Predigtthema: Bitte Zusehen – Jesus bleibt keine Versuchung erspart
Die Erarbeitung dieser Predigt erfordert etliche Stunden an Vorbereitung. Zu eurer Unterstützung enthält diese Predigthilfe deshalb Hinweise für eure Verkündigung, ersetzt aber nicht euer eigenständiges Erarbeiten des Bibeltextes. Bei der Vorbereitung dieser Predigt suchen wir nach dem, was der Herr über den Predigttext durch uns sagen will, denn wir verkündigen nur die Botschaft, die uns persönlich auf der Basis des Predigttextes aufs Herz gelegt wird. Nur wo der Herr uns das Herz gefüllt hat, da haben wir etwas zu sagen, da nur dann gilt: „Wer euch hört, hört mich“ (Lk 10,16a)!
- Sehen, was dasteht
Verschiedene Bibelübersetzungen um mit dem Predigttext vertraut zu werden findet man z.B. unter www.bibleserver.com (Luther 1984 / Revidierte Elberfelder Bibel / Hoffnung für alle / Schlachter 2000 / Neue Genfer Übersetzung / Gute Nachricht Bibel / Einheitsübersetzung / Neues Leben Bibel / Neue Evangelistische Übersetzung).
1.1 Allgemeine Hinweise zum Predigttext
Neben Matthäus berichtet auch Lukas (Lukas 4,1-13) sehr ausführlich über die Versuchungsgeschichte Jesu, bei Markus finden wir nur einen kurzen Hinweis.
- Mose 3 und Matthäus 4 gehören sicherlich zu den zwei großen Versuchungsgeschichten im Wort Gottes. Beide Geschichten markieren einen entscheidenden Wendepunkt in der Menschheitsgeschichte. Der erst Mensch brachte mit seinem Versagen in der Versuchung den Fluch über die Menschheit, der „zweite Mensch“,
Jesus, brachte mit seiner Überwindung der Versuchung in seinem menschlichen Leben bis zum Tod am Kreuz Heil für alle Menschen.
1.2 Hilfen zum Verständnis des Predigttextes
Hilfen zur Auslegung bieten z.B.
* Bibelkommentar Band 1, Matthäusevangelium von Dr. Gerhard Maier
* Wuppertaler Studienbibel
* Das Neue Testament von John F Walvoord
1.3 Anmerkungen zum Verständnis des Predigttextes
Vers 1
Sofort nach der öffentlichen Bestätigung durch den Vater und die Taufe im Jordan wird Jesus vom Geist in die Wüste geführt. In Markus 1,12 ist das am deutlichsten beschrieben.
Nach der öffentlichen Bestätigung durch den Vater und nach der Proklamation „dieser ist mein geliebter Sohn“ kommt sofort die Versuchung. Jesus geht in die Stille der Wüste, er lässt für 40 Tage alles andere zurück, er fastet 40 Tage um ganz frei zu sein und sich für seinen Dienst zurüsten zu lassen. Wie das möglich war wird nicht erklärt. Die Zahl 40 kommt an verschiedenen Stellen im Wort Gottes vor, so hat Ninive 40 Tage Frist zur Umkehr bekommen, die Sintflut dauert 40 Tage und die Wüstenwanderung 40 Jahre. Genau in diese Situation hinein tritt der Teufel mit seinem Angriff.
Jesus musste seinen Gehorsam beweisen (Hebr. 5,8; Hebr. 2,18; Hebr. 4,15). Der Mensch ist versuchbar und verführbar. Der Einzige, der in der Versuchung treu blieb, war Jesus.
Vom Geist Gottes wurde Jesus in die Wüste geführt und wurde dort vom Teufel versucht. Gott lässt zu, dass der Mensch in Versuchung oder Erprobung kommt.
Zum Beispiel:
- Mose 22, Abraham bei der Opferung
- Petrus 1,6ff
- Jakobus 1,12.
Jakobus betrachtet die Versuchung sogar als Freude (Jak.1,2).
Gott versucht niemand zum Bösen und zur Sünde (Jakobus 1,13 und 14). Es ist die eigene Begierde, die Anreiz zur Sünde gibt. 1. Tim. 6,9 beschreibt die Versuchung durch Reichtum und im Vaterunser lehrt uns Jesus beten: „und führe uns nicht in Versuchung“.
Vers 2-9
Das raffinierte an der Verführung ist, dass Satan dem Menschen scheinbar Gutes verspricht. Befriedigung von Bedürfnissen, Stillung des Hungers, Behebung von Mängeln. An drei Punkten wird Jesus in der Wüste versucht und an den gleichen Punkten sind auch wir verführbar.
- die Leiblichkeit: Vom Hunger gequält, bietet Satan Jesus das Ende des Hungers an. Wenn du Sohn Gottes bist – der Angriff beginnt mit der In-Frage-Stellung wie bei Adam und Eva: „Sollte Gott gesagt haben“. Oft ist unsere menschliche Reaktion dann, jetzt muss ich es dem aber zeigen. Ich bin doch der bestätigte Sohn Gottes. Jesus reagiert anders, er antwortet mit dem Wort Gottes. Jesus zitiert 5. Mose 8,3 „Er demütigte dich und ließ dich hungern und speiste dich mit Manna“ Jesus verzichtet auf Selbsthilfe und erliegt nicht der Gefahr sich selber aus dieser Prüfung zu nehmen. Zur Leiblichkeit gehören z.B. unsere Bedürfnisse, unsere Sexualität oder auch der Umgang mit Krankheit.
