Monatsthema: Jona – in der Schule Gottes
Predigtthema: Rebell statt Prediger
Gottesdienst Einleitung: Röm 1,14-17
Die Erarbeitung dieser Predigt erfordert etliche Stunden an Vorbereitung. Zu eurer Unterstützung enthält diese Predigthilfe deshalb Hinweise für eure Verkündigung, ersetzt aber nicht euer eigenständiges Erarbeiten des Bibeltextes. Bei der Vorbereitung dieser Predigt suchen wir nach dem, was der Herr über den Predigttext durch uns sagen will, denn wir verkündigen nur die Botschaft, die uns persönlich auf der Basis des Predigttextes aufs Herz gelegt wird. Nur wo der Herr uns das Herz gefüllt hat, da haben wir etwas zu sagen, da nur dann gilt: „Wer euch hört, hört mich“ (Lk 10,16a)!
- Sehen, was dasteht
Verschiedene Bibelübersetzungen um mit dem Predigttext vertraut zu werden findet man z.B. unter www.bibleserver.com (Luther 1984 / Revidierte Elberfelder Bibel / Hoffnung für alle / Schlachter 2000 / Neue Genfer Übersetzung / Gute Nachricht Bibel / Einheitsübersetzung / Neues Leben Bibel / Neue Evangelistische Übersetzung).
1.1 Allgemeine Hinweise zum Predigttext
Jona wirkte in der Zeit des geteilten Königreiches in Israel, in der Zeit von König Jerobeam II (ca. 793-753 v.Chr.) und war somit ein Zeitgenosse von Amos und Hosea. Das Nordreich erlebte äußerlich eine wirtschaftliche Hochkonjunktur (Reichtum und Wohlstand) – aber geistlich war ganz Israel in eine tiefe Rezession gefallen (vgl. Amos 6,1-7). Nur 29 Jahre nach Jerobeam II. fiel das Nordreich Israel unter das Gericht Gottes und wurde von den Assyrern besiegt. Ein Großteil der 10 Stämme im Nordreich wurde gefangen weggeführt und unter die Nationen zerstreut.
Im Mittelpunkt der Jona-Geschichte steht nicht der große Fisch, auch nicht die große Erweckung oder der Evangelisationserfolg des Propheten Jona, sondern im Zentrum dieses Prophetenbuches steht die Größe und Souveränität Gottes.
Der lebendige Gott wirkte durch einen ungehorsamen und rebellischen Propheten eine unerwartete Bekehrung und die größte geistliche Erweckung unter den Nationen im Alten Testament.
Auffallend wird uns aufgezeigt, wie Gott trotz des Charakters von Jona zum Ziel kommt. Das ungehorsame und bockige Benehmen, seine Rebellion und sein Egoismus hindert Gott nicht an der Durchführung seines Planes. Vielmehr nimmt Gott in seiner Liebe und Geduld Jona in seine Schule.
1.2 Hilfen zum Verständnis des Predigttextes
Stanley A. Ellisen. „Von Adam bis Maleachi – das Alte Testament verstehen“, CLV
Maier, Gerhard. „Der Prophet Jona“, Wuppertaler Studienbibel AT9, Brockhaus Verlag
Wiersbe, Warren. W. „Sei erstaunt“ Studien des Alten Testamentes – Jona, CLV
Walvoord, John F. Zuck, Roy F. „Das Alte Testament erklärt und ausgelegt. Band 3 Jesaja bis Maleachi, Hänssler
1.3 Anmerkungen zum Verständnis des Predigttextes
Jona wird als Verkündiger zu der heidnischen Stadt Ninive geschickt. Doch er weigert sich, den Missionsauftrag auszuführen und flieht. Statt Mitleid sehen wir Abneigung, statt Erbarmensehen wir Gleichgültigkeit. Statt eines treuen Verkündigers finden wir einen feigen Rebellen. Was wir an Jona erkennen, ist ein Weckruf an die Gemeinde Jesu die möglicherweise denselben Fehler begeht und im Tiefschlaf der Eigenwilligkeit den Missionsauftrag und die Verantwortung gegenüber einer verlorenen Menschheit verpennt.
