Jahresthema: Persönliche Reformation
Predigtthema: (Vorschlag Textplan) Er sitzt zur rechten des Thrones Gottes, deshalb ermüden wir nicht! / Alternativ: Schau auf Jesus!
Predigttext: Hebräer 12, 1-3
Die Erarbeitung dieser Predigt erfordert etliche Stunden an Vorbereitung. Zu eurer Unterstützung enthält diese Predigthilfe deshalb Hinweise für eure Verkündigung, ersetzt aber nicht euer eigenständiges Erarbeiten des Bibeltextes. Bei der Vorbereitung dieser Predigt suchen wir nach dem, was der Herr über den Predigttext durch uns sagen will, denn wir verkündigen nur die Botschaft, die uns persönlich auf der Basis des Predigttextes aufs Herz gelegt wird. Nur wo der Herr uns das Herz gefüllt hat, da haben wir etwas zu sagen, da nur dann gilt: „Wer euch hört, hört mich“ (Lk 10,16a)!
- Sehen, was dasteht
Verschiedene Bibelübersetzungen um mit dem Predigttext vertraut zu werden findet man z.B. unter www.bibleserver.com (Luther 1984 / Revidierte Elberfelder Bibel / Hoffnung für alle / Schlachter 2000 / Neue Genfer Übersetzung / Gute Nachricht Bibel / Einheitsübersetzung / Neues Leben Bibel / Neue Evangelistische Übersetzung).
1.1 Allgemeine Hinweise zum Predigttext
Hilfreiches Basiswissen findet sich z. B. in „Das Neue Testament“ erklärt und ausgelegt von John Walvoord und Roy Zuck (Hänssler-Verlag)
MacArthur, John: Studienbibel: http://bitflow.dyndns.org/german/JohnMacArthurStudienbibel/58-Der_Brief_An_Die_Hebraeer.pdf
Carson, Donald A., Douglas J. Moo: Einleitung in das Neue Testament. Gießen: Brunnen Verlag
Aebi, Ernst: Kurze Einführung in die Bibel. Winterthur: Bibellesebund
1.2 Hilfen zum Verständnis des Predigttextes
Ruager, Sören: Hebräerbrief. Edition C. Holzgerlingen: Hänssler
Laubach, Fritz: Der Brief an die Hebräer, Wuppertaler Studienbibel; Wuppertal: R. Brockhaus
Wer 3-4 verschiedene Studienbibeln hat, der findet in diesen insgesamt in der Regel auch die wichtigsten Texterklärungen.
- Verstehen, worum es geht
In Kapitel 11 wurde der Glaube erklärt und veranschaulicht, zum Schluss wurde darauf hingewiesen, dass alle diese Vorbilder die „Verheißung“ letztlich noch nicht erlangt haben. Auch wenn wir Gläubigen des neuen Bundes manches noch nicht vollständig wissen, haben wir doch über die zentrale Figur der Bibel, Jesus Christus, ein deutlich größeres Wissen als alle diese „Glaubenshelden des Alten Testamentes!“
Wir wissen, wer Jesus Christus ist und wir wissen, wo er jetzt ist, und wir haben den Heiligen Geist!
In unserem Abschnitt kommt er dann zu einer Schlussfolgerung …
2.1 Hinweise für situative Überlegungen
Es ist Himmelfahrt, wir denken daran, dass der auferstandene Christus in den Himmel geholt wurde. Diesem Tag angemessen, schauen wir auf den biblischen Zuspruch, der daraus für uns resultiert …
Lieder:
Folgende Lieder bieten sich an:
Lieder, die Christus auf seinem Thron besingen, den erhöhten Herrn.
Lieder, die uns zum Glauben ermutigen, gerade auch in schwierigen Zeiten.
