

Gott macht uns viele coole Versprechen – Beispiele nennen…

Aber wie erfüllen die sich? Können wir die Hände in den Schoß legen und abwarten, dass uns die wie gebratene Tauben in den Mund fliegen?

Wir beschäftigen uns weiter mit der Geschichte Israels und werden dort ein Prinzip entdecken, dass Gott dich gebrauchen will, um seine Versprechen umzusetzen.

THEMA

Hinführung zum Text.

TEXTLESUNG

1. Gott erfüllt seine Versprechen

In diesem Punkt soll die Treue (=Zuverlässigkeit) Gottes groß gemacht werden: Er hatte vor über 400 Jahren Abraham ein Versprechen gegeben und nun erfüllt es sich!

Anhand von 4. Mose 1,45-46 wird gezeigt, dass Gott den Teil mit den vielen Nachkommen erfüllt hatte.

Und nun dürfen diese Nachkommen ihren Fuß in das versprochene Land setzen!

Gott hält seine Versprechen! Es kann lange dauern, aber er hält sie!

Gott ist DIE WAHRHEIT! Er ist nicht Lüge oder Fakenews, er IST WAHRHEIT! Wenn er etwas sagt, dann stimmt das auch!

An dieser Stelle könnten noch andere Versprechen gezeigt werden, die Gott schon erfüllt hat.

Und wie wäre es, wenn wir das auch erleben, z.B. bei Jes 40,31 oder Mt 11,28.

Was wäre, wenn Gott absolut zuverlässig ist und wir das wieder neu erleben, dass wir bei Jesus Ruhe und neue Kraft bekommen, dass wir bei Jesus unsere Anspannung loswerden?

Es wäre viel gewonnen und ein wichtiger erster Schritt, dass wir diese Zusagen wirklich ernst nehmen und Gott zutrauen, dass er sie erfüllen will und erfüllen wird!

Und dazu müssen wir uns nun den zweiten Punkt anschauen:

2. Mach mit!

Wir lassen manchmal außer Acht, dass Gott uns in einen Reifeprozess führen will: vom Baby zur „vollen Mannesreife“.

Das Baby bekommt tatsächlich alles gemacht und vorgesetzt, es muss nur „oben schlucken und unten laufen lassen“ und alles andere machen Mama und Papa…

Der Erwachsene muss (fast) alles selbst machen: Er muss säen (und dann lässt in der Tat Gott wachsen und schenkt in allem die nötige Gesundheit), und dann ernten und einlagern, verarbeiten, kochen, servieren, zuschneiden, kauen – und am Ende alles sauber machen…

Der Erwachsene „muss“ (oder „darf“) mitwirken! Letztlich ist es etwas Schönes, dass Gott uns zutraut, etwas beizutragen – oder wären wir lieber „nutzlos“?

Und genau diese „Reife“ erwartet Gott z.B. bei der Landnahme und beim Durchzug durch den Jordan: Es fängt damit an, dass das Volk nicht rübergebeamt wird, sondern es muss laufen! Immer wieder laufen…

# Es muss das ganze Lager einpacken und auf den Fluss zulaufen, obwohl der Fluss noch da ist und auch erst verschwindet, nachdem die Priester den ersten Schritt in den Fluss gemacht haben.

# Es muss das Risiko des Flusses auf sich nehmen – auch dann nach der Durchquerung.

# Es wird im verheißenen Land selber kämpfen müssen – 2. Mose 14,14 wird dort nicht gelten! (Und galt auch grundsätzlich in der Geschichte Israels weniger oft, als dass es selbst zu den Waffen greifen musste).

# Und nicht zuletzt soll es sich „heiligen“ (Vers 5), das hatte mit Sicherheit damals auch eine ganz praktische Seite, auch wenn wir das nicht in den Details wissen, und es war die Fokussierung auf Gott!

Und so erwartet Gott auch von uns, dass wir mitwirken, wenn er uns in seine Zusagen führen will! -> Mach mit!

