Monatsthema: 4 Mose: Von Gott geleitet durch die Wüste
Predigtthema: Segnen, was Gott segnet. Sonst nichts.
Predigttext: 4Mose 22,1-41 (Textlesung: 4Mose 22,1-12)
Gottesdienst Einleitung: Psalm 146,3-5; Eph 1,3
Die Erarbeitung dieser Predigt erfordert etliche Stunden an Vorbereitung. Zu eurer Unterstützung enthält diese Predigthilfe deshalb Hinweise für eure Verkündigung, ersetzt aber nicht euer eigenständiges Erarbeiten des Bibeltextes. Bei der Vorbereitung dieser Predigt suchen wir nach dem, was der Herr über den Predigttext durch uns sagen will, denn wir verkündigen nur die Botschaft, die uns persönlich auf der Basis des Predigttextes aufs Herz gelegt wird. Nur wo der Herr uns das Herz gefüllt hat, da haben wir etwas zu sagen, da nur dann gilt: „Wer euch hört, hört mich“ (Lk 10,16a)!
- Sehen, was dasteht
Verschiedene Bibelübersetzungen um mit dem Predigttext vertraut zu werden findet man z.B. unter www.bibleserver.com (Luther 1984 / Revidierte Elberfelder Bibel / Hoffnung für alle / Schlachter 2000 / Neue Genfer Übersetzung / Gute Nachricht Bibel / Einheitsübersetzung / Neues Leben Bibel / Neue Evangelistische Übersetzung).
1.1 Allgemeine Hinweise zum Predigttext
Wir führen die Predigttextreihe aus dem 4. Buch Mose weiter, die unter dem Monatsthema steht: Von Gott geleitet durch die Wüste.
Der Verkündiger muss die relevanten Textpassagen für seinen Predigtschwerpunkt auswählen.
Was in 4. Mose 22-24 über Bileam und Balak berichtet wird, ist der Versuch des Feindes, das Volk Gottes durch Verfluchung und Verwünschung (böse geistliche Mächte) zu vernichten. Es geht somit um die Realität eines unsichtbaren und geistlichen Kampfes, ähnlich wie ihn auch Paulus in Eph 6 (Waffenrüstung) beschreibt. Gott verhindert aber den Fluch und bestätigt den Segen über seinem Volk. Bileam kann nicht anders, als das zu segnen, was Gott bereits gesegnet hat.
Rückblick und Einblick in die Geschehnisse
Nach einer langen und schweren Wüstenwanderung (insg. 40 Jahre) waren sie endlich an der Grenze zum verheißenen Land (Kanaan) angekommen. Das Volk Israel lagerte als große Zeltstadt in der Ebene Moab, Jericho gegenüber. Mitten unter dem Volk Israel war Gott in der Stiftshütte gegenwärtig. Der Weg führte sie bis dahin nicht nur durch die Wüste der Selbsterkenntnis (mit ihrem eigenen Versagen), sondern auch durch den Hass der Feinde Israel (Angriffe und Kriege).
Gott gebot dem Volk über die Ostseite durch das Gebiet Edom und Moab zu ziehen. Israel sollte diese Länder aber weder angreifen noch erobern (5Mo 2). Vielmehr baten sie diese Länder um eine Art „einmaliges Übergangsrecht“. Sie wollten nur durchziehen und für den Bedarf an Essen und Trinken finanziell aufkommen. Leider zogen die Könige von Ammon (Sihon) und Basan (Og) im Hass gegen Israel in den Krieg. Vernichtend wurden diese Feinde mit Gottes Hilfe geschlagen. Diese Siege gegen die äußeren Feinde Israels (z.B. Ägypten, Amalek, Sihon und Og) verschaffte ihnen Respekt von allen anderen Ländern. Balak, der Moabiterkönig wusste, dass er mit militärischen Mitteln nicht in der Lage sein würde, gegen Israel anzukommen. Nur mit Hilfe von bösen geistlichen Mächten erhoffte er sich, gegen dieses starke Volk Israel gewinnen zu können.
Das Volk Gottes hatte drei Feinde
Bisher hatte das Volk Israel erst zwei von drei Feinden kennengelernt. Nun offenbart uns Gott den dritten und unsichtbaren Feind des Volkes Israels.
