Allgemein

Predigthilfe vom 7. Februar 2021 – Esra 7, 1-28

Predigtthema:         Gott will Gemeinde – und gibt alles Nötige dazu

Die Erarbeitung dieser Predigt erfordert etliche Stunden an Vorbereitung. Zu eurer Unterstützung enthält diese Predigthilfe deshalb Hinweise für eure Verkündigung, ersetzt aber nicht euer eigenständiges Erarbeiten des Bibeltextes. Bei der Vorbereitung dieser Predigt suchen wir nach dem, was der Herr über den Predigttext durch uns sagen will, denn wir verkündigen nur die Botschaft, die uns persönlich auf der Basis des Predigttextes aufs Herz gelegt wird. Nur wo der Herr uns das Herz gefüllt hat, da haben wir etwas zu sagen, da nur dann gilt: „Wer euch hört, hört mich“ (Lk 10,16a)!

1. Sehen, was dasteht

Verschiedene Bibelübersetzungen um mit dem Predigttext vertraut zu werden findet man z.B. unter www.bibleserver.com (Luther 1984 / Revidierte Elberfelder Bibel / Hoffnung für alle / Schlachter 2000 / Neue Genfer Übersetzung / Gute Nachricht Bibel / Einheitsübersetzung / Neues Leben Bibel / Neue Evangelistische Übersetzung).

1.1 Allgemeine Hinweise zum Predigttext

Hinweise zu Einleitungsfragen zum Buch Esra finden sich in der Predigthilfe zum 03.01.2021: https://www.christusbund.de/predigthilfen/predigthilfe-vom-3-januar-2021-esra-1-2/

Am heutigen Sonntag beginnt der zweite Teil des Buches Esra, in dem es nun um Esra selbst geht. In Esra 7 wird Esra eingeführt und es geht um den Auftrag zur Rückführung der Israeliten. Damit die Zuhörer nicht durcheinanderkommen, ist es wichtig aufzuzeigen, dass es mehrere Rückführungen aus dem Exil gab. Die erste Rückführung unter Serubbabel schon in Esra 1-6. Nun die zweite Rückführung unter Esra, gut 50 Jahre später. Und dann noch die dritte Rückführung unter Nehemia, um die es im Nehemia-Buch geht und bei der Esra auch noch eine Rolle spielt. Im heutigen Predigttext kommen wir zur zweiten Rückführung. Da die Geschichten in Esra teilweise sehr ähnlich sind und eine gemeinsame theologische Grundaussage haben, ist die Gefahr, von Woche zu Woche sehr ähnliche Predigten zu haben. Hier müssen wir darauf achten, verschiedene Schwerpunkte herauszuarbeiten – um nicht exakt das Gleiche zu predigen wie bei der ersten Rückführung in Esra 1/2, auch wenn es natürlich Parallelen gibt.

1.2 Hilfen zum Verständnis des Predigttextes

Hilfen zur Auslegung bieten z.B.

  • Klaus vom Orde, Die Bücher Esra und Nehemia, Wuppertaler Studienbibel
  • Antonius H.J. Gunneweg, Esra
  • H. G. M. Williamson, Esra. Nehemiah, Word Biblical Commentary
  • D. J. Clines, Ezra. Nehemiah. Esther, The New Century Bible Commentary
  • F. Charley Fensham, The Books of Ezra and Nehemiah

1.3 Anmerkungen zum Verständnis des Predigttextes

Wie hängen Esra 1-6 und Esra 7-10 zusammen, wie viel Zeit ist dazwischen?

  • Esra 6 endet mit dem Tempelbau, der 515 v. Chr. fertiggestellt war. Esra 7 startet dann im 7. Jahr des Königs Artaxerxes (siehe Vers 7), also 458 v. Chr. Über die Zeit dazwischen wissen wir so gut wie nichts. Es ist möglich, dass auch zwischendurch einzelne Israeliten oder Gruppen nach Israel zurückgekehrt sind oder die Lage in Israel sich wieder verändert hat. Im Buch Esra werden bewusst beide Teile verknüpft (siehe Vers 1), auch wenn eine gewisse Zeit dazwischen liegt.

Ist Esra 7 von Esra selbst geschrieben?

  • Ab Esra 7,27 wechselt der Bericht von einer Er-Erzählung zu einem Ich-Bericht. Bis Kapitel 10 schreibt dann Esra selbst in der ersten Person. Da wir von Vers 10-26 ein Edikt des Königs haben, ist die Frage, ob Esra 7,1-10 auch schon zur Esra-Memoire gehören, oder nicht. Ich tendiere dazu, ganz Esra 7-10 als ein Stück von Esra selbst zu sehen. Zum einen, weil es als notwendige Einleitung dazu gehört, um den Teil ab Esra 7,27 zu verstehen. Zum anderen, weil es gut möglich ist, dass Esra selbst sich in der dritten Person einleitete, und erklärte, wer er ist – um dann danach seine persönlichen Aufschriebe anzufügen. Nur die ersten drei Worte „nach diesen Ereignissen“ sind eindeutig erst hinzugefügt worden, als Esra 1-6 und Esra 7-10 vom Autor des ganzen Werkes zusammengeführt wurden – was möglicherweise auch Esra war (siehe Predigthilfe zum 03.01.).