2.2 Hinweise für hermeneutische Überlegungen
Der Abschnitt ist ein direkt lehrender Brieftext aus der Zeit des Neuen Testamentes also aus unserer jetzigen Heilszeit, dabei betont er vor allem die geistlichen Tatsachen und weniger Fragen eines (ethischen) Lebenswandels.
In diesem Sinne lässt er sich grundsätzlich 1:1 ohne weitere Schwierigkeiten übertragen.
2.3 Hinweise für homiletische Überlegungen
Der Text behandelt wichtige Grundlage, die jede für sich gut zu erklären sind. Ziel sollte dabei aber sein, wirklich zu motivieren: Auf Jesus schauen (2a) um letztlich Kraft zu bekommen (3b), das ist der Fokus.
Dabei wird es wichtig sein ein gutes Maß zu finden in der Erklärung der einzelnen Punkte, aber dann auch dem Zuspruch.
Es muss gut herausgearbeitet werden, warum uns einzelne Punkte tatsächlich motivieren können und sollen.
2.4 Punkte, die sich aus dem Text ergeben
a) „die Wolke der Zeugen“ (Vers 1a)
Glaubensvorbilder aus Kapitel 11 als Veranschaulichung
b) „Bürden und Sünde ablegen“ (Vers 1b)
Es ist doch interessant, wie weit es die Glaubensvorbilder tatsächlich im Alten Testament gebracht haben, obwohl sie nach unserem Verständnis nicht den Heiligen Geist hatten, zumindest nicht alle der genannten Vorbilder. Sie hatten das Gesetz bzw. den Willen oder Auftrag Gottes und haben ihn „nach besten Kräften“ umgesetzt.
Wie viel mehr sollten wir, die wir „in Christus bleiben können“, in unserem Alltag wirklich Glauben leben können.
Hier heißt das konkret, nicht zu sündigen, bzw. gehorsam zu sein …
c) Vorbild Jesus (Vers 2a)
Wir sollen auf Jesus schauen, das soll uns motivieren …
d) Anfänger und Vollender (Vers 2b)
Dies beinhaltet viele Facetten:
– Unser ganzer Glaube kommt letztlich von Jesus!
– Es erinnert an das „A und O“ – Alpha und Omega
– Jesus ist wirklich alles!
– Sein Leben und Sterben ist der Anfang, seine Wiederkunft ist das Ziel.
e) um der vor ihm liegenden Freude willen (Vers 2c)
Hier ist nun der konkrete Punkt, in dem Jesus Vorbild ist: Er schaut auf ein höheres Ziel und kann deshalb das Leid, das auf dem Wege geschieht, ertragen.
„Schande“ und „Kreuz“ müssen dabei in der Tiefe erklärt werden!
Philipper 2,5 fordert uns ebenso heraus, tatsächlich genau die Gesinnung Jesu zu leben – auch wenn uns das letztlich vielleicht überfordert! Aber diese Spitze darf nicht abgebrochen werden!
f) „gesetzt zur rechten Gottes“ (Vers 2d-3a)
Rechts neben Gott ist der wichtigste und ehrenvollste Platz, den man überhaupt haben kann. Die Bibel betont immer wieder (z. B. Phil 2,9 – „darum …“), dass er vor allem durch seinen leidensbereiten Gehorsam diesen Platz bekommen hat und nicht einfach so, „weil er Sohn ist“ …
Vers 3a bringt das noch einmal auf den Punkt.
g) damit ihr nicht ermattet (Vers 3b)
Auf diesen Punkt sollte in der Predigt alles hinauslaufen: Woher kommt die Kraft? Warum sind wir Kraftlos? Warum schenkt der Blick auf Jesus neue Kraft? Wie können wir das ganz praktisch erleben? Wenn ich mich kraftlos fühle, wo ist dann meine Kraft geblieben? Habe ich evtl. etwas falsch gemacht? Worauf vertraue ich? Aus welcher Kraft arbeite ich?