V 1 Jona war als Prophet unter König Jerobeam II (ein sehr gottloser König im Nordreich Israels) tätig und verkündigte Gottes Willen über die Landesgrenzen Israels (2Kön 14,25). Er stammte aus Gath–Hepher (Kelter-Graben), einer Stadt im Stammesgebiet von Sebulon, ca. 4km nordöstliche von Nazareth und 22 km westlich des Sees von Galiläa.
- Er störte sich wohl nicht daran, Gottes Gnade über ein gottloses Volk Israel zu verkündigen. Stattdessen störte ihn, Gottes Gnade über die gottlosen Heiden zu verkündigen.
V 2 Jona sollte nach Ninive zur Hauptstadt der Assyrer gehen. Sie waren damals die größten Feinde Israels. Ihnen Gottes Gnade zu verkündigen war in den Augen Israels nicht vorstellbar. Ninive seht für die Welt und die Menschen, die Gott nicht kennen. Ihren Ursprung finden wir in 1Mo 10,10-11 bei Nimrod, dem Erbauer der ersten Stadt Babel – dem symbolischen Gegenpol der Stadt Gottes.
- Gott hatte wohl damit eine doppelte Absicht
- Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und zeigt damit, dass er keinen Unterschied bei Menschen macht, wenn es um das ewige Heil geht.
- Gott wollte sein auserwähltes Volk Israel zur Eifersucht reizen, indem Heiden sich zu Gott bekehren (vgl. Röm 11,11-14).
V 3 Jona rebelliert gegen den Auftrag Gottes. Jona macht sich gerade entgegensetzt auf den Weg (Bsp. Landkarte). Statt in den Nordosten zu gehen, flieht er in den Südwesten. Er zeigt Gott die kalte Schulter, dreht Gott den Rücken zu, wendet sein Angesicht weg – wie respektlos und bezeichnend ist folgende Beschreibung:
- Er verlässt die Gottesgemeinschaft (weg vom Angesicht des HERRN)
- Er ging entgegengesetzt (er ging hinab nach Japho)
- Er gab für seinen Ungehorsam viel Geld aus (er bezahlte ein teures Fahrgeld)
- Er floh auf ein Kreuzfahrtschiff über das Meer (nach Tarsis = liegt in Spanien)
- Der große Denkfehler des Menschen ist, dass man glaubt, vor Gott fliehen zu können (vgl. Ps 139,9-10).
- Jona verlässt seine Berufung und wirft sich ins Vergnügen.
V 4-5a Jona erlebt wie Gott deutlich auf sich aufmerksam macht. Gott greift souverän ein – stark, groß und bedrohlich. Was zunächst als eine harte Wegführung bis hin zur Lebensgefahr aussah, war Gottes Liebe und Geduld, die seinen Knecht nicht einfach seinen eigenwilligen Weg ziehen lässt. Angst und Schrecken verbreiten sich bei den Schiffsleuten. Es entsteht eine ungewöhnliche, unbekannte und unkontrollierbare Situation – ein Zustand, der den Menschen in eine tiefe Krise bringt.
- Gott schickt solche Krisen, wenn wir auf dem falschen Weg sind oder vor Gott fliehen. Aber in seiner Liebe benutzt er diese, um uns zurück zu bringen.
- Gott nutzt lebensbedrohliche Situationen, dass Menschen wieder anfangen nach Gott oder einer höheren Instanz zu rufen. Aber wie katastrophal, wenn Menschen dann zu einem Gott rufen, der sie nicht hört.
- Der Mensch ist bereit in der Not seinen ganzen Reichtum auszuschütten, um ein wenig irdisches Leben zu retten.
