Römer

Predigthilfe vom 12. Juni 2022 – Römer 9,19 – 10,3

Predigtthema:         Gerechtigkeit allein durch den Glauben

Predigttext:              Römer 9,19-10,3

Die Erarbeitung dieser Predigt erfordert etliche Stunden an Vorbereitung. Zu eurer Unterstützung enthält diese Predigthilfe deshalb Hinweise für eure Verkündigung, ersetzt aber nicht euer eigenständiges Erarbeiten des Bibeltextes. Bei der Vorbereitung dieser Predigt suchen wir nach dem, was der Herr über den Predigttext durch uns sagen will, denn wir verkündigen nur die Botschaft, die uns persönlich auf der Basis des Predigttextes aufs Herz gelegt wird. Nur wo der Herr uns das Herz gefüllt hat, da haben wir etwas zu sagen, da nur dann gilt: „Wer euch hört, hört mich“ (Lk 10,16a)!

1. Sehen, was dasteht

Verschiedene Bibelübersetzungen, um mit dem Predigttext vertraut zu werden findet man z.B. unter www.bibleserver.com (Luther 1984 / Revidierte Elberfelder Bibel / Hoffnung für alle / Schlachter 2000 / Neue Genfer Übersetzung / Gute Nachricht Bibel / Einheitsübersetzung / Neues Leben Bibel / Neue Evangelistische Übersetzung).

1.1 Allgemeine Hinweise zum Predigttext

Wir beschäftigen uns im Juni, Juli und August mit der zweiten Hälfte des Römerbriefes (Kapitel 9-16). Kapitel 1-8 wurden im Jahr zuvor in den Predigten behandelt.

In Römer 9-11 behandelt Paulus vor allem die Israel-Frage: Nachdem er in Röm 1-8 dargelegt hat, dass die gute Botschaft für alle Menschen gilt und den Juden sogar eine Priorität eingeordnet ist, stellt sich nun die Frage: Warum erkennen so viele Juden die Wahrheit über Jesus nicht?

In dem Abschnitt für diesen Sonntag ist die Herausforderung vor allem die Deutung des Töpfer-Ton-Bildes. Wie ist das Bild im Kontext gemeint, was lässt sich daraus ableiten über Fragen der Vorherbestimmung des individuellen Heils? Unser Abschnitt legt einen klaren Schwerpunkt auf Gott, der durchweg als Handelnder bezeichnet wird.

1.2 Hilfen zum Verständnis des Predigttextes

Hilfen zur Auslegung des Römerbriefs bieten neben den gängigen Studienbibeln z.B.                              

*Adolf Pohl, Der Brief des Paulus an die Römer (Wuppertaler Studienbibel)

*Douglas J. Moo, The Epistle to the Romans (NICNT)

*Eckhard Schnabel, Der Brief des Paulus an die Römer (HTA)

*Heiko Krimmer, Römerbrief (Edition C)    

1.3 Anmerkungen zum Verständnis des Predigttextes

Kapitel 9,19-23: Gott ist souverän in seinem Handeln mit seinen Geschöpfen

Was entgegnet Paulus dem Einwand, dass der Mensch doch nicht zur Rechenschaft gezogen werden kann, wenn er sich Gott eh nicht widersetzen kann?

