Matthäus

Predigthilfe vom 23. Dezember 2018 – Matthäus 4, 12-17

Predigtthema: Bitte aufnehmen – Jesus kommt als Licht in die Dunkelheit

Die Erarbeitung dieser Predigt erfordert etliche Stunden an Vorbereitung. Zu eurer Unterstützung enthält diese Predigthilfe deshalb Hinweise für eure Verkündigung, ersetzt aber nicht euer eigenständiges Erarbeiten des Bibeltextes. Bei der Vorbereitung dieser Predigt suchen wir nach dem, was der Herr über den Predigttext durch uns sagen will, denn wir verkündigen nur die Botschaft, die uns persönlich auf der Basis des Predigttextes aufs Herz gelegt wird. Nur wo der Herr uns das Herz gefüllt hat, da haben wir etwas zu sagen, da nur dann gilt: „Wer euch hört, hört mich“ (Lk 10,16a)!

  1. Sehen, was dasteht

Verschiedene Bibelübersetzungen um mit dem Predigttext vertraut zu werden findet man z.B. unter www.bibleserver.com (Luther 1984 / Revidierte Elberfelder Bibel / Hoffnung für alle / Schlachter 2000 / Neue Genfer Übersetzung / Gute Nachricht Bibel / Einheitsübersetzung / Neues Leben Bibel / Neue Evangelistische Übersetzung).

1.1 Allgemeine Hinweise zum Predigttext

Nur Matthäus beschreibt den Weggang und den Bezug auf Jesaja ausführlicher, in den anderen Evangelien wird sein Umzug nach Galiläa nur kurz erwähnt.

Hinter Jesus liegt eine harte und entbehrungsreiche Zeit, als ihn die Nachricht von der Gefangennahme seines Vorläufers, Johannes des Täufers, erreicht. (Mt. 4, 1-11).

Ich möchte fast sagen es ist die 4. Versuchungswelle, die Satan gegen ihn schleudert.

Nach den Versuchungen, in denen Jesus alles versprochen wird, Gesundheit, Erfolg und Macht, wenn er nur kurz das Wort Gottes außer Acht lässt, kommt ein neuer zermürbender Angriff. Noch sind keine Jünger berufen, Johannes, der bisher einzige Mitstreiter wird aus dem Verkehr gezogen und verhaftet.

Jesus zieht sich zurück aus dem Zentrum der Macht, aus Jerusalem, geht in die Provinz an den See Genezareth und nimmt dort Wohnung.

Es ist keine Folge von Depression, sondern eher der Start in die Evangelisation und die

Berufung seiner Jünger.

  1. Es ist ein prophetisches Wort, das Jesus aus Jesaja zitiert, das dieser 700 Jahre vorher ausgesprochen hat (Jesaja 8,23-9,1) und das Jesus nun durch sein Handeln erfüllt und in die Tat umsetzt. Jesus erfüllt damit das Versprechen Gottes und macht die alten Verheißungen wahr.
  2. Er nimmt genau die Predigt des Johannes auf, mit exakt denselben Worten:

„Kehrt um, denn das Himmelreich ist nahe gekommen“. Es ist das vierte Zitat aus dem Wort Gottes nach den Antworten auf die Versuchungen, das Jesus hier gebraucht. Und doch ist es etwas Anderes, wenn er nun aus seiner „Kindheit“ heraustritt, seinen Auftrag in Beziehung stellt zu dem Versprechen Gottes. Später, in Johannes 8 bezieht er diese Verheißung ganz exakt auf seine Person „Ich bin das Licht der Welt“.

1.2 Hilfen zum Verständnis des Predigttextes

Hilfen zur Auslegung bieten z.B.

* Bibelkommentar Band 1, Matthäusevangelium von Dr. Gerhard Maier

* Wuppertaler Studienbibel

* Das Neue Testament von John F Walvoord

* Anmerkungen zum Predigttext bietet z.B. die MacArthur Studienbibel

1.3 Anmerkungen zum Verständnis des Predigttextes

Vers 12

Johannes sitzt im Gefängnis in der Todeszelle des Herodes. Was hier mit wenigen Worten beschrieben wird ist ein geistlicher Kampf und die Erfüllung der Prophetie.

Vers 13-17

Kfar Nahum ist das Dorf Nahums. („Kaff, kleinerer Ort, kleinere Ortschaft, die als langweilig, unattraktiv angesehen wird, Kaff steht für: eine umgangssprachliche, abwertend gebrauchte Bezeichnung für eine provinzielle Ortschaft).

Jesus geht hin zu den Menschen, in ihre Krankheiten und Nöte und in ihren Hunger, siehe die Jesusgeschichten ab Kapitel 8. In all diesen Geschichten wird die Vollmacht Jesu eindrücklich beschrieben. Vollmacht über Krankheit und Tod, über Naturgewalten und über die geistlichen Mächte.

