Jahresthema: Geistlich leben in verschiedenen Lebensphasen
Predigtthema: Mit Jesus gesunde Beziehungen knüpfen: Freundschaft und Liebe entdecken
Die Erarbeitung dieser Predigt erfordert etliche Stunden an Vorbereitung. Zu eurer Unterstützung enthält diese Predigthilfe deshalb Hinweise für eure Verkündigung, ersetzt aber nicht euer eigenständiges Erarbeiten des Bibeltextes. Bei der Vorbereitung dieser Predigt suchen wir nach dem, was der Herr über den Predigttext durch uns sagen will, denn wir verkündigen nur die Botschaft, die uns persönlich auf der Basis des Predigttextes aufs Herz gelegt wird. Nur wo der Herr uns das Herz gefüllt hat, da haben wir etwas zu sagen, da nur dann gilt: „Wer euch hört, hört mich“ (Lk 10,16a)!
- Sehen, was dasteht
Verschiedene Bibelübersetzungen um mit dem Predigttext vertraut zu werden findet man z.B. unter www.bibleserver.com (Luther 1984 / Revidierte Elberfelder Bibel / Hoffnung für alle / Schlachter 2000 / Neue Genfer Übersetzung / Gute Nachricht Bibel / Einheitsübersetzung / Neues Leben Bibel / Neue Evangelistische Übersetzung).
1.1 Allgemeine Hinweise zum Predigttext
Wir befassen uns in dieser Predigt mit dem grundlegendsten Abschnitt der Bibel im Bezug auf das Thema Beziehung. Gott beschreibt uns in seinem Wort aus welchem Grund und wie er den Menschen als Mann und Frau geschaffen hat.
Wir sollten hier schon Vers 18 mit in den Blick nehmen. Nachdem alles, was Gott bisher geschaffen hat, als gut oder sehr gut beschrieben wird, taucht hier das erste Defizit auf. Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist. Und deshalb wird Gott aktiv. Der Mensch muss eine Ergänzung finden und diese Ergänzung findet er erst darin, dass Gott ihm und aus ihm ein Gegenüber schafft, das dem Menschen entspricht. Dieses Gegenüber ergänzt den Menschen und ist die Hilfe, die er braucht.
Gott beschreibt in diesen Versen auch, wie er sich den Prozess im Blick auf die tiefsten und engsten Lebensbeziehungen gedacht hat. Die Beziehung zu Vater und Mutter, die so tief prägend für unser Leben ist, wird durch die lebenslange Ehebeziehung zwischen Mann und Frau abgelöst. Diese Beziehung ist von Gott so gedacht, dass sie die tiefste Einheit bildet, die zwischen Menschen möglich ist (sie werden ein Fleisch werden).
1.2 Hilfen zum Verständnis des Predigttextes
Hilfen zur Auslegung bieten z.B.
* Hansjörg Bräumer. Das erste Buch Mose: Kapitel 1-11. Wuppertaler Studienbibel AT. Brockhaus Verlag.
* Arnold G. Fruchtenbaum. Das 1. Buch Mose: Kapitel 1-11. Eine Auslegung aus messianisch-jüdischer Perspektive. CMD-Verlag.
* John F. Walvoord / Roy F. Zuck. Das Alte Testament erklärt und ausgelegt. Bd. 1: 1.Mose – 2.Samuel. Hänssler.
Bitte studiert auch den hilfreichen Predigttipp von Thomas Richter vom 12.01.2014 zu 1.Mose 2,15-25 unter www.studienbibel.de.
- Verstehen, worum es geht
2.1 Hinweise für hermeneutische Überlegungen
Wir wissen, dass gerade die Historizität der Berichte über die Schöpfung immer wieder infrage gestellt wird. Und besonders hier ist es wichtig, dass wir die vollkommene Inspiration und Wahrheit des Wortes Gottes festhalten. Gott berichtet uns, wie er die Welt und die ersten Menschen geschaffen hat, wie er sie als Mann und Frau geschaffen hat. Und so sind diese Berichte absolut maßgeblich, wenn es darum geht zu verstehen, wie Gott uns Menschen in der Unterschiedlichkeit und im gegenseitigen aufeinander angewiesen sein, als Mann und Frau geschaffen hat.
Gerade in den aktuellen Irrungen im Blick auf Geschlecht und Ehe ist es heilsam, wenn wir die verbindlichen Worte Gottes in den Blick nehmen. Er hat uns Menschen als Mann und Frau geschaffen und er hat die Ehe als eine lebenslange Verbindung zwischen einem Mann und einer Frau gestiftet. Dies teilt er uns in seinem Wort unmissverständlich mit und es ist eine Gehorsamsfrage, wie wir mit diesem klaren Wort Gottes umgehen.
2.2 Hinweise für situative Überlegungen
In dieser Predigt soll besonders die Beziehung zwischen Mann und Frau in den Blick genommen werden, die schlussendlich in der Ehe mündet. Mit der Beziehung in der Ehe beschäftigen wir uns in der Predigt am 26.05.19.
Und besonders, wenn es um das Verständnis von Beziehungen und die Gestaltung von Beziehung geht, sehen wir, wie stark sich das, was in der Bibel gelehrt wird, von dem allgemeinen Denken unserer Zeit unterscheidet. Manchmal scheint es fast so, als ob das biblische Beziehungsverständnis heute gar nicht mehr zu vermitteln ist.