Vers 1-5: Esras Abstammung

Warum beginnt Esra 7 mit „nach diesen Ereignissen“ – wenn doch über 50 Jahre dazwischen waren?

  • „Nach diesen Ereignissen“ ist in der Bibel eine beliebte Formulierung, um verschiedene Textteile miteinander zu verknüpfen, ohne dabei eine zeitliche Aussage zu treffen (z. B. Gen 22,1). Dadurch soll einfach ein literarischer Zusammenhang hergestellt werden, auch wenn kein direkter chronologischer Zusammenhang besteht und es nicht direkt aufeinanderfolgt.

Wann genau spielt unsere Geschichte?

  • Esra ordnet genau ein, wann die Geschichte geschieht: zu der Zeit von König Artaxerxes (auch Artahsasta genannt). In Vers 7 wird noch präzisiert: im siebten Jahr von diesem König. Es gab zwei Könige mit dem Namen Artaxerxes, hier geht es um Artaxerxes I – zumindest spricht der ganze Ablauf der Erzählung in Esra und Nehemia dafür. Das heißt, unsere Verse spielen im Jahr 458 v. Chr. (siehe ausführlicher dazu Einleitung in der Predigthilfe vom 03.01.).

Was sagt der Stammbaum von Esra aus und warum ist er unvollständig?

  • Der Stammbaum von Esra ähnelt dem Stammbaum in 1Chr 5,30-41. Aber im Vergleich wird deutlich: Der Stammbaum enthält einige Lücken. Zum einen fehlen sechs Namen zwischen Amarja und Merjaot. Vielleicht wurden sie bewusst weggelassen und es entsteht einfach kein Anspruch auf Vollständigkeit. Es fällt aber auch auf, dass der Name Amarja (und auch einige andere) zweimal vorkommen in 1Chr – vielleicht wurden hier auch einfach manche Namen wegen Doppelung vergessen. Als Zweites fällt auf, dass der Stammbaum von Esra bei Seraja aufhört, der aber höchst wahrscheinlich nicht der Vater von Esra war. Seraja war nämlich wiederrum der Vater Jozadaks, der der Vater Jeschuas war (vgl. 1Chr 5,40; Esra 3,8). Seraja war der Hohepriester zu der Zeit Nebukadenzars und der Wegführung 587 v. Chr. und wurde damals ermordet (2Kön 25,18ff). Also müsste Esra schon mindestens 130 Jahre alt sein – und er lebte ja noch länger zur Zeit Nehemias. Das scheint nicht möglich und auch nicht der Fall zu sein, da auch in Esra 1-6 Esra noch keine Rolle spielt (Esra wäre dann der Onkel von Jeschua gewesen). Deswegen ist davon auszugehen, dass auch hier einige Auslassungen zwischen Seraja und Esra gemacht wurden. Warum war das der Fall?
  • Zwei Möglichkeiten gibt es: Entweder Esra stammt von dieser Hauptlinie der Hohepriester ab und er ging einfach davon aus, dass alle wussten, wer nach Seraja kam. Esra wäre dann ein Sohn oder Enkel von Jeschua. Das scheint aber aus zwei Gründen nicht naheliegend: Zum einen war Jeschua ja schon in Israel, wieso sollten also seine Nachkommen wiederum im persischen Reich sein? Außerdem wird in der Liste in Neh 12 Esra nicht als Nachkomme Jeschaus gelistet (auch wenn die Aufzählungen der Priesterlisten in Esra und Nehemia teilweise sehr unterschiedlich sind und manche Fragen aufwerfen.) Aber deshalb tendiere ich zu zweiterer Lösung:
  • Esra kam aus einer Seitenlinie von Seraja, also ein Nachkomme Serajas, aber nicht aus der hohepriesterlichen Linie über Jozadak. Wenn er hier also als Sohn Serajas benannt wird, ist damit nur gemeint, dass er zur Sippe Serajas gehört und dadurch wird seine Zugehörig zur Priesterschaft begründet und gezeigt, dass sein Stammbaum auf die Zeit vor dem Exil zurückgeht.

Vers 6-10: Erklärung: Wer ist dieser Esra, unter dem die zweite Rückführung geschah?

Vers 6:

Warum ist vom Hinaufziehen von Babel die Rede?

  • Wenn man nach Jerusalem geht, ist immer von einem Hinaufziehen die Rede, da Jerusalem in den Bergen liegt. Dieses Hinaufziehen aus allen Ländern nach Israel lässt auch die Völkerwallfahrt anklingen: Gott verheißt, dass eines Tages alle Völker von überall dort hinaufziehen werden (z.B. Jes 60). Außerdem wird hier explizit erwähnt: „von Babel“. Babel ist nach dem Exil ein Wort für das göttliche Gericht geworden, Gott schickte Gericht aus Babel. Wenn Esra nun von Babel zurück nach Jerusalem zieht, heißt das, dass Gottes Zorn sich abgewendet hat und Gnade wieder möglich ist. Gott schenkt einen Neuanfang.

Was war Esras Beruf?

