Matthäus

Predigthilfe vom 8.4.2001 – Matthäus 21,1-11

Monatsthema: Christus – das Leben
Predigtthema: Den Christus loben

Bibelstelle: Matthäus 21,1-11

Verfasser: Günther Baumgärtner

1. Zusammenhang
Einzug in die Stadt Jerusalem, um den Rettungsauftrag zu erfüllen

2. Biblische Parallelen
Alle Evangelien berichten diese Begebenheit
(Markus 11,1-11; Lukas 19,28-42; Johannes 12, 12-14)

3. Gliederung des Textes
V.1-3: Jesus gibt genaue Anweisung über seinen Einzug
V.4-5: Erfüllung des Propheten Sacharja
V.6-7: Die Jünger führen den Auftrag Jesu aus
V. 8-11:Der Empfang durch das Volk

4. Einzelerklärung
V.1: Von Jericho her kam Jesus. Betfage (Haus der grünen Feigen) am südöstlichen Hang des Ölbergs. Jesus sendet (Auftrag) zwei Jünger (Nachfolger, Lehrlinge). Ihre Namen werden nicht genannt.

V.2: Dorf, hier ist Betfage gemeint. Jesus gibt einen klaren Auftrag, die Eselin und ihr Füllen zu holen.

V.3:Als Messias hatte Jesus das Recht, zu fordern, was er brauchte. Für eventuelle Rückfragen gibt Jesus eine Antwort mit auf den Weg.

V.4: Jesus erfüllt die Voraussage aus Sach.9,9. Er handelt im völligen Einklang mit dem Wort Gottes.

V.5: Tochter Zion. Hier wird an den Propheten Jesaja angeknüpft (62,11), ehrenvolle Bezeichnung für Israel. König (Herrscher) kommt, zugleich Ausblick auf das Wiederkommen Jesu. Der König tritt sanftmütig auf (Wörtl. arm und demütig). Jesus ritt auf einem Eselsfüllen ein (es durfte noch niemand darauf geritten sein). Welch ein Unterschied zu den Königen in der damaligen Zeit, die auf Rössern ritten.

V.6: Gehorsam der Jünger.

V.7: Das Reiten auf dem Eselsfüllen war ein Zeichen der Demut.

V.8:Viele Pilger waren gerade in Jerusalem wegen des Passahfestes.
Ausbreiten der Kleider bedeutet Königshuldigung (Vergl. 2.Kö. 9,13). Damit verbindet sich ein weiterer religiöser Vorgang, das Streuen von Zweigen. Dieser Brauch gehört zum Laubhüttenfest (3.Mose 23). Damit brachten die Menschen zum Ausdruck, der erhoffte Messias ist da.

V.9: Das Volk ruft den Pilgerpsalm (118,24-25) Jesus zu, ein Ausruf des Lobes und der Bitte. Hosianna (Hilferuf), rette uns (erfüllt sich am Kreuz).
Wie greifbar nahe ist die Annahme des Messias beim Volk und wie schnell schwingt alles wieder um (Kreuzige ihn).

V.10-11: Nochmaliges Fragen: Wer ist der?
Es ist der Prophet, welcher von Mose verheißen wurde (5.Mose 18,15). Der Prophet ist eindeutig Jesus Christus, er wurde dem Volk Israel offiziell als der rechtmäßige Sohn Davids vorgestellt.

5. Die Spitze des Textes
Ein begeisterter Empfang, doch was nicht von Herzen kommt, hat keinen wert.

6. Der Text heute
a) Jesus gibt den zwei Jüngern einen klaren und eindeutigen Auftrag, er sendet sie, ohne wenn und aber sind sie bereit und gehen. Jesus sendet auch uns heute.

b) Jesus lebt im völligen Gehorsam seinem Vater gegenüber und erfüllt das Wort Gottes bis ins kleinste Detail hinein (Sach.9,9). Nicht nur Hörer des Wortes sein, sondern auch Täter zu sein (Jak.1,22). Durch den Gehorsam Gott gegenüber dürfen wir dazu beitragen, dass sich der Plan Gottes erfüllt.

c) Greifbar nahe ist das Heil für Israel, sie erkennen den Heiland, doch es bleibt beim Lippenbekenntnis. Was nicht aus dem Herzen kommt, hat keinen wert. Es geht um das Herzensbekenntnis.

7. Beispiele und Verdeutlichungen

A. .Auftrag
a) Jesus hat einen klaren Auftrag, er sendet.

b) Sind wir bereit, vorbehaltlos zu gehen?

B. Gehorsam
a) Jesu Leben steht im völligen Einklang mit dem Willen des Vater.

b) Bis ins Kleinste hinein lebt Jesus nach dem Worte Gottes, welchen Stellenwert hat Gottes Wort bei uns heute?

C. Bekenntnis
a) Die Königshuldigung wird Jesus dargebracht, das zeigen auch die Kleider und Zweige.
b) Wie greifbar nahe ist das Reich Gottes

c) Leider bleibt es beim Lippenbekenntnis und wird zu keinem Herzensbekenntnis. Es kommt auf das Herzensbekenntnis an.

8. Gliederung zur Predigt

Einleitung: Als Schriftlesung zum Palmsonntag Psalm 24 lesen.

1) Der Auftrag an die Jünger
Jesus auf dem Weg nach Jerusalem. Zwei Jünger (Namen nicht bekannt) erhalten einen klaren Auftrag Jesu. Ohne wenn und aber sind sie bereit,
diesen Auftrag auszuführen. Bei der Ausführung treffen sie auf vorbereitete Verhältnisse. Jesu Auftrag ist auch heute klar: Gehet hin. Lasst uns Jesu Auftrag ernst nehmen.

2) Der Gehorsam Jesu
Jesus bereitet seinen Einzug selber vor, im völligen Einklang mit dem Worte Gottes und im Gehorsam seinem Vater gegenüber. Aus diesem Gehorsamsweg wurde die Rettung für uns Menschen. Gehorsamswege sind Segenswege. Sind wir dem Worte Gottes gehorsam wie Jesus?

3) Das Bekenntnis des Volkes
Welch ein Empfang für Jesus (Königshuldigung). Welch ein Bekenntnis des Volkes bei diesem Anlass. Jesus hätte die Gelegenheit, die Macht an sich zu reißen, doch Jesus hat einen anderen Auftrag. Jesus erfüllt die falschen Erwartungen des Volkes nicht. Wie schnell schlägt die Stimmung um, es war nur ein Lippenbekenntnis. Wie sieht es bei uns aus, wenn Jesus nicht unsere Wünsche erfüllt? Ist alles nur ein Lippenbekenntnis, das schnell wieder umschlägt, oder haben wir ein Herzensbekenntnis, das auch dann hält, wenn unsere Wünsche sich nicht erfüllen (vergl. Hiob)?
Durch das nicht Erfüllen der Wünsche des Volkes kam ein viel größerer Segen (Rettung für uns Menschen). Das tut Jesus auch heute.

Schluss: Lasst uns Jesus Christus von Herzen loben, denn seine Wege sind Segenswege!