Predigtthema: Der Fels wackelt
Die Erarbeitung dieser Predigt erfordert etliche Stunden an Vorbereitung. Zu eurer Unterstützung enthält diese Predigthilfe deshalb Hinweise für eure Verkündigung, ersetzt aber nicht euer eigenständiges Erarbeiten des Bibeltextes. Bei der Vorbereitung dieser Predigt suchen wir nach dem, was der Herr über den Predigttext durch uns sagen will, denn wir verkündigen nur die Botschaft, die uns persönlich auf der Basis des Predigttextes aufs Herz gelegt wird. Nur wo der Herr uns das Herz gefüllt hat, da haben wir etwas zu sagen, da nur dann gilt: „Wer euch hört, hört mich“ (Lk 10,16a)!
1. Sehen, was dasteht
Verschiedene Bibelübersetzungen, um mit dem Predigttext vertraut zu werden findet man z.B. unter www.bibleserver.com (Luther 1984 / Revidierte Elberfelder Bibel / Hoffnung für alle / Schlachter 2000 / Neue Genfer Übersetzung / Gute Nachricht Bibel / Einheitsübersetzung / Neues Leben Bibel / Neue Evangelistische Übersetzung).
1.1 Allgemeine Hinweise zum Predigttext
Unsere beiden Abschnitte sind zeitlich gegen Ende des irdischen Wirkens von Jesus zu verorten, kurz vor seiner Kreuzigung und Auferstehung. Joh 13 bildet den Beginn der Abschiedsreden von Jesus – seinen letzten Worten an und über seine Jünger. Jesus spricht hier über das baldige Ende seines direkten Wirkens auf Erden – und die Reaktion von Petrus darauf bildet den ersten Textabschnitt unserer Predigttexte (Joh 13,36-38). Die hier prophezeite Verleugnung findet dann in Joh 18,12-27 tatsächlich statt. Dabei wird der Verleugnung von Petrus das Verhör von Jesus entgegengestellt (Joh 18,19-24). Paralleltexte zu unseren Stellen finden sich in Mt 26, Mk 14 und Lk 22.
1.2 Hilfen zum Verständnis des Predigttextes
Hilfen zur Auslegung bieten z.B.
- Maier, Gerhard. Johannes-Evangelium in Edition C Bibelkommentar Neues Testament. (Bd. 2, ab S.237)
- Henry, Matthew. Matthäus-Johannes in Der neue Matthew Henry Kommentar (ab S.719)
- MacDonald, William. Kommentar zum Neuen Testament (ab S.456)
Bitte studiert auch den hilfreichen Predigttipp von Thomas Richter vom 10.04.2011 zu (Joh 18,12-27) unter https://www.christusbund.de/predigthilfen/predigthilfe-vom-10-4-2011-johannes-18-12-27/
1.3 Anmerkungen zum Verständnis des Predigttextes
Joh 13,36-38
V. 36: Eigentlich hat Jesus direkt vorher über Liebe geredet (V.34), aber dieses Thema ignoriert Petrus, weil ihn etwas anderes viel mehr beschäftigt: Wohin wird Jesus gehen? (V.33). In der Nähe seines Meisters zu bleiben ist ihm (und wahrscheinlich auch den anderen Jüngern) im Moment viel wichtiger als Gehorsam gegenüber seinen Weisungen. Wie genau dieser „Weggang“ von Jesus aussehen wird, das weiß Petrus nicht (auch Jesus selbst bleibt hier in seiner Antwort vage), aber zumindest scheint Petrus zu ahnen, dass es hier um den drohenden Tod geht, wie der weitere Verlauf des Gesprächs deutlich macht. Jesus antwortet vage, doppeldeutig und auch auf eine Weise, die erst nach den Kreuzesereignissen verständlich werden wird. Petrus kann Jesus nicht nur nicht folgen, weil seine Zeit zu sterben noch nicht gekommen ist – und gleichzeitig aber auch, weil er nicht der Sohn Gottes ist. Für die Sünden der Welt zu sterben, diesen Weg muss Jesus alleine gehen und niemand kann ihn dabei begleiten.