  • Esra wird in Vers 6 als Schriftgelehrter/Schreiber bezeichnet. Das Wort bezeichnet in der Bibel meistens nur einen Schreiber, jemand, der schreiben konnte. Allerdings in den Chroniken und Esra, also nach dem Exil, wandelt das Wort sich in seiner Bedeutung etwas und es wird meist nicht nur der Schreiber, sondern ein Schriftgelehrter, jemand, der sich mit dem Geschriebenen auskennt, bezeichnet. Beides gehört natürlich irgendwie zusammen; derjenige, der schreiben kann, kennt sich dadurch auch gut in der Schrift aus und ist ein Gelehrter. Esra war also ein Schriftgelehrter und gilt damit für die späteren Juden als Prototyp für alle Schriftgelehrten. In Sirach wird ausführlich beschrieben, was einen Schriftgelehrten ausmacht (Sir 38,24-39,11). Zusätzlich wird nochmal betont, in welcher Schrift sich Esra auskannte: Im Gesetz Moses, das der HERR ihm gegeben hatte. Die fünf Bücher Mose waren wohl die Grundlage auch nach dem Exil, das zentrale Dokumente über Gott und seine Gebote.

Was heißt, dass der König ihm alles gab und warum machte er das?

  • Die Aussage meint sicher nicht wörtlich, dass der König Esra alles gab – er machte ihn ja nicht zum König. Aber er sicherte ihm volle Unterstützung bei diesem Projekt zu. Trotzdem lesen wir in Esra 8,22, dass Esra sich schämte, zu viel vom König zu erbitten. Der Grund für das Wohlwollen des Königs Esra gegenüber wird hier ganz klar genannt: Gott war der Grund. Gott lenkt die Geschichte, wie auch schon bisher im Buch deutlich wurde. Gott sorgte dafür, dass Esras Pläne gut waren in den Augen des Königs und er sie umsetzen konnte.

Vers 7:

Wer zog alles mit Esra mit?

  • Es wird hier aufgezählt: Einige von den Israeliten (was die normalen Israeliten vom Südreich bezeichnet) und dann die Priester, Leviten, Sänger, Torhüter und Tempelsklaven, alle, die am Tempel arbeiteten und besonders wichtig waren. Die Liste ist parallel zur Liste aus Esra 2, wo anhand dieser Gruppen gegliedert wird und eine genauere Liste aufgestellt wird. In Esra 8 wird nochmal näher darauf eingegangen, wer alles mitging.

Wann war das 7. Jahr des Königs Artahsasta/Artaxerxes?

  • Das war im Jahr 458 v. Chr. (siehe Vers 1).

Vers 8-9:

Wann zogen sie los und wann genau kamen sie an? Weshalb spielen die genauen Daten eine so große Rolle?

  • Die Reihenfolge ist hier etwas durcheinander – die Ankunft wird vorweggenommen und danach doch nochmal wiederholt. Insgesamt scheinen gerade Vers 6-10 etwas durcheinander zu sein. Warum genau, ist nicht klar – möglicherweise war Esra selbst einfach so begeistert, dass sie angekommen sind, dass er das schon vorwegnehmen musste und es immer wieder sagte. Wenn man von etwas begeistert ist, gerät man ja manchmal ein wenig durcheinander in der Reihenfolge.
  • Vier Monate waren die Isareliten unterwegs, vom 1.1. bis zum 1.5. (nach ihrem Kalender). Smitten berechnet das in seinem Kommentar zu Esra und kommt zum Ergebnis, dass die Rückkehr wohl am 8. April 458 v. Chr. startete.
  • Es gibt eine interessante zeitliche Parallele: Da Esra im 7. Jahr von Artaxerxes losging, kann man rechnen, dass er ab dem 8. Jahr wohl sein Amt in Israel innehatte. Bei Nehemia lesen wir, dass er im 20. Jahr von Artaxerxes kam und 12 Jahre sein Amt innehatte (Neh 2,1). Also hatten wohl beide ca. 12 Jahre Dauer ihres Amtes.

Warum ist in Esra 8,31 vom 12. Tage des ersten Monats die Rede?

  • In Esra 8,31 heißt es: Sie brachen am 12. Tage des ersten Monats auf. Es gab eine gewisse Verspätung nach der Versammlung zum Aufbruch, da noch Leviten fehlten (Esr 8,15f). Der endgültige Aufbruch geschah also erst 12 Tage später, aber die Versammlung zum Aufbrechen begann am ersten Tag des Monats.

Vers 10:

Was machte Esra als Person und Schriftgelehrten besonders aus?

  • In Vers 1-5 wurde anhand des Stammbaums gezeigt, dass Esra Priester war, also lehren konnte. In Vers 6 wurde gezeigt, dass er Schriftgelehrter ist. Jetzt zum Abschluss wird nochmal ausgeführt, worin sich genau zeigte, dass er Schriftgelehrter war. Drei Dinge gehören dazu: 1. Das Gesetz des Herrn zu suchen/zu erforschen – also seinen Willen suchen und erkennen wollen. 2. Das Tun: Nicht nur theoretisches Wissen und Gelehrsamkeit, sondern er setzte es auch selbst in die Tat um. 3. Das Lehren: Er forschte und tat es nicht nur selbst, sondern gab es auch an andere weiter. Das zeigt gut, was für einen Schriftgelehrten wichtig ist: Nicht nur das Suchen und Forschen, aber auch nicht nur das Tun. Beides muss zusammenkommen, um dann bereit zu sein, es auch weiterzugeben.

