Psalmen

Predigthilfe vom 17. November 2021 (Buß- und Bettag) – Psalm 6

Predigtthema:         Sei mir gnädig, Herr  

Gottesdienst Einleitung:             2. Korinther 7,9-10 (Vorschläge zur Textlesung)

Die Erarbeitung dieser Predigt erfordert etliche Stunden an Vorbereitung. Zu eurer Unterstützung enthält diese Predigthilfe deshalb Hinweise für eure Verkündigung, ersetzt aber nicht euer eigenständiges Erarbeiten des Bibeltextes. Bei der Vorbereitung dieser Predigt suchen wir nach dem, was der Herr über den Predigttext durch uns sagen will, denn wir verkündigen nur die Botschaft, die uns persönlich auf der Basis des Predigttextes aufs Herz gelegt wird. Nur wo der Herr uns das Herz gefüllt hat, da haben wir etwas zu sagen, da nur dann gilt: „Wer euch hört, hört mich“ (Lk 10,16a)!

1. Sehen, was dasteht

Verschiedene Bibelübersetzungen, um mit dem Predigttext vertraut zu werden findet man z.B. unter www.bibleserver.com (Luther 1984 / Revidierte Elberfelder Bibel / Hoffnung für alle / Schlachter 2000 / Neue Genfer Übersetzung / Gute Nachricht Bibel / Einheitsübersetzung / Neues Leben Bibel / Neue Evangelistische Übersetzung).

1.1 Allgemeine Hinweise zum Predigttext

Psalm 6 ist ein Psalm Davids und gehört in die Gruppe der sieben Bußpsalmen (Ps. 32; 38; 51; 102; 130; 143). Diese werden auch Klage- oder Krankheitspsalmen bezeichnet.

Psalm 6 beschreibt den Gefühlskampf und die starken Emotionen, die Gläubige in ihrem Leben erfahren, wenn sie durch tiefe Nöte und Anfechtungen gehen. David klagt über seelische (psychische) und körperliche (physische) Leiden – über innere und äußere Bedrängnis. Im geistlichen Ringen mit Gott, der scheinbar zu den Nöten schweigt, schwingt die Angst und Sorge mit, dass die erlebte Bedrängnis eine Folge von Gottes Gericht und Züchtigung ist. Nach starkem Klagen und Bitten kommt es im Psalm am Ende zu einer überraschenden Wende. Voller Zuversicht und Hoffnung vertraut David auf Gottes Eingreifen – so kommt seine Seele zur Ruhe.

Die konkreten Hintergründe oder Ursachen der Not werden nicht genannt. Somit muss offenbleiben, wann oder aus welchem Anlass David diesen Psalm schrieb.

Diese allgemeine Beschreibung macht es aber umso leichter den Psalm auf die eigenen persönlichen Notlagen mit deren Gefühls- und Glaubenskämpfe anzuwenden.

Schlussendlich spielt es keine Rolle, was die konkreten Ursachen für die Nöte sind – die Tatsache der Not ist Anlass zum Gebet, zum Klagen, zum Flehen und schlussendlich auch zur Umkehr zum Vertrauen auf Gottes Hilfe.

1.2 Hilfen zum Verständnis des Predigttextes

Schneider, Dieter, Wuppertaler Studienbibel, „Das Buch der Psalmen“, AT6, Brockhaus Verlag

Wiersbe, Warren.W, „Sei ein Anbeter“ Studien des Alten Testamentes: Psalmen 1-89, CLV

Walvoord, John F.& Zuck, Roy F. „Das Alte Testament – erklärt und ausgelegt. Band 2; Hänssler

Aebi, E „Kurze Einführung in die Bibel“, Bibellesebund

1.3 Anmerkungen zum Verständnis des Predigttextes

David lässt uns in seiner persönlichen Bedrängnis in sein Herz blicken und offenbart dabei das, was auch wir in Not- und Leidenszeiten innerlich oft erleben, fühlen und denken.