V. 37: Diese Antwort scheint Petrus in seinem Stolz zu verletzen – er betont, wie bereit er ist sein Leben für Jesus zu geben. Er versteht nicht, wie ironisch sein Ausspruch ist – Petrus benutzt fast den gleichen Ausdruck wie Jesus in Joh 10,11 als es um den guten Hirten geht, der sein Leben für die Schafe gibt. Diese Art von Opfer kann Petrus nicht bringen. Hier geht es um mehr als um den Tod, es geht um Erlösung, die nur Jesus bringen kann. Petrus ist nicht bereit für Jesus zu sterben – und das sogar auf zwei Arten. Einerseits fehlt ihm einfach der Mut (wie Joh 18 zeigen wird) und andererseits wird in naher Zukunft nicht Petrus sein Leben für Jesus geben, sondern Jesus seins für Petrus (und für all seine anderen Jünger und darüber hinaus).
V. 38: Jesus weiß, dass Petrus nicht bereit ist, dass er stattdessen das tun muss, was Petrus tun will – sein Leben zu geben für seine Freunde (und Jünger). Das ist im Moment nicht die Aufgabe von Petrus, sondern von Jesus. Auch Petrus wird irgendwann den Tod für seinen Glauben erleiden – aber dieser Moment liegt noch in weiter Ferne. Petrus überschätzt sich selbst. Einerseits zeigt sein Schwerteinsatz im Garten (Joh 18,10) dass er in gewissen Situationen durchaus Mut zeigen konnte – aber zur selbstlosen Hingabe in allen Lebenslage war er eben nicht imstande. Und wie falsch er lag, sollte sich schon bald zeigen. Das Hahnenkrähen beginnt ca. gegen 3 Uhr nachts, unser Gespräch findet am Abend des Verrats statt – innerhalb von wenigen Stunden wird Petrus also sehen, wie falsch er lag. Und das nicht nur einmal, also vielleicht versehentlich. Sondern dreimal wiederholt und definitiv nicht mehr aus Versehen. Wie kann man nach solchen harschen Worten (aus der Sicht von Petrus) noch weiterreden? Der scheint über diese Worte erst einmal nachdenken zu müssen und auf jeden Fall erst einmal zum Schweigen gebracht worden zu sein. Zumindest lesen wir erst wieder in Joh 18,10 von ihm. Petrus will sein Leben hingeben für Jesus, dabei ist das doch dessen vorausgesagte Aufgabe (Jes 53,10; Joh 10,11.17). Gerhardt Maier drückt aus, was das für uns Christen heute bedeutet: „Viele glauben, das Wesentliche sei IHR Dienst für den Herrn. Sie haben noch gar nicht begriffen, dass das Wesentliche SEIN Dienst für uns ist!“. Jesus muss sein Leben geben, aber gleichzeitig zeigt uns diese Prophezeiung auch, dass er weiß, was geschehen wird und damit auch gleichzeitig die Kontrolle über alles hat, was noch geschehen wird.
Joh 18,12-27
V.12: Jesus wird von einer Schar und ihrem Oberst festgenommen. Diese Begriffe deuten darauf hin, dass es sich dabei wahrscheinlich um eine Gruppe römischer Soldaten und ihren Oberst handelt. Im weiteren Verlauf unseres Abschnitts verschwinden die Römer (erst einmal) im Hintergrund – der politische Aufrührer (aus ihrer Sicht) ist festgesetzt, damit endet zumindest fürs erste ihre Zuständigkeit bis es zu einem Urteil der jüdischen Führung gekommen ist.
