Predigtthema: Dankbar zurückblicken: Das Danklied der Erlösten
Predigttext: Ps 107,1- 43 (Vorschlag zur Textlesung: Verse 1-9, 17-22, 43)
Zur Gottesdiensteinleitung: Klag 3,21-26
Die Erarbeitung dieser Predigt erfordert etliche Stunden an Vorbereitung. Zu eurer Unterstützung enthält diese Predigthilfe deshalb Hinweise für eure Verkündigung, ersetzt aber nicht euer eigenständiges Erarbeiten des Bibeltextes.
Bei der Vorbereitung dieser Predigt suchen wir nach dem, was der Herr über den Predigttext durch uns sagen will, denn wir verkündigen nur die Botschaft, die uns persönlich auf der Basis des Predigttextes aufs Herz gelegt wird. Nur wo der Herr uns das Herz gefüllt hat, haben wir etwas zu sagen, da nur dann gilt: „Wer euch hört, hört mich“ (Lk 10,16a)!
- Sehen, was dasteht
Es ist hilfreich den Predigttext in verschiedene Bibelübersetzungen durchzulesen: z.B. unter www.bibleserver.com (Luther 1984 / Revidierte Elberfelder Bibel / Hoffnung für alle / Schlachter 2000 / Neue Genfer Übersetzung / Gute Nachricht Bibel / Einheitsübersetzung / Neues Leben Bibel / Neue Evangelistische Übersetzung).
1.1 Allgemeine Hinweise zum Predigttext
- Ein Danklied nach der Gefangenschaft Babels
Der Psalm nennt uns keinen Autor. Aber der Inhalt legt nahe, dass der Psalm nach der Rückkehr der Juden aus der babylonischen Gefangenschaft entstanden ist (Ps 107,2-3). Wohl als ein Lob- und Danklied im Blick auf die unverdiente Errettung und Rückführung nach Jerusalem.
Wie schon in den Psalmen davor wird an Gottes geduldiges Handeln in der Geschichte Israel gedacht.
Psalm 105 spricht von den großen Wundern beim Auszug aus Ägypten
Psalm 106 spricht von der großen Geduld Gottes mit seinem Volk
Psalm 107 spricht von der unverdienten Rückführung aus der Gefangenschaft Babels
Daher werden die Rückkehrer in Psalm 107 als „Erlöste“ bezeichnet, denen Gott der HERR seine große Barmherzigkeit und Gnade erwies.
- Der Psalm ist somit ein dankbarer Rückblick auf die unverdiente Erlösung durch Gottes große Barmherzigkeit!
- Die Vollendung aus einer Reihe von Dank- und Lobpsalmen
Die Psalmen sind nicht zufällig aneinandergefügt, sondern bewusst nach einer Thematik angeordnet und somit fällt der äußere Zusammenhang zu anderen Psalmen auf:
Von Psalm 103 (Vergiss nicht zu danken) bis Psalm 107 (Danket dem Herrn) spannt sich ein Bogen des Dankens und Lobens. Alle Psalmen von 103 bis 107 beginnen mit dem Aufruf zum Lob oder Dank gegenüber Gott.
Außerdem eröffnet Psalm 107 das fünfte und letzte Buch der Psalmen (Psalmen 107-150). Alle 150 Psalmen sind in der Hebräischen Bibel in fünf Bücher aufgeteilt. Nach dem Dankpsalm 107 folgen einige Davidpsalmen mehrere Hallelujapsalmen (111-117; 135-136), die Wallfahrtspsalmen (120-134) und als krönender Abschluss die großen Lob- und Hallelujapsalmen (146-150). Dieses letzte Psalmbuch, angefangen mit Psalm 107 stellt uns das Ziel und die Vollendung unserer Lebensreise (Wallfahrt) vor Augen.
- Am Ende soll unser Leben in eine große Dankbarkeit gegenüber Gottes Güte und Gnade Gottes münden (2Kor 4,15).