V.2-5     Die Angst, dass Gott im Zorn straft – Umkehr zur Gnade, weil Gott liebt

Wer kennt das nicht, dass Sorgen und Gewissensbisse uns quälen, weil wir denken, dass Gott in seinem gerechten Zorn Krankheit und Not über uns kommen lässt, uns mit harten Ruten züchtigt, weil wir voller Schuldgefühle sind. Wie oft plagt uns vielleicht die Frage: „Bin ich selbst schuld an meiner Not? Ist das alles eine Folge meiner oder einer bestimmten Sündentat? Straft mich Gott nun in seinem Grimm?“

Die verwendeten Begriffe, die David hier gebraucht sind stark:

  • Strafen (verurteilen, zurechtweisen) im Zorn (Ärger, Wut),
  • Züchtigen (erziehen, hart belehren) im Grimm (Groll, giftig).“  V.2

Das Bewusstsein, dass Gott heilig, gerecht, ein rächender und eifersüchtiger Gott ist (Nah 1,2), kann uns den Atem nehmen und heftig bedrängen. So ein Gottesbild ist unbeliebt – aber in Zeiten, wo der Mensch seine Ehrfrucht vor Gottes Heiligkeit verliert vielleicht auch dringend notwendig. Darum wollen wir hier mit David diese Spannung aushalten, auch wenn wir um Gottes Gnade und Rettung wissen.

David sagt: Ich verschmachte (erschöpft, schwach), ich bin erschrocken (kraftlos, von Angst gejagt) V.3.

Gequält von der Angst, dass Gott zornig auf ihn ist, sich von ihm abgewandt hat, er um seiner Sünden willen Gericht erlebt, lässt ihn innerlich leiden. Zusätzlich, zu seiner äußeren Not quält ihn die innere Ungewissheit über seine Gottesbeziehung. Der Friede Gottes und die Gewissheit des Heils waren verflogen – tiefe Angst, Furcht erschöpften ihn sowohl körperlich (Bein) als auch psychisch (Seele).

Wir lesen in diesem Psalm nichts von einem Schuldbewusstsein Davids, wie es in Psalm 32 oder 51 der Fall ist. Daher könnte diese Bedrängnis grundlos über ihn gekommen sein.  

David bittet und fleht: „Sei mir gnädig“ – „heile mich, o Herr“! Achtmal ruft David den Namen des „HERRN“ an – den Bundesnamen Jahwe, der übersetzt werden kann mit „der HERR ist Rettung“! 

David wusste, wie schon der Prophet Jeremia schreibt (Jer 10,24), dass er sich unter die maßvolle Zucht Gottes stellen muss – obgleich er sich vielleicht auch keiner Schuld bewusst ist.   

Fazit:

  • Harte Anfechtungen des Glaubens, Zweifel an Gottes Güte und der sonst festen Heilsgewissheit können uns aus heiterem Himmel überfallen.
  • In Nöten, die uns treffen ist es oft schwer zu unterscheiden was Gottes Absicht dahinter ist. Schnell kann die Seele in Misstrauen und Angst gegenüber Gott verfallen.
  • Gerade wenn Gott seine Kinder erzieht, wird in jenem Moment Gottes Liebe nicht wahrgenommen, obwohl es Gottes väterliche Motivation ist (Heb. 12,5ff).
  • Erstaunlich: David bittet nicht darum, dass Gott mit der Erziehung aufhört, sondern, dass diese nicht aus Zorn oder Grimm heraus geschieht, sondern aus Liebe und Zuneigung und voller Gnade.

David ringt in seiner Notlage – doch er stellt sich prüfend vor Gottes Angesicht. Er entzieht sich nicht der Zucht Gottes, sondern bittet Gott um Gnade und den gewollten Segen. Mitten in der Angst und im Zweifel an Gottes Güte ist es eine innere Buße (Umkehr) zur Gnade Gottes. Manchmal ist es ein schwerer innerer Kampf, Gottes Erziehung im Leben zu bejahen und darin Gottes Liebe zu erkennen. Aber manchmal lehrt uns Gott auf solchen Wegen Gehorsam und Gnade (Ps 94,12; Ps 119,71).

V.6-8     Die Erinnerung, dass Gott Ehre gebührt – Umkehr zum Glauben, weil Gott mich hört

Das Gebet Davids steigert sich in seiner Intensivität und Beschreibung seiner Leiden. „Wie lange…“. Verzweifelt klagt David, dass der HERR sein Gebet nicht erhört und die Hilfe ausbleibt – sollte es bis zum Tod dauern oder will Gott gar den Tod?

Im mühsamen Ausharren geht einem manches durch den Kopf – warum, wieso – was für einen Nutzen soll das haben. Wäre der Tod nicht viel einfacher? David spricht im Gebet seine Gedanken aus, wechselt die Blickrichtung – weg von sich (was nützt es mir), auf Gott und fragt: Was würde es denn Gott nützen, wenn der Gläubige in seiner Not besser stirbt? David erinnert sich selbst daran oder auch Gott an das, was den HERRN mehr ehrt. Ist es doch Gottes Ehre und Freude, wenn Menschenkinder an ihn denken, zu ihm beten, ihre Hoffnung auf ihn setzen und als Herrn ehren und preisen. Ähnlich betet es schon David in Ps 30,7-10. Hatte David nicht noch eine Aufgabe im Namen Gottes zu erfüllen?