V.13: Jesu Prozess erfolgte in zwei Schritten: Zuerst einem Prozess vor den jüdischen Obrigkeiten, anschließend einem vor Pilatus, der die römische Gerichtsbarkeit verkörpert. Nur bei Johannes lesen wir, dass Jesus Hannas vorgeführt wurde. Eigentlich war aber Kaiphas der damalige Hohepriester, der Schwiegersohn von Hannas (dem Jesus ja auch vorgeführt wurde, wie Johannes selbst schreibt, Joh 18,24). Welche Rolle spielt also Hannas? Dieser war Hohepriester gewesen (von 6-15 n.Chr.), bis Valerius Gratus, der Vorgänger von Pilatus, ihn abgesetzt hatte. Eigentlich war das Hohepriester-Amt eines auf Lebenszeit, und wahrscheinlich wurde Hannas deswegen von vielen Juden immer noch als „echter“ Hohepriester angesehen. Obwohl ihm das offizielle Amt fehlte, übte Hannas immer noch einen enormen Einfluss aus, fünf seiner Söhne und sein Schwiegersohn Kaiphas übten ebenfalls das Amt des Hohepriesters aus und wurden wahrscheinlich stark von Hannas beeinflusst. Das Johannes hier Hannas als Hohepriester bezeichnete, spielt wahrscheinlich auf dessen wichtige Rolle an. Und deswegen wurde ihm auch Jesus vorgeführt – was Hannas dachte, spielte eine große Rolle. Möglicherweise ging es auch darum, zumindest im gewissen Rahmen den Anforderungen an einen jüdischen Gerichtsprozess gerecht zu werden. Eigentlich konnte ein Gefangener nicht am selben Tag verurteilt werden, wie sein Prozess abgehalten wurde und möglicherweise wurde durch die zwei „Prozesse“ mit Hannas und Kaiphas zumindest grob der Anschein eines ordnungsgemäßen jüdischen Gerichtsprozesses aufrechterhalten. Wo genau das Treffen mit Jesus stattfand wissen wir aber nicht. Eine Türhüterin lässt auf ein Privathaus schließen, aber nicht zwangsläufig das von Hannas. Vielleicht befanden sich Hannas und Kaiphas sogar im selben Gebäude, so dass der Prozess relativ zügig abgewickelt werden konnte.
V.14: Was Hannas für Johannes kennzeichnet, ist seine unbewusste Prophezeiung über Jesus (Joh 11,49-50). Und gleichzeitig wird damit auch klar gemacht, dass ihr kein Unparteiischer ein möglichst gerechtes Urteil sprechen wollte, sondern ein abgebrühter Politiker hier alles tun würde, was in seinen Augen nötig war (und der sich bereits für Jesu Tod ausgesprochen hatte.
V.15-16: Petrus folgt Jesus nach seiner Verhaftung – wahrscheinlich um zu sehen, was mit Jesus passiert und gleichzeitig in der Nähe seines Meisters zu bleiben. Ein anderer Jünger, der bei ihm ist, ist mit dem Hohepriester bekannt, hat also die nötigen Verbindungen, um sich und Petrus Zutritt zu dem Anwesen zu verschaffen, in dem Jesus verhört wird. Über die Identität des Jüngers wird nichts ausgesagt – es wird nicht klar gesagt, dass er mit dem Jünger „den Jesus liebte“ identisch ist (also Johannes). Teils wurden auch Joseph von Arimathäa oder Nikodemus hinter diesem Jünger vermutet, die auf jeden Fall über diese enge Verbindung zum Hohepriester verfügt hätten (und wahrscheinlich auch Petrus kannten). Trotzdem ist die Identifikation mit Johannes nach wie vor am naheliegendsten – andere Jünger werden von Johannes normalerweise immer mit Namen benannt, nur bei sich selbst macht er eine Ausnahme. Johannes war Fischer, aber auch das schließt eine so enge Bekanntschaft mit dem Hohepriester nicht aus – immerhin war seine Familie so wohlhabend, dass sie über Tagelöhner verfügte (Mk 1,19-20) und eine so strikte Trennung zwischen Arbeiterschicht und Gelehrten, wie wir sie vielleicht annehmen, existierte damals nicht. (So mussten Rabbis in der Regel auch ein Handwerk lernen, wie etwa Paulus als Zeltmacher.)
V.17: Die erste Person, gegenüber der sich Petrus der Verleugnung schuldig macht, ist eine der Sklavinnen des Hohepriesters (die Türhüterin), darin sind sich die Evangelien einig. Der mächtige Petrus bricht nicht unter dem Druck von erbitterter Anfeindung, sondern die einfache Frage eines Sklavenmädchens reicht aus, um ihn zum Bröckeln zu bringen.
V.18: Johannes berichtet als einziger Evangelist von einem Feuer mit Holzkohle – ein Detail, das auf einen Augenzeugen hinweist. Das ein Feuer nötig war, macht klar, dass dieser Prozess in der Kälte der Nacht stattfand. Gerichtsprozesse die nachts stattfanden waren sehr ungewöhnlich, wurden wahrscheinlich sogar als illegal angesehen. Was hier passiert ist kein normales Verfahren. Das macht auch der weitere Text deutlich. Petrus stellt sich ebenfalls ans Feuer – das bietet zwar das Risiko der Entdeckung, aber sich im kleinen Innenhof bewusst vom Feuer fernzuhalten wäre ebenfalls verdächtig gewesen, und so bietet sich ihm immerhin die Chance auf etwas Wärme.
