Predigtthema (ursprünglicher Vorschlag): Nur mit Gott kommen wir ans Ziel
Die Erarbeitung dieser Predigt erfordert etliche Stunden an Vorbereitung. Zu eurer Unterstützung enthält diese Predigthilfe deshalb Hinweise für eure Verkündigung, ersetzt aber nicht euer eigenständiges Erarbeiten des Bibeltextes. Bei der Vorbereitung dieser Predigt suchen wir nach dem, was der Herr über den Predigttext durch uns sagen will, denn wir verkündigen nur die Botschaft, die uns persönlich auf der Basis des Predigttextes aufs Herz gelegt wird. Nur wo der Herr uns das Herz gefüllt hat, da haben wir etwas zu sagen, da nur dann gilt: „Wer euch hört, hört mich“ (Lk 10,16a)!
1. Sehen, was dasteht
Verschiedene Bibelübersetzungen, um mit dem Predigttext vertraut zu werden findet man z.B. unter www.bibleserver.com (Luther 2017 / Revidierte Elberfelder Bibel / Hoffnung für alle / Schlachter 2000 / Neue Genfer Übersetzung / Gute Nachricht Bibel / Einheitsübersetzung / Neues Leben Bibel / Neue Evangelistische Übersetzung).
1.1 Allgemeine Hinweise zu Predigt und Predigttext
Nach Abschluss der Predigtreihe zu Matthäus wird im Mai mit dem Buch Josua angefangen. Das vorherige Leben Josuas ist für die Leser des Josuabuches als bekannt vorausgesetzt. Gerade für diese erste Einheit sollte man sich also mit der Rolle Josuas in 2.-5. Mose beschäftigen. Die eigentliche „Staffelübergabe“ ist dann in 5. Mose 34,9. Wesentliche Stellen zu Josua sind weiter unten aufgeführt.
1.2 Hilfen zum Verständnis des Predigttextes
Der erste Gang sollte immer das Selbststudium sein, sich anhand von verschiedenen Bibelübersetzungen und Studienbibeln eine eigene Vorstellung davon zu erarbeiten, welche geistlichen Wahrheiten der Abschnitt enthält und was Gott im Sinne von 2. Tim 3,16 dem Leser bzw. Predigthörer zeigen möchte.
Erst in einer zweiten Phase liest und hört man dann andere Auslegungen. Im Sinne von Apg 17,11 darf man dabei durchaus prüfend lesen, ob die Argumente und Schlussfolgerungen der Autoren wirklich schlüssig und überzeugend sind.
Als Hilfen zur Auslegung empfehle ich dabei jedem Verkündiger, sich folgende Studienbibeln zuzulegen: Elberfelder erklärt, MacArthur (gibt es auch als PDF zum kostenlosen Download), Ryrie, Genfer Studienbibel (gute theol. Ergänzung zu den Vorherigen),
Weitere gute Hilfen:
# Die Thompson-Studienbibel liefert zwar keine (leicht ins Auge springenden) Texterklärungen, bietet aber mit ihren Kettenbegriffen direkt neben jedem Vers gute Anregungen, welche Themen in einem Abschnitt enthalten sind, über die man dann predigen kann.
# Für Josua: „Das ALTE Testament“ ausgelegt von Walvoord und Zuck (Hänssler-Verlag) ist eine weitere sehr gute Ergänzung im Sinne einer Studienbibel-Kommentierung.
# Die Kompaktkommentare von Warren Wiersbe (gibt es z.T. als englische pdf frei im Internet)
# Es kann sich auch lohnen, nach dem Selbststudium dann auf sermon-online oder auch Youtube Predigten anderer Verkündiger zum Predigttext zu hören.