- Der innere Feind des eigenen Fleisches (Sünde in mir), begegnet uns in der Wüste der Selbsterkenntnis.
- Der äußere Feind der weltlichen Einflüsse (Sünde in der gefallen Welt), begegnet uns im Hass dieser Welt auf Gottes Volk.
- Der geistliche Feind der unsichtbaren Mächte der Bosheit (Realität des Satans), begegnet uns im Kampf der geistlichen Mächte der Finsternis.
Dieser Kampf ist ein unsichtbarer Streit gegen die finsteren Mächte und Gewalten. Israel, das in der Ebene Moab lagerte, hatte davon wohl selbst nichts mittelbar mitbekommen. Gottes Kampf zum Schutz für sein Volk läuft im Hintergrund und Verborgenen ab. Israel selbst ist dabei unbeteiligt. Gott selbst schützt sein Volk vor diesem geistlichen Feind.
Wir sehen drei Hauptgedanken im Text:
- Die Feinde Gottes (Balak) versuchen mit allen Mitteln sein Volk zu schwächen und zu vernichten. Die finsteren Mächte Satans versuchen unentwegt Gottes Kinder zu vernichten, scheitern aber an Gottes Allmacht und Wort.
- Gottes unsichtbares Schutzhandeln für sein Volk. Gott zieht seine schützende Hand von seinem Volk nicht ab, sondern steht zu seinen Verheißungen und Segnungen.
- Bileam, ein zwielichtiger Prophet. Er war bereit Gott zu gehorchen, nur das zu sagen, was Gott wollte und doch hatte er die Schwäche, dass er sich von Ehre und Ansehen hat beeinflussen lassen (4Mo 22,12-35). Wenn man Propheten in Kategorien von wahren, falschen und ungehorsamen Propheten einteilen würde, so gehört Bileam zu den Ungehorsamen.
1.2 Hilfen zum Verständnis des Predigttextes
Maier, Gerhard, Wuppertaler Studienbibel, „Das vierte Buch Mose“, Brockhaus Verlag
Wiersbe, Warren.W, „Sei zuverlässig“ Studien des Alten Testamentes 4Mo 1-16, CLV
Mackintosh, C.H., „Die fünf Bücher Mose- Gedanken zum 4.Buch Mose“, CSV
1.3 Anmerkungen zum Verständnis des Predigttextes
Hilfreich zu lesen sind folgende Abschnitte.
4Mo 21,10-35 Der Weg von der Wüste bis zur Ebene Moab (vgl. 5Mose 2-3)
4Mo 25,1-4; 31,8+16 Aussagen über Bileam (Vgl. 2Pet 2,15; Jud 1,11; Off 2,14)
22,1-4 Angst, Furcht und Schrecken treiben zu bösartigen Handlungen. Das Wort „graute“ meint sogar ein „verabscheuen, widerlichen Schrecken empfinden, ärgerlich werden“. Getrieben von Abneigung und Verlustängsten holte Balak zum okkulten Schlag aus und startete eine geistliche und hinterlistige Kriegsführung (vgl. Angst des Pharaos, Neid des Hamman, Furcht von Herodes…)
- Wenn eigenen Kräfte nicht ausreichen und der Hass immer größer wird, greift man zu unerlaubten und teuflischen Mittel.
- Immer dasselbe: Mit Geld, Ehre und Macht versucht der Feind Menschen für seine eigenen Ziele zu gewinnen.
22,5-7 Bileam war bekannt für seine besondere Beziehung zu Gott und hatte wohl sichtbaren Erfolg. Man sprach Bileam göttliche Macht und Autorität zu. Die Erwähnung, dass Israel aus Ägypten zog, könnte ein Hinweis sein, dass die wundersame Vernichtung des ägyptischen Heers vom Roten Meer sich herumgesprochen hatte. Nur mit okkulten Mitteln glaubte Balak Israel vernichten zu können.
- Gottlose Heiden erkennen, dass Gott mit gewissen Menschen oder Völkern ist. Bileam und auch Israel waren ein sichtbares Zeugnis für den wahren Gott.
