Jona

Predigthilfe vom 9. August 2020 – Jona 2, 1-11

Monatsthema:        Jona – in der Schule Gottes

Predigtthema:         Wendepunkt statt Tiefpunkt

Gottesdienst Einleitung:             Psalm 116,1-6

Die Erarbeitung dieser Predigt erfordert etliche Stunden an Vorbereitung. Zu eurer Unterstützung enthält diese Predigthilfe deshalb Hinweise für eure Verkündigung, ersetzt aber nicht euer eigenständiges Erarbeiten des Bibeltextes. Bei der Vorbereitung dieser Predigt suchen wir nach dem, was der Herr über den Predigttext durch uns sagen will, denn wir verkündigen nur die Botschaft, die uns persönlich auf der Basis des Predigttextes aufs Herz gelegt wird. Nur wo der Herr uns das Herz gefüllt hat, da haben wir etwas zu sagen, da nur dann gilt: „Wer euch hört, hört mich“ (Lk 10,16a)!

  1. Sehen, was dasteht

Verschiedene Bibelübersetzungen um mit dem Predigttext vertraut zu werden findet man z.B. unter www.bibleserver.com (Luther 1984 / Revidierte Elberfelder Bibel / Hoffnung für alle / Schlachter 2000 / Neue Genfer Übersetzung / Gute Nachricht Bibel / Einheitsübersetzung / Neues Leben Bibel / Neue Evangelistische Übersetzung).

1.1 Allgemeine Hinweise zum Predigttext

Der Prophet Jona, dessen Name „Taube“ bedeutet, flieht vor Gottes Auftrag und macht sich heimlich aus dem Staub. Anstatt er sich auf den Weg zu den gottlosen Heiden macht, um ihnen Gottes Botschaft von Gericht und Gnade zu verkündigen, geht er lieber auf eine Mittelmeer-Kreuzfahrt. Doch Gott stellt sich ihm in den Weg – wirft einen großen Sturm auf ihn – so, dass er nicht gemütlich seinen eigenen Traum schlafen kann. Als Jona in die tiefste Tiefe hinabsinkt erinnert er sich an Gott, erkennt Gottes Souveränität und Größe, dass kein Mensch vor ihm fliehen kann und erfährt Gottes Gnade und Erbarmen, der ihn aus den tödlichen Fluten des Lebens wie durch ein „Rettungs-U-Boot“ rettet.

Der Todes-Sog der Meere, die Sterbensangst führen ihn kurz vor dem Tiefpunkt zum Wendepunkt seines Lebens. Mitten in den Tiefen des Meeres, im Bauch des Fisches sehnt Jona sich nach dem Tempel Gottes, sucht Gottes Angesicht, vor dem er geflohen war und dankt dem HERRN für seine Rettung. Er dankt dem HERRN als er noch im Dunkeln des Fisches in der Tiefe des Meeres war. Er dankt für eine Rettung, die hinter ihm lag (geborgen im Fisch) und dankt für eine Rettung, die noch vor im lag (Rettung an Land).

Genau hier drückt Gott Jona seinen Stempel auf und prägt das Siegel der Rettung in die Geschichte ein. Drei Tage und drei Nächte werden zum heilsgeschichtlichen Exempel, dass jeder in Jesus Christus, seinen Tod und seiner Auferstehung wiedererkennen soll.

Fazit: Wie Jona unter dem Meer begraben wurde und der augenscheinliche Tiefpunkt zum eigentlichen Wendepunkt der Rettung wurde – so ist auch der Kreuzestod Jesu und seine Grablegung der Wendepunkt zur ewigen Rettung. Was augenscheinlich nach einem Tief- und Endpunkt aussah wurde durch Gottes Souveränität zum Wendepunkt und Zielpunkt.