Vers 11-26: Das Edikt des Königs und die Beauftragung zur Rückkehr

Vers 11:

Ist Vers 11-26 das originale Schreiben bzw. der originale Erlass des Königs?

  • Vers 11 ist die Einleitung für den Brief, den der König Esra mitgab und der gleichzeitig auch sein Erlass war. Insgesamt ähnelt der Aufbau einem Brief: In Vers 12 beginnt es mit Absender und Adressat. Zuerst kommt der Auftrag an Esra, in Vers 21-24 richtet er sich an die persischen Beamten in Israel.
  • Die Verse 12-26 sind in aramäisch, also die Sprache wechselt wieder wie schon zum Teil in vorherigen Kapiteln zum Aramäischen zurück. Das zeigt nochmal deutlich, dass hier wirklich eine Abschrift des originalen Briefs vorliegt.
  • In den Kommentaren ist umstritten, inwieweit dieses Schreiben direkt auf den König zurückgeht oder welche Rolle Esra hierbei spielte. Manche argumentieren, dass die sprachliche Anlehnung an die persische Sprache (beispielsweise die Bezeichnung als Himmelsgott) und die Kenntnisse über den persischen Hof (Vers 14) ganz eindeutig vom König kommen müssen. Andere wiederum meinen, dass die hebräischen Formulierungen (beispielsweise Volk Israel) und die gute Kenntnis des jüdischen Tempelvorgehens (Vers 17) auf jüdisches Hintergrundwissen hindeuten und dass deswegen der Brief nicht auf den König zurückgehen kann. Mir scheinen beide Argumente relativ wacklig: Da Esra ein Gelehrter war und wohl einige Zeit in Persien wohnte, würde es wundern, wenn er nicht die grundlegende Struktur in der dortigen Politik oder Wörter von dort kennt. Gleichzeitig war der König sicherlich gelehrt und hatte viele Berater und könnte sich vor so einem Brief durchaus grundlegende Dinge über den jüdischen Tempel mitteilen lassen.
  • Es gab aber eindeutig die Praxis zur damaligen Zeit, dass Erlasse oder Briefe im Sinne von Anträgen dem König zur Unterschrift vorgelegt – deshalb wäre es auch möglich, dass Esra den Brief verfasste und dem König vorlegte, der ihn etwas änderte und unterzeichnete.
  • Letztendlich lässt es sich nicht sicher sagen, welche Rolle Esra bei der Abfassung des Briefs spielte. Vielleicht war es irgendeine Form von Ko-Produktion, dass Esra einen Antrag stellte, der König den ausarbeiten ließ und unterzeichnete. Am Ende ist es auf jeden Fall ein Erlass, den der König unterzeichnete und Esra mitgab.

An wen ist der Erlass gerichtet?

  • Explizit wird hier Esra genannt, der immer wieder als Priester und Schriftgelehrter bezeichnet wird. Diese Bezeichnung, mit der Esra schon in Vers 1-10 betitelt wurde, legitimiert seine Arbeit. Da aber auch die Beamten angesprochen werden, wurde er Esra gegeben, um ihn ihnen vorzulegen.

Vers 12:

War es üblich, dass der König sich als König der Könige bezeichnet?

  • Artaxerxes bezeichnet sich als Verfasser selbst als König der Könige. Das war und ist bis heute eine übliche Formulierung von Königen, die sich dadurch von anderen Königen abheben wollen (bis heute wird vom „Schah in Schah“ gesprochen). In der Bibel wird diese Bezeichnung dann auch für Jesus verwendet, den wahren König der Könige.

Warum wird Gott Himmelsgott genannt?

  • Wie schon in Esra 1,2 wird der Gott Israels wieder als Himmelsgott bezeichnet. Das bedeutet aber nicht automatisch, dass er als der echte Gott anerkannt wurde, sondern war vermutlich eine übliche Bezeichnung für den Gott Israels, der keinen direkten Namen oder Standbild hatte, anhand dessen man ihn hätte benennen können.

Was bedeutet das Ende in Vers 12?

  • Wer die verschiedenen Übersetzungen vergleicht, stellt schnell fest: am Ende von Vers 12 gibt es deutliche Unterschiede. Das liegt daran, dass hier nicht ganz klar ist, was das hebräische Wort bedeutet. Zwei Wörter stehen hier: Zuerst „vollkommen“ und dann „und nun“. „Und nun“ ist wahrscheinlich die Überleitung von der Einleitung des Schreibens zur Beauftragung – nun geht’s los. „Vollkommen“ könnte dann in dem Sinn gemeint sein: soweit die Einleitung (fertig/vollendet) – nun geht es weiter. Andererseits könnte „vollkommen“ nur ein Teil eines Grußes sein (Auslassung), sodass danach Schalom/Heil hinzuzudenken ist. Dann wäre es ein Gruß, wie es zu Briefbeginn zu erwarten wäre: Vollkommenes (Heil) wünsche ich. Ich tendiere zu zweiterer Lösung, dass es hier um einen üblichen Gruß geht, der knapper formuliert ist: „Vollkommenes wünsche ich.“ Dafür spricht auch, dass in dem Text in Esra 8,9 statt vollkommen hier Schalom als üblicher Gruß steht.