1.3 Anmerkungen zum Verständnis des Predigttextes
(Die Anmerkungen beziehen sich auf die Formulierung der rev. Elberfelder Übersetzung)
Das Buch Josua berichtet vor allem, wie Gott sein altes Versprechen erfüllt und Israel das Land Kanaan bekommt. Es ist also ein Buch über die Treue Gottes – gerade auch nachdem das Volk die 40 Jahren Wüstengericht erleben musste. Gleichzeitig wird deutlich, dass den Israeliten das Land nicht „in den Schoß fällt“, sondern sie müssen darum kämpfen. Und darin werden sie zum Ende des Josua-Buches durchaus „müde“ und finden sich mit Dingen ab, die ihnen letztlich zum Verhängnis werden. Insofern kann man vom Buch Josua her überlegen, was einem entgeht oder auch „bevorstehen kann“, wenn man Gottes Verheißungen nicht in Anspruch nimmt.
Vers 1:
5. Mose 34 berichtet den Tod von Mose. In dem Kapitel spielt es keine Rolle (mehr), warum Mose kurz vor der Landnahme stirbt. Insofern muss sich in der weiteren Vorbereitung ergeben, ob man es thematisiert oder nicht.
„Knecht“ – Mose selber führt dieses Wort für sich in 2. Mose 4,10 ein. In 2. Mose 21,2 steht es für den gekauften Sklaven. In 3. Mose 26,13 ist es das Wort für die Israeliten in Ägypten. In 3. Mose 25,44.55 beansprucht Gott jeden Israeliten als seinen „Knecht“.
„Diener“ – 1. Mose 39,4 und 40,4 zeigen, dass auch dahinter grundsätzlich eine „Leibeigenschaft“ stehen kann, aber sie ist dann doch schon in einer gehobeneren Vertrauensposition. Josua wird in 2. Mose 24,13 schon als Moses „Diener“ bezeichnet, siehe auch 4. Mose 11,28. Und das Wort wird auch für den „Dienst“ im Heiligtum benutzt.
Wichtige Stellen zu Josua: 2. Mose 17, 9-14; 24,13; 33,11; 4. Mose 13 (Vers 16 neuer Name); 14,6.30; 27,12-23 (seine Einsetzung!); 34,17; 5. Mose 1,38; 3,28; 31,7.14.23 – diese Stellen gehören nicht alle in die Predigt, aber es muss bewusst sein, dass Josua wirklich von Anfang an an der Seite von Mose war, in allen kritischen Situationen immer auf Gottes Seite stand und damit ein sehr guter und der bestmögliche Nachfolger für Mose war.
Es ist interessant: Wenn wir in 4. Mose 11,28 lesen, dass Josua seit seiner „Jugend“ (dieses Wort steht grob für die Zeit des noch-nicht-verheiratet seins und ist damit natürlich etwas relativ) Moses Diener war, aber wir realistischerweise davon ausgehen, dass Josua Mose auch erst nach dessen Rückkehr nach Ägypten (2. Mose 4) kennenlernt, dann ist Josua in 2. Mose 17 ein „jugendlicher“ Oberbefehlshaber der Armee!
Nach Josua 24,29 und Ri 2,8 wird Josua 110 Jahre alt – er redet in Jos 24 von „seinem Haus“, aber niemand aus seiner Familie drängt sich offensichtlich als ein Nachfolger auf. Aber auch sonst gibt es keinen wirklichen Nachfolger für ihn, wie er es von Mose war.
Vers 2:
Beim Tod von Mose in 5. Mose 34 scheint niemand dabei zu sein. Josua bekommt ihn hier von Gott berichtet.
„Jordan“ – der hat gerade Hochwasser (Jos 3,15).
„Dieses ganze Volk“ – 4. Mose 1,46 lässt die Größe des Volkes erahnen, wenn es 600.000 wehrfähige Männer gibt! (Also ohne Frauen, Kinder bis 20 Jahre und nicht-wehrfähige Senioren) 2 Millionen dürfte nicht übertrieben sein.
„Dass ICH ihnen gebe“ – das „ich“ ist ganz ausdrücklich im hebräischen von Gott betont! Letztlich ist Gott der Gebende.