22,8-11 Sonderbar! Bileam, der nicht als Prophet Gottes bezeichnet wurde, eher als Wahrsager und Geisterbeschwörer bekannt war, erwartete doch eine Antwort des HERRN (Jahwe) und Gottes Israels. Entweder hatte er bereits Kenntnis von dem Gott Israels und die Siege Israels hatten sich bis zum Euphrat herumgesprochen oder die Gesandten haben ihm den Namen Jahwes kundgetan. Ebenso verwundert, dass sich der HERR dem Bileam (Heiden) offenbart und ihm anzeigt, dass Gott wohl über alles Bescheid weiß.
- Gott redet und offenbart sich auch den Heiden (z.B. Träume des Pharao, Abimelech oder Nebukadnezars, Ahasveros im Buch Ester, die Frau des Herodes, usw.).
- Wenn Gefahr für Gottes Volk oder den Samen der Heilslinie droht, greift Gott zum Schutz auf übernatürliche Weise zum ein.
22,12- 14 Israel steht unter Gottes besonderem Schutz und Segen – darum verbietet Gott Bileam mitzugehen. Es ist viel wichtiger, zu wissen was Gott über sein Volk denkt, als was der Feind darüber denkt! Gott kennt sein Volk besser als die Mutmaßungen des Feindes. Nichts ist vor Gottes Augen verborgen. Keine Menschen, noch Engel oder finsteren Mächte kennen uns so gut wie Gott das tut – und doch steht Gott zu seinem Volk und sagt: Israel ist gesegnet!
- Darin offenbart sich Gottes Souveränität und Allmacht gegenüber dem Feind. Wenn ein Feind oder Ankläger gegen sein Volk antritt, tritt der HERR selbst auf und dem Feind entgegen. Gott steht zu seinem Segen.
- Gott selbst rechtfertigt, heiligt sein Volk und macht es unanklagbar vor dem Feind. Vielmehr bekleidet Gott sein Volk mit Herrlichkeit und Schönheit (vgl. Sach 3,1-5, Eph 5,27).
22,15-19 Balak verführt Bileam, um sich gegen Gottes Willen zu stellen und setzt viel dafür ein. Der Feind lässt nicht locker, setzt nach und bietet viel auf. Auch wenn Bileam zögert, so wusste er doch, um Gottes erstes NEIN (erste Antwort V.12). Aber Bileam lässt sich eine Hintertür zum Ungehorsam offen. Bittet die Vornehmen zu bleiben, pflegt eine gefährliche Gemeinschaft und erhofft, dass Gott seine Meinung ändert.
- Bileam ließ sich verführen durch die „mehreren“ und „herrlicheren“ Fürsten.
- Einem Wahrsagerlohn, Gold, Silber und Haus (Sachgegenstand) konnte er noch wiederstehen V.7 +18
- Den angesehenen und vornehmen Personen (Persönliche Beziehungen) V.15 und der Habsucht nach Ehre und Anerkennung nicht V.17 +38
- Zeigt die Gefahr, sich in schlechter Gesellschaft aufzuhalten (Ps 1)
- Bileam wurde ein Ungehorsamer, der sich auf Betrug einließ (2Petr 2,15; Jud 1,11) und später das Volk Israel zur Vermischung verführte (4Mo 25,1-3; Offb 2,14)
22,20-30 Bileam wusste um Gottes NEIN und doch drückte er seinen Willen durch. Gott gibt nach, lässt ihm seinen Eigenwillen, wenn auch mit der Einschränkung, nur das zu sagen, was Gott gebietet. Bileams Eigenwille und schneller Aufbruch am Morgen löst Gottes Zorn aus. Durch dreifache Hindernisse versucht Gott Bileam nochmals zurück zu halten. Verblendet und stur im Eigenwillen nimmt Bileam Gottes Hinweise nicht mehr wahr, selbst dann nicht als Gott auf übernatürliche Weise einem Esel den Mund öffnet.
- Gott hält uns nicht von unserem Eigenwillen zurück, wenn wir ständig Gottes Reden missachten.
- Nur weil Gott uns nicht vor der Sünde abhält (es nicht verhindert), billigt er sie noch lange nicht. Sondern böswillige Absichten erfüllen Gott mit Hass.
- Gott wird dem Feind zum Feind. Hier erfüllt sich das Wort aus 2Mose 23,20-22.