V 5b Jona verkriecht sich in sein Schneckenhaus und wird zum Schläfer. Wohl ein Schiff mit mehreren Etagen. Jona verdrückt sich an die tiefste Stelle. Erschöpft und ermattet kann er nichts anderes als schlafen. Statt Verkündiger der Gnade und Rettung zu sein, hilflosen Menschen auf den lebendigen Gott aufmerksam zu machen, schläft er.
- Meine Rebellion und Ungehorsam gegenüber Gott hat auch Folgen für andere und bringt sie mit in Gefahr. Wir finden ähnliche Beispiele in der Bibel: Achan – kein Sieg mehr für Israel; Saul – Israels Niederlage auf Gilboa, David – seine Sünde betrifft seine Familie und später das ganze Volk, Salomo – sein geteiltes Herz führte zur Reichteilung.
- Meine Rebellion und Ungehorsam gegenüber Gott, macht mich seelisch und körperlich müde. Es führt zur geistl. Erschöpfung.
- Jona wird zum Todschläfer und zeigt damit seinen Wunsch, aus dem Leben zu fliehen. Ihn verlässt der Lebensmut. Wer vor Gott flieht, flieht das Leben.
- Er hatte wohl auch keine Zweifel an seiner Heilsgewissheit – wie egoistisch und gleichgültig: Hauptsache ich bin gerettet.
V 6-11 Jona wacht in der Realität auf. Vom Schiffskapitän geweckt wird Jona mit fünf wichtigen Fragen, die seine geistliche Haltung offenbaren sollten, konfrontiert.
- Was ist mit Dir los? V.6
- Was tust DU? V.8
- Woher kommst DU? V. 8
- Was hast Du angestellt/getan? V.10
- Was sollen wir mit Dir machen? V.11
Zu 1) Du verhältst dich nicht richtig und nicht normal. Alle kämpfen ums Überleben, suchen das Beste und der Prophet zieht sich zurück.
- Es offenbart einen geistlichen Tiefschlaf der Gemeinde Jesu, wenn Verkündiger oder Christen kein Interesse und keine Solidarität an den Nöten ihrer Mitmenschen und ihrer Gesellschaft zeigen. Wenn ihnen das eigene Wohl näher ist, als das Heil der verlorenen Menschen.
Zu 2 u.3) Jona wird zum Mann des Unglücks. Das Losverfahren trifft Jona und die bohrenden Fragen fordern nun zum Bekenntnis und zur Stellungnahme auf. Jona bekennt sich zum Schöpfergott als dem Bundesgott mit Israel. Ich bin ein Prophet aus dem Land Israel, gehöre zum auserwählten Volk Gottes, das ein Zeugnis für Gott unter den Nationen sein soll.
- Wenn Christen ertappt werden, dass sie vor Gottes Willen weglaufen, zwingt Gott sie zum Offenbarungseid. Wie gut, dass Gott auch uns Christen manchmal erinnert, woher wir kommen und was unser eigentlicher Auftrag in der Welt ist. Gott fordert ein Bekenntnis auf wessen Seite wir stehen und nach wessen Ziele und Willen wir leben.
Zu 4) Jonas trauriges Bekenntnis. Traurig ist das Bekenntnis deshalb, weil Jona damit zugleich seine Schuld und die Folgen daraus bekennen muss. Sein Bekenntnis wird zur eigenen Anklage. Frei und offen erzählte Jona, dass er vor Gottes Willen und Auftrag floh. Die Schiffleute erkennen, dass mit diesem lebendigen Gott nicht zu spielen ist und sie beschuldigen ihn, so leichtsinnig mit Gottes Autorität umgegangen zu sein.
- Wenn Gott der ist für den wir ihn halten, müssen wir uns ernstlich hinterfragen lassen, ob wir nicht viel zu oft gleichgültig gegenüber Gottes Auftrag sind.