„Söhne Israel“ – seit 1. Mose 50,25 eine Bezeichnung für die Israeliten, und natürlich immer ein Rückbezug darauf, dass Gott es bei Abraham und auch bei Isaak mit den Nachkommen zunächst sehr spannend macht, um dann bei Jakob/Israel „auf einmal“ wirklich viele Nachkommen entstehen: Gott erfüllt sein Versprechen der zahlreichen Nachkommen an Abraham durch diesen einen, der eigentlich nur der Zweitgeborene ist. -> Gott hatte Nachkommen und Land versprochen, zahlreiche Nachkommen sind die „Söhne Israel“, nun bekommen sie von Gott das Land!
Vers 3:
Eine gigantische Zusage: Wo waren wir schon überall mit unseren Füßen? Hat uns der Boden deshalb gehört? In diesen Tagen sind russische Soldaten auf ukrainischem Gebiet, aber hat „Gott es ihnen deshalb gegeben“? Nein! -> Die Israeliten müssen nur „irgendwo“ hingehen und schon haben sie von Gott her ein Besitzrecht …
Das Versprechen an Mose in 5. Mose 11,24 ist vom Zusammenhang aber auch klar an den Gehorsam des Volkes gebunden.
Vers 4:
Hier sogar bis zum Euphrat. Das Land zwischen Israel und Euphrat ist Aram. In Ri 3,10 besiegt Othniel tatsächlich dieses Gebiet, später unter David/Salomo ist Israel tatsächlich mal so groß.
Die Hetiter werden westlich vom Toten Meer verortet. Ihr Gebiet erstreckt sich in den Südwesten von Hebron. Zwischen den Hetitern und Jerusalem ist dann das Kernland der „Kanaaniter“.
Vergleiche aber auch mit 4. Mose 34!, dort sind die Grenzen deutlich bescheidener – Man sollte hier sehr vorsichtig sein mit Aussagen, welches Land Israel wirklich zugedacht ist als Erbe!
Vers 5:
Niemand wird sich Josua „in den Weg stellen können“.
JHWH wird mit Josua sein „wie mit Mose“.
Nicht „aufgeben“ – 5. Mose 4,31 – darin steckt ein „Festhalten“ (nicht loslassen) und ein „Zupacken“, um wirklich auch zu „arbeiten“ bzw. etwas zu bewirken.
„Nicht verlassen“ – Gott bleibt dabei! Er ist da! (Mt 28,20)
Vers 6:
„Stark“ – hat etwas fest Zupackendes (Gen 19,16 – ergreifen), dass man seine Kräfte in dieser Handlung bündelt (Gen 48,2 – er machte sich stark) – dieses Wort trägt neben dem körperlichen Aspekt also auch eine innere Stärke, also eine Entschlossenheit! Nach 5. Mose 11,8 ist Gehorsam ein Weg zu dieser Entschlossenheit/Stärke.
„Mutig“ – erstes Vorkommen in 1. Mose 25.23 (leider nicht erkennbar mit „stärker“ übersetzt): Dort geht es darum, dass Jakob „stärker“ als Esau sein wird. Nach 1. Mose 36 ist Esau auch Edom, seine Nachkommen sind unter anderem die Amalekiter. Die Siedlungsgebiete sind süd-östlich und -westlich vom Toten Meer. In 2. Mose 17 hatte Israel gegen Amalek kämpfen müssen und sich tatsächlich als „mutiger/stärker“ erwiesen. Inwieweit es jetzt bei der Landnahme gegen Nachkommen Esaus ging, muss offen bleiben, aber so oder so muss bzw. wird sich Israel als der Stärkere erweisen! In Ruth 1,18 ist es ein „fest darauf bestehen“.
Insgesamt entsteht der Eindruck, dass „stark“ und „mutig“ ziemlich viele Parallelen haben. In vielen Versen wird „mutig“ auch mit „stark sein“ wiedergegeben. Was macht in diesem Sinne „mutig/stark“? 2. Chr. 13,18; Ps 31,25; Jes 41,10.