1.2 Hilfen zum Verständnis des Predigttextes

Stanley A. Ellisen. „Von Adam bis Maleachi – das Alte Testament verstehen“, CLV

Maier, Gerhard. „Der Prophet Jona“, Wuppertaler Studienbibel AT9, Brockhaus Verlag

Wiersbe, Warren. W. „Sei erstaunt“ Studien des Alten Testamentes – Jona, CLV

Walvoord, John F. Zuck, Roy F. „Das Alte Testament erklärt und ausgelegt. Band 3 Jesaja bis Maleachi, Hänssler

1.2 Anmerkungen zum Verständnis des Predigttextes

  • Tiefpunkt im Leben – Gott hat viele Etagen

2,1    Jona und der große Fisch. Kaum hatte Jona die Meeresoberfläche berührt, beruhigte sich die stürmisch raue und zornige See. Während Jona, der sich wohl mit dem Todeswunsch ins Meer hat stürzen lassen und immer tiefer auf den Meeresgrund versank und dem Endpunkt des Lebens entgegensah, beorderte (bestellte, befahl) Gott einen großen Fisch, um Jona ganz und lebendig zu verschlingen. Wir wissen nicht genau was das für ein Geschöpf war (möglich, dass es eines der großen Meeressäugetiere war). Dieses Ereignis ist keine märchenhafte Erzählung, sondern ein reales und historisches Geschehen. Jesus selbst bestätigt es im Neuen Testament (Mt 12,39-40) und ist Zeichen und Siegel für Gottes Rettungsweg.

-> So real wie der Tod, die Grablegung und Auferstehung Jesus war, so real war auch Jona drei Tage und Nächte im Bauch des Riesenfisches.

-> Wir halten voller Gewissheit an der Historizität dieses Wunders fest.

-> Wir sehen darin eine heilsgeschichtliche Verschattung auf das Wunder der Grablegung und Auferstehung Jesu.

-> Gott prägt hier sein Siegel der Rettung und zeigt durch Jona, wie wahre Rettung geschieht.

-> Die tiefen des Meeres sind Sinnbild auf das Totenreich, das unersättlich die Menschen in den Abgrund reißt (Spr.27,20).

-> Wie Jona, so wurde Jesus aus dem Totenreich befreit und gerettet (vgl. Ps. 16,10; 30,4).

2,2    Jona betet im Bauch des Fisches. Not lehrt beten, das sahen wir schon bei den Schiffleuten in Jona 1,6+14. Gott führt uns an Tiefpunkte im Leben, an denen wir nur noch zu Gott schreien können. Alle menschlichen Fähigkeiten und Möglichkeiten sind nutzlos. Im Bauch des Fisches, der mit Jona in die tiefsten Gründe der Erde hinabtaucht, wird zur unvergesslichen Erfahrung im Leben. Ein geistlicher Tiefgang bei der alle Oberflächlichkeit von eigenen Wünschen, Lust und Willen vergehen. Jona lernt, wie tief es gehen kann, wenn man vor Gott flieht. In Jonas Werdegang finden wir ein vierfaches hinab:

  • hinab nach Japho                        1,3             wegen seiner Rebellion
  • hinab in den Schiffsrumpf          1,5             wegen seiner Lebensmüdigkeit
  • hinab auf den Meeresgrund      2,4.6          wegen seiner Unbußfertigkeit
  • hinab im Bauch des Fisches     2,7             wegen Gottes Gnade zur Umkehr

-> Gott war immer bei Jona, hat ihn nie aus den Augen verloren. Weder hat er ihn einfach laufen noch ertrinken lassen (Heb 13,5).

-> Gott redet auf verschiedene Weise durch Umstände, Situationen, Menschen und durch sein Wort. Letzteres ist das, was Gott bevorzugt. Gott redet primär durch sein Wort. Wenn aber der Menschen nicht bereit ist zu hören, fängt Gott an durch Umstände, Situationen und Menschen zu reden. Der Geist Gottes hilft uns dabei, dieses Reden zu verstehen.

-> Gott greift souverän in das Leben ein, setzt viel in Bewegung, um uns zurückzubringen und geht mit uns auf den Grund unseres Lebens.