- Ziel unseres Lebens ist, Gott zu danken, zu loben und ihm die Ehre zu geben!
Psalm 107 enthält eine siebenfache Aufforderung des Dankens und Lobens (sieben = Zahl der Vollkommenheit). Daher könnte man diesen Psalm auch nennen:
- Das Hohelied des Dankens
1.2 Hilfen zum Verständnis des Predigttextes
Hilfen zur Auslegung bieten z.B.
* Wuppertaler Studienbibel
* Wiersbe, Warren W. Kommentarreihe AT „Psalm 90-150 Sei voller Lobpreis“ CLV Dillenburg
* Spurgeon, C. H. „Die Schatzkammer Davids – Eine Auslegung der Psalmen“, CLV Dillenburg.
* Hilfreiche Querverweise in die ganze Bibel bietet die Thompson Studienbibel
* Hilfreiche Infos zum Text liefert hier die MacArthur Studienbibel (gibt es als pdf zum Downloaden auch auf www.sermon-online.de )
1.3 Anmerkungen zum Verständnis des Predigttextes
V.1 und 43 bilden den Hauptgedanken des Psalms und umklammern ihn. Der Dank über Gottes Güte und Gnade wird an vielen Stellen der Bibel erwähnt (Ps 106,1; Ps 118,1.29; Ps 136,1; 1Chr 16,34) und verdeutlicht, dass der Erlöste weiß:“…durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin;…“ (1Kor 15,10).
Gottes Gnadenerweisungen umschließen unser Leben und sind der Grund, dass wir nicht schön längst verloren gegangen sind (Klg 3,21ff; Ps 89,2).
V.2-3 betreffen die Personen die zum Dank aufgerufen werden. Es sind die Erlösten des Herrn. Konkret das Volk Israel, das nach einer langen Rückreise von ca. 1500km von Babel nach Jerusalem (ohne Bus und Bahn) bewahrt durch die Wüste von Babel nach Juda heimkehrt (Esr 1-2; Jes 35,10; 41,14-21; 44,22-23).
- Die Prinzipien lassen sich auch auf die Gemeinde als Erlöste des HERRN aus allen Nationen übertragen. In Jesus Christus hat der gnädige Gott uns aus der Gefangenschaft der Sünde gerettet.
Der Psalm 107 ist nach den einleitenden Versen 1-3 in vier Personengruppen unterteilt.
- Die verirrten Wüstenwanderer 4- 9
- Die geknechteten Gefangenen 10- 16
- Die Sterbenskranken 17- 22
- Die bedrohten Geschäftsreisenden 23- 32
In allen vier Abschnitten finden wir jeweils vier Phasen, wie sie in V. 4-8 beschrieben sind:
- Die Not des Menschen (V.4-5, 10-11, 17-18, 23-24)
- Der Hilfeschrei des Verzweifelten (V.6. 13. 19. 28)
- Die gnädige Rettungstat Gottes (V.7. 14. 20. 29)
- Der Aufruf zum Danken (V.8. 15. 21. 31)
Auffallend schön wird jeweils die Rettung in Jesus Christus vorgeschattet!
V.4-9 Der Mensch läuft Offroad – und doch führt der Herr ihn ans Ziel
Der Mensch hat sich verlaufen und irrt auf ungebahnten Lebenswegen ruhe- und rastlos umher. Erst dann, wenn der Mensch aus Verzweiflung nach Gott um Hilfe schreit, greift Gott zur Rettung ein. Gott hilft dann, wenn seine Hilfe gewollt und gewünscht ist. Dann versorgt Gott, stillt Hunger und Durst. Einziges Zitat aus Ps 107,9 im Neuen Testament steht in Lk 1,53.
Gottes Gnadenerweisung zeigt sich in dem Mittel der Rettung, dass der Herr sie auf den rechten Weg (Ps 107,7) sicher zur bewohnten Stadt (Jerusalem) führte.