Zu 5) Jona wird zum Schlüssel der Heidenmission. Jona, der auch ein Bild für Israel ist, kennt die Geschichte der Erzväter, weiß um den lebendigen und einzigen Schöpfergott. Die Heiden kennen Jahwe als den lebendigen Gott nicht, sondern glauben an Götter. Israel sollte Zeuge für diesen einen Schöpfergott sein.
- Wo die christliche Tradition und das christliche Vorwissen abgebrochen ist, da müssen wir die Grundlage schaffen und mit der Verkündigung des Schöpfergottes beginnen. Denn Gott ist der Schöpfer aller Menschen.
V 12 Jona steht zu seiner Schuld. Wahrscheinlich war es der Wunsch, die ganze Misere durch seinen Tod beenden zu können. Die Bibel sagt: Der Tod ist der Sünde Sold. Das ist ihr bitterer Nachgeschmack. Sie nährt die Todessehnsucht, obwohl damit keinerlei Lösung verbunden ist, da danach das Gericht Gottes wartet. Aber der Herr gibt seinen Knecht nicht auf, denn Jona wusste noch nicht, was nach seinem Sturz ins Meer geschieht.
- Um die Heiden zu retten ist Gott nicht auf den rebellischen und ungehorsamen Jona angewiesen, aber er lässt ihn auch nicht fallen, sondern nimmt ihn in seine Schule.
- Im Kontrast zu Jona suchte Jesus stets das Angesicht seines Vaters, war gehorsam gegenüber dem Auftrag Gottes, ging hin zu den verlorenen Menschen, war voll Mitleid und Erbarmen mit den Sündern, ob Heide oder Jude.
V 13-15 Jona wird zum Beispiel des unausweichlichen Gerichtes. Den Seeleuten bleibt keine andere Wahl. Von großer Furcht ergriffen und aus Angst unschuldiges Blut zu vergießen, versuchen sie mit vereinten Kräften das Ufer zu erreichen – aber Gott verwehrt dies. Aller Einsatz, alle Energie nützt nichts, weil Gott andere Pläne hat. Sie müssen Jona stellvertretend in den Tod werfen und erkennen, dass nur das Gericht den Ungehorsam und die Rebellion des Menschen gegen den Schöpfergott beruhigt und sie retten kann.
- Hier wird Jona zum Bild auf Christus, der wegen unserer Sünde und Rebellion für uns das Gericht des Todes auf sich genommen hat. Durch seinen Tod werden wir gerettet.
- Es ist kein Zufall, dass die jüdischen Menschen das Buch Jona jährlich am Nachmittag des großen Jom Kippur (Fest der Versöhnung) in ihren Synagogen lesen.
Arnold Gaebelein schreibt dazu und verweist auf einen alten orthodoxen Juden, der sagte: „Mit Jona sind wir gemeint.“ Wie Jona war dieses Volk berufen, den Nationen gegenüber Zeugnis abzulegen. Und wie Jona nicht der Weisung des Herrn gehorchen wollte, zu den Nationen zu gehen, stellten sich die mit Nationalstolz hinsichtlich ihrer Auserwählung erfüllten Juden Gottes Absichten entgegen. Die Angehörigen dieses Volkes waren wie Jona ungehorsam und verließen die Gegenwart des Herrn. Jona ging an Bord eines Handelsschiffes, während die Juden zu Händlern wurden. Wie im Falle Jonas brachen Stürme und Unglück über die Angehörigen des Volkes herein, nachdem ihr großer Ungehorsam darin offenbar wurde, dass sie Christus verwarfen und seinen Absichten widerstanden. Wie Jona leugneten und leugnen sie inmitten all ihrer Bedrängnis ihre Volkszugehörigkeit und ihren Glauben an Gott nicht. Zumindest die orthodoxen Juden bekennen ebenso in einigen ihrer Gebete, woran es liegt, dass sie sich in Bedrängnis befinden: Sie haben gesündigt und sich vom Herrn abgewandt. Jona wurde ergriffen und ins Meer geworfen. Die See verkörpert die Nationen, wohin die Juden vertrieben wurden. Als Ergebnis dessen, dass Jona über Bord geworfen wurde, wandten sich die heidnischen Seeleute dem Herrn zu, indem sie ihm opferten. In Rö. 11,11 lesen wir, dass durch ihren Fall … den Nationen Heil geworden ist, um sie zur Eifersucht zu reizen.