- Sagen, wo es hingeht
Zur Predigtvorbereitung kann das Anhören einer Predigt sehr hilfreich sein. Unter www.sermon-online.de finden sich Predigten zu den unterschiedlichsten Bibeltexten.
3.1 Predigtziel – warum halte ich diese Predigt?
Der Hörer soll Jesus als seine Kraftquelle erkennen und dann auch wirklich in Anspruch nehmen (können)
3.2 Predigtthema – was sage ich in dieser Predigt?
Schau auf Jesus! Jesus soll in den Fokus genommen werden, wer er ist, was er getan hat, welches Vorbild er war, damit wir von dorther neue Kraft für die Schwierigkeiten des Alltags bekommen!
3.3 Predigtentfaltung – wie sage ich es in dieser Predigt?
Einleitung:
Einführung in die Realität der Kraftlosigkeit in unserem Alltag
Hinführung zum Punkt „Vorbilder können uns helfen
a) Vers 1a – Die Wolke der Zeugen
Den Zusammenhang von Kapitel 11 erklären, evtl. auf einzelne Vorbilder hinweisen, evtl. auch auf weniger „namhafte“
b) Vers 1b – Leg ab …
Ein klares Ziel, dass nicht aus dem Blick verloren wird, auch wenn es „leichter gesagt als getan ist“ und uns auch nie 100% gelingen wird.
Aber das Ziel ist klar – vgl. 1. Joh 2,1
Dabei geht es auch weniger um ein „du sollst (nicht)“, sondern darum zu erkennen, dass es am Ende immer das Beste ist und uns unterm Strich am wenigsten Kraft kostet, wenn wir gleich auf Gott hören!
c) Vers 1c – Laufe und Leide!
Hier wird ein Bild vom Sport benutzt: Der Sportler geht im Training und dann vor allem im Wettkampf über seine Schmerzgrenze, um das große Ziel zu erreichen
Diese Ausrichtung auf das Ziel gilt es zu gewinnen und beizubehalten!
Welches Ziel haben wir eigentlich? Motiviert uns unser Ziel? Warum (nicht)? Was muss passieren, damit uns die richtigen Dinge wichtig werden? Was können wir tun?
d) Vers 2-3a – Jesus – Dein Vorbild
Jesus als Vorbild vor Augen malen.
Herausarbeiten: Jesus war versuchlich wie wir! Auch ihm ist der Weg sehr schwer gefallen! Und doch ist er ihn gegangen. Nirgendwo deutet die Bibel irgendwie an, dass Jesus sein Weg irgendwie leichter gefallen wäre, weil er der Gottessohn gewesen ist. Am Ende war es für ihn vielleicht sogar schwerer, weil er aus viel höheren Höhen herabgekommen ist als wir …
Gerade dieser geistliche „Abstieg“ bis hin zu „Schande/Kreuz“ ist zu beachten!
e) Vers 3b – Empfange Kraft!
Das Ziel Gottes ist, dass wir Kraft bekommen, dass wir unseren Alltag bewältigen können. Zum einen will Gott uns also keinen Lebensstil „aufdrücken“, sondern er will uns wirklich Gutes tun! Zum Zweiten gilt es zu vertrauen, dass es wirklich möglich ist, im Alltag Kraft zu empfangen und schließlich gilt es noch einmal auf den Punkt zu bringen, warum der Blick auf Jesus uns tatsächlich Kraft verleiht!
3.4 Predigtveranschaulichungen – wie verdeutliche ich es in dieser Predigt?
Wichtig ist bei jedem Punkt, dass er neben guten Bildern und Vergleichen, die einem vielleicht einfallen, auch tatsächlich angewendet wird: Ein praktisches Beispiel aus dem geistlichen Alltag, wie die Erkenntnis eben in der Praxis angewendet wird oder angewendet werden kann, wo und wie wir z. B. ganz praktisch neue Kraft empfangen können!
Auch biblische Personen können zur Veranschaulichung herangezogen werden.
(Mirko Lau)