  • Nach dem ersten Einwand aus dem Predigttext vergangener Woche: „Ist etwa Ungerechtigkeit bei Gott?“ kommt nun ein zweiter Einwand: Warum zieht Gott uns denn noch zur Rechenschaft, wenn er festlegt, wem er sich erbarmt und wen er verhärtet? Ein ähnlicher Einwand wurde auch schon in Röm 3,5 behandelt. Niemand kann sich Gottes Willen widersetzen – weshalb werden wir also beschuldigt, wenn wir verhärtet sind?
  • Paulus beantwortet diesen Einwand mit Gegenfragen und greift auf das Bild des Töpfers zurück. Ein Mensch darf nicht mit Gott rechten! Gott ist wie ein Töpfer, der das Gefäß nach seinem Willen auf die eine und auf die andere Weise gestalten kann. Wie könnte das Gefäß sich bei seinem Schöpfer darüber beschweren? Paulus greift hierbei auf ein Bild aus Jesaja zurück. In Jesaja 29,16 heißt es: „Wie kehrt ihr alles um! Als ob der Ton dem Töpfer gleich wäre, dass das Werk spräche von seinem Meister: Er hat mich nicht gemacht!, und ein Bildwerk spräche von seinem Bildner: Er versteht nichts!“ Der Töpfer hat ein freies Verfügungsrecht über seine Geschöpfe. Genauso sind wir Menschen Geschöpfe Gottes und Gott hat das Recht, mit uns zu tun, wie er möchte. Das Bild, dass es solche und solche Gefäße gibt, ist noch weiter verbreitet in damaligen Schriften, beispielsweise in Weisheit 15,7 oder auch in 2Timotheus 2,20. Wichtig ist, was Schnabel hierzu anmerkt: „Das Bild ist zunächst nicht auf das Ergehen von einzelnen Menschen im Endgericht anzuwenden: Paulus kommt es auf das Schöpferrecht und die Zielsetzung Gottes an, der Menschen in seinen Heilsplan einspannt. Das Bild impliziert weder Launenhaftigkeit noch Willkürakte aufseiten des Töpfers und spricht damit auch nicht von Gott als einem Despoten, der mit den Menschen völlig willkürlich umspringt, wie es ihm gerade einfällt.“
  • Paulus begründet hier also anhand dieses Bildes: Sowie er den Pharao am Leben gelassen hat, um an ihm seinen Zorn zu zeigen, damit letztlich Menschen auf ihn aufmerksam werden und errettet werden. So kann Gott heute auch noch in seiner Freiheit Menschen gebrauchen, um seinen Zorn zu erweisen. Und Gott kann selbst diesen Zorn und diese Gerichte dazu gebrauchen, um seinen Heilsweg und seine Barmherzigkeit zu erweisen. Ebenso geschah es ja bei den Israeliten: Sie wurden verstockt, damit Gottes gute Botschaft in die ganze Welt verbreitet wird und von überall her Menschen errettet werden.
  • Es fällt auf, dass das Verb in Vers 22 im passiv steht: „sie wurden zum Zorn bestimmt“, während in Vers 23 im aktiv steht: „die er bereitet hat“. Beides Mal ist zwar klar, dass Gott derjenige ist, der bestimmt und vorbereitet hat. Allerdings ist gut möglich, dass Paulus hier einmal aktiv und einmal passiv wählt, um Gott nicht die direkte Ursache des Bösen sein zu lassen.
  • Drei Absichten Gottes werden hier genannt, zum einen möchte er seinen Zorn erweisen, zum zweiten seine Macht kundtun und zum dritten den Reichtum seiner Herrlichkeit erweisen.
  • Die biblische Spannung zwischen Souveränität Gottes und Verantwortung der Menschen scheint mir der Komplexität dieser Welt durchaus angemessen. Schon wenn wir rein weltlich denken, stellen wir fest: Der Mensch ist verantwortlich für sein Handeln und wird dafür bestraft. Wer beispielsweise gewalttätig wird, ist ein Krimineller und kommt ins Gefängnis. Gleichzeitig sind wir uns bewusst: Jeder handelt zu einem sehr großen Teil auf die Weise, wie er geprägt worden ist, was ihm selbst vorgelebt wurde, was er gelernt hat – häufig haben Kriminelle selbst auch schon Schreckliches erlebt. Trotzdem wird an der Verantwortung des Menschen festgehalten, auch wenn umstritten und nicht ganz klar ist, wie sich die Verantwortung des Menschen zu seiner „Bestimmtheit“ verhält. Ganz ähnlich ist es mit Gott und Mensch. Gott ist als Töpfer völlig souverän in seinem Umgang mit dem Menschen, um ihn zu seinem Ziel und seinem Heilsplan zu nutzen. Gleichzeitig muss an der Verantwortung des Menschen festgehalten werden.

Kapitel 9,24-29: Aus Gottes Gnade können nun alle Menschen seine Kinder werden

Wie begründet Paulus die Berufung der Heiden?