V 16 Jona wurde dennoch zum Zeugnis für Gott. Der Sturz Jonas ins Meer und die darauffolgende Rettung der Seeleute öffnete ihnen die Augen für den lebendigen Gott. Sie fingen an den Gott Israels, den Herrn (Jahwe) zu suchen und anzubeten.
- Jona, ein Schattenbild auf Christus. Denn Gott war bereit das zu tun, was er von keinem Menschen verlangte. Jona kam nicht um und Isaak musste nicht getötet werden.
- Verstehen, worum es geht
2.1 Hinweise für hermeneutische Überlegungen (Auslegung)
1) Das Buch Jona offenbart uns Gottes Rettungsabsicht über die Heiden.
Es gibt uns…
- Einblick in das Herz Gottes, dass der Herr auch Heiden retten will.
- Ausblick auf die kommende Erlösung für alle Völker.
- Durchblick, dass Gott auch trotz der schwachen Werkzeuge zu seinem Ziel kommt.
2) Weiter wird deutlich, was der HERR alles unternimmt, um seine Rettungsabsicht auszuführen.
- Er setzt alles in Bewegung. Vom gewaltigen Meeresorkan, bis hin zu dem kleinen Wurm, der den Rizinusstrauch sticht.
- Alles muss Gottes Absicht dienen und seinem Plan gehorchen. Die ganze Schöpfung gehorcht Gott (Meer, Fische, Würmer) – nur der Mensch glaubt, gegen Gottes Willen rebellieren zu können.
3) Jona ist auch ein Beispiel für Israel. Der Ungehorsam Israels führt dazu, dass sich das Völkermeer erhebt und mit Israel ins Gericht geht. Aber durch das Gerichtshandeln der Nationen, verfolgt Gott seine Liebesabsichten. Die schmerzvollen Wegführungen mit Israel sollen nur einen Sinn haben. Er möchte mit seinem Volk zu seinem Ziel kommen, genauso wie damals mit Jona. Er möchte sein Volk noch einmal zum Segen für die Nationen machen. Aber durch den Fall Israels erkannten die Heiden das Heil in dem Gott Israels.
2.2 Hinweise für situative Überlegungen (Predigtanlass)
Zum Einstieg könnte man aufzeigen, wie abgestumpft und kalt wir mittlerweile in unserer Wohlstandsgesellschaft geworden sind. Fernsehberichte über große Nöte (Hungersnöte, Krieg, Verfolgung, Leid, Tod, usw.) in der Welt sehen wir mit Gelassenheit an, schalten lieber das Programm schnell um, wollen uns nicht zu viel damit beschäftigen, denn es könnte unsere Lebensfreude und -laune in unserer kleinen Lebensstube (Blase) rauben. Wir lassen den Tod und den Ernst des Lebens am liebsten auf der anderen Seite der Weltkugel.
Wie sehr nehmen wir die Verlorenheit der Menschen in dieser Welt noch ernst?
Wie viel Mitleid haben wir noch gegenüber unseren Nachbarn, die ewig verloren gehen, weil sie Jesus als ihren Retter nicht kennen.
Schämen wir uns oder rebellieren wir gegen Gottes gute Nachricht (Röm 1,14-17)?
2.3 Hinweise für homiletische Überlegungen (Anwendung)
Folgende Gedanken können wir auf uns anwenden:
Jona – der von Gott berufene Mensch offenbart sich als das schwächste Glied der Mission.