-> Gott stellt sich uns in den Weg (z.B. Bileam), wenn wir auf dem falschen Weg sind, aber nicht immer geht es so gut aus.

2,3-11   Das Gebet des Jona. Es ist das Bekehrungs- und Dankgebet des Jona. Auf dem Weg zum Tiefpunkt und Endpunkt seines Lebens rief er zu Gott und erlebt den Wendepunkt. Im Bauch des großen Fisches dankte er Gott für seine Rettung. Was Jona in diesen Worten beschreibt ist sein Erleben als die Meereswellen über ihm zusammenbrachen und er auf den Grund des Meeres sank. Vermutlich ist sein Gebet eine Zusammensetzung aus verschiedenen Psalmwörtern die dem Gebet Jonas sehr ähneln.

Jona 2,3    vgl. Psalm 18,7; 120,1

Jona 2,4    vgl. Psalm 42,8

Jona 2,5    vgl. Psalm 31,23

Jona 2,6    vgl. Psalm 18,5

Jona 2,7    vgl. Psalm 30,4

Jona 2,8a  vgl. Psalm 142,4; 143,3

Jona 2,8b  vgl. Psalm 5,8, 18,7

Jona 2,9    vgl. Psalm 31,7

Jona 2,10 vgl. Psalm 42,5

Diese Verbindung lässt darauf schließen, dass Jona selbst diese Psalmen kannte und vielleicht oft im Tempel in Jerusalem aus Gewohnheit betete. Doch nun erlebt Jona diese kraftvollen Worte Gottes hautnah. Seine Situation macht die sonst so trockenen Worte Gottes so erfahr- und erlebbar, dass er sie zu seinem eigenen Gebet macht.

-> Wie oft erleben wir das auch, dass Gottes Worte in bestimmten Lebenssituationen so zutreffend und nahbar sind, dass sie zu unseren eigenen Worten und erleben werden.

-> Wie kraftvoll ist doch gerade in notvollen Situationen Gottes Wort und wird uns zur großen Hilfe und Zuspruch.

-> Wie wichtig und gut ist es dann, wenn man Bibelverse, Liedverse oder Psalmen auswendig kann, um sie sich in solchen Zeiten in Erinnerung zu rufen.

  • Wendepunkt im Leben – Gott geht mir auf den Grund

2,3 Der Glaube war gebrochen aber nicht abgebrochen. In der Todesangst unter Wasser, schreit Jona in seinem Herzen zu seinem Herrn. Jona war auf der Flucht vor seinem Herrn. Sein Glaube war durch seinen Ungehorsam eingebrochen, aber nun sehen wir, dass sein Glaube nicht abgebrochen war. Im Glauben ruft er zum Herrn und fleht um Rettung (vgl. Ps 50,15; Ps. 68,15-17 vor allem V.16). Ihm wird bewusst, dass er sich auf dem Weg zum Gericht Gottes befindet. Die Drangsal seiner inneren Seele wird erdrückend. Im Bewusstwerden, dem lebendigen Gott vor Augen treten zu müssen, in seinem ungeklärten Zustand seiner Rebellion und seinem Ungehorsam schwand seine ganze Heilsgewissheit. Das Totenreich vor Augen schreit er zu Gott um Rettung.

-> Im Angesicht des Todes erleben viele Gläubige eine große Anfechtung. Es kommen Zweifel an der Heilsgewissheit und alle Selbstgerechtigkeit zerbricht vollends. Was bleibt ist einzig und allein Gottes Gnade.

-> Der Sterbevorgang wird nochmals zu einer Vorbereitung, dem heiligen Gott zu begegnen.

-> Nie sollten wir unsere Bekehrung zu Gott auf das Lebensende verschieben. Aber wir werden vermutlich staunen, wie viele Menschen wohl in ihrer Sterbestunde – wie Jona oder der Schächer – sich noch nach dem lebendigen Gott ausgestreckt haben und in letzter Sekunde Gottes Gnade und Rettung gefunden haben.