- die Ehre: Der Teufel nimmt nach Vers 5 Jesus mit in die Heilige Stadt, wie das geschieht wird uns nicht gesagt. Nachdem Jesus in der ersten Versuchung mit dem Wort geantwortet hat, kommt Satan jetzt seinerseits mit dem Wort. „Seinen Engeln wird er dich anbefehlen, und sie werden dich auf Händen tragen, damit du deinen Fuß an keinen Stein stoßest. (Psalm 91,11-12). Wieder beginnt Satan mit dem Wort „Wenn du Gottes Sohn bist“. Wieder steckt die Versuchung darin, zeigen zu müssen, ich bin es, doch Jesus hat es nicht nötig.
Jesu Antwort: Es steht auch geschrieben (5. Mose 6,16): „Du sollst den Herrn deinen Gott nicht versuchen“. Wieder antwortet Jesus aus dem Wort Gottes heraus und korrigiert die zerstückelte Aussage Satans.
- der Reichtum: Macht über alle Reiche der Welt zu haben, alles zu besitzen ist eine Versuchung für uns Menschen bis heute. Einzige Bedingung: Satan anzubeten, ihn an die Stelle Gottes zu stellen. Der Teufel wird in Epheser 2,2 auch als der “Mächtige, der in der Luft herrscht” bezeichnet. Er ist “Fürst dieser Welt” (Johannes 12,31).
Dennoch ist Gott die höchste Autorität über allem. Satan hat nur eine begrenzt Zeit bis zur Wiederkunft Jesu. (Offb. 12,12).
Diese dritte Versuchung beendet Jesus in seiner Vollmacht mit dem Befehl „hinweg von mir Satan“. Jesus stellt die Einzigartigkeit seines Vaters in den Vordergrund und zitiert
- Mose 6,13 Es steht geschrieben: Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen.
Jesus lässt sich durch nichts von seinem Auftrag abbringen, uns Menschen die Erlösung zu bringen.
- Verstehen, worum es geht
2.1 Hinweise für hermeneutische Überlegungen (Auslegung)
Wir Menschen sind mit einem freien Willen geschaffen. Wir können Jesus annehmen, an ihn glauben und im Gehorsam ihm nachfolgen. In der Kraft des Heiligen Geistes können wir zur Sünde „NEIN“ sagen. Auch wenn wir in der Zeit unseres irdischen Lebens niemals sündlos leben können. Jesus konnte es, deshalb konnte er zu unserem Erlöser werden und unsere Sünden ans Kreuz tragen.
Sind wir bereit vom Vorbild Jesu zu lernen, nicht auf die Stimme des Versuchers zu hören, sondern uns aus dem Wort Gottes heraus zu wappnen und unserem Herrn gehorsam sein? Dazu muss ich das Wort Gottes kennen, mich damit beschäftigen, siehe Epheser 6,17: das Schwert des Geistes.
2.2 Hinweise für homiletische Überlegungen (Anwendung)
Diese Predigt soll Jesus großmachen, der seinem Vater gehorsam war, der Versuchung Satans wiederstand und gehorsam war bis zum Kreuz. Durch die Predigt möchte ich mir selbst Jesus zum Vorbild nehmen, ebenfalls treu und gehorsam zu sein und den Zuhörern Mut machen der Heiligung nachzujagen. In der Seelsorge kann es unsere Aufgabe sein, Menschen zu begleiten und zu stärken, in Versuchungen standzuhalten.
Die Versuchungsgeschichte macht uns deutlich, dass Jesus nicht zuerst gekommen ist, um das Hungerproblem zu lösen, er ist nicht zuerst gekommen, um nur Wunder zu tun. Jesus ist auch nicht gekommen, um die Machtfrage in dieser Welt zu lösen.
Er ist gekommen um unsere Schuld ans Kreuz zu tragen. Er ist gekommen um die Schuldfrage zu lösen, damit wir wieder Gemeinschaft haben können mit dem Vater im Himmel. Er ist gekommen um uns ewiges Leben zu schenken. Mit ihm sind wir der Sünde gestorben, mit ihm sind wir auferstanden und mit ihm werden wir einmal im Himmel sein und ewig leben in seiner Vollkommenheit.
Er wird sein Volk retten von ihren Sünden (Matthäus 1, 21).
Siehe, das ist das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt trägt (Johannes 1, 29).
Gott ist treu; er wird euch auch in Zukunft in keine Prüfung geraten lassen, die eure Kraft übersteigt. Wenn er euren Glauben auf die Probe stellt, wird er euch auch einen Weg zeigen, auf dem ihr die Probe bestehen könnt. 1. Korinther 10, 13.
- Sagen, wo es hingeht
Zur Predigtvorbereitung hilft das Anhören (im Sinne von Apg. 17,11b) der Predigten über Matthäus 4,1-11. Diese Botschaften findet ihr unter www.sermon-online.de, wenn ihr unter „erweiterte Suche“ die Felder „Bibelstelle“ ausfüllt.
3.1 Predigtziel – warum halte ich diese Predigt?
Ich halte diese Predigt um deutlich zu machen, Jesus kam in diese Welt um Sünder zu retten. Er kam nicht als Weltverbesserer, er wird eine neue Welt schaffen.
Versuchung ist da obwohl Jesus Sieger ist.
3.2 Predigtthema – was sage ich in dieser Predigt?
Jesus war gehorsam bis zum Tode am Kreuz.
Jesus kam uns zu erlösen.
3.3 Predigtentfaltung – wie sage ich es in dieser Predigt?
a) Versuchung und die alte Lüge
(Sollte Gott gesagt haben)
b) Verführung – hin zu „Nebensächlichkeiten“
(Jesus kam uns zu erlösen, nicht um Show zu machen oder die Welt ein wenig zu verbessern)
c) Überwinden und den Frieden erfahren
(Vers 11, die Engel dienten ihm)
(Hans Pfau)