Predigtthema: Gott steht zu seinem Wort!
Predigttext: 2. Samuel 7,1-16
1 Erläuterungen zum Text
Der vorliegende Bibelabschnitt gehört für die christliche Gemeinde zu den bedeutenden Passagen des Alten Testaments. Die darin ausgesprochenen Verheißungen Gottes weisen über das Alte Testament hinaus und zielen auf Jesus Christus. Diese Perspektive darf jedoch in der Verkündigung nicht dazu verleiten, den Aussagegehalt des Abschnittes für die ersten Hörer zu vernachlässigen. Die Zusage Gottes richtet sich immer an die Ersthörer. Sie überschreitet aber deren Horizont und vermittelt eine weitreichende Perspektive, die auch zukünftigen Generationen gilt.
V1: Die Eroberung von Jerusalem, die militärischen Erfolge gegenüber den feindlich agierenden Philistern und die Rückführung der Bundeslade nach Jerusalem münden in eine Ruhepause für David ein. Als König wohnt er nun in seiner neu er-bauten Residenz (Haus, vgl. 5,11). Die erfahrene Ruhe ist geschenkte Ruhe, denn sie ist dem Eingreifen Gottes zu verdanken (vgl. Jos 22,4; Ri 3,12f; 1Kön 5,18 u.a.).
V2f: In der Situation der Ruhe reift der Gedanke, für die Bundeslade als Zeichen der Nähe Gottes ein angemessenes Haus zu bauen. Sie befindet sich in einem Nomadenzelt. Mit seinen Zeltplanen (= Teppichen) bietet es keinen ausreichenden Schutz (= Wohnung der kleinen Leute). Der König jedoch wohnt in einem edlen Zedernholz-Palast (= Wohnung der gehobenen Klasse). Diese Unterschiede drängen auf Veränderung, denn die Behausung der Bundeslade darf der des Königs nicht nachstehen.
Zur Vergewisserung seines Vorhabens nimmt David Kontakt mit Nathan auf. Dieser Prophet tritt hier erstmals in Erscheinung. Der Leser erfährt jedoch nichts Näheres über ihn. Nathan zeigt Verständnis für die Überlegungen und Pläne von David und signalisiert volle Unterstützung. Er ermutigt den König, dem Bauvorhaben („was in deinem Herzen ist“) Taten folgen zu lassen. Grund für diese Ermutigung ist die Überzeugung Nathans: „Der Herr ist mit dir.“
V4f: Doch in der folgenden Nacht wird Nathan mit der Wirklichkeit Gottes konfrontiert und er lernt: Persönliche Gewissheiten (7,3) müssen nicht zwangsläufig dem Wollen Gottes entsprechen, selbst wenn sie plausibel erscheinen. Nathan wird beauftragt, eine Botschaft an David zu richten. Die Prophetenformel „so spricht der Herr“ (7,5.8) unterstreicht: Nathan hat nun nicht mehr in eigenem Namen, sondern im Namen Gottes zu reden.
V5-16: Die Botschaft, die der Prophet Nathan im Auftrag Gottes dem König David zu verkündigen hat, wird nun entfaltet. Wesentliche Linien dieser Botschaft sollen benannt werden:
Gott hinterfragt die Absichten von David (7,5-7)
Das Bauvorhaben von David (Tempelbau) erscheint zwar einleuchtend, wird aber von Gott in Frage gestellt. Gott ist in keiner Weise verpflichtet, den Absichten von Menschen zu entsprechen. Gott bleibt in seinem Handeln überlegen. Selbst edle Motive menschlicher Absichten (z. B. Dankbarkeit) nötigen Gott nicht, das Wollen von Menschen zu bestätigen.
Gott verweist auf sein bisheriges Handeln: Seit dem Auszug Israels aus Ägypten (= Gottes Heilstat) hat Gott in einem Zelt gewohnt. Nie hat er angeordnet, einen Zedernholz-Palast zu erbauen. In Niedrigkeit war Gott seinem Volk nahe. Für Menschen mag diese Niedrigkeit problematisch und unangemessen erscheinen. Für Gott ist sie es nicht. Die Niedrigkeit Gottes weist über die Zeit Davids hinaus: In Jesus Christus hat sich Gott niedrig gemacht, um seinen Geschöpfen rettend zu begegnen.