2,4 Der Glaube fängt Hoffnung mitten im Gericht. Jona erkennt das souveräne Handeln Gottes in seinem Leben. Der Sturm, die Wellen, der große Fisch – all das war Gottes wunderbares Eingreifen. „DEINE Wogen und Wellen gingen über mich“. Was für Außenstehende wie ein endgültiges Gericht über Jona aussah, war im tiefsten Grund Gottes Liebe und Gnade. Der Prophet erkennt, dass ihn sein Herr in die Tiefe geworfen hatte. Er begreift, dass er nicht dem Schicksal unbändiger Naturkräfte ausgeliefert war, sondern sich in Gottes Hand befand.

-> In der Ewigkeit werden wir noch staunen, wie der Herr die Tiefpunkte und aussichtslosen Situationen unseres Lebens gebrauchte, um uns wieder an sein Herz zurückzubringen.

-> Was für andere wie ein Gericht aussah, war dann doch zum rettenden Segen.

2,5-8 Der Glaube führt das Herz zum Herrn zurück. In der Angst von Gott verstoßen zu sein, wagt Jona in einem „Dennoch-Glauben“ (Ps 73,23), trotz der Situation, in der alles bereits zu spät und zu Ende schien, nach Gott Ausschau zu halten. Im Glauben an Gottes Barmherzigkeit ruft er um Rettung. Das dunkle Grab mitten im Meer, in dem er sich befand überführte ihn von seinem Ungehorsam. Jona tat Buße und kehrte um zu Gott. Gottes Tempel schien weit weg und doch war Gott so nah wie nie. Gottes Liebe und Gnade erzeigt sich darin, dass er „das geknickte Rohr nicht zerbrechen wird, und den glimmenden Docht nicht auslöschen wird; wahrheitsgetreu wird er das Recht hervorbringen“ (Jes 42,3). Ob Jona den Tempel in Jerusalem oder den himmlischen Tempel hier meint, ist weniger entscheidend. Nach was er sich sehnt, war die Gegenwart und das Angesicht Gottes, vor dem er zuvor geflohen war.

-> Gott kommt nie zu spät. Wenngleich auch wir meinen auf dem Grund/Sumpf unseres Lebens angekommen zu sein, wird dort der HERR auf uns warten.

-> Ein Hauptmerkmal wahrer Gläubiger ist, wenn sie nach Gottes Gegenwart suchen und sich nach Gemeinschaft mit Gott sehnen (vgl. Ps 27,8).

-> Das Leben in der eigenen Buße (zu Gott) ist die Voraussetzung, um die Buße anderen Menschen zu verkündigen.

  • Zielpunkt im Leben – Gott erhebt mich aus dem Staub

2,9 Die Einsicht führt zur Gnade. Gott brachte in seiner Souveränität Jona dahin, wo er ihn haben wollte. Dabei ging es Gott nicht zuerst um Ninive, sondern um seinen Knecht Jona. Wirsbe schreibt:

„Denken sie bitte daran, dass Gott sich mehr um seine Arbeiter als um deren Arbeit sorgt, denn wenn die Arbeiter so sind, wie sie sein sollten, dann wird auch die Arbeit so sein, wie sie sein sollte.“ Jona legt nun ein vierfaches Glaubensbekenntnis ab:

  • Du Herr, bist der hörende Gott:
    „du hörtest meine Stimme und hast mich erhört V.3
  • Du Herr, bist mein Gott:
    „du mein Gott hast mein Leben aus dem Grab herausgeführt (der Hinweis auf die Auferstehung Jesu und ein Neues Leben) V.7.
  • Du Herr, bist der einzig wahre Gott:
  • „die Verehrer nichtiger Götzen verlassen die Gnade“ V.9
  • Du Herr, bist der rettende Gott:
    „die Rettung kommt vom HERRN“ V.10

-> Erkennen wir, dass Gottes Fürsorge an uns persönlich größer ist als das, was wir für ihn tun? Gott interessiert sich mehr für unser Sein, statt für unser Tun.

-> Nach Buße und Bekenntnis geht es aufwärts.

-> Wir sollen erkennen, wer sich von Gott abwendet, der wendet sich von der Gnade ab.

2,10 Der Dank für die Errettung steht am Ende. Das letzte was er im Bauch des Fisches tat, war die Hilfe des Herrn und seine Macht gegenüber den toten Götzen zu rühmen. Noch im Dunkeln, bevor er wieder das Tageslicht erblickte, begann Jona Gott dafür zu danken, was der HERR an ihm Gutes getan hat und noch tun wird.

-> Wann beginnen wir Gott für Seine große und gütige Errettung zu danken?

-> Wir sollen heute und jetzt schon Gott für die Erlösung ehren, loben und danken, nicht erst im Himmel.

2,11 Gott schenkt Jona einen Neuanfang. Nach drei Tagen und drei Nächten (im Hebr. nicht 72 Stunden, sondern auch angebrochene Tage werden als ganzeTage gezählt), wird Jona von dem Fisch ans Land gespuckt. Wo der Fisch Jona an Land spie, spielt keine Rolle – aber, dass er wieder an Land war, um sich neu aufzumachen ist entscheidet.

-> In der Tiefe wird der Knecht Gottes ganz neu zum Dienst durch seinen Herrn vorbereitet.

-> In der Tiefe des Lebens Jonas beginnt neue Frucht zu wachsen. Oft gebraucht Gott dazu den Zerbruch unseres alten Lebens.

-> Wir wollen wieder neu erkennen, dass das geschenkte Leben, das wir in Jesus haben ein Neuanfang ist, um Gottes Willen und Auftrag auszuleben.

-> Manche tiefe Gotteserfahrung im Leben ist eine besondere Vorbereitung auf den neuen Dienst.

Gerhard Maier schreibt: „Ohne dass man sich eine erschöpfende Antwort anmaßen dürfte, drängt sich doch der Hinweis auf, dass Gott in der Regel dort, wo er einen Menschen besonders beruft oder wo er eine neue Wegstrecke mit den Seinen einschlägt, ungewöhnliche Erfahrungen schenkt. Denn Berufung oder neue Wege bedeuten auch besondere Belastung, die ertragen werden soll. Das Wunder steht dann also im Dienst der Gewissmachung[1].“

  1. Verstehen, worum es geht

2.1 Hinweise für hermeneutische Überlegungen (Auslegung)

Wir finden viele Parallelen zu den Wundern, die auch Jesus in seinem Leben wirkte.

Jona 1       Stillung eines großen Sturmes -> vgl. Mat 8, 23-27 die Sturmstillung.

Die Jünger verwundern sich darüber, wer Jesus ist (Mat 8, 27).

Jona 2      Gott sendet einen großen Fisch -> vgl. Luk. 5, Joh. 21 der wunderbare Fischzug.

Christus hatte die Fische zu den Netzen beordert.

Jona 2      Der Fisch spuckt Jona an Land -> vgl. Mat 17 die Münze im Fisch des Mundes.

Um kein Ärgernis zu sein befahl der Herr Jesus einen Fisch zu fangen,

in dessen Maul er eine Münze zur Begleichung der Tempelsteuer finden sollte.

Jona 4      Die verdorrte Rizinusstaude à vgl. Mat 21 der unfruchtbare Feigenbaum

Die Jünger wunderten sich, wie schnell der Feigenbaum verdorrte.

Diese Wunder sind eine Vorausschattung auf die Wunder Christi und unterstreichen, dass Christus nicht nur der Sohn Gottes ist, sondern Gott selbst. Im Buch Jona ist es der HERR, der große „Ich bin“, der souverän handelt.

In den Evangelien ist es unser Herr Jesus, der siebenfache „Ich bin“, dem alles untertan ist. Die Wunder sind eine eindrucksvolle Demonstration des Wortes: „Ich und der Vater sind eins“ (Joh. 10, 30).