  • Schon in Vers 21 klingt an, dass alle Gefäße aus „ein und derselben“ Masse gemacht sind. Somit sind Juden sowie Nichtjuden erstmal auf die gleiche Weise von Gott geschaffene Menschen. In Vers 24 führt er dann aus, wer die Gefäße des Erbarmens sind: Es sind alle, die er berufen hat, sowohl aus den Juden, als auch aus den Heiden.
  • In Vers 25-29 begründet Paulus mit Zitaten aus dem Alten Testament das Heil der Heiden.
  • Zuerst zitiert Paulus aus Hosea 2,25: „Ich will das mein Volk nennen, das nicht mein Volk war, und meine Geliebte, die nicht meine Geliebte war.“ Hier nimmt Paulus einige kleinere Änderungen zu dem alttestamentlichen Text vor. Eine fällt besonders auf: Er ändert die Satzstellung, sodass er wie folgt beginnt: „Ich will das mein Volk nennen“ – was in Hosea eigentlich erst später im Vers kommt. Damit betont er besonders, dass Gott neue Leute nun als sein Volk bezeichnet, die gläubigen Heiden. Die Israeliten beriefen sich darauf, dass sie Gottes Volk sind, müssen nun aber feststellen, dass Gottes Heilsplan die Heiden einschließt. In Hosea 2,25 geht es bei dem „Nicht-Volk“ allerdings nicht um die Heiden, sondern um die 10 verlorenen Stämme des Nordreiches Israels. Gott verheißt ihnen dort, dass sie wieder zu seinem Volk werden und zurückkehren werden. Deutet Paulus den Text dann falsch? Ich denke nicht, sondern er sieht das Handeln Gottes an den verlorenen Stämmen als Typus dafür, dass Gottes Heilsplan nicht auf eine bestimmte Gruppe beschränkt ist. Sein Ziel ist es, Menschen aus aller Welt als sein Volk zu haben.
  • Das zweite Zitat in Vers 26 kommt aus Hosea 2,1. Anstelle von „Nicht-mein-Volk“ sollen die Heiden nun Kinder des lebendigen Gottes genannt werden.
  • Das dritte Zitat in Vers 27 und 28 kommt aus Jes 10,22-23. Anstatt allerdings von dem „Volk“ zu sprechen, wie es in Jes 10,22 eigentlich der Fall ist, spricht Paulus von der „Zahl der Kinder Israels“ – und nimmt diese Formulierung noch aus dem vorherigen Zitat aus Hosea 2,1 auf. Vermutlich machte er diese inhaltliche Änderung, um deutlich zu machen, dass die Zahl der Kinder Israels durch die Heiden erweitert wurde und um weniger von Israel als dem einen Volk zu sprechen. Die Verheißung eines geretteten Restes ist im Alten Testament sowohl eine Gerichtsandrohung für das Volk als Ganzes als auch eine Verheißung eben für diesen erretten Rest. Die Erfüllung dieser Verheißung Jesajas geschah zum einen schon nach dem Exil, zum anderen in der Zeit Jesu erneut: Da nur ein Rest der Israeliten zu Jesus-Bekennern wird, ein Rest aus Juden und aus Nichtjuden.
  • In Vers 29 zitiert Paulus aus Jesaja 1,9. Es ist allein Gottes Gnade, dass ein Überrest, die jesusgläubigen Juden, übriggeblieben sind und nicht ganz Israel wie Sodom und Gomorra völlig dem Gericht übergeben wurde.

Kapitel 9,30-10,3: Gerechtigkeit wird durch den Glauben erlangt, nicht aus Werken

Wo ist der Abschnitt zu Ende?

  • Das Ende des Abschnittes ist hier umstritten. Zum einen wechselt zwischen 9,29 und 9,30 das Thema etwas. Während davor der Schwerpunkt auf Gottes Freiheit und Souveränität lag, liegt er nun auf der Frage nach der Gerechtigkeit. Verknüpft sind die Teile inhaltlich aber dadurch, dass es immer noch um die Heiden geht, die nun das Heil und die Gerechtigkeit erlangt haben und Gottes Volk sind – im Gegensatz zu den Juden. Eine zweite Möglichkeit ist es, den Abschnitt in 9,33 zu beenden, wo das neue Kapitel beginnt. Das ist vor allem textlich gut zu begründen, da 10,1 mit der Anrede: „Liebe Geschwister“ beginnt. Gleichzeitig wird von 10,1-3 ein Bogen gezogen zu 9,1-5, da Paulus wieder klagt und wünscht, dass die Israeliten errettet werden. Im Textplan wird der Abschnitt bis 10,3 gezogen. Ab 10,4 geht es vor allem um Jesus, durch den die Gerechtigkeit erlangt wird. Das Thema Gerechtigkeit wird zwar fortgeführt, allerdings mit einem klaren Fokus auf Jesus.

Wie versuchte Israel die Gerechtigkeit zu erlangen? Was ist das Neue an dem Glaubensweg?