Vers 13-20:

Wer kehrt heim nach Israel und warum?

  • Wie schon bei der ersten Rückführung in Esra 2 werden die Heimkehrer zusammengefasst mit Volk Israel (die Laien) und Priester und Leviten. Nun, 50 Jahre später, könnte Esra wohl weitere Israeliten anwerben und davon überzeugen, nach Israel zurückzugehen und es weiter zu besiedeln.

Wer stimmte am Königshof alles zu? Passt die Darstellung der Verwaltung zu anderen Quellen?

  • In V. 14 heißt es, dass der König und seine sieben Räte Esra beauftragen. Dass der König sieben Räte hatte, die als seine engsten Vertrauten und fast schon Mitherrscher galten, ist auch aus anderen Quellen bezeugt und passt also gut in den historischen Kontext (vgl. Est 1,14 und Herodot III,83f).

Was ist der Auftrag an Esra, um was für eine Untersuchung geht es?

  • Der König beauftragt Esra explizit damit, nachzuforschen, wie es um Jerusalem und Juda steht. Was ist damit gemeint? Vermutlich sollte er ganz simpel untersuchen, ob sich der erste Heimkehrerzug angesiedelt hat und es ihnen gut geht. Das Ganze soll er aber mit Hilfe des Gesetzes Gottes, also den Mosebüchern, überprüfen. Vermutlich ist damit gemeint, dass Esra untersuchen soll, ob die Israeliten sich an die Gebote halten, Gott nachfolgen und der Tempel Gottes Geboten gemäß betrieben wird.

Womit und warum unterstützen die Perser Esra so deutlich?

  • Über fünf Verse wird dann geschildert, welche Unterstützung Esra alles bekommen soll. Er bekommt finanzielle Unterstützung durch den König und seine Räte. Sie sollen von den anderen Leuten aus der Provinz Babel finanzielle Unterstützung bekommen – vermutlich geht es hier in erster Linie um die Juden, die in Babel blieben; möglicherweise sollten aber auch andere helfen (ähnlich wie Esra 1 wiederum). Esra wird explizit aufgefordert, das Geld zu verwenden, um Opfertiere zu kaufen, damit der Tempelbetrieb ordentlich geführt werden kann. Alles Geld, was er dafür nicht braucht, darf er verwenden, wie es in seinen Augen gut ist – allerdings nur in Übereinstimmung mit dem Willen Gottes (Vers 18). In Vers 20 kommt noch die ganz allgemeine Zusage: Alles, was Esra sonst braucht für den Tempel, wird der König ihm aus seinem Schatzhaus geben.
  • Diese umfassende Zusage des Königs Artaxerxes Esra gegenüber verwundert. Warum war das so? Eine Möglichkeit ist, dass er echt dem lebendigen Gott begegnet ist, an diesen glaubte und deswegen voll und ganz dahinterstand. Eine andere Möglichkeit ist, dass er Esra als Gelehrten einfach sehr schätzte und unterstützen wollte. Sicherlich hatte in jedem Fall Gott seine Hand im Spiel, der das Wohlwollen beim König Esra und den Juden gegenüber bewirkte.

Was ist die Provinz Babel in Vers 16?

  • In Vers 16 wird von der Provinz Babel gesprochen – historisch gesehen gab es diese Provinz aber nie zu persischer Zeit; Babel war ja das Großreich vor Persien. Zwei mögliche Erklärungen gibt es dafür: Entweder das hebräische Wort ist hier gar nicht als Provinz gemeint; es kann auch einfach Land oder Landschaft bedeuten. Oder es ist sogar explizit polemisch gemeint: Babel, das ursprüngliche Großreich, jetzt nicht mal eine Provinz, sondern einfach dem persischen Reich zugeordnet.

Um welche Geräte geht es in Vers 19?

  • In Esra 8,26f wird etwas ausführlicher geschildert und aufgezählt, um was für Geräte es ging. Vermutlich waren es keine ursprünglichen Tempel-Geräte, da diese schon beim ersten Rückzug mitgegeben wurden, sondern einfach zusätzliche Becher oder andere Geräte aus Bronze, Silber und Gold.

Vers 21-24:

Wer sind die Schatzmeister jenseits des Stromes?

  • „Jenseits des Stroms“ war die Bezeichnung für die Provinz, in dessen Gebiet auch Jerusalem lag. Den Namen hatte sie erhalten, weil sie von Persien aus Jenseits des Euphrat lag. Vermutlich geht es hier also nicht um Jenseits des Jordans, auch wenn die Provinz dort gemeint ist.
  • Alle Schatzmeister von dort werden angeredet. Es ist nicht ganz sicher, auf wen sich das bezieht – vermutlich aber auf alle persischen Beamten, die für dieses Gebiet und speziell für die Finanzen und Steuern in dieser Provinz zuständig waren.
  • Esra wird den Beamten nochmal extra vorgestellt als Priester und Levit, der sich im Gesetz des Himmelsgottes auskennt.

Was sind die Angaben in Talenten, Kor und Bat – wie viel war das?

