Matthäus

Predigthilfe vom 2.4.2006 – Matthäus 3, 13-17

Monatsthema: Gott bleibt treu – dem gehorsamen Sohn
Predigtthema: Jesus erfüllt des Vaters Wille

Bibelstelle: Matthäus 3, 13-17

Verfasser: Eckhard Löffler

Bausteine zu Matthäuas 3, 13-17

Vorbemerkung: Vorsicht! Kein anderes Thema birgt ähnlichen Zündstoff für unterschiedliche Auffassungen wie die Taufe. Überzeugte halten ihre Lehre manchmal für einzig richtig. Deshalb der Rat, sich nicht in Formfragen wie Kinder-, Gläubigen-, Erwachsenentaufe durch Besprengen oder Untertauchen zu vertiefen.

Jesus war ca. 20 Jahre einfaches Gemeindemitglied, Handwerker in Nazareth. Unverheiratet, evtl. Nasiräer, Gottgeweihter (Mt 19, 12). Er hatte keine Ambitionen auf höhere Ämter.
Taufen hatten um die Zeit Jesu unterschiedliche Bedeutungen:
Gläubige Juden hatten und haben ihre Reinigungsbäder.
Zum Judentum Übergetretene (Proselyten) wurden getauft.
Johannes zielte bei seinen Taufen auf Buße, also Umkehr. Überraschend war, dass er Heiden und JUDEN zur Umkehr rief und in der Wüste predigte statt in Synagogen.
In der Taufpraxis hielten sich Jesus und Paulus deutlich zurück.

Die Taufstelle im Jordan nahe dem Toten Meer ist die fast tiefste Stelle der Erdoberfläche (Totes Meer = 427 Meter unter Meeresspiegel). Im Toten Meer kann man nicht taufen. Bewusst gewählt und symbolträchtig?
Das Tote Meer (25% Salzgehalt) erlaubt fast keine Lebewesen. Toter als das Tote Meer macht nur unsere Sünde vor Gott. Durch die Sünde haben wir Menschen uns die Himmelstür zugeknallt (1. Mo 3). Vorher stand sie offen.

Johannes deutet eine Lösung an (V 11): Nach mir kommt der Wichtigere.
Johannes hatte eigentlich alles getan, um Leute zu verprellen, aber sie kamen in Scharen in die Wüste zu einem Prediger, der äußerlich einen eher abstoßenden Eindruck machte, es allerdings wagte, unangenehmste Wahrheiten laut zu sagen: Der von Gott getrennte Mensch muss zu IHM umkehren. Die TAUFE des Johannes war das äußere Bekenntnis dieser Bußhaltung.
WIE Gott aber letztlich die Tür zum Himmel wieder aufmacht, ohne seine Gerechtigkeit aufzugeben, wusste Johannes noch nicht. Dazu müsste ja die Folge der Sünde, der Tod bezwungen werden – völlig unmöglich für die Menschen. Und Gott lässt nicht Fünfe gerade sein und hebt die Folgen der Sünde einfach durch eine „Gesetzesänderung“ auf.

V 15 Gerechtigkeit meint hier nicht ein fehlerfreies, ausgewogenes, faires, unparteiisches Verhalten, sondern die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt (Röm 1, 16f), leitet den Sohn, nach Jes 53 die Folgen der Sünde zu tragen (2. Ko 5, 21 ZUR SÜNDE gemacht, NICHT nur als ein SÜNDER) – siehe auch Mt 5, 17.

So ist die Ablehnung des Johannes (V 14) Jesus zu taufen, eigentlich eine Versuchung vor der anschließenden bekannten Versuchung durch den Teufel (Mt 4). Johannes hat es nur gut gemeint wie später Petrus. Der hätte dem Messias auch lieber rote Teppiche ausgerollt, wie damals viele Andere auch, aber … (1)

Die Taufe zählt zu den Wortzeichen wie das Abendmahl: Um es besser begreifen zu können kommt Handgreifliches zum Wort dazu. Aber nicht das Wasser reinigt, so wenig wie der Wein beim Abendmahl Vergebung bewirkt. Der GLAUBE ist Grundlage.

V 16 SIEHE, die Himmel wurden geöffnet …
Nach dem Sündenfall eine absolute Überraschung, stärker als die Engel von Bethlehem.
Gott selbst greift offensichtlich ein.

Der Heilige Geist zeigte sich WIE eine Taube, nicht ALS Taube – wie Luk 3, 22 ein Vergleich (2).

Gottes Stimme (für alle vernehmlich, wer anders sollte vom Himmel aus auch verständlich sprechen?) klärt die Verhältnisse. Jesus ist nicht erst seit seiner Taufe Gottessohn.
Die größte Mission seit der Schöpfung läuft an. Jesu umfassender Auftrag reicht von der Schöpfung über sein Schuldopfer am Kreuz bis zur endzeitlichen Herrschaft.
Dr. Gerhard Maier: Diesen Erlöser bietet Gott der gesamten Menschheit an.

Gliederungsvorschläge:
1. Die Tür zum Himmel haben wir Menschen uns selbst zugeknallt.
2. Jesus hat die Tür zu Gott wieder aufgemacht.
3. Gott hält die Tür zum Himmel offen.

oder

Wenn ein berühmter Prediger aus dem Takt kommt (V 14).
1. Warum wehrt sich der Johannes? Er hat´s doch gut gemeint.
2. Warum Jesus die Taufe für sich selbst nicht nötig gehabt hätte. „Gott hat den, der von keiner Sünde wuss-te, für uns zur Sünde gemacht“. Unsere Gerechtigkeit vor Gott ist ihm höchstes Ziel.

——————————
Fußnoten

(1) Gutgemeint! Fußwaschung Joh 13 und sein Widerspruch Mt 16, 22f.
(2) Die Taube galt als Tier der Reinheit, auch als Opfertier geeignet (3. Mo 12, 6ff.)
In 1. Mo 1, 2 SCHWEBT der Geist Gottes …