Die Natur und Schöpfung dienen Gottes Auftrag – doch warum tut der Mensch sich so schwer damit?
- Der Mensch hat einen freien Willen
* er kann Gottes Missionsauftrag annehmen oder ablehnen - Der Mensch ist unbarmherzig
* er kann Gottes Gnade an anderen nicht verstehen
- Der Mensch ist egoistisch
* er kann Gottes Mitleid an anderen nicht verstehen
Hier stellen sich uns folgende persönliche Fragen:
- Sind wir Rebellen der frohen Botschaft oder Verkündiger der frohen Botschaft?
- Sind wir unbarmherzig oder gönnen wir Gottes unverdiente Gnade auch unseren größten Feinden?
- Sind wir egoistisch (Hauptsache ich bin gerettet) oder haben wir Mitleid mit einer verlorenen Welt?
- Wo verschlafe ich Gottes Missionsauftrag, weiche ihm aus und zieh mich in meine kleine Lebenswelt zurück?
- Kümmert uns die Not der verlorenen Menschen überhaupt noch oder haben wir uns nicht längst daran gewöhnt? Vgl. Röm 13,11.
- Sagen, wo es hingeht
3.1 Predigtziel – warum halte ich diese Predigt?
Wir sollen uns als Christen wieder bewusstwerden, dass Gott eine große Heils- und Rettungsabsicht mit dieser Welt hat. Das Christenleben und auch Gemeindeleben vieler ist selbstzentriert, befindet sich in ihrer kleinen Kammer ihres Gemeindehauses. Man flieht vor dem Missionsauftrag Gottes, sucht seine eigenen Interessen, verwendet viel Geld dafür und verliert dabei Mitleid und Erbarmen mit den Verlorenen im engsten Umfeld.
Wir sollen endlich von unserem geistlichen Tiefschlaf aufwachen. Gott bringt die ganze Welt in Bewegung – oder in Coronazeiten zum Stillstand – und macht auf sich aufmerksam. Gott will Menschen retten, sich als Schöpfergott zeigen und nun braucht es die treuen Zeugen und Verkündiger des Evangeliums der Gnade.
3.2 Predigtthema – was sage ich in dieser Predigt?
Wir zeigen auf, wie der Herr alles in Bewegung setzte, um die Bevölkerung von Ninive zu retten. Von den großen Naturereignissen bis hin zum kleinen Virus, muss alles Gott dienen.
Damit stellt sich uns die Frage, was für ein Anliegen haben wir noch für eine verlorene Menschheit?
Sind wir bereit, alles in unserer Verantwortung Stehende zu tun und auszuschöpfen, dass Menschen gerettet werden?
Sind wir Christen, die sich in den Missionsauftrag Gottes einfügen oder dagegen rebellieren. Sind wir Rebellen oder Verkündiger der Heilsabsicht Gottes?
3.3 Predigtentfaltung – wie sage ich es in dieser Predigt?
Rebell oder Verkündiger
- Jona flieht und kommt doch nicht zur Ruhe
- Jona taucht unter und wird doch Gott nicht los
- Jona versagt und wird doch zum Zeugnis
- Gleichgültigkeit gegenüber Gottes Auftrag
- Gleichgültigkeit gegenüber der Not der Menschen
- Gleichgültigkeit gegenüber dem eigenen Leben
Der HERR …
- holt mich ein, wenn ich vor ihm fliehe
- weckt mich auf, wenn ich ermüde
- lässt mich nicht gänzlich fallen
Jona, ein Bild auf Israel
- Wie Jona, so soll Israel ein Zeugnis in dieser Welt für Gott sein
- Wie Jona, so kommt Israel wegen seiner Rebellion zu Fall
- Wie Jona, so wird Israel zum Schlüssel für das Heil der Nationen
(Klaus Eberwein)