Schnell verliert ein Mensch den rechten Weg aus den Augen und geht irre (Jes 53,6; 1Pet 2,25). Dennoch hat Gott seinen Sohn Jesus Christus gesandt um uns den rechten Weg zum Vaterhaus (himmlische Jerusalem) zu führen.
- Jesus ist der Weg (Joh 14,6)
V.10-16 Der Mensch ist gebunden – und doch befreit ihn der Herr
Gefangen in Todesangst (Heb 2,15), in Sündensklaverei (Röm 6,16-17) steckt der Mensch in tiefster Bedrängnis, Not und Finsternis. Selbstverschuldet, weil er Gottes Wort missachtet, Gottes Weisung und Rat verschmäht hatte. Hilflos gefangen und verloren (V.12) ergeht der Schrei nach Gottes Hilfe.
Gottes Gnadenerweisung zeigt sich in dem Mittel der Rettung, dass der Herr die Ketten und Fesseln von Bindungen sprengt (Ps 107,14).
Der Mensch ist in der Sünde verstrickt (2Tim 2,26, Heb 12,1). Dennoch befreit Gott in Jesus Christus den Menschen von der Macht der Sünde (Röm 6,14).
- Wen der Sohn frei macht, der ist recht frei (Joh 8,36; Apg 5,19ff)
V.17-22 der Mensch ist Todkrank – und doch rettet ihn der Herr vom Tod
Dem Mensch muss bewusst werden, dass wegen seiner Sünde und Missetaten der Mensch sterben muss (Röm 6,23; 5,12). Geht es dem Mensch gut, fragt er oft nicht nach Gott. Erst dann, wenn der sterbende Mensch vor dem Tod steht, alle lebenserhaltende Nahrung ablehnt (V.18), beginnt der Mensch sich nach dem wahren Leben auszustrecken. Wie die irdische Nahrung zum irdischen Lebenserhalt dient, so lebt der Mensch nicht vom Brot allein, sondern benötigt Gottes Wort als geistliche Nahrung fürs ewige Leben.
Gottes Gnadenerweisung zeigt sich in dem Mittel der Rettung, dass der Herr sein Wort sandte und sie gesund machte (Ps 107,19).
Wer Gottes Wort zum ewigen Leben verweigert, der verweigert seine Rettung. Wenn auch die vielen Menschen Gottes Wort ablehnen, so sandte dennoch Gott seinen Sohn Jesus Christus. Durch ihn wurden Kranke geheilt, Tode auferweckt – durch seine Auferstehung ist dem Tod die Macht genommen (1Tim 1,10).
- Gott sandte seinen Sohn und das Wort ward Fleisch (Joh 1,14)
V.23-32 der Mensch ist ein Handelsreisender – und doch bewahrt ihn der Herr
Ständig auf der Suche nach Profit, Lebensqualität und sicherem Wohlstand ist der Mensch ein Handelsreisender. Ob Handels- oder Urlaubsreisende, sie erleben etwas von der Größe Gottes, die ihnen in der Schöpfung und den Gewalten der Natur begegnet. Zufällige Bewahrung vor Unglück, Unfall und Gefahren sollen uns Gottes Güte vor Augen stellen. Naturgewalten sollen den Menschen erinnern, da gibt es noch jemanden. Wie einst die sinkenden Passagiere bei Jona (Jon 1,15) oder auf der Titanic sich nach Gott sehnten – so schreit der Mensch in seiner Not zu Gott (Ps 50,15).
Gottes Gnadenerweisung zeigt sich auch hier in dem Mittel der Rettung, dass der Herr den Sturm stillte, dass er schweige (Ps 107,29).
Wie die Jünger einst erstaunt waren über Jesus, als sie aus Angst vor dem Sturm zu Jesus schrien und dieser Wind und Wellen gebot zu schweigen. So erweist Gott seine Machttaten auch in unserem Leben, wenn er uns z.B. vor Unfall und Gefahr bewahrt.
