Monatsthema: Amos – Gottes Standards gelten
Predigtthema: Gottes Standards gelten
Predigttext: Amos 2,4-12; 5,1-15 (Vorschlag Lesung Amos 2,4-8+13; 5,4-6+12-15)
Zur Gottesdiensteinleitung: Off. 19,11-13 oder Ps 31,20-24
Die Erarbeitung dieser Predigt erfordert etliche Stunden an Vorbereitung. Zu eurer Unterstützung enthält diese Predigthilfe deshalb Hinweise für eure Verkündigung, ersetzt aber nicht euer eigenständiges Erarbeiten des Bibeltextes. Bei der Vorbereitung dieser Predigt suchen wir nach dem, was der Herr über den Predigttext durch uns sagen will, denn wir verkündigen nur die Botschaft, die uns persönlich auf der Basis des Predigttextes aufs Herz gelegt wird. Nur wo der Herr uns das Herz gefüllt hat, da haben wir etwas zu sagen, da nur dann gilt: „Wer euch hört, hört mich“ (Lk 10,16a)!
- Sehen, was dasteht
Verschiedene Bibelübersetzungen um mit dem Predigttext vertraut zu werden findet man z.B. unter www.bibleserver.com (Luther 1984 / Revidierte Elberfelder Bibel / Hoffnung für alle / Schlachter 2000 / Neue Genfer Übersetzung / Gute Nachricht Bibel / Einheitsübersetzung / Neues Leben Bibel / Neue Evangelistische Übersetzung).
1.1 Allgemeine Hinweise zum Predigttext
„Gottes „Standards“ gelten, so lautet das Monatsthema, das wir auf Grundlage von vier Bibeltexten aus dem Propheten Amos behandeln wollen.
Im ersten Moment scheinen es keine Passionstexte zu sein – aber wir dürfen nicht vergessen, dass gerade das zentrale Heilsgeschehen auf Golgatha lang zuvor von Gott durch die Propheten vorhersagt wurde. Amos verkündigt deutlich:
„Nein, Gott, der HERR tut nichts, er offenbare denn sein Geheimnis seinen Knechten, den Propheten. Der Löwe brüllt; wer sollte sich nicht fürchten? Gott, der HERR, redet; wer sollte nicht weissagen“? (Amos 3,7-8)
Wir wollen die Botschaft der Propheten aufnehmen und verkündigen – denn Gott, der HERR redet; wer sollte nicht weissagen? Das Kommen des Messias und das Gericht Gottes über seinen Sohn wurde längst vorausgesagt. Amos nennt die Gründe und die Standards für das kommende Gericht und zeigt gleichzeitig den Ausweg zum Heil.
Ein Überblick über die Themen der nächsten vier Wochen zeigt die groben Zusammenhänge auf:
- Amos 2,4-12 Gottes „Standards“ gelten
- Gott gebrauchte die Propheten um dem Volk ihre falsche Lebensweise aufzuzeigen. Die angeführten Verbrechen zeigen Gottes Willen auf.
- Ähnlich taten es Johannes der Täufer und Jesus Christus, die zur Buße aufriefen, Gott zu suchen um gerettet zu werden.
- Nach welchen Maßstäben leben und verhalten wir uns?
- Wer Gott, den Herrn, nicht sucht und findet wird gerichtet werden.
2. Amos 5,21-27 Der rechte Gottesdienst (Palmsonntag)
- Israel war alles andere als gottlos. In ihrer Frömmigkeit und Spiritualität suchten sie alle möglichen religiösen Erfahrungen. Doch ihr Gottesdienst wurde zum Götzendienst ihrer selbst. Das eigene Wohl und ICH standen im Mittelpunkt des Gottesdienstes.
- Wie zur Zeit Jesu drehte sich die Frömmigkeit nur noch um die äußere Form und das Wohlgefallen der eigenen Person. Heute erleben wir das auch wieder, dass es leichter ist, die Form fromm zu halten, als das Herz. Gott will aber unser Herz!
- Wie und warum feiern wir Gottesdienst und was ist der rechte Gottesdienst?
- Weder religiöser Traditionalismus noch Modernismus führen zum rechten Gottesdienst.
3. Amos 8,7-12 Der Tag des Gerichtes (Golgatha – Karfreitag)
- Gott kündigt das Gericht wegen der Sünde Israels an. Ein Gerichtstag, der begleitet von Naturereignissen beschrieben wird und auf Gottes Gericht beim 1. und 2. Kommen Jesu hinweist.
- Natürlich führt uns diese Prophetie direkt nach Golgatha, dem Tag der Trauer um den einzigen Sohn. Dem Tag, an dem am Mittag die Sonne nicht mehr schien. Wir zeigen auf, welch Gnade es ist, dass Gott das Gericht selbst auf sich genommen hat.
- Wie sieht Gottes Gericht über die Sünde aus?
- Nur wer im Glauben an Jesus das Kreuz für sich selbst angenommen hat, bleibt vom Gericht über die Sünde verschont.
4. Amos 9,11-15 Gott wendet das Geschick seines Volkes (Auferstehung – Ostern)
- Gott verkündigt dem Volk Israel einen Tag der Wiederherstellung und des Wiederaufbaus, an dem das tote Volk wieder zum Leben erwacht und aufblüht.
- Ostern heißt: Gott richtet das Gerichtete wieder auf. Für immer! Das Oster-Geschehen wird hier zentral und zwar für jeden der glaubt, sowohl für Israel (gläubige Juden) als auch die Nationen (gläubige Heiden).
- Die Auferstehung Jesu ist die Grundlage für die Wiederherstellung dessen, den Gott gerichtet hat.
- Nur durch die Auferstehung ist ein Neuanfang und ewiges Leben möglich.
Im Folgenden wollen wir nun genauer auf Amos 2,4-12 und 5,1-15 eingehen.
1.2 Hilfen zum Verständnis des Predigttextes
Zum geschichtlichen Hintergrund über Amos:
Bitte die kurze Einleitung in der Mac Arthur Studienbibel lesen (S.1198).
oder die Einführung in „Ungers großes Bibelhandbuch“ – Teil 35/82 – Amos – Drohendes Gericht:
http://info2.sermon-online.com/german/MerrillFrederickUnger/30-Das_Buch_Des_Propheten_Amos.pdf
Hilfen zur Auslegung bieten z.B.
* Walvoord, John F. und Zuck, Roy F. Das Alte Testament erklärt und ausgelegt. Amos Bd. 3, Hänssler.
* Holland, Martin. Wuppertaler Studienbibel. Der Prophet Amos Bd. AT 9, Brockhaus.
* Wiersbe, W.Warren. Sei engagiert: Studien des Alten Testamentes: Amos, Obadja, Micha, Zephanja, CV Dillenburg
Predigt: von W. Scheffbuch über die Jahreslosung 1978: „Denn so spricht der Herr zum Hause Israel: Suchet mich, so werdet ihr leben“ (1.1.1978)
1.3 Anmerkungen zum Verständnis des Predigttextes
Amos war ein Hirte und Landwirt aus Tekoa, einem kleinen Dorf aus Juda (Südreich). Gott hatte ihn zum Propheten berufen um das Gericht im Nordreich Israel anzukündigen und die Menschen zur Umkehr aufzurufen, dass sie sich von ihrer falschen Lebensweise und leeren Religiosität zum lebendigen Gott bekehren.
Zu jener Zeit regierte im Nordreich der König Jerobeam II. Unter dessen Herrschaft erlebte das Volk einen enormen Wohlstand und eine bunte Vielfalt an Religiosität. (Siehe Einführung Studienbibel – Historischer Hintergrund).
Unser Textabschnitt benennt Sünden und die Verbrechen des Volkes Juda (Südreich) und des Volkes Israel (Nordreich) in drei Bereichen:
- die gesellschaftliche Rücksichts- und Verantwortungslosigkeit
- die geistliche Untreue und der Götzendienst
- die moralischen und ethischen Entgleisungen
Durch die Aufzählungen der Taten, die Gott durch den Propheten Amos verurteilt, wird Gottes Standard und Wille deutlich.
1) Gott kennt unsere vielen Übertretungen – sie wollen nicht auf Gottes Wort hören
2,4 „wegen drei oder vier Übertretungen“ – diese Formulierung finden wir insgesamt 8 x in Amos 1 und 2 und macht deutlich, dass dieses Fehlverhalten keine Ausrutscher waren.
In Amos 1 ergeht diese Anklage über die Heidenvölker. In Amos 2,4-16 muss er das auch über Gottes Volk sagen. Zwischen Heidenvolk und Gottesvolk war kein Unterschied mehr zu erkennen – beide waren durch ihre vielen Übertretungen gerichtsreif geworden.
Folgende Schuld wird am Volk Gottes gefunden:
a) Verleugnung des Wortes Gottes 2,4
Das Volk lehnte bewusst die von Gott gegebenen Ordnungen und Gesetze des Herrn ab, die Gott ihnen geoffenbart hatte. Ihre Verachtung richtete sich damit gegen Gott selbst.
- Wer Gottes geoffenbartes Wort ablehnt, der lehