Römer

Predigttipp vom 29. Juni 2014 – Römer 5, 1-11

Jahresthema:         In Gottes Nähe leben

Predigtthema: Entspannen- warum wir zuversichtlich sein können!  

Predigttext:  Römer 5, 1-11

Verfasser: Mathias Koch

Zu eurer Unterstützung enthält diese Predigthilfe Hinweise für eure Verkündigung, ersetzt aber nicht euer eigenständiges Erarbeiten des Bibeltextes. Bei der Vorbereitung dieser Predigt suchen wir nach dem, was der Herr über den Predigttext durch uns sagen will, denn wir verkündigen nur die Botschaft, die uns persönlich auf der Basis des Predigttextes aufs Herz gelegt wird. Nur wo der Herr uns das Herz gefüllt hat, da haben wir etwas zu sagen, da nur dann gilt: „Wer euch hört, hört mich“ (Lk 10,16a)!

1. Sehen, was dasteht

Verschiedene Bibelübersetzungen um mit dem Predigttext vertraut zu werden findet man z.B. unter www.bibleserver.com (Luther 1984 / Revidierte Elberfelder Bibel / Hoffnung für alle / Schlachter 2000 / Neue Genfer Übersetzung / Gute Nachricht Bibel / Einheitsübersetzung / Neues Leben Bibel / Neue Evangelistische Übersetzung). 

1.1 Allgemeine Hinweise zum Predigttext

Hilfreich sind die Anmerkungen und Parallelstellen der MacArthur Studienbibel (unter http://bitflow.dyndns.org/german/JohnMacArthurStudienbibel/)

Unter 45 „Der Brief des Apostel Paulus an die Römer“

 

Werner de Boor: Der Brief des Paulus an die Römer, Wuppertaler Studienbibel, R.Brockhaus Verlag Wuppertal 1962. (S.15- 24)

1.2 Hilfen zum Verständnis des Predigttextes

Adolf Schlatter: Erläuterungen zum Neuen Testament, Der Brief an die Römer Bd. 05. Calwer Verlag Stuttgart 1962. (S. 90- 97)

Werner de Boor: Der Brief des Paulus an die Römer, Wuppertaler Studienbibel NT, R.Brockhaus Verlag Wuppertal 1962. (S.119- 131)

Heiko Krimmer: Römerbrief Edition C Bibelkommentar NT Bd. 10. Hänssler 2000. (S.136- 145)

2. Verstehen, worum es geht

2.1 Hinweise für situative Überlegungen

Im vorliegenden Textabschnitt entfaltet Paulus das neue Leben in der geschenkten Glaubensgerechtigkeit. Was ist nun die Konsequenz der Rechtfertigung durch den Glauben an Christus? Hier liefert er die Antwort. Es ist Frieden gemacht (Vers1). Das ist der neue Status Quo. Der Abschnitt 5,1-11 wird immer wieder als ein sehr seelsorgerlicher Abschnitt empfunden. Dies ist auch die Stärke dieses Textes: Die seelsorgerliche Verkündigung. So sollte der Text ein Anlass sein, auch an dieser Stelle den Schwerpunkt auf die seelsorgerliche Verkündigung zu setzen. Es muss wieder laut verkündet werden, dass Gott durch Christus Frieden mit dem Menschen geschlossen hat und dass die Gläubigen durch Christus alles haben: Friede, Zugang zu Gott, Hoffnung.

2.2 Hinweise für hermeneutische Überlegungen

Wie lässt sich dieser Text in die Heilsgeschichte eingliedern? Der Friede zwischen Mensch und Gott ist das neue, stabile Verhältnis welches von Gott gestiftet wurde. Der Friede zeigt das Verhältnis, das einen freien Zugang zu Gottes Gnade in sich birgt.

An dieser Stelle muss man sich noch einmal den Argumentationsweg des Paulus von 1,18-3,21 vor Augen halten: Alle Menschen sind unentschuldbar. Keiner ist gerecht vor Gott. Weder Juden in ihrer Sonderstellung als Volk Gottes noch Heiden. Die Menschheit steht vor dem Aus. Doch Gott schafft die Wende (3,21-31). „Nun aber“ (3,21) leitet diese Wende ein in der nun 3 Hauptbegriffe fallen: Rechtfertigung, Erlösung und Sühne. Der Mensch ist nun durch Glauben an Christus gerecht vor Gott. Darauf folgt, dass der Mensch einen neuen Status hat: Friede mit Gott! Es ist wieder eine Beziehung hergestellt. Der Mensch ist versöhnt mit Gott.

Römer 3 und Römer 5 drücken beides die gleiche Heilstat am Kreuz aus. Somit gehört für Paulus die Rechtfertigungslehre (Kap3) und die Versöhnungslehre (Kap5) zusammen.

Tipp:

Thema „Rühmen“:

Das Rühmen des Paulus (Vers2) ist ein anderes als der Juden im Kapitel 2 (Untersuche den Römerbrief nach „rühmen“) Paulus will sich nichts rühmen als des Kreuzes.

Thema „Liebe“:

Die Liebe Gottes wird hier in Vers 6-8 konkretisiert: Christus stirbt für uns!

     „als wir noch schwach waren“; „schon zu der Zeit“…

„Die, denen die Liebe gilt, hatten nichts Liebeswürdiges aufzuweisen, an der Gottes Liebe hätte anknüpfen können. Gott hat sie uns erwiesen, als wir noch Sünder waren. Wenn dieses Gnadenhafte, auf das niemand Anrecht hatte, geschehen ist, was heißt das für unsere Zukunft? Wir werden gerettet… Empfangene Rechtfertigung wird in Beziehung zu künftigem Gerettet werden gesetzt (Vers 9-11).“ (Dr. Eckhard Hagedorn) 

2.3 Vorbereitungen für den Text

Parallelstellen lesen, denn die Schrift legt sich selbst aus. Hierzu eignet sich eine Studienbibel.

Was ist nun mit den gerechtfertigten? Was ist anders geworden?

Was bedeutet Frieden? Was versteht die Bibel darunter?

Was passiert hier zwischen Mensch und Gott?

Wie sieht seelsorgerliche Verkündigung hier aus?

Welche Rolle spielt Christus hier?

3. Predigt

3.1 Predigtziel – warum halte ich diese Predigt?

Was passiert nun mit den Gerechtfertigten? Sie haben Frieden mit Gott. Die Beziehung zwischen Mensch und Gott ist wieder hergestellt. Das hat freudige Konsequenzen.

 

3.2 Predigtentfaltung – wie sage ich es in dieser Predigt?

Mögliche Gliederung 

      a)Was bisher war.

a.    Gott macht gerecht (3,21-26)

      b)Gott hat Frieden geschlossen (5,1ff)

      c)   Gottes Liebe macht den Weg frei (5,5 und 8)

Tipp:

Nach Abschluss der Vorbereitung Überlege dir deine Intention der Predigt in einem konkreten Satz.

   Die Gemeinde hat am Ende der Predigt verstanden, dass…; kognitives Ziel

   Die Gemeinde ist ermutigt… ; emotionales Ziel

Nach Abschluss des Predigtschreibens soll die Gesamte Predigt an der Intention geprüft werden. D.h. Der ganze Inhalt der Predigt sollte dieser Intention untergeordnet sein (Exkurse nur im Ausnahmefall). Hier gilt: Was nicht unterstützt, lenkt ab (das kann bedeuten, dass „für mich“ wichtige Punkte sterben müssen!)