Gott handelt an David und an seinem Volk (7,8-11a)
Das Handeln Gottes an David und an seinem Volk weist in die Vergangenheit zurück und in die Zukunft voraus:
• David verdankt seine steile Karriere vom Hirten zum König Israels ausschließlich dem Wirken Gottes.
• Welche Wege David auch immer beschreiten musste, Gott war mit ihm und hat ihn vor seinen Feinden geschützt.
• Gott wird dafür sorgen, dass David in Zukunft einen Namen hat, der in keiner Weise hinter den namhaften Autoritäten seiner Zeit zurücksteht.
• Gott wird für sein Volk Israel sorgen, so dass es in Zukunft angstfrei in dem von Gott gewährten Lebensraum (Land Kanaan) wohnen wird.
• Die „Söhne des Bösen“ als Feinde Israels (oder als Feinde eines gottgewollten Gottesdienstes, vgl. 1Sam 2,12-17) werden Israel in Zukunft nicht mehr bedrängen.
• Gott wird sein Volk zu Ruhe führen (vgl. Hebr 4,1-11).
An der Person von David wird sichtbar: Gott beruft Menschen. Er selbst bringt sie dorthin, wo er sie braucht und einsetzen will. Durch alle Gefahren, Irrwege und nicht überschaubaren Situationen führt er sie hindurch. Dieses Handeln Gottes an David unterstreicht, dass die Zusage Nathans (7,3) an David gilt: „Der Herr ist mit dir.“ Das heißt nicht zwangsläufig: Gott ist mit Davids Absichten. Nein, Gott mit seinen Absichten ist bei David. Auch als König bleibt David Gott zugeordnet. Gott ist nicht abhängig von Davids Handeln, sondern David ist abhängig von Gottes Handeln.
Gott gibt David weitreichende Zusagen (7,11b-16)
David plant ein Haus für die Stifthütte („Haus“ wörtlich verstanden). Doch nicht David baut Gott ein Haus, sondern Gott baut David ein Haus („Haus“ im übertragenen Sinn von Dynastie). Damit wird angedeutet: Zwischen Gott und der Familie Davids soll für alle Zeiten ein besonderes Verhältnis bestehen. Dieses Verhältnis kann als Bundesverhältnis verstanden werden (vgl. Ps 89,4-6; Ps 132,11f). Zwar wird das Wort „Bund“ in der Zusage Gottes nicht ausdrücklich erwähnt, doch der Charakter des Bundes ist unverkennbar. Mit ihren wesentlichen Elementen nimmt die Zusage Gottes den Bundesgedanken auf:
• David bekommt einen großen Namen (7,9).
• Israel wird ein Leben ohne Angst und Druck im Land der Verheißung leben können (7,10).
• Gott wird David einen Nachkommen schenken und dessen Königtum bestätigen (7,12).
• Salomo als Nachkomme Davids wird tun, was David verwehrt war: Er wird Gott ein Haus bauen (7,13).
• Zwischen Gott und dem Nachfolger Davids wird ein besonderes unmittelbares Verhältnis bestehen: Gott nennt Davids Sohn seinen „Sohn“ und will für ihn „Vater“ sein (7,14).
• Die Gnade Gottes wird nicht vom Nachfolger Davids weichen – anders als bei Saul (7,15).
• Das Königtum Davids wird auf ewig in der Familie von David bleiben (7,16).
Die Bedeutung dieser Verheißungen Gottes kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Sie haben eine prophetische Erwartung begründet, die hier ihren Quellpunkt hat: In Zukunft wird immer eine Nachkomme von David über Israel herrschen (z. B. Jes 9,6ff; 11,1ff). Letztlich ist daraus die alttestamentliche Erwartung des Messias (= Gesalbter) hervorgegangen. Im Neuen Testament wird an diese Erwartung angeknüpft: Der verheißene Sohn Davids wird mit Jesus identifiziert (Mt 1,1; Lk 1,32). Das Königtum von David mit seiner weitreichenden Perspektive ist ein Königtum von Gottes Gnaden. David selbst hat kraft seiner eigenen Möglichkeiten und Grenzen diese Perspektive nicht setzen können. Gott hat seinem Königtum diese Perspektive verliehen.