„Stark UND mutig“ – vgl. Verse 7.9.18 und 5. Mose 3,28 (leider auch dort nicht erkennbar in der Übersetzung) und 5. Mose 31,6.7.23 später 1. Chr 22,13 und 28,20.
JHWH hat geschworen. JHWH wird das Leben geben! (siehe oben) -> Die Treue JHWHs.
Josua soll es „austeilen“ – vgl. aber auch 4. Mose 34,17ff – Josua macht es nicht allein!
„Erbe“ – es ist schwer zu sagen, was bei diesem Begriff alles mitschwingt. Für uns ist es in erster Linie mit dem Sterben einer Person verbunden. Während man heute das Erbe eher dann einfach „zu Geld macht“ um es aufzuteilen, stand das „Erbe“ damals für einen „Familienbesitz“ über Generationen. Es ist also mehr als Besitz, es ist auch eine „Verpflichtung“ für die Zukunft bzw. langfristiger Besitz. Es soll von Generation zu Generation weitergegeben werden. Letztlich ist das also eine Zusage für die Zukunft.
Vers 7:
„Stark und mutig“ – wie in Vers 6 – aber nun eben mit einem klaren Fokus: auf das ganze Gesetz soll geachtet werden!
„Erfolg“ von 1. Mose 3,6 her zuerst einmal „Einsicht“. „Erfolg“ ist dann das Ergebnis (1. Sam 18,5), das sich einstellt, wenn man eben das RICHTIGE Verständnis bzw. die RICHTIGE Einsicht hat. Da es hier parallel zur Aussage steht, dass er auf dem Weg zum Ziel gelangt, ist es passend, hier auch das Ergebnis (Erfolg) zu nennen und nicht nur die Voraussetzung (Einsicht).
Vers 8:
„Dieses Buch des Gesetzes“ bezieht sich auf Vers 7, die Gebote von Mose. Vgl. aber auch 5. Mose 31,24-27.
„Nicht von deinem Mund weichen“ – auch hier ist das Ergebnis im Blick. Es geht nicht nur darum, das Gesetz VOR AUGEN zu haben, oder IM HERZEN, sondern man muss es dann eben IM MUND haben, wenn es darauf ankommt! (Neigen wir manchmal dazu, in Situationen Bibelverse zurückzuhalten, weil wir nicht „zu fromm wirken wollen“?)
„Nachsinnen“ – Psalm 35,28 zeigt, dass das nichts ist, was nur gedanklich geschieht, sondern es geht um ein „Murmeln“ des Wortes Gottes, es wird (halb)laut gelesen, damit es wirklich mit dem Mund geformt und nicht nur gedacht wird! Das ist ein guter praktischer Tipp.
Das fördert offensichtlich, dass man dann auch eher danach handelt!
Dann wird der Zuspruch des Erfolges auf den Wegen wiederholt.
Vers 9:
„geboten“!
„Stark und mutig“ – siehe oben!
„Erschrick nicht und fürchte dich nicht“ – es geht darum, keine Angst zu haben. Dabei muss man auch sehen, dass bei Angst nicht das grundsätzliche Gefühl das letztlich bestimmende ist, sondern es geht darum, ob ich mich von diesem Gefühl abhalten lasse oder nicht. Wer sich von seinem Gefühl der Angst nicht abhalten lässt, weiter voranzugehen, der ist mutig: Sein Vertrauen ist letztlich größer als seine Angst! „Mut ist, vorwärts zu gehen, weil das Vertrauen letztlich größer ist als die Angst.“
Und warum kann Josua in diesem Sinne mutig sein?
JHWH ist mit ihm!
JHWH ist sein Gott!
… wo auch immer Josua ist (Mt 28,20).