All diese Gedanken machen ihn müde, V.7. David beschreibt, wie seine seelische Krankheit, seine Notlage (was auch immer der Auslöser war) ihm den Schlaf raubte, er Nächte durchweinte, bis keine Tränen mehr kamen, sein Angesicht verzerrte und das Sehvermögen der Augen sich vernebelte.

David tut Buße. Er kehrt gedanklich um und auch wenn ihn der Todesgedanke umfangen hatte. Im Glauben, dass Gott noch eine Aufgabe für ihn hat, fasste er Mut und Vertrauen, dass Gott erhören und das Geschick wenden würde.

  • Wenn Gottes Eingreifen lange auf sich warten lässt, kann uns das innerlich auffressen. Es macht uns viel Mühe, bereitet schlaflose Nächte voller Tränen. 
  • Gott weiß und sieht das. Jesus ist es nicht egal – und auch wenn Gott weiß, dass es gut ist, dass wir Geduld lernen – hält der HERR in einer Liebe zu uns auch diese Spannung schmerzhaft aus.
  • Wie es auch in Ps. 39, 14 steht, dürfen wir bitten und glauben, dass Gott nicht zu unseren Tränen schweigt.
  • Im Glauben dürfen wir umkehren und gewiss sein, dass Gott uns hört.

V.9-11   Die Zuversicht, dass Gott rettet – Umkehr zur Hoffnung, weil Gott hilft

Am Ende kommt es zu einer besonderen Wende – die Angst scheint weg, die Tränen getrocknet, die Hoffnungslosigkeit verwunschen. David kehrt um zur Hoffnung, weil er sich erinnert, dass Gott eingreift – so wie er es bisher immer tat.

Gott hört Gebet – David wiederholt das und unterstreicht es mit den Worten: „Der Herr nimmt mein Gebet an.“

Buße bedeutet, seine Sorgen und Nöte ablegen, sich ganz auf Gottes Gnade fallen lassen und im Glauben auf Gottes Eingreifen hoffen.

Eine halbe Buße ist, wenn wir im Klagen und Weinen stehen bleiben – Gottes Gnade nicht vertrauen und hoffnungslos vom Gebet aufstehen und von Gott weggehen. 

V. 9  wird im Neuen Testament von Jesus selbst in der Bergpredigt in Mt 7,23 zitiert. Das macht nicht nur diesen Vers, sondern den ganzen Psalm messianisch und bekommt noch eine viel tiefere Bedeutung als die persönliche Anwendung auf unser Leben.

Psalm 6 ist der erste Bußpsalm, der somit die Leiden Jesu und darum vielleicht auch kein persönliches Sündenbekenntnis enthält – weil Jesus ohne Sünde war. Um unserer Sünden willen…

  • erleidet Jesus Bedrängnis und steht im Zorngericht Gottes
  • verschmachten Seele und Körper am Kreuz von Golgatha
  • vergießt er Tränen und bittet für uns
  • geht er für uns in den Tod, wo doch sein Leben und seine Auferstehung Gott Ehre macht
  • vor ihm müssen alle Übeltäter weichen
  • Jesu Gebet und Flehen wird vom Vater erhört.
  • Vor ihm müssen einmal alle Feinde umkehren und zuschanden werden.

In Jesus eröffnet sich uns die Hoffnung und Zuversicht. Gott der HERR ist ein Retter. Er heilt, er kommt, er kehrt zurück, er richtet auf – er nimmt sich unserer Not und Sünden an.

2. Verstehen, worum es geht

2.1 Hinweise für hermeneutische Überlegungen (Auslegung)

Krankheiten und Nöte sind nicht immer gleich ein Anzeichen von Sünde. Wenngleich auch im Alten Testament das äußerliche und körperliche Wohlbefinden von einem Tun-Ergehen-Zusammenhang abhängig scheint, so wissen wir, dass nicht jede Krankheit und Not Ursache unseres Tuns ist (Hiob). Im Neuen Testament macht Jesus (Joh 9) deutlich, dass Krankheit und Not nicht in direktem Zusammenhang mit persönlicher Sünde stehen muss. Vielmehr macht der gesamtbiblische Kontext klar, dass Krankheit und Not

  • zum Leben in einer gefallenen Schöpfung gehört
  • in Gottes Plan für mein Leben eingeschlossen sein kann (keine Garantie der Heilung)
  • Gott für meine persönliche Glaubens- und Reifeprüfung gebraucht
  • ein Glaubenszeugnis für andere sein soll.