  • Paulus stellt die Suche nach Gerechtigkeit hier in deutlichen Gegenüberstellungen dar. Israel versuchte das Gesetz einzuhalten, das Gerechtigkeit beinhaltet. Aber dadurch haben sie die Gerechtigkeit nicht erlangt. Die wahre Gerechtigkeit gibt es allein durch den Glauben an Jesus. Die Nichtjuden, die nicht der Gerechtigkeit des Gesetzes nachjagten, gerade diese (zumindest einige von ihnen) haben nun die Gerechtigkeit in Jesus gefunden durch den Glauben. Viele Israeliten suchten immer noch die Gerechtigkeit durch das Mose-Gesetz, obwohl doch der Messias gekommen war, der das Ziel des Gesetzes ist (Röm 10,4). Über diesen „Stein des Anstoßes“ sind sie gestolpert, hierfür zitiert Paulus aus Jesaja 8,14 und 28,16. Es ist eine Heilsverheißung, dass Gott diesen Messias-Stein in Jerusalem legt, gleichzeitig eine Gerichtsprophezeiung für diejenigen, denen der Stein zum Anstoß wird, die Jesus nicht annehmen. Das Kommen Jesu führt zu einer Scheidung zwischen jesusgläubigen Israeliten und nicht-jesusgläubigen Israeliten. Viele Juden hatten zwar Eifer für Gottes Sache, aber die Erkenntnis, dass Jesus der verheißene Messias ist und der Glaube an ihn rettet, fehlte. Ab nun gilt für jeden Menschen die Frage: Wie stehst du zu Jesus – ist er der Stein, auf den du baust und an den du glaubst, oder der Stein, an dem du dich stößt? Nun gilt, dass jeder, der an Jesus glaubt, das Gesetz faktisch getan hat, weil Jesus es für uns erfüllt hat und er das Opfer ein für allemal ist. Glaube ist die Anerkennung und das Vertrauen in den stellvertretenden Sühnetod Jesu am Kreuz und die Auferstehung des Sohnes Gottes. Dieses grundlegende Vertrauen in Gott war auch schon im Alten Testament die Grundlage, wie Paulus in Kapitel 4 aufgezeigt hat.
  • Paulus erneuert seine Beteuerung, dass ihm das Heil der Israeliten am Herzen liegt und er für sie betet (10,1), dass sie auch zum Glauben kommen.

2. Verstehen, worum es geht

2.1 Hinweise für hermeneutische Überlegungen (Auslegung)

Paulus zeigt die Souveränität Gottes und die Möglichkeit zur Errettung durch den Glauben für alle Menschen auf. Diese gilt uns heute noch auf dieselbe Weise, wie Paulus sie damals den Römern dargelegt hat.

2.2 Hinweise für situative Überlegungen (Predigtanlass)

Wir sind am Sonntag nach Pfingsten, der in den Westkirchen traditionell der Trinitatis-Sonntag ist, an dem die Dreieinigkeit im Mittelpunkt steht. Häufig wird der Sonntag in unseren Gemeinden als normaler Sonntag gefeiert.

Zu berücksichtigen ist die Unterreihe innerhalb des Römerbriefes. Die vorgeschlagenen Themen von Juni bis Juli sind an den vier Soli der Reformation orientiert: Allein durch die Gnade, allein durch den Glauben, allein durch Jesus Christus, allein durch das Wort. Hier kann an der letzten Woche angeknüpft werden, wenn sich der Prediger an dem Themenvorschlag orientiert hat.

2.3 Hinweise für homiletische Überlegungen (Anwendung)

Kapitel 9,19-23: Gott ist souverän in seinem Handeln mit seinen Geschöpfen

  • Das Bild des souveränen Töpfer-Gottes kann auf verschiedene Weise angewandt werden. Es kann als Ermutigung dienen, dass Gott, egal was passiert, zu seinem Ziel kommt. Gott kann Böses und Gutes zu seinem Plan nutzen. Gott verliert nicht die Kontrolle über diese Erde. Wir sind Gottes Ton, er darf uns gebrauchen, wie er möchte.
  • Die zentrale Anwendung scheint mir hier die Frage nach der Verantwortung des Menschen. Viele Menschen haben heute, wie im Abschnitt letzte Woche gesehen, die Frage: Ist Gott ungerecht, wenn er so handelt? Die zweite Rückfrage aus dem heutigen Abschnitt: „Warum zieht er uns dann noch zur Rechenschaft?“ wird zwar nicht so oft explizit genannt, trotzdem glaube ich, dass es eine Gefahr in unserer Zeit ist, immer mehr so zu denken und zu fragen. Die einen sehen sich als einen „Spielball“ der Welt, sie handeln nur so, wie sie geprägt worden sind und seien deswegen fürs nichts verantwortlich und Rechenschaft schuldig. Wieder andere sagen: Es hat doch eh jeder seinen eigenen Glauben und seine eigenen Werte – wie sollte ich da zur Rechenschaft gezogen werden können? Welches Recht sollte denn ein Gott haben, mich zur Rechenschaft zu ziehen? Manche glauben sogar an einen souveränen Gott und sagen aber trotzdem: Er wird schon allen gnädig sein, er wird nicht Gericht üben. Am Ende wird aber jeder vor Gott Rechenschaft ablegen müssen. Gott ist souverän in seinem Handeln mit den Geschöpfen auf der Erde, trotzdem wird er am Ende gerechtes Gericht üben.