2 Hinweise zu Lehre und Leben
Unser Bibelabschnitt 2Sam 7,1-16 wird von großen Zusagen Gottes bestimmt. Vermittelt durch den Propheten Nathan werden sie in die Lebenswelt des Königs David hineingesprochen. Sie gelten ihm und seinen Nachkommen, greifen aber viel weiter und zielen auf Jesus Christus, durch den das Heil Gottes alle Welt erreicht. Dazu einige Anmerkungen, ohne die Verheißungen Gottes mit allen ihren Facetten aufzunehmen.
2.1 „Der Herr ist mit dir!“
Nathan unterstützt das Bauvorhaben von David und ermutigt David zu entsprechenden Taten mit dem Zuspruch (7,3): „Der Herr ist mit dir!“ Tatsächlich steht Gott zu David. Das belegen die nachfolgenden Zusagen Gottes. Aber Gott unter-stützt nicht das Bauvorhaben von David. Gott lässt sich also nicht für alle Pläne vereinnahmen, die sich Menschen ausdenken.
Allzu oft haben sich Menschen auf den Zuspruch Gottes berufen und haben ihn für eigene Ziele missbraucht. Dieser Weg endete nicht selten in einer Katastrophe. Das lässt sich mit vielen geschichtlichen Beispielen belegen:
• Im Sommer 1099 eroberten christliche Ritter Jerusalem und richteten dort ein blutiges Massaker an. Der Schlachtruf dieser Männer lautete: „Gott will es“ („Deus lo vult“).
• Während des Dreißigjährigen Krieges (1618 – 1648) wurde der Ausruf „Gott mit uns!“ häufig zum Feldgeschrei des protestantischen schwedischen Heeres unter Gustav Adolf bei Lützen und Breitenfeld.
• Der Große Kurfürst beendete sein Gebet vor dem Kampf bei Fehrbellin mit diesem Ausspruch: „Gott mit uns!“
• 1701 wurde der Ausspruch dem Wappen des Deutschen Kaisers hinzugefügt.
• Während des Ersten Weltkrieges kämpften die deutschen Soldaten mit dem Wahlspruch „Gott mit uns“ auf den Koppelschlössern ihrer Uniformen.
• 1925 wurden diese Koppelschlösser mit der Devise „Gott mit uns“ wieder eingeführt. Nur die Kaiserkrone wurde durch den Adler der Republik ersetzt.
Auf diesem Hintergrund ist Gemeinde herausgefordert, eigenmächtige Absichten und Ziele nicht mit dem Zuspruch Gottes zu legitimieren. Das bedeutet Missbrauch der gnädigen Zuwendung Gottes. Ganz egal ob Unversöhnlichkeit oder Machbarkeitswahn – nicht mit allem, was in den eigenen Reihen geschieht, kann sich Gemeinde auf Gott berufen. Gemeinde ist genötigt, hörbereit und offen zu bleiben – auch für das korrigierende Wort von Gott, wie es David erfahren hat. In dieser Offenheit darf sie getrost der Zusage Gottes vertrauen.
2.2 „Ich will dir Ruhe geben vor allen deinen Feinden!“
Der Aufstieg Davids zum König von Israel war mit vielen Auseinandersetzungen und Kämpfen verbunden. Stets war er von Feinden umgeben, so dass er nicht zur Ruhe finden konnte. Zwar fand er in den militärischen Auseinandersetzungen Orientierung bei Gott und konnte sich auf ihn verlassen (vgl. 5,17ff), doch Ruhe war ihm nicht vergönnt. Nun aber verspricht ihm Gott genau das: Ruhe (7,11).
Dieser Gedanke der Ruhe Gottes zieht sich wie ein roter Faden durch die Bibel. Ruhe ist für den Menschen möglich, weil Gott nicht ruht:
• Der Hüter Israels „schläft und schlummert nicht“ (Ps 121,4).