In allem möchte sich der HERR in unserem Leben verherrlichen, ob durch Krankheit oder Gesundheit. Pauschale Urteile, Verallgemeinerungen führen zu Verwirrung. Vielmehr möchte jede Not uns näher zu Gott ziehen und uns persönlich immer wieder auf die rechte Gottesbeziehung aufmerksam machen.

2.2 Hinweise für situative Überlegungen (Predigtanlass)

Heute ist Buß- und Bettag. Ein evangelischer Feiertag, der nur noch in einem Bundesland (Sachsen) ein gesetzlicher Feiertag ist. Unabhängig von der Einführung, der Geschichte und Abschaffung des Buß- und Bettages erinnert und dieser Tag an die Notwendigkeit der „Umkehr“.

Gemeinsame Bußtage sind schon zu biblischen Zeiten bekannt. Ob es in Ninive war, als die Stadtbevölkerung in Sack und Asche Buße tat, oder das Volk Israel unter Nehemia oder an Pfingsten in Jerusalem die Gemeinde Jesu entstand.

Es ist eine Zeit der Besinnung und der Umkehr zu Gott

– ein Ablegen und Umdenken von falschen Handlungen und Meinungen.

Es ist ein Tag, an dem der Mensch vor Gott klagen soll

– nicht über die Umstände seines Lebens, sondern über seine Sünde (Klag 3,39).

Es ist ein Neubeginn, seine Beziehung mit Gott in Ordnung zu bringen

– ein Zuwenden und sich wieder neu unterstellen unter Gottes Willen und Wort.

Es ist ein Anlass, sich wieder ganz neu der Gnade und Vergebung Jesu zuzuwenden

– ein Fröhlich-werden in der Tatsache unserer Rettung in Jesus Christus.

Hinweis: Es bietet sich die Gelegenheit zum gemeinsamen Abendmahl in einem Abendgottesdienst oder Morgenandacht für die nicht Berufstätigen.

2.3 Hinweise für homiletische Überlegungen (Anwendung)

Der Psalm nimmt die Nöte und ihre Auswirkungen auf die Gottesbeziehung sehr ernst. Auch wir müssen damit rechnen, dass Zuhörer und Gemeindeglieder wegen ihrer Nöte mit Gott ringen oder nächtelang nicht schlafen können, durchbeten oder gar im Bett liegen und weinen.

Oft verdeckt und verheimlicht erleben gerade auch Christen psychische und körperliche Nöte, deren Ursachen nicht bekannt sind. Depressionen, Schwermut, Müdigkeit, Schwächeanfälle, Verlust von Lebensfreude oder anderen Sorgen bedrückt viele. Da der Psalm keine konkreten Ursachen nennt, gibt er viel Raum und spricht in alle Lebenssituationen der Zuhörer hinein, die Ähnliches erleben. 

Beispielhaft können dennoch Auslöser für notvolle Krankenzustand benannt werden, wo sich manche wiederfinden können.

  • Im Alter oder beim Älterwerden, wenn die körperlichen Kräfte versagen, das Gedächtnis nachlässt, man krank wird und seinen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen kann, den eigenen Ansprüchen nicht mehr genügt.
  • Als Eltern, die unter der Not ihrer Kinder leiden, weil sie sich vom Glauben an Jesus abgewandt haben. Unter den Vorwürfen leiden, in der Erziehung versagt zu haben. Vielleicht seit Jahren beten, dass die Kinder oder Enkel zum Glauben finden und Gott schweigt und man sich fragt: wie lange noch?
  • Krankheiten oder psychische Leiden, man Nächtelang wachliegt, weil man nicht mehr schlafen kann, sich ständig Gedanken macht oder an Schmerzen leidet. Nächte durchweint und nur vor Müdigkeit und Erschöpfung einschläft.
  • Erinnerungen an persönliches Versagen in der Beziehung zu Gott oder zu Mitmenschen. Gewohnheitssünde, die einen immer wieder zu Fall bringt. Moralische Verfehlungen, Rebellion, gegen die Obrigkeit oder Vorgesetzte. Vielleicht auch Meinungsverschiedenheiten, wo man ausfällig und laut wird, obwohl man das gar nicht möchte und Mitmenschen mit unbedachten Worten verletzt.