2. Verstehen, worum es geht
2.1 Hinweise für hermeneutische Überlegungen (Auslegung)
Zwei grundsätzliche Punkte sind wichtig: 1. Dieser Abschnitt gilt im Sinaibund – es gelten evtl. andere Bedingungen als in unserem neuen Bund. 2. Gott redet zu einer ganz bestimmten Person, die gerade ins „höchste irdische Verantwortungsamt“ eingesetzt wird – es muss geprüft werden, was davon auf jeden „normalen Christen“ übertragbar ist.
2.2 Hinweise für situative Überlegungen (Predigtanlass)
Am 1. Mai sind evtl. einige – je nach Wetterlage – gar nicht da. Es ist „Tag der Arbeit“, aber das spielt gerade kaum eine gesellschaftliche Rolle. Trotzdem könnte man es als Aufhänger nehmen, um Mut zu machen FÜR GOTT zu arbeiten, denn darauf liegen viele Versprechen Gottes – wie man dann an Josua zeigen kann. Hier in diesem Predigttipp liegt der Fokus aber eher darauf, dass Josua in eine schwierige Situation gestellt wird und Gott ihm zeigt, warum Josua vor dieser persönlichen Aufgabe keine Angst haben muss.
2.3 Hinweise für homiletische Überlegungen (Anwendung)
Wie in 2.1 schon bemerkt geht es um einen Mitarbeiter, der in ein hohes Verantwortungsamt und (zusätzlich) in „große Fußstapfen“ tritt. Es müssen gute Anwendungen bzw. Zugänge für „Gemeinde-Normalos“, für Nicht-Mitarbeiter und für ungläubige Zuhörer gefunden werden.
Ein gemeinsamer Zugang könnte der Gedanke sein, dass Josua grundsätzlich in eine schwierige Situation gestellt wird und Gott ihm zeigt, dass er nicht „kneifen muss“.
3. Sagen, wo es hingeht
3.1 Predigtziel – warum halte ich diese Predigt?
(Es hilft, sich selber noch einmal in 1-2 prägnanten Sätzen deutlich vor Augen zu führen, was der Predigthörer am Ende der Predigt verstanden haben soll).
Ich halte die Predigt, damit die Zuhörer begreifen, welche enormen Zuspruch man bekommt, wenn man (von Gott) vor schwierigen Aufgaben bzw. Situationen gestellt wird.
3.2 Predigtthema – was sage ich in dieser Predigt?
Thema: Gott gibt Mut
Punkt 1: Mut zum Vorwärtsgehen (Vers 3)
Punkt 2: Mut durch seine Worte (Vers 7)
Punkt 3: Mut, weil ER selber da ist! (Vers 9)
3.3 Predigtentfaltung – wie sage ich es in dieser Predigt?
EINSTIEG:
In die alltägliche Problematik einführen, dass wir immer wieder vor Herausforderungen stehen (bei der Arbeit/Tag der Arbeit; in Beziehungen/Begegnungen; durch Krankheit …), die wir vor uns herschieben, um die wir einen Bogen machen und vor denen wir uns zurückziehen.
Dann zur Situation von Josua überleiten: Er sollte in die Fußstapfen Moses treten und Israel nun in einer Region „beheimaten“, in der es mindestens 20 andere Völker gab, die Israel ablehnten. Und Israel hatte 40 Jahre vorher ja schon einmal „gekniffen“. Josua steht also vor einer ziemlich großen Aufgabe …
Aber: Gott gibt Mut!
Schauen wir, was Gott ihm zusagt:
TEXTLESUNG
Aus der Fülle sollen drei Punkte rausgenommen werden:
Punkt 1: Mut zum Vorwärtsgehen (Vers 3)
Gott gibt gigantische Zusagen (Vers 3 und dann 6.7.9 „sei stark und mutig“)
Natürlich ist das zunächst einmal eine sehr individuelle Zusage, die auch auf konkreten Versprechen Gottes für Israel beruht.