Dennoch ist es als Prediger unser Auftrag und unsere Verantwortung von der Bibel her zu zeigen, wie sich Gott Beziehungen vorstellt, und auch deutlich zu machen, wie gut, liebevoll und lebensdienlich diese Gedanken Gottes sind.
Besonders junge Christen brauchen liebevolle und klare Orientierung aus dem Wort Gottes zu diesem Thema.
2.3 Hinweise für homiletische Überlegungen (vgl. auch die Predigt von B. Görzen)
- Wenn wir über das Thema Beziehungen nachdenken, müssen wir zunächst mit unserer Gottesbeziehung beginnen. Bei Adam und Eva im Garten Eden sehen wir sehr deutlich, dass ihre Beziehung zueinander keineswegs die Gottesbeziehung ersetzt oder einschränkt. Die Gottesbeziehung wird dann später durch die Sünde zerstört und darunter leidet auch die Beziehung zwischen Adam und Eva und darunter leiden unsere Beziehungen bis heute. Sie leiden an unseren Fehlern, unserer Untreue, aber sie leiden auch an falschen Erwartungen, die an Beziehungen gestellt werden. Zwischenmenschliche Beziehungen können unsere Gottesbeziehung nicht ersetzen. Das versuchen Menschen immer wieder und überfordern damit den Partner, der quasi zu einem Ersatzgott gemacht wird.
Wir sollten in der Predigt betonen, dass zu einer guten Vorbereitung für Beziehungen gehört, dass wir an unserer Beziehung zu Jesus arbeiten und uns von ihm prägen lassen. Dieses Arbeiten an der persönlichen Glaubensbeziehung zu Jesus ist auch ein sehr wichtiger Bestandteil für eine gelingende Ehe. - Für die Vorbereitung auf eine Partnerschaft ist es gut sich selbst die Frage zu stellen, was im eigenen Leben verändert oder gestärkt werden müsste, um wirklich ein guter Partner zu sein. Dazu kann es helfen, sich die eigenen Wünsche an einen Partner bewusst zu machen, und dann zu fragen, wie man diese Eigenschaften oder Wünsche selbst lebt. Gerade im Bick auf die Wünsche an den Partner sollte auch deutlich werden, dass Gott Eva nicht als Wunscherfüller für Adam geschaffen hat, sondern als eine wunderbare Ergänzung.
- Wir sollten in der Predigt sehr klar vermitteln, dass die Bibel im Blick auf Beziehungen zwischen Mann und Frau immer die Ehe als Zielpunkt hat. Auch hier sollten wir in der Predigt ermutigen Beziehungen nur dann zu beginnen, wenn wirklich die Perspektive da ist, dass die Beziehung in einer Ehe münden kann.
- In der Predigt sollte auch unterstrichen werden, dass für Christen nur ein Partner in Frage kommt, der auch Christ ist. Gerade weil es in der Ehe um eine tiefe, ganzheitliche Einheit zwischen den Ehepartnern geht, braucht es auch eine gemeinsame Glaubensbasis. (vgl. 1.Kor 7,39 & 2.Kor 6,14)
- Schließlich müssen wir betonen, dass Gott die Sexualität in den Rahmen der Ehe gesetzt hat. Sie gehört zum ehelichen „ein Fleisch werden“ dazu. Auch hier sollen wir ermutigen bewusst Ja zu Gottes Gedanken und Ordnungen zu sagen, weil sie gut und heilsam für unser Leben sind und wir treu mit ihm leben wollen.
- Angesichts der aktuellen Debatten und Herausforderungen ist es notwendig zu unterstreichen, dass die Bibel eindeutig lehrt, dass nur Partnerschaften zwischen Mann und Frau dem Willen Gottes entsprechen. (vgl. 3.Mose 18,22; Röm 1,24-27)
- Sagen, wo es hingeht
Zur Predigtvorbereitung hilft das Anhören (im Sinne von Apg 17,11b) folgender Predigten:
- Bert Görzen (25.10.2015) Thema: „Den Partner fürs Leben finden.“ (1Mose 2,18-24 – Predigt Nr. 2796 unter http://www.feg-giessen.de/nc/gottesdienst-gebet/predigten-online.html) à sehr zu empfehlen
- Winrich Scheffbuch (19.09.1982) Thema: „Wer bin ich – wozu lebe ich?“ (1Mose 2,18-25 – sermon-online.de)
- Torsten Pfrommer (08.03.2009) Thema: „Partnerschaft: Was wenn Wunsch und Wirklichkeit auseinanderklaffen“ (1Mose 2,18-25 – Predigt Nr. 2379 unter http://www.feg-giessen.de/nc/gottesdienst-gebet/predigten-online.html)
3.1 Predigtziel – warum halte ich diese Predigt?
Die alleinstehenden Zuhörer, die auf der Suche nach einem Partner sind, sollen ermutigt werden, sich bewusst auf eine Beziehung vorzubereiten. Sie sollen motiviert werden Gottes gutem Plan für Beziehungen und Ehe in ihrem Leben nachzustreben.
3.2 Predigtthema – was sage ich in dieser Predigt?
Mit Jesus gesunde Beziehungen knüpfen: Freundschaft und Liebe entdecken
3.3 Predigtentfaltung – wie sage ich es in dieser Predigt?
a) Ist deine Gottesbeziehung bereit für eine Beziehung?
b) Bist du schon ein guter Fang?
c) Bist du bereit für das Ziel einer Beziehung?
(Tobias Schurr)