  • Hier gibt es nun genaue Angaben, wieviel Esra bekommen soll, sozusagen als Obergrenze. Die Maßeinheiten sind teilweise nicht ganz klar, ich möchte aber kurz versuchen, sie möglichst genau zu bestimmen.
  • Ein Talent entspricht ca. 31 kg. Es gab verschiedene Angaben für Talente zu verschiedenen Zeiten; in Griechenland war ein Talent mit 26kg bemessen. Zu babylonischer Zeit wurde teilweise auch in königliche Talente (etwas mehr) und gewöhnliche Talente unterschieden. Man geht üblicherweise davon aus, dass es zwischen 30 und 34kg zur babylonischen Zeit bemaß. 100 Talente Silber waren also ca. 3100 kg Silber. Wir wissen von Herodot, dass es 70 Jahre zuvor unter Darius I von der Provinz jenseits des Stromes 350 Talente Silber als Steuer im Jahr gab; somit wären diese 100 Talente ungefähr 1/3 des jährlichen Steuereinkommens der Provinz gewesen.
  • Die Maßeinheiten Kor und Bat schwanken sehr, wir wissen nur genau, dass ein Kor zehn Bath entspricht. Ein Kor hat zwischen 220 und 400 Liter. 100 Kor Weizen sind also, wenn wir mal mit 300 Liter rechnen, 30.000 Liter Weizen. 100 Bat Wein entsprechen ca. 3000 Liter Wein, genauso 100 Bat Öl ca. 3000 Liter Öl.
  • Salz sollte Esra unbegrenzt bekommen.
  • Auf den ersten Blick scheint das vielleicht relativ viel zu sein, aber für den Tempelbetrieb von ganz Israel haben diese Mengen wohl nur für ca. 1-2 Jahre gereicht (so Klaus von Orde).

Warum begründet der König das mit dem Zorn Gottes?

  • Der König Artaxerxes traute dem Gott Israels auf jeden Fall eine gewisse Macht zu – denn er begründet die Forderung gegenüber seinen Beamten nochmal, indem er sagt: Tut das, damit kein Zorn Gottes über das Reich des Königs komme (vgl. ähnlich in Esra 6,12).

Warum gab es spezielle Rechte für Tempelangestellte?

  • Zum Abschluss der direkten Ansprache an seine Beamten ergänzt der König noch eine Sache: Alle, die irgendwie am Tempel arbeiten und Dienst tun, sollen von allen Steuern, Abgaben und Zöllen befreit werden! Vielleicht bekamen sie spezielle Rechte, da sie nur eingeschränkt selbst Land und Boden hatten und den ganzen Tag mit Tempeldienst beschäftigt waren – sie lebten ja selbst zu großen Teilen von Steuern und Unterstützung durch das Volk.

Vers 25-26:

Was bedeutet nach der Weisheit Gottes?

  • In den letzten beiden Versen spricht der König nochmal explizit Esra an. Nach der Weisheit Gottes, die in seiner Hand ist, soll er Richter einsetzen. Was ist damit gemeint? Zum einen ist mit nach der Weisheit Gottes das Gesetz Gottes gemeint, nach deren Grundlagen Esra einsetzen soll. Zum anderen sicher auch die Weisheit, die Gott Esra gegeben hat, und anhand derer er geeignete Leute finden sollte.

Wen genau sollte Esra einsetzen, was war deren Funktion?

  • Nachdem äußerlich das Meiste geklärt war, viele Israeliten wieder in Israel waren und der Tempel wieder stand, ging es nun um die innere Wiederbelebung nach dem Exil. Das alttestamentliche Gesetz soll wieder eingeführt werden, Lehrer und Richter sollen eingesetzt werden, das Gemeinwesen soll geregelt werden.
  • Was genau war die Funktion der hier Benannten? Beide hier verwendete Worte stehen für Richter und können synonym verwendet werden. Ob Esra hier einen Unterschied sah, ist nicht festzustellen. Allerdings sind Richter nicht nur im juristischen Sinn zu verstehen. Wie schon bei den Richtern im Richterbuch hatten Richter verschiedene Funktionen. Hier in Esra 7,25 wird ihre Funktion beschrieben: Sie sollen richten, also rechtsprechen nach dem Gesetz Gottes. Und sie sollen das Gesetz Gottes lehren und weitergeben, wo es nicht bekannt ist. Also man könnte auch von Lehrern und Richtern sprechen, durch die die ganze Gesellschaft geordnet werden soll. Ähnlich wie Mose übernimmt Esra die Funktion als oberster Richter und setzt andere Richter ein.
  • Die Rabbiner später im Judentum berufen sich auf die Einsetzung der Richter und Gelehrten hier, als deren Nachfolger sie sich sehen.

Wie ist die Bevollmächtigung zur Bestrafung, die Strafandrohung, zu verstehen?

  • Der König gibt Esra und seinen eingesetzten Richtern explizit auch die Bevollmächtigung zu jeglicher Bestrafung. Sie dürfen Geldstrafe, Gefängnisstrafe, Züchtigung oder Todesstrafe verhängen. Damit hatten sie legitimiert vom König volle juristische Befugnis.

Vers 27-28: Esra lobt Gott

Wem ist all das Gute für Israel zu verdanken?