- Jesus befahl den Winden und dem See (Mt 8,26ff)
V.33-43 der Mensch in der mächtigen Hand eines barmherzigen Gottes
Im letzten Abschnitt wendet sich der Fokus vom Menschen weg, hin auf das, was Gott tut und macht.
ER macht (V.33.45), ER lässt (V.36), ER segnet (V.38), ER erhob (V.41).
Es ist bemerkenswert und zu beherzigen, was der Psalm uns lehrt. In seiner Hand steht meine Zeit, in seiner Hand liegt mein Leben, in einer mächtigen Hand eines barmherzigen Gottes.
Nur durch Gottes Gnadenerweise
- kommt der Erlöste (Christ) durch die Wirren seines Lebens ans Ziel
- wird er befreit von der Gebundenheit der Macht seiner Sünde
- wird er errettet von dem ewigen Tod
- kommt er durch die Stürme des Lebens in dem sicheren Hafen der Ewigkeit an
Röm 10,13 denn: »Jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden«.
- Verstehen, worum es geht
2.1 Hinweise für die hermeneutische Überlegungen (Auslegung)
Die Psalmen sind immer in dreifacher Hinsicht zu studieren.
- Enthalten sie sehr persönliche und seelsorgerliche Hinweise für gläubige Menschen?
- Enthalten sie einen Sitz im Leben, gemeint ist ein geschichtlicher Hintergrund zur Entstehung des Psalms?
- Enthalten sie prophetische und messianische Hinweise, die sich in Jesus Christus erfüllt haben oder noch erfüllen?
Wir wollen in dieser Predigt die persönliche und seelsorgerliche Auslegung betonen.
2.2 Hinweise für situative Überlegungen (Predigtanlass)
Das alte Jahr geht zu Ende und das gibt uns die Gelegenheit einen dankbaren Blick zurück zu machen. Dennoch müssen wir sorgsam bedenken, dass der Jahreswechsel immer auch Anlass gibt, das vergangene Jahr mit seinen emotionalen Höhen und Tiefen zu reflektieren. Es sind eben nicht nur die guten und schönen Situationen, sondern auch die Niederlagen, Schwierigkeiten oder Verluste, an die man sich am Jahresende erinnert.
Manche Zuhörer haben evtl. einen Todesfall erlebt, mussten ihren Ehepartner loslassen, andere erlebten ein Scheitern ihrer Ehe, den Verlust des Arbeitsplatzes oder sie stecken noch mitten in einer Krankheitsphase und haben Angst vor dem kommenden Jahr.
Wir müssen seelsorgerlich die möglichen Lebenssituationen der Zuhörer bedenken. Mancher steckt vielleicht noch mitten in der Not, im Sturm, in einer Krankheit oder verirrten Lebenssituation.
Doch mit Gott dürfen wir getrost in das Neue Jahr gehen – egal was auch kommen mag.
2.3 Hinweise für homiletische Überlegungen (Anwendung)
Beschrieben sind vier Menschengruppen, die jeweils aus einer anderen Situationen Erlösung und Befreiung erlebt haben. Diese Situationen lassen sich gut auf unser Leben anwenden.
- Wo hast du dich verirrt?
– Wenn man den Weg aus den Augen verliert V.4-9
Steckst in der Wüste, bist auf falsche und fruchtlose Wege geraten? Hast du dich evt. von der Quelle des Lebens (Beziehung mit Jesus und seinem Wort) entfernt und bist geistlich am Verhungern? Findest nicht mehr zu Ruhe, bist immer nur in Aktion?
- Wo bist du gefangen?
– Wann man die Freiheit verliert V.10-16
Gefangen in Umständen, hast dich auf eine Affäre eingelassen, bist Kompromisse eingegangen, hast ein Bündnis mit der Sünde gemacht und kommst nicht los?
Hast die Situation selbst verschuldet – bist Gottes Wort ungehorsam geworden und steckst jetzt in einem Unglück?