2.2 Hinweise für situative Überlegungen (Predigtanlass)

Beschreibe einen Wendepunkt in deinem Leben – vielleicht anhand eines Beispiels.

Wer hat sich schon mal verirrt oder ist im Leben in einer Sackgasse geraten, in der er bereit sein musste, seinen falschen Weg einzugestehen und umzukehren?

Beachte ein seelsorgerliches Einfühlungsvermögen, da vielleicht manche Zuhörer sich gerade in einer sehr schwierigen Lebenslage befinden. Sie sich wie in einem unaufhörlichen Abwärtsstrudel befinden und sich im Sumpf auf dem Grund ihres Lebens empfinden. Vielleicht auch schon viele Jahre nach Gott rufen und um Rettung beten, sie aber nicht erleben.

2.3 Hinweise für homiletische Überlegungen (Anwendung)

Folgende Gedanken können wir auf uns anwenden.

Ich darf wissen:

  • Gott macht aus einem Tiefpunkt einen Wendepunkt, wenn wir bereit sind innerlich umzukehren
  • Gott erhört unsere Gebete, wenn wir zu ihm rufen, auch wenn er vielleicht die Gebete ganz anderes erhört. Wer hätte schon mit einem Fisch als Rettungs-U-Boot gerechnet.
  • Gott schenkt uns einen Neuanfang, damit wir wieder neu mit und für Gott durchstarten können.

Folgende persönliche Rückfragen können gestellt werden:

  • Befindest du dich gerade im Sinkflug in die Tiefe, wo die Umstände dich wie ein wildes Meer hinabziehen und die Welt dir über dem Kopf zusammen zerbrechen scheint?
  • Bist du lebensmüde geworden – hast dich den Wellen deiner Gefühle übergeben?
  • Haben wir vielleicht den geistlichen Tiefgang verloren, weil wir uns von den Oberflächlichkeiten des Lebens den Blick für Gottes Willen und Auftrag verblenden haben lassen?
  • Gott will dir auf den Grund gehen – er will dich zum Wendepunkt bringen, dich aus den unnützen Dingen des Lebens befreien, die dich wie Meeresgras umschlingen.
  • Gott will dich wieder zum Jubeln und zum Danken bringen über die große Gnade und Liebe, die wir in Jesus erfahren haben – und dass diese Rettung absolut wert ist, es allen Menschen weiterzusagen.
  • Jeder Mensch hat ein Recht von mir zu erfahren, was Jesus in meinem Leben getan hat und dass er der einzige Retter ist.
  1. Sagen, wo es hingeht

3.1 Predigtziel – warum halte ich diese Predigt?

Wir wollen aufzeigen, wie Gott in wunderbarer Weise Jona als ein Beispiel für die Erlösung Jesu und seine Auferstehung darstellt.

Seelsorgerlich soll deutlich werden, dass Gott uns nicht fallen lässt, auch wenn wir mal im Ungehorsam von ihm weggelaufen sind.

Es ist ein hoher Preis, den wir bezahlen, wenn wir uns von Gott entfernen – die Tiefpunkte, in die wir uns selbst bringen und Gott uns hineinführt sollen lediglich Wendepunkte sein.

3.2 Predigtthema – was sage ich in dieser Predigt?

Gott geht seinen Knechten nach, bringt sie zurecht und schenkt ihnen einen Neuanfang.

3.3 Predigtentfaltung – wie sage ich es in dieser Predigt?

  • Tiefpunkt im Leben – Gott hat viele Etagen
  • Wendepunkt im Leben – Gott geht mir auf den Grund
  • Zielpunkt im Leben – Gott erhebt mich aus dem Staub

 

  • Hilferuf zum Herrn
  • Hoffnung zum Herrn
  • Rückkehr zum Herrn
  • Dank, Weihe und Lebensübergabe an den Herrn

(Klaus Eberwein)

[1] Der Prophet Jona“, Gerhard Maier, Wuppertaler Studienbibel AT S. 57