  • In den letzten beiden Versen des Kapitels spricht Esra nun in der Ich-Form und lobt Gott für das Geschehene. Er macht damit deutlich: Die eigentliche Ursache für all das ist nicht der König, sondern Gott selbst.
  • Esra spricht davon, dass Gott dafür gesorgt hat, dass er Gnade und Gunst vor dem König gefunden hat. Grammatikalisch könnte es auch übersetzen werden mit: Ich habe Gnade vor Gott gefunden. Aber inhaltlich scheint es hier um die Gnade und Gunst vor dem König zu gehen, die Gott bewirkt hat. Alles, was in diesem Kapitel geschah, ist also Gott zu verdanken!

2. Verstehen, worum es geht

2.1 Hinweise für hermeneutische Überlegungen (Auslegung)

Wenn es um die Rückführung Israels aus dem Exil und den Wiederaufbau in Israel geht, spielt das auf den ersten Blick keine Rolle für uns heute – außer, dass es eine interessante Geschichte ist. Allerdings können wir Prinzipien daraus ableiten, wie Gott sein Volk Israel führt – und auf heute übertragen. So wie Gott damals versorgte, Neuanfang ermöglichte und alles Nötige zum Aufbau Israels gab, so tut er das auch heute bei der Gemeinde und beim einzelnen Christen.

2.2 Hinweise für situative Überlegungen (Predigtanlass)

Da wir Anfang Februar vermutlich immer noch mit der Frage beschäftigt sind: Wie können wir Gemeinde bauen und persönliches geistliches Leben erhalten in schwierigen Zeiten von Corona und auch nach Corona, knüpft dieser Text hier sehr gut an. Auf der einen Seite können wir von Esra lernen, wie er sich Gott hingibt, sucht, tut und lehrt, und sich von Gott gebrauchen lässt. Auf der anderen Seite sehen wir, dass am Ende Gott es ist, der den Aufbau ermöglicht – genau das Gleiche gilt heute für unsere Gemeinde. Wir haben erst ein Jahr „Exil“, und unseres ist auch nur etwas eingeschränkt; Israel damals war 70 Jahre im Exil, ganz ohne Tempel, viele hatten sicherlich keinen Zugang zu biblischen Schriften. Wir können lernen, Gott zu danken und zu loben, für das was er schenkt und dafür, dass er weiter sein Reich baut.

2.3 Hinweise für homiletische Überlegungen (Anwendung)

In diesem Teil möchte ich einige Ideen zur Anwendung des Textes geben. Natürlich muss in einer Predigt ein Schwerpunkt gelegt werden.

Bei diesem längeren Abschnitt kann man (je nach Zeit) überlegen, nur Vers 1-10 und Vers 27-28 zu lesen und das Edikt, in dem viele Wiederholungen drin sind, kurz in zwei Sätzen selbst zusammenzufassen. Wenn man möchte, kann man auch nur über Vers 1-10 predigen.

Vers 1-10: Gott schenkt immer wieder neue Chancen und begabt dazu Einzelne – wie Esra als Schriftgelehrten

  • „Nach diesen Geschichten“ in Vers 1 – eine gute Möglichkeit, um nochmal kurz zusammenzufassen, was in Esra 1-6 passiert ist.
  • Biblische Figuren sind keine Märchenfiguren, Esra ist eingebunden in einen Stammbaum und eine Geschichte!
  • Gott schickt den Priester und Schriftgelehrten Esra. Es gibt nicht nur Laien, sondern braucht manchmal auch besonders Gelehrte und Theologen. Gott rüstet aus mit Gaben und gebraucht uns.
  • Gott schenkt nach dem Gericht (durch Babel) den verheißenen Neuanfang. Auch die, die es anfangs verpasst und nicht wahrgenommen haben, bekommen jetzt noch eine Chance.
  • Gott schenkt, dass der König Esra gegenüber Wohlwollen hat und ihn voll unterstützt. Wenn unsere Pläne Gottes Willen entsprechen, kann er Gelingen schenken. Gott ermöglicht den Gemeindebau!
  • Worunter lebe ich – unter der gnädigen Hand Gottes? (Vers 6)
  • Genaue Datierung der Heimkehr: Die Bibel ist historisch zuverlässig!
  • Vers 10: Von Esra lernen: Gelehrsamkeit und Tun gehören zusammen, damit man weitergeben kann. Was fällt dir persönlich leichter, weißt du viel über die Bibel und bist sehr gut informiert? Oder fällt dir das Leben nach Gottes Willen leichter? Beides ist wichtig – und als drittes ist auch das Lehren wichtig. Alle drei Dinge kommen auch in Mt 28,19-20 zusammen: Lehren, die Gebote tun, weitergeben. Wir sind alle beauftragt, Esras zu sein.
  • Wie stark bin ich momentan im Erforschen der biblischen Wahrheiten?
  • Was davon sollte meine Lebensführung stärker beeinflussen?
  • An wen könnte ich etwas weitergeben?