• Gott hat „Arbeit mit unseren Sünden“ (Jes 43,24).
• Gott hat nach der Anstrengung seines Schöpfungswerkes „geruht und Atem geschöpft“ (2Mo 31,17).
Weil Gott für den Menschen gut sorgt, soll und darf der Mensch ruhen. Die hohe Bedeutung der Ruhe findet besonders im Sabbatgebot ihren Ausdruck (2Mo 20,8). Selbst angesichts prekärer Situationen ruft Gott zur Ruhe und zum Vertrauen (z.B. Israel am Schilfmeer, 2Mo 14,13f). Ruhe folgt letztlich aus der Gewissheit, dass Gott handelt. Darum zeigt sich in ruheloser Aktivität ein Hauptmerkmal der Sünde, also in einer Betriebsamkeit, die an Gott vorbeilebt. Der moderne Mensch, der sich nach Stille sehnt und doch kaum Stille ertragen kann, der sich gestresst und vom Burnout bedroht fühlt, ist zu einer neuen Orientierung herausgefordert (vgl. Jes 30,15). Wenn dem König David Ruhe vor allen Feinden ringsum versprochen wird (7,11), so gilt sie als großes Heilsgut. Sie ist eine von Gott geschenkte Form des Loslassens, weil Gott gut für den Menschen sorgt. Diese Verheißung Gottes wird im Neuen Testament aufgenommen. Vor allem im Hebräerbrief wird die Ruhe Gottes als Ruhe von den eigenen Werken und damit als Ruhe der Erlösung thematisiert (Hebr 3,7 – 4,11). Die Erlösten dürfen in der Geborgenheit des lebendigen Gottes ausruhen.
2.3 „Dein Thron soll ewiglich bestehen!“
David als König lebt nicht von seinen Aktivitäten, sondern von der gnädigen Ver-heißung Gottes. Die Erwartung auf Erneuerung durch einen neuen König zieht sich wie ein roter Faden durch das Alte Testament:
• Jes 11: Aus dem Stumpf des abgehauenen Baumes Isais wird ein neuer Trieb hervorgehen, ein König, der sein Volk regiert in der Weisheit Gottes. Daran schließt sich die Vision von einer Schöpfung im Frieden an: Löwe und Rind, Kind und Schlange leben erlöst beieinander.
• Jes 9,1-6: Mit der Geburt eines neuen Königs aus der Linie Davids wird eine Wende von der Finsternis zum Licht, von der Not zur Freude verbunden.
• Mi 5,1-4: Mit der Geburt eines Königs wird die Wiedervereinigung aller Israeliten und der Beginn einer herrlichen Friedenszeit eingeleitet.
• Jer 23,5f: Ein neuer König mit dem Namen „Jahwe unsere Gerechtigkeit“ wird verheißen. Er wird Heil und Sicherheit für das Land bringen.
• Am 9,11-15: Mit der Aufrichtung der „zerfallenen Hütte Davids“ wird eine Verwandlung der Natur erwartet, so dass es sich wieder lohnt, im Land zu leben.
• Sach 9,9f: Ein König wird kommen, der umfassenden Frieden bringt.
Kein König aus der Linie Davids hat diese Erwartungen ausfüllen können. Aber mit dem Kommen von Jesus Christus ist durch alle Brüche hindurch der König aller Könige erschienen. In ihm findet die Verheißung Gottes ihren Zielpunkt. Das Versagen der Könige von Israel kann Gottes Treue nicht in Frage stellen. Der Gemeinde ist aufgetragen, von diesem Gott zu reden. In einer Welt, in der politische Systeme zerfallen, Menschen in einem nie gekannten Ausmaß hoffnungslos durch die Welt irren, Zukunftsängste Menschen verunsichern, falsche Messiasse Hochkonjunktur haben, religiöse Ideen und menschenfeindliche Ideologien Menschen bestimmen usw., sind Christen herausgefordert, die Verheißungen Gottes zur Sprachen zu bringen. Denn sie entfachen mit ihrer Konzentration auf Jesus Christus eine unverwüstliche Hoffnung. Jesus selbst bringt deutlich zum Ausdruck, wie Herrschaft nach dem Willen Gottes auszuüben ist (Mk 10,42ff). Er, der auf seine Macht verzichtete und ohnmächtig am Kreuz verblutete unter dem spöttischen und doch wahren Schild „König der Juden“ – er lebte Gottes Gerechtigkeit, die andere gerecht machen will. Er ist der König, der in Gerechtigkeit und Frieden regiert, der Messias, der Christus.