Es gibt so viele Ursachen, die bei uns das Klagen auslösen, die einen psychisch und körperlich krank machen. Aber wir dürfen nicht außer Acht lassen, dass nicht alle Not einen sündhaften Hintergrund hat.  

Folgende Gedanken können uns für die Anwendungen helfen und trösten:

  • Gläubige dürfen sich schwer tun mit Nöten und Krankheiten
  • Gläubige dürfen mit Klagen und Tränen vor Gott kommen
  • Gläubige dürfen schwach sein und zweifeln
  • Gläubige leben von Gottes Gnade und Buße, die uns immer wieder den Blick auf Gottes Rettung richtet.

3. Sagen, wo es hingeht

3.1 Predigtziel – warum halte ich diese Predigt?

Bußpsalmen sind eine Gelegenheit, seine eigene Gottesbeziehung zu reflektieren.

Die Predigt soll auffordern,

  • ehrlich und transparent mit seinen Sorgen, Klagen und Nöten vor Gott zu kommen
  • zu prüfen, wo man unterschwellig gegenüber Gottes Führung und Güte misstrauisch ist
  • gedanklich umzukehren und Buße zu tun, wenn man sich gegen Gottes Erziehung sträubt
  • im Glauben und Vertrauen auf Gottes Gnade neu Hoffnung zu schöpfen, dass Gott gewiss rettet und hilft.

3.2 Predigtthema – was sage ich in dieser Predigt?

Nicht jeder Krankheit und notvolle Lage im Leben eines Menschen ist Ursache von persönlicher Sünde. Gott führt uns manchmal in Herausforderungen, Anfechtungen und Bedrängnisse, um sie für seine Ziele mit uns zu gebrauchen.

Es braucht immer wieder eine ganze Umkehr und Buße, die uns zu einer neuen und lebendigen Gottesbeziehung führt. Ganze Umkehr bedeutet Ängste und Sorgen abzugeben und Gottes Güte und Gnade im Glauben anzunehmen. Seelenfriede kehrt dann wieder ein, wenn wir wieder neue erfassen, dass wir durch Jesus Christus in Gottes guter und liebevoller Hand sind – auch dann, wenn wir Umstände ertragen müssen, die wir nicht verstehen.

3.3 Predigtentfaltung – wie sage ich es in dieser Predigt?

Not führt zur Umkehr

  1. Umkehr zur Gnade, weil Gott mich liebt
  2. Umkehr zum Glauben, weil Gott mich hört
  3. Umkehr zur Hoffnung, weil Gott mir hilft

Bußgebet:

  • Herr ich will dich nicht erzürnen
  • Herr ich will für dich leben
  • Herr ich will dich ehren

Wenn Gott auf Standby ist:

  • der HERR bleibt gnädig 
  • der HERR bleibt treu 
  • der HERR bleibt ein Retter

Einteilung nach Warren W.Wiersbe

6,2-4     Die Qual der Züchtigung

6,5-6     Die Nutzlosigkeit des Todes

6,6-8     Die Last der Verzweiflung

6,9-11   Die Freude der Rettung

3.4 Predigtveranschaulichungen – wie verdeutliche ich es in dieser Predigt?

Zitate:

„Es ist ein stiller, ein wunderlicher und langsamer Weg, der Weg, der durch die Buße zur Erneuerung führt. Aber es ist allein der Weg Gottes.“ Dietrich Bonhoeffer

„Buße heißt, dass wir zurückkehren zu Gottes Regeln.“ (Anne van der Bijl) Bruder Andrew

„Wenn das Herz bekehrt wird, wird es auch bewegt. Buße und Glauben ohne Tränen sind wie Wolken ohne Wasser.“ Hermann Heinrich Grafe

„So tief einer in der Buße steht, steht er auch in der Gnade.“ Jochen Klepper

Halbe Buße

„Süddeutsche Zeitung (nach idea spektrum 35/94) Das schlechte Gewissen hatte einem Handtaschenräuber nach seiner Tat offensichtlich keine Ruhe gelassen. Eine Tasche, die in einem Krankenhaus in Schwarzenbruck gestohlen worden war, wurde an einer Kirchentür gefunden. An dem Beutel war ein Zettel mit der Aufschrift: „Herr, vergib mir meine Schuld… – ein Gotteskind“. Von der Vergebung seiner Sünde wohl überzeugt, hatte der Täter den Inhalt der Tasche – 90 Mark – trotzdem eingesteckt.“

(Klaus Eberwein)