Vers 11-26: Gott gibt alles Nötige, was zum Weiterbauen in Israel notwendig ist

  • Esra soll untersuchen, wie es um den Wiederaufbau in Israel steht. Manchmal ist es wichtig, dass wir sorgfältig untersuchen, wie es um die Gemeinde und unser persönliches geistliches Leben steht – immer anhand der Bibel und des Wortes Gottes. Man kann hier eine kurze Pause zum Überlegen geben: Wie sieht es um dein persönliches geistliches Leben aus?
  • Gott schenkt finanzielle Unterstützung und Wohlwollen vom König und den Beamten. Außerdem schenkt er Steuererleichterungen, neue Geräte und konkrete Zuwendungen. Genauso schenkt Gott heute für die Gemeinde und das persönliche geistliche Leben alles Nötige, damit wir weiterbauen können. Was hat Gott uns schon alles geschenkt?
  • Vers 18: Sogar dem König war klar: Esra soll überlegen, wofür das Geld gut ist – aber immer auch nach dem Willen Gottes fragen. Genauso sollten wir mit unseren Ressourcen umgehen: Selbst überlegen, wo wir sie gut einsetzen können, aber auch nach Gottes Willen fragen.
  • Esra wird beauftragt, Richter und Lehrer einzusetzen. Wie es für Israel damals wichtig war, sind auch in der Gemeinde Strukturen wichtig. Es braucht eine Gemeindeleitung/Älteste, Bereichsverantwortliche/Diakone, Verantwortliche, Leiter, die lehren und Entscheidungen treffen. Orientieren sollten sie sich an einem Vorbild: an Jesus, dem höchsten und ersten Schriftgelehrten und Diener.
  • Esra darf auf die Weisheit Gottes vertrauen, die Gott in ihn gelegt hat – genauso wird er auch uns leiten, wenn wir Menschen in Mitarbeit einsetzen sollen, solange wir es nach seinem Wort tun.

Vers 27-28:

  • Gott sorgt zwar für alles Nötige für die Gemeinde und das persönliche geistliche Leben (siehe vorherige Abschnitte). Aber das heißt auch: Am Ende gebührt ihm alles Lob und alle Ehre!
  • Wir sollen und dürfen uns natürlich reinhängen, mitarbeiten – aber wir müssen nicht glauben, es hinge an uns. Selbst ein großer Mann wie Esra war sich gewiss: Alles, was geschieht, habe ich Gott zu verdanken, er wirkt und handelt!

3. Sagen, wo es hingeht

3.1 Predigtthema – was sage ich in dieser Predigt?

Gott will Gemeinde – und gibt alles Nötige dazu

Gott gebraucht uns, um geistliches Leben zu wecken – aber er erweckt es!

Gott hält seine gnädige Hand über seinem Volk – bis heute

Woher, Worunter und worauf?

3.2 Predigtentfaltung – wie sage ich es in dieser Predigt?

Textgliederung:

  1. Unter dem Schriftgelehrten Esra geschieht die zweite Rückführung nach Israel (1-10)
  2. Der König gibt ihm ein Edikt mit und sichert ihm durch Gottes Wirken alle Unterstützung zu (11-26)
  3. Esra gibt das Lob für die Heimkehr und die Unterstützung des Königs allein Gott (27-28)

Predigtgliederung Vorschläge:

Gott will Gemeinde und gibt das Nötige dazu/Er hält seine gnädige Hand über seinem Volk bis heute!

  1.  Gott gibt die richtigen Personen, Mitarbeiter und Gaben (1-10)
  2.  Gott versorgt mit allem, was die Gemeinde braucht (11-26)
  3.  Am Ende gebührt Gott die Ehre für sein Reich (27-28)

Gott gebraucht uns, um geistliches Leben zu wecken – aber er erweckt es!

  1.  Lasst uns von Esra lernen, dass wir Gott suchen und uns von ihm gebrauchen lassen: Forschen, Tun und Weitergeben (1-10)
  2.  Lasst uns von Gott beschenken und erwecken: Er schenkt uns alles, was wir zum geistlichen Leben brauchen (11-26)
  3.  Lasst uns Gott loben und ihm die Ehre geben dafür, dass wir zu ihm gehören (27-28)

Nach Wolfgang Nestvogel (Vers 1-10)

Thema: Woher, worunter und worauf?

  1.  Woher komme ich? – Esras Stammbaum – von wem sind wir geprägt? (1-5)
  2.  Worunter lebe ich? Die gnädige Hand Gottes war über ihm! (6-9)
  3.  Worauf richte ich mein Herz? Das Wort Gottes zu erforschen, zu tun und zu lehren! (10)

3.3 Predigtveranschaulichungen – wie verdeutliche ich es in dieser Predigt?

  • Das Lied: „Deine Hand ist über mir“ (Feiert Jesus 2,122) passt sehr gut und kann vorgelesen oder gesungen werden.
  • Es gibt schöne Bilder, die ausdrücken, dass die Hand Gottes über einem ist (einfach googeln).
  • Man kann konkret die Frage stellen oder erzählen: Womit hat Gott uns als Gemeinde in den letzten Monaten versorgt?
  • „Wir sind nicht zum Erfolg berufen, sondern dazu, Früchte zu tragen.“ Henri Nouwen
  •  Wenn wir uns eingestehen, dass es Gott ist, der Erfolg schenkt oder nicht schenkt, können wir auch mit Misserfolgen (in unseren Augen) besser umgehen.
  • „Der Unterschied ist, dass die Kirche den großen Durchbruch sieht, wo andere nur den großen Zusammenbruch sehen.“ Magnus Malm

(Samuel Koser)