  1. Verstehen, worum es geht

2.1 Hinweise für hermeneutische Überlegungen (Auslegung)

Die Messianische Zeit, die Zeit der Gnade und Erlösung beginnt mit dem Auftreten Jesu, hat ihre Erfüllung in der Auferstehung Jesu am Ostermorgen und dauert an bis zur Wiederkunft Jesu.

Lesen wir die oben erwähnten Jesusgeschichten, dann ist die Beschreibung der Menschen damals so auffallend identisch mit unserer Zeit und der Situation in der Gesellschaft. Die seelische Not der Menschen ist riesengroß. Trotz unseres enormen Wohlstands packt viele die Angst vor der Zukunft, vor der Unterversorgung im Alter, vor Krankheit, Pflegebedürftigkeit und vor Einsamkeit. Die Hinwendung zu Pseudohilfen aus Esoterik, Gesundbetern, Heilungsgurus und Religionen ohne Jesus hat Hochkonjunktur.

2.2 Hinweise für situative Überlegungen (Predigtanlass)

Wir stehen einen Tag vor Heilig Abend. An diesem Tag feiern viele den Geburtstag unseres Herrn Jesus. Viele haben am Adventskranz die vierte Kerze angezündet, leben auf die Geburt Jesu zu und feiern sie dann an Heilig Abend. Das Licht ist erschienen. Lukas beschreibt, wie den Hirten ein Licht, mehr noch die Herrlichkeit des Herrn erschienen ist. Es ist ja in unseren Breitengraden auch äußerlich so deutlich: das Licht kam in die Finsternis. Deshalb verkündigen wir die Einladung zu Jesus, kehrt um, wendet euch Jesus zu. Für jeden steht das Himmelreich offen.

2.3 Hinweise für homiletische Überlegungen (Anwendung)

Wir leben auf dieser Welt im Schatten des Todes. Wir kennen das wahre Licht. Uns selbst ist das Licht Jesu aufgegangen. Das verkündigen wir, das Himmelreich kann für jeden Wirklichkeit werden.

  1. Sagen, wo es hingeht

3.1 Predigtziel – warum halte ich diese Predigt?

Ich halte diese Predigt, um wieder einmal liebevoll und offensiv zu Jesus einzuladen. Er ist das Licht der Welt, der Inhalt von Weihnachten und die Erlösung für uns Menschen.

Wie reagierten die Leute damals, die Jesus live erleben und hören durften? Die Bilanz ist uns vertraut: Die Leute in Kapernaum reagierten gespalten. Viele erlebten die eindringlichen Worte und die heilsamen Taten Jesu als Zumutung. Gottes Zorn und Gottes Zärtlichkeit interessierte sie nur oberflächlich. Einige aber ließen sich berühren. Ihnen kam Jesus so nahe, dass sie ihr Leben veränderten. Sie ließen die Liebe und das Licht Jesu in ihr Leben hinein.

3.2 Predigtthema – was sage ich in dieser Predigt?

Jesus kam, uns zu erlösen,
preiset den Herrn!
Er zertrat die Macht des Bösen,
preiset den Herrn!
Sünder, ihr habt nichts zu tun,
als die Gnade zu erfassen,
und euch reinigen zu lassen;
preiset den Herrn!

Keiner muss verloren geh‘n!
Sagt es allen hier auf Erden:
Wer da will, kann selig werden,
preiset den Herrn!

3.3 Predigtentfaltung – wie sage ich es in dieser Predigt?

  1. Aufbruch – nicht Rückzug, Vers 12 und 13
  2. Licht – nicht Finsternis, Vers 14 bis 16
  3. Umkehr – Hinkehr zu Jesus, Vers 17

3.4 Predigtveranschaulichungen – wie verdeutliche ich es in dieser Predigt?

Am 21. Dezember 2018 ist der kürzeste Tag. 15 bis 17 Stunden herrscht Finsternis. Das kann ein anschauliches Beispiel für unseren Text sein. Wie schnell sehnen wir uns dann wieder nach mehr Licht, nach längeren Tagen. Die Sehnsucht wird auch deutlich in unseren großen Anstrengungen mit Kerzen und LED-Lichtern Helligkeit ins Dunkel zu bringen – ein großes Licht ist in Jesus in unser Leben gekommen.

Viele haben vermutlich schon einmal das beklemmende Gefühl von Finsternis erlebt. Dunkelheit ist etwas, was uns verunsichert, Angst macht und uns die Orientierung nimmt. Wie erleichtert sind wir, wenn das Licht nach einem Stromausfall wieder angeht. Ich bin das Licht der Welt, sagt Jesus.

Gut zum Text passt auch der messianische Psalm und Davids Gebet: Psalm 36,10

„In deinem Licht sehen wir das Licht“

(Hans Pfau)