V.19: Hannas befragt Jesus über seine Jünger – warum genau wissen wir nicht. Es fällt schwer zu glauben, dass ihre Identität ein großes Geheimnis war (auch wenn z.B. Petrus anscheinend nicht sofort erkannt wird), aber vielleicht ging es auch eher darum, welche Dinge Jesus seinen Jüngern weitergab und was er von diesen erwartete. Rechtskonform war dieses Verhalten nicht. In einem ordentlichen jüdischen Prozess ging es nicht darum, dass der Angeklagte seine Unschuld beweisen musste, sondern die Verteidigung musste anhand von Zeugenaussagen deutlich aufzeigen, dass hier ein Unrecht begangen worden war. Das geschieht hier nicht und erklärt vermutlich auch die folgenden Aussagen von Jesus. Möglicherweise sah Hannas dieses Verhör nicht als Teil des eigentlichen Prozesses, aber in jedem Fall wurde das Rechtssystem hier sehr gebogen bis missachtet.
V.20-21: In den überlieferten Aussagen verliert Jesus kein Wort über seine Jünger. Er beschützt sie so gut er kann. Das erklärt auch, warum er in seiner Antwort dreimal die im Griechischen besonders betonte Form des „Ich“ benutzt. Er lenkt die Aufmerksamkeit von seinen Nachfolgern hin zu sich. Um ihn soll es gehen, niemand sonst soll mit hineingezogen werden. Auf uns wirkt Jesu Antwort vielleicht abweisend. Aber darum geht es in diesem Fall nicht. Jesus weist einfach darauf hin, was eigentlich die Aufgabe der Anklage wäre: Ihn nicht auszufragen (über seine Lehre) sondern Zeugen zu finden und aussagen zu lassen, die Zeugnis über seine Lehre ablegen können. Und – wie Jesus klarmacht – davon gibt es mehr als genug. Was er gelehrt hat, das war kein Geheimnis. Dabei geht es nicht darum, dass er nicht manchmal Dinge zu seinen Jüngern gesagt hatte, die er nicht mit den großen Menschenmassen geteilt (z.B. die Auslegung bestimmter Gleichnisse). Er macht hier einfach nur deutlich, dass seine Lehre nie ein Geheimnis für wenige Eingeweihte war. Es gab keine spezielle Geheimlehre für einen kleinen Jüngerkreis. Der Kern von Jesu Lehre war für alle zugänglich, die zuhören wollten, ob im Tempel, den Synagogen oder sonst wo. Deswegen würde selbst eine Befragung seiner direkten Jünger nichts Schmutziges oder Geheimes ans Tageslicht bringen.
V.22: Eine der anwesenden Wachen hatte wenig Gefallen an dieser wenig unterwürfigen Antwort und schlug Jesus daraufhin – eine weitere Missachtung jüdischen Rechts.
V.23: In einer ähnlichen Situation entschuldigt sich Paulus im Nachhinein für sein Verhalten (Apg 23,2-5) – aber Jesus hat nichts für das er sich entschuldigen muss. Er war nicht ausfallend geworden, sondern hatte einfach auf geltendes Recht hingewiesen und gesagt was wahr war. Ein Fehlverhalten war hier nicht nachweisbar.
V.24: Für Hannas scheint klar zu sein, dass sich hier keine Informationen mehr gewinnen lassen. Also schickt er Jesus weiter zu seinem Schwiegersohn Kaiphas (dem eigentlichen Hohepriester). Es brauchte das Urteil des amtierenden Hohepriesters, um Jesus den römischen Autoritäten (Pilatus) vorführen zu lassen.
V.25-27: Der Kontrast könnte größer nicht sein (und ist von Johannes wahrscheinlich sehr bewusst so gesetzt): Jesus steht vor seinen Anklägern und leugnet nichts – und Petrus bricht zusammen und leugnet alles. Am Abschluss der Verleugnungen hält Johannes aber nur das Krähen des Hahnes fest – wie Petrus darauf reagiert, ist bei ihm im Gegensatz zu anderen Evangelisten nicht festgehalten (Mk 14,72; Lk 22,62-63). Johannes konzentriert sich in den Schilderungen in Kap. 18 und 19 sehr auf die Fakten. Es geht ihm hauptsächlich darum, festzuhalten, dass sich diese Prophezeiung von Jesus erfüllt hat. Gleichzeitig ist es auch logisch, dass diese Begebenheit sehr knapp gehalten ist: Johannes‘ Lesern war klar, dass dieses Ereignis nicht das finale Kapitel der Geschichte von Petrus ist. In dieser Situation strauchelte er – nur um danach um so mehr durch Gottes Gnade in Nachfolge und Dienst gebraucht zu werden. Versagen ist nie das Ende auf dem Weg mit Jesus. Für Petrus nicht. Und für uns auch nicht.