- Gott legt aber warnende Hindernisse (Signale) in den Weg.
- Wer Gottes Reden absichtlich missachtet, beschädigt sein Gewissen und verliert die Fähigkeit auf Gottes Signale zu reagieren.
- Bileam fiel in Opposition gegen Gott. War verblendet, wurde immer aggressiver und gewalttätiger (Kennzeichen von gewissenlosen Menschen).
22,31-34 Erst in der Begegnung mit dem Engel des Herrn sieht er das eigene Gerichtsurteil über sich – als er gedanklich das Schwert gegen den Esel erhebt, sieht er das Schwert des HERRN gegen sich gerichtet. Gott öffnet Bileam die Augen, offenbart ihm seine geistliche Verblendung und seinen Irrweg. Er ist der sture Esel, der nicht begreift. Gottes Heiligkeit und Zorn treibt Bileam auf die Knie. Er bekennt seine Sünde, ist bereit zur Umkehr und willigt in Gottes Willen ein.
- Gottes Heiligkeit und Zorn führt uns zur Gnade und Umkehr.
- Durch Hindernisse drängt er den Eigenwilligen durch Schwierigkeiten an die Wand, bis es weh tut, usw.
- Opposition gegen Gottes Willen macht uns blind für die geistliche Realität. Der Esel sieht mehr als Bileam.
- Durch einen dummen Esel tadelt Gott den Wahnsinn des Propheten.
- Der Esel verließ den eingeschlagenen Weg des Eigenwillens
- Der Esel zeigte die schmerzhaften Folgen des eingeschlagenen Weges
- Der Esel weigerte sich, den Weg des Eigenwillens zu gehen.
- Der Esel begann zu reden – ein Wunder, das Bileam nicht mal wunderte
- Der Teufel brachte die Schlange zum Reden, um den Menschen zum Eigenwillen zu verführen.
- Gott bringt den Esel zum Reden, um den Menschen vom Weg des Eigenwillens abzuhalten.
- Sogar die Schöpfung leidet unter der Sünde des Menschen (Röm 8,22f)
- Gott hat viele Möglichkeiten ein hartes Herz zu demütigen damit es sich vor ihm beugt.
22,35-41 Gott erlaubt nun Bileam zu gehen und wiederholt die Bedingung, sich ausschließlich an Gottes Wort zu halten. Die verbündeten Feinde Israels treffen zusammen. Balak ist enttäuscht über die Verzögerung und doch voller Siegeshoffnung. Bileam steht zwischen den Fronten, besorgt darum, wem er nun mehr gefallen soll. Eine Situation, die er selbst herbeigeführt hat. Er soll Israel fluchen und kann doch nur das sagen, was Gott will.
- Bileam hat sich verführen lassen und geriet zwischen Gott und die Welt.
- Die Welt fordert von uns schnelle und uneingeschränkte Loyalität und fordert uns auf, uns gegen Gottes Volk zu stellen.
- Man kann nicht zwei Herren dienen.
- Verstehen, worum es geht
2.1 Hinweise für hermeneutische Überlegungen (Auslegung)
Zum Verständnis des Textes sind folgende Aspekte hilfreich:
- Heilsgeschichtliches Verständnis vom irdischen Segen Israels
Israel hat als natürliche Nachkommenschaft Abrahams eine vierfache irdische Verheißung und Segnung bekommen (1Mose 12,1-3, Volk, Land, Schutz und Segen).
Der irdische Segen sah ein nationales Volk mit einem irdischen Landbesitz vor. Das zugesprochene Land bezieht sich auf die Grenzen Kanaans westlich vom Jordan. Diese Zusage ist bleibend und wird von Gott an keiner Stelle zu keiner Zeit zurückgenommen und bezieht sich auf die natürliche Abstammung Abrahams, Isaaks und Jakobs. Israel als Gottes irdisches Volk steht unter göttlichem Schutz. Gott ist Israels Existenzgarantie. Jeder der Gottes Volk angreift hat Gott zum Feind und zieht Gottes Fluch auf sich. Viele Menschen und Nationen mussten das leidvoll erfahren, auch Deutschland im Nazireich.