3 Bausteine für die Predigt
3.1 Predigtziel
Die Predigt will dazu anregen, die großen Zusagen Gottes, die auf Jesus Christus zielen, aufzunehmen und ihnen Vertrauen zu schenken, ohne sie für eigene Ideen und Ziele zu missbrauchen.
3.2 Thema und Gliederungsvorschlag
Thema der Predigt: Gott steht zu seinem Wort!
Gliederungsvorschlag:
• Der Herr ist mit dir!
• Der Herr schenkt Ruhe!
• Der Herr regiert!
Es versteht sich von selbst, dass der vorgegebene Bibeltext verschiedene Gliede-rungsmöglichkeiten zulässt. Die vorgeschlagene Gliederung folgt inhaltlich den „Hinweisen zu Lehre und Leben“ (s. oben) in Anlehnung an den Bibeltext. Sie nimmt aber nicht alle Aspekte des Textes auf.
Wichtig wird es sein, wesentliche Aussagen des Textes in Bezug auf die Lebenswirklichkeit der Hörer aufzunehmen und die weit reichenden Verheißungen Gottes zum Klingen zu bringen. Nicht „David“ ist zu predigen, sondern die Verheißungen Gottes, die auf Christus zielen und einen Horizont der Hoffnung öffnen, sind Predigtthema. An David kann aber demonstriert werden, wie Gott Menschen für seine Ziele einsetzt, obwohl diese Menschen keineswegs perfekt agieren. An David kann studiert werden, wie Gott seine Verheißungen in die Lebenswirklichkeit von Menschen hineinspricht. Dabei wird sichtbar: Die Gültigkeit dieser Zusagen ist nicht an das Agieren von Menschen gebunden, sondern hängt ausschließlich an Gottes Treue.
3.3 Impuls zum Nachdenken
Das nachfolgende Zitat beinhaltet das Bekenntnis eines Juden zu Jesus (Jeschua) als Messias:
„Ich bin praktizierender Jude. Das heißt, dass ich den Sabbat, die jüdischen Speiseregeln und die jüdischen Feiertage halte und jede Woche in die Synagoge gehe. Ich bin in Budapest geboren, meine Eltern haben dort den Holocaust und die Arbeitslager überlebt. Ich selber habe einen Abschluss in jüdischen Studien und bin Lehrer für Schüler der Oberstufe.
Ich glaube, dass Yeshua der Messias ist, für den wir, als Juden, jeden Tag beten, aber ich bezeichne mich selbst nicht als Christ. Ich stimme dem zu, dass es falsch ist, wenn Christen aus Juden Christen machen wollen. Aber: Juden haben Option, an Yeshua als Messias zu glauben und weiterhin ihre jüdische Religion und ihr Erbe zu leben. Manche Leiter der jüdischen Gemeinden wollen diejenigen, die sich für Yeshua als Messias entschieden haben, aus unserer Gemeinschaft und von unse-rem Glauben ausschließen. Doch die Möglichkeit, sich als Jude für den messianischen Weg zu entscheiden, ist in der Geschichte begründet und zukunftsfähig. Juden mit dem Ziel zu missionieren, aus ihnen Christen zu machen, ist falsch. Aber Christen dürfen von ihrem Glauben an Yeshua, den jüdischen Messias, zu Juden wie zu Nichtjuden sprechen. Juden vorsätzlich davon auszuschließen, nur weil sie Juden sind, grenzt an Antisemitismus.“ (Dr. Dr. John Fischer – Florida, USA).
Christoph Müller