Kapitel 9,24-29: Aus Gottes Gnade können nun alle Menschen seine Kinder werden

  • Jeder kann errettet werden, denn Gott ist gnädig! Hier können wir Gottes Einladung aussprechen, dass wir seine Kinder werden dürfen, allein aus Gnade. Er möchte uns als sein Volk annehmen. Lasst uns Gottes Einladung schmackhaft machen: Dieser allmächtige und souveräne Gott möchte dich als sein Kind, dein guter Vater sein, was für ein geniales Angebot!

Kapitel 9,30-10,3: Gerechtigkeit wird durch den Glauben erlangt, nicht aus Werken

  • Im letzten Teil kann erläutert werden, wie man nun ein Kind Gottes wird. Allein durch den Glauben an Jesus Christus, an seinen stellvertretenden Sühnetod und seine Auferstehung. Es ist ein passiver Akt des Annehmens der Errettung. Nicht wir müssen tun, nicht wir müssen gerecht sein, nicht wir müssen leisten. Sondern er hat schon alles für uns getan. Wo sind wir in der Gefahr, dass wir denken, wir müssten noch etwas „beisteuern“ zu unserem Heil? Wo denken wir, es hängt an uns, dass wir gut genug sind, dass wir genug stark glauben, oder Ähnliches? Nein, es ist nicht das Gut-Mensch-Sein, das uns rettet. Es ist auch nicht der religiöse Eifer, der uns rettet. Unsere Errettung hängt allein am Glauben an die Erlösung in Jesus Christus!

3. Sagen, wo es hingeht

3.1 Predigtziel – warum halte ich diese Predigt?

Das Ziel ist, den souveränen Schöpfergott vor Augen zu malen, der in seinem Handeln mit seinen Geschöpfen völlig frei ist. Aus diesem Gottesbild heraus strahlt die Einladung dann umso genialer: Wir dürfen Kinder dieses Gottes sein. Hier soll der Hörer verstehen: Allein durch den Glauben erlangen wir die Gerechtigkeit, nicht aus den Werken.

3.2 Predigtthema – was sage ich in dieser Predigt?

Gerechtigkeit allein durch den Glauben.

Der souveräne Schöpfer-Gott möchte dich als sein Kind haben

3.3 Predigtentfaltung – wie sage ich es in dieser Predigt?

  1. Gott ist souverän in seinem Handeln mit uns Menschen (19-23)
  2. Dieser Gott lädt dich ein, zu seinem Volk zu gehören (24-29)
  3. Wir müssen nichts selbst tun, sondern werden allein aus Glauben errettet (30-10,3)
  1. Der souveräne Gott wird uns zur Rechenschaft ziehen und richten (19-23)
  2. Der Wunsch Gottes ist es, uns als seinen Kindern gnädig zu sein (24-29)
  3. Durch den Glauben bekommen wir Gerechtigkeit angerechnet (30-10,3)

3.4 Predigtveranschaulichungen – wie verdeutliche ich es in dieser Predigt?

„Es ist kein Ding so gut, keins so böse, dass es mir nicht zum Guten dienen muss, wenn ich glaube.“ Martin Luther

Das Bild vom Töpfer kann gut aufgegriffen werden, indem man aus Ton (oder auch einfach aus Bauklötzen, Lego o.Ä.) selbst zwei komplett unterschiedliche Dinge baut und zeigt, dass der „Macher“ völlig souverän ist, was und wozu er bauen will.

Im Mittelteil können die im Text enthaltenen Bilder von „Kind des lebendigen Gottes werden“ (Adoption) und „Teil seines Volkes werden“ (Staatsbürgerschaft erhalten) ausgeführt werden.

(Samuel Koser)