Die Verheißung des Segens für „alle Geschlechter“ beschreibt eine weltweit geistliche Dimension. Es ist ein göttlicher Heilssegen für alle Nationen, nicht nur für Israel, sondern durch Israel und dessen Nachkommen. Dieser Segen erfüllt sich in dem Juden Jesus Christus, der aus dem Samen Abrahams und Israels abstammt.
- Der Segen für die Gemeinde
In Jesus Christus erfüllt sich der Segen und in Ihm ist Heil und alles Glück. In Jesus haben wir alle Verheißungen Gottes sicher, wenn auch noch nicht vollkommen gegenwärtig angeeignet (z.B. steht die Erlösung unseres gefallenen Leibes noch aus). Dennoch sind Christen mit allen himmlischen Segnungen gesegnet (Eph 1,3). Diese Segnungen sind geistlicher Natur (innerer Frieden, Vergebung, Versöhnung, Hoffnung, usw…). Zu unterscheiden ist, dass die Gemeinde nicht Israel ist und auch nicht deren irdische Verheißungen und Segnungen innehat. Weder hat Gott der Gemeinde Landbesitz noch nationales Volkschristentum versprochen. Die Gemeinde ist das geistliche Volk Gottes mit geistlichen Segnungen und einer himmlischen Berufung. Israel ist das irdische Volk Gottes mit irdischen Segnungen und mit irdischer Berufung.
Daher dürfen wir nicht die irdischen Segnungen Israels auf die Gemeinde übertragen, aber wir dürfen die Prinzipien auf uns anwenden. Wen Gott segnet, der ist gesegnet und steht unter göttlichem Schutz.
2.2 Hinweise für situative Überlegungen (Predigtanlass)
Vielleicht ein unbekannter Text für die Zuhörer. Nicht jeder kennt die Geschichte Israels, die Wüstenwanderung oder weiß von Bileam und dem sprechenden Esel. Daher sollten die Zuhörer an diese Geschichte herangeführt werden. Sie ist kein Mythos, sondern historische Tatsache.
Heute gibt es oft ein vielfältiges Verständnis von „Fluch und Segen“. Daher muss geklärt werden, was Segen in der Bibel bedeutet. Verwünschungen oder Flüche sind vielleicht aus okkulten Praktiken von Wahrsagern oder Geistbeschwörern durchaus auch heute bekannt und aktuell (Vodu-Kult).
2.3 Hinweise für homiletische Überlegungen (Anwendung)
Als Christen kennen wir auch die drei Feinde in unserem Glaubensleben.
- Der innere Feind des Fleisches. Die Sünde in uns zeigt uns unsere Schwächen und Neigungen auf. Wir können von uns selbst heraus Gott nicht nachfolgen.
- Der äußere Feind der Welt. Er versucht uns mit Macht auf Gottes Weg aufzuhalten, im Glauben vorwärts zu gehen. Doch Jesus hat den Feind besiegt, die Macht der Sünde und der Welt ist gebrochen.
- Der geistliche Feind der finsteren Mächte und Gewalten und des Teufels. Wir stehen in einem geistlichen und unsichtbaren Kampf. Dieser wird fernab von uns geführt, aber er ist eine Realität.
1) Wenn der Feind antritt, tritt der HERR auf! Gott selbst stellt sich dem entgegen, der im Hass sich gegen Gott oder sein Volk stellt. Vielleicht erleben wir Abneigung, Hass und Widerstand von Menschen, nur weil wir Christen sind. Selbst das Wissen darum, dass Menschen geheime und hinterhältige Intrigen gegen uns führen, darf uns gelassen machen, weil der Herr für uns streitet (Ps 35,1; 119,154; Spr 22,23).
Gott steht für sein Volk und seine Kinder im Kampf ein (2Mo 14,25; Jos 10, 42; Neh 4,14).
Darum dürfen wir getrost unter Gottes Segen leben und lagern! Wir dürfen wissen, dass der Herr für uns streitet!
2) Christen sind Gesegnete des HERRN. Tröstlich zu wissen, dass Gott auf seine Weise den geistlichen Machtkampf gegen die finsteren Mächte ohne unser Zutun führt. Getrost dürfen wir uns unter dem Schutz des Allmächtigen wissen. Von uns wird keine geistliche Kampfführung erwartet, keine spirituellen Machtkämpfe, keine territorialen Befreiungsaktionen, sondern ein schlichter Glaube und Vertrauen gegenüber Gottes Wort. Angetan mit der Waffenrüstung Gottes (Eph 6,11ff.).