Versuchst dich selbst zu befreien, bist am Straucheln und hast Angst, dass die ganze Lebenslüge ans Licht kommt?
- Wo steckst du noch mitten in einer Krankheit?
– Wenn man seine Gesundheit verliert V.17-22
Schlechtes Gewissen, weil evtl. Schuld ins Leben gekommen ist? Angst vor dem Tod, weil das Lebensende naht? Bestelle dein Haus, bringe deine Beziehung mit Gott, deinen Angehörigen und Nächsten in Ordnung.
- Wo bist Du auf gefährlichen Wegen unterwegs?
– Wenn man die Hoffnung und Heimat verliert V.23-43
Steckst mitten im Alltag fest. Arbeit war dein Leben. Der Gewinn des Handels treibt uns aufs große unsichere Meer. Um Geld zu machen sind wir bereit Gefahren, Mühen, Strapazen und weite Wege auf uns zu nehmen. Wie schnell kann man im Lauf dieser Welt seine Heimat und Berufung verlieren (Ehen, Familien, Kinder vergessen, weil die Arbeit und der Handel um das Geld wichtiger ist). Wie schnell kann man die Hoffnung verlieren, wenn man nur auf die Wellen schaut und Jesus aus dem Blick verliert.
Wo und in welchen Bereichen hast du deine Hoffnung verloren (Sorgen um ungläubige Kinder oder Enkelkinder)?
Wo bist du heimatlos geworden (Alters-Einsamkeit, Witwenschaft, Scheidung, Elternlos, Kinderlos, Gemeindelos usw.)?
- Sagen, wo es hingeht
3.1 Predigtziel – warum halte ich diese Predigt?
Egal in welcher Lebensphase wir uns befinden – man kann davon ausgehen, dass sich die Zuhörer in einer dieser oben beschriebenen Lebenssituationen wiederfinden werden.
Es gibt zwei entscheidende Ziele für die Predigt:
- Die Erlösten: Vergiss nicht was Gott dir Gutes getan hat
– sie sollen dem Herrn danke sagen - Die Unerlösten: Der Herr ist ein Retter aus der NOT
– sie sollen zum Herrn schreien
3.2 Predigtthema – was sage ich in dieser Predigt?
Wir sollen Gottes Güte und Gnade in unserer Lebensführung erkennen auch wenn es durch Zeiten der Not und des Leides geht.
Der HERR ist GUT!
Ps. 107,43 Wer weise ist, wird dies beachten und wird die Gnadenerweisungen des HERRN verstehen.
Gottes Gnade kann auch schwere Lebensführung beinhalten. Gott führt von der Niedrigkeit zur Herrlichkeit und „ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück, denn du bist bei mir und dein Stecken und Stab trösten mich“ (Ps 23,4).
Der HERR errettet aus der NOT!
Wer die Erfahrung der Erlösung noch nicht hat, der ist aufgefordert den Herrn zu suchen und um Rettung zu bitten. Der Psalm ist ein Aufruf zur Umkehr, weil er die Heilserfahrung von Gläubigen bezeugt. „und rufe mich an am Tag der Not, so will ich dich erretten, und du sollst mich ehren!“ (Ps 50,15).
Dem HERRN sollen wir DANKEN und ihn LOBEN!
Wer die Güte und Gnade Gottes erfahren hat soll dem Herrn danken. Dankbarkeit sollte eine Selbstverständlichkeit des Erlösten sein – aber es braucht doch auch immer wieder die Aufforderung, das Danken nicht zu vergessen. Der siebenfache Appell ergeht an die Gläubigen – sie sollen danken. „Gut ist’s, dem HERRN zu danken, und deinem Namen zu lobsingen, du Höchster“ (Ps 92,2).
- Halte einen dankbaren Rückblick auf die unverdiente Erlösung durch Gottes große Barmherzigkeit!