Eph 2,10 ist übrigens ein gutes Beispiel für dieses Zusammenwirken von Gottes Handeln und unserem Wandeln…

Oder auch der Missionsbefehl in Mt 28,18-20 – Jesus hat alle MACHT und sagt gleichzeitig zu seinen Jüngern „macht…“.

Und auch Joh 15,5 zeigt, dass wir ohne Jesus zwar nichts tun können, aber dass wir irgendwie auch mit in die Verantwortung genommen sind „in ihm zu bleiben“.

Und im Grunde fasst es dieses „Heiligen“ in Jos 3,5 eigentlich wunderbar für uns zusammen:

Gott möchte dir (z.B.) Ruhe und Erfrischung und neue Kraft geben und die bekommst du, wenn du mitwirkst und dich „heiligst“, dich ganz auf Jesus fokussierst, wenn du „in ihm bleibst“.

Und das hat ganz verschiedene Aspekte:

# Reinigung 1: Vergebung in Anspruch nehmen – jeden Tag aufs Neue!

# Im Sinne von Ps 51,12; 139,23-24; Jer 31,33 (Hebr 8,10); Röm 12,1-2 für ein neues Herz beten, indem der Wille Gottes zum eigenen Willen wird.

# Reinigung 2: Versuchungen, über die du immer wieder stolperst aus deinem Leben entfernen („Kampf gegen die Sünde“ – Hebr. 12,4).

# Wirklich „Heilige Zeiten“ in deinem Tagesablauf einrichten, Zeiten, in denen du „nur“ mit Gott redest und bewusste Gemeinschaft mit ihm hast und ihn und seinen Willen in der Schrift studierst.

# Möglichst jeden Moment in der bewussten Verbindung mit Jesus verbringen (1. Thess 5,17)

# Dein Handeln auf seinen Willen ausrichten – auch wenn dir in dem Moment nicht danach ist (Gehorsam) -> Mut ist nicht, wenn man gar keine Angst fühlt. Mut ist, wenn man Ängste fühlt, aber trotzdem weiter vorwärts geht, weil das Vertrauen in Jesus eben noch einen Tick größer ist.

# Ja, dazu gehört dann letztlich auch, dass wir Dinge, die uns Jesus nicht näher bringen, immer weniger tun, aber wir werden dann auch erleben, dass es keinen besseren Platz gibt, als mit Jesus zu sein (2. Mose 33,11; Ps 84,10).

Und so wird unser Vertraut-Sein und unser Vertrauen mit und in Jesus immer größer und wir werden immer mehr Ruhe und Kraft und Erfrischung erleben!

ABSCHLUSS:

Eine motivierende Zusammenfassung im Blick auf Gottes Treue und dass er dabei unsere Mitwirkung sucht.

4. Einige Tipps für die Verkündigung

# Arbeite (und bete) in der Vorbereitung so lange mit dem Abschnitt, bis er wirklich mit seinen Punkten dein eigenes Herzensanliegen ist!

# EVA – E=erkläre den Text gründlich / V=veranschauliche deine Predigtpunkte mit einem Bild / A – Anwendung: Zeige praktische Beispiele, wie dieser Punkt im Alltag (in deinem Alltag) Anwendung finden kann bzw. findet.

# Halte Blickkontakt! – vor allem an Anfang und Ende der Predigt (Lerne Einleitung und Zusammenfassung möglichst auswendig!)

# Eine „Predigt“ ist mehr als ein Vortrag/Referat, sie ist Zuspruch, der von Herzen kommt und zu Herzen gehen soll, sei es Ermutigung oder Ermahnung.

# Erzähle aus deinem Leben – ausgewogen – wo dir das eine oder andere vorbildlich gelingt, wo aber auch mal etwas nicht so gelungen ist, wie es sein sollte oder schwer fällt.

# Werde wirklich praktisch und konkret: Wie kann eine Wahrheit wirklich im Alltag umgesetzt werden?

(Mirko Lau)