3) Bileam, ein zwielichtiger Prophet, der uns oft ähnelt
Wir sollen von Bileams (Un-)Gehorsam lernen. Das Gute behalte, aus den Fehlern lerne. Wie oft hören wir Gottes Wort und wenn es uns was anderes sagt, suchen wir Ausreden und Lücken für unseren Eigenwillen. Ernstlich wollen wir uns warnen lassen:
- Gottes Wort nicht böswillig zu übergehen: Bereit ohne Hintertüren Gott zu gehorchen.
- Sich nicht der Gefahr der Verführung hingeben: Sich von schlechter Gesellschaft fernhalten. Einstellungen von Personen, die gegen Gottes Wort sind, färben auf uns ab. Menschen abzusagen ist schwerer als Gegenständen.
- Wer sein Gewissen einmal übergangen hat, dem fällt es nicht mehr auf, wenn er es ständig übergeht – es ist beschädigt. Es nimmt Gottes Hinweise zur Umkehr nicht mehr wahr.
Beispiele für Anwendungsfragen:
- Pflege ich Beziehungen in schlechter Gesellschaft, die mich von Gottes Nachfolge abbringen?
- Wo übergehe ich Gottes ausdrücklichen Willen und stelle meinen Eigenwillen über Gottes Wort?
- Fallen mir Begebenheiten ein, wo ich Gottes Warnungen und Hinweise blind ignoriert habe?
- Habe ich Angst vor Machenschaften von Ungläubigen, die am Arbeitsplatz gegen mich Schlechtes im Sinn haben?
- Wo bin ich vielleicht durch Ungehorsam zwischen die Fronten geraten und stehe nun zwischen dem Wohlgefallen Gottes und dem Wohlgefallen der Welt?
- Sagen, wo es hingeht
3.1 Predigtziel – warum halte ich diese Predigt?
Die Zuhörer sollen über die Realität der geistlichen Konflikte in Kenntnis gesetzt werden, die im Hintergrund um Gottes Volk ausgetragen werden. Gottes Volk ist zwar Mitwisser dieses Konfliktes aber nicht Mitkämpfer. Gott selbst steht für sein Volk!
Das darf uns in der Nachfolge Jesu gelassen machen!
Was wollen wir nun hierzu sagen? Ist Gott für uns, wer kann gegen uns sein? Röm 8,31 (Vgl. 1 Joh 4,4)
3.2 Predigtthema – was sage ich in dieser Predigt?
Die wichtigste Erkenntnis daraus ist, dass Gott der Macht des Feindes Grenzen gesetzt hat.
Was Gott gesegnet hat, das ist gesegnet.
Was Gott gesegnet hat, das bleibt gesegnet.
Was Gott gesegnet hat, kann nicht verflucht werden.
Weiter sollen wir von Bileam lernen, dass wir den Weg des Segens verlassen, wenn wir Gottes Willen mutwillig oder mit Hintergedanken übergehen, es unser Hören auf Gottes Wort betäubt, wir uns im Ungehorsam verrennen und blind werden für Gottes geistliche Welt. Gewissenlosigkeit führt zu einen Irrwahn, der aggressiv seine eigenen Ziele und Plane verfolgt bis Gott hart die Reißleine zieht.
Schwierigkeiten auf dem Lebensweg können somit auch Hinweise Gottes zur Umkehr in Gottes Willen sein. Segen bedeutet, in Gottes Willen zu leben.
3.3 Predigtentfaltung – wie sage ich es in dieser Predigt?
1) Wenn der Feind antritt, tritt der HERR auf!
2) Christen sind Gesegnete des HERRN!
3) Bileam, ein zwielichtiger Prophet, der uns oft ähnelt
Was Gott gesegnet hat,
- das ist gesegnet,
- das bleibt gesegnet,
- das kann nicht verflucht werden.
- Man kann nicht fluchen, was Gott gesegnet hat.
- Man kann nicht segnen, was Gott nicht segnet.
- Man kann nichts anderes tun, als Gottes Wort uns sagt.
(Klaus Eberwein
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