Wir sind heute in einer anderen Situation, aber haben dafür „eigene“ Zusagen:
An dieser Stelle kann man Zusagen nennen, die für uns (Christen) heute gelten, wenn wir mit und für Jesus unterwegs sind.
Es wäre super, wenn man Zeugnis geben könnte, wo einem selber diese Zusagen geholfen haben, vertrauensvoll weiter vorwärts zu gehen.
Punkt 2: Mut durch seine Worte (Vers 7)
Auch hier muss man darauf hinweisen, dass Josua in der „Zeit des Gesetzes“ gelebt hat. Das „Gesetz“ sind seine Bedingungen zwischen Gott und ihm.
Tendenziell haben Christen andere/eigene Bedingungen:
Natürlich haben auch wir das Gesetz, das uns vor viel Schaden bewahren kann und soll.
Aber gerade im Blick auf UNSER „Ziel“, die letzte ewige himmlische Heimat (Vers 8) kommen wir dort nicht an, wenn/weil wir alles genau richtig machen, sondern weil Jesus für uns gestorben ist.
(Hier wäre auch Raum für das Evangelium).
Die Prinzipien aus Vers 8a+b können uns dabei ganz praktisch helfen: dass wir Gottes Worte wirklich auf den Lippen haben!
Auch hier ist ein Zeugnis hilfreich, wie es uns z.B. hilft, wenn wir Gottes Verheißungen laut aussprechen.
Punkt 3: Mut, weil ER selber da ist! (Vers 9)
Auch diese Zusage ist sehr persönlich – was gilt denn für uns heute?
Z.B. Mt 28,20; Jahreslosung; Römer 8,38f; 1. Joh 4,13; Joh 14,23
Jesus ist nicht (nur) „irgendwo im Himmel“, sondern er ist bei uns und in uns – wir sind sein Tempel, wir sind seine Wohnung!
Wir müssen Gott „gegenüber“ keine Distanz fühlen, sondern dürfen WISSEN, dass er da ist, weil er uns liebt!
Und so ist er in allen schwierigen Situationen bei uns (Psalm 23,4) und dabei dürfen wir uns erinnern, dass er genau weiß, wie es sich anfühlt in schwierigen Situationen, weil er vieles selber erlebt hat: Schmerzen/Folter, Tod, Enttäuschung, Verrat und Verleugnung von Freunden, Hass, Spott und Undankbarkeit…
Hier darf wirklich kräftig die Nähe Jesu zugesprochen werden!
ABSCHLUSS:
Wir sehen – Gott ist derselbe: Auch wenn Josua eine ganz eigene besondere Situation hatte, sehen wir, dass Gott uns in der gleichen Art begegnet und uns Mut macht für alle Herausforderungen – 3 Punkte zusprechen …
4. Einige Tipps für die Verkündigung
# Arbeite (und bete) in der Vorbereitung so lange mit dem Abschnitt, bis er wirklich mit seinen Punkten dein eigenes Herzensanliegen ist!
# EVA – E=erkläre den Text gründlich / V=veranschauliche deine Predigtpunkte mit einem Bild / A – Anwendung: Zeige praktische Beispiele, wie dieser Punkt im Alltag (in deinem Alltag) Anwendung finden kann bzw. findet.
# Halte Blickkontakt! – vor allem an Anfang und Ende der Predigt (lerne Einleitung und Zusammenfassung möglichst auswendig!)
# Eine „Predigt“ ist mehr als ein Vortrag/Referat, sie ist Zuspruch, der von Herzen kommt und zu Herzen gehen soll, sei es Ermutigung oder Ermahnung.
# Erzähle aus deinem Leben – ausgewogen – wo dir das eine oder andere vorbildlich gelingt, wo aber auch mal etwas nicht so gelungen ist, wie es sein sollte oder schwer fällt.
# Werde wirklich praktisch und konkret: Wie kann eine Wahrheit wirklich im Alltag umgesetzt werden?
(Mirko Lau)