2. Verstehen, worum es geht
2.1 Hinweise für hermeneutische Überlegungen (Auslegung)
Den irdischen Jesus wie Petrus ihn erlebt hat, können wir heute so nicht erleben. Aber Jesus wohnt durch seinen Geist in jedem seiner Nachfolger. Ihn zu verleugnen sieht heute vielleicht anders aus als damals für Petrus (und unsere Beziehung zu Jesus ist eine andere, tiefere und geistgeleitetere als Petrus sie damals hatte) – aber das wir nicht voll zu Jesus stehen, ist auch für uns heute eine Gefahr.
2.2 Hinweise für homiletische Überlegungen (Anwendung)
(Überlegungen zur persönlichen Anwendung des Textes / evt. Anwendungsfragen)
Eigentlich gehört Jesus unser ganzes Leben (wenn wir seine Jünger sind). Und in der Theorie lässt sich das auch leicht feurig bejahen (ähnlich wie Petrus es tat). Aber in der Praxis gibt es dann eben doch Situationen, in denen man das Bekenntnis zu ihm nicht so leicht über die Lippen bringt. Dabei ist es doch gerade Jesus, der den Unterschied ausmacht. Christsein ist mehr als ein netter Zeitvertreib und ohne Jesus kein Weg zu Gott. Aber das sind die eher ungemütlichen Botschaften, die man vielleicht nicht immer direkt den Arbeitskollegen mitgeben will. Und wie bringen uns gerade die kleinen Dinge beschämend schnell zum Bröckeln. Im Hauskreis noch ganz selbstbewusst, wie standhaft man in der Christenverfolgung à la Nordkorea wäre und am Gartenzaun mit dem Nachbarn bringt man dann kaum den Namen Jesus über die Lippen – wie wir Handeln wollen und wie wir eigentlich handeln, klaffen eben oft sehr weit auseinander.
3. Sagen, wo es hingeht
Zur Predigtvorbereitung hilft das Anhören (im Sinne von Apg 17,11b) der Predigt von Winfried Scheffbuch vom 12.03.1978 mit dem Titel „Die Verleugnung des Petrus“. Diese Botschaften findet ihr unter https://crossload.org/inhalte/zvXeeT8i0G/die-verleugnung-des-petrus-winrich-scheffbuch
3.1 Predigtziel – warum halte ich diese Predigt?
Meine Zuhörer sollen sich klar machen, dass in der Theorie immer viel christlicher Bekennermut vorhanden ist – aber in der Praxis sieht das oft ganz anders aus. Das kann ich nicht durch Wollen und Anstrengen verändern. Ich brauche die bezeugende und belebende Kraft des Heiligen Geistes in mir.
3.2 Predigtentfaltung – wie sage ich es in dieser Predigt?
Nach Thomas Richter:
Glaube konkret – für Petrus?
a) Wo ist Jesus und wo ist Petrus?
b) Was sagt Jesus und was sagt Petrus?
c) Wie geht’s Jesus und wie geht’s Petrus?
oder nach Ulrich Parzany
a) Die merkwürdige Bekanntschaft
b) Das unsinnige Abstreiten
c) Die Verschiebung des Vertrauens
3.4 Predigtveranschaulichungen – wie verdeutliche ich es in dieser Predigt?
Als passendes Lied zur Predigt bietet sich „Dreimal“ von Albert Frey an, das über die Situation und das Gefühlsleben von Petrus spricht.
Auszug:
Dreimal werde ich schwach
Dreimal leugne ich dich
Dreimal fragst du mich nur “liebst du mich?“
Du weißt alles Herr
Du weißt, dass ich dich liebe
Auch wenn alles fällt, so weiß ich doch ich bliebe
In deiner Liebe
(Lukas Streeb)