- Unser Leben soll mit einer großen Dankbarkeit gegenüber Gottes Güte und Gnade enden
- Wir wollen üben, das Hohelied des Dankens zu singen
3.3 Predigtentfaltung – wie sage ich es in dieser Predigt?
Ein siebenfaches Danklied des Erlösten
- Da schrien sie zum HERRN – Not lehrt beten
- Er rettete sie aus ihren Ängsten – Gott erhört Gebet
- Sie sollen dem Herrn danken – Erlöste loben Gottes Güte und Gnade
Das Hohelied des Dankens
- Ein dankbarer Rückblick – denn Gott ist gut
- Wir durften viel Segen und Gutes erfahren
- Ein dankbarer Aufblick – denn Gott ist gnädig
- Wir durften in der Not kommen und Gott hat gehört
- Ein dankbarer Ausblick – denn Gott führt aus der Angst
- Wir sollen dem Herrn danken und Gottes Gnadenerweisung verstehen
Nach Warren W.Wiesbe
- Wenn man den Weg aus den Augen verliert 4-9
- Wann man die Freiheit verliert 10-16
- Wenn man seine Gesundheit verliert 17-22
- Wenn man die Hoffnung verliert 23-32
- Wann man die Heimat verliert 33-43
3.4 Predigtveranschaulichungen – wie verdeutliche ich es in dieser Predigt?
Lieder:
Vergiss nicht zu danken dem ewigen Herrn (Iwdd 59)
Von guten Mächten wunderbar geboten (Iwdd 166)
Die Güte Gottes preisen soll meine Freude sein (Iwdd 334)
Von Gottes Gnade singe ich ein Leben lang (Loben 180)
Befreit durch deine Gnade (FJ 4 – 158)
Eins fehlt noch!
Ein Junge war im Garten über eine Harke gestolpert und hätte sich an deren Spitzen fast ein Auge ausgestoßen. Die Mutter erzählte das einem Hausfreund und sagte dabei, dass sie dem Gärtner, der die Harke habe liegen lassen, den nötigen Denkzettel gegeben habe. „Eins fehlt noch“, versetzte der Hausfreund. „Den Kleinen habe ich natürlich auch gehörig zur Vorsicht ermahnt“. Sagte darauf die Mutter. „Eins fehlt noch“, lautete wieder die Entgegnung. „Nun, ich sagte mir auch selber, ich hätte eben besser auf das Kind Acht haben sollen“, gestand etwas kleinlaut die Mutter. Wiederum: „Eins fehlt noch.“ „Und was denn?“ „Danket dem Herrn für seine gnädige Bewahrung“, sprach der Hausfreund.
Danke, weil er mir die Wirbelsäule zerbrochen hat?!
- Busch berichtete von einem Bergarbeiter, der in einer Zeche unter Tage verunglückt war. Ein Stein war ihm ins Kreuz gefallen und er blieb querschnittsgelähmt, ohne Hoffnung auf Besserung. Wo war Gott, als der Stein mir ins Kreuz fiel? So hieß es dann. Er konnte mit Gott nur noch hadern. Eine Woche später wurde er in die Bibelstunde gebracht. Hier hörte er zum ersten Mal von Jesus. Kurz darauf bekehrte er sich. Seine Wohnung kam in Ordnung, die Schnapsflaschen verschwanden, dafür lag die Bibel auf dem Tisch. Die ganze Familie blühte auf. Kurz vor seinem Tod besuchte ihn W. Busch noch einmal, dabei sagte er: „Seitdem mein Leben Jesus gehört, seitdem ich Vergebung meiner Sünden habe, seitdem ich ein Kind Gottes bin, da ist in meinem Hause jeder Tag wie der Tag vor Weihnachten. Ich sterbe bald. Und dann gehe ich durch das Tor und stehe vor Gott. Und wenn ich dann in der Ewigkeit vor dem Throne Gottes stehe, dann werde ich vor ihm niederfallen und will ihm danken, dass er mir die Wirbelsäule zerbrochen hat.“
(idea spektrum 22/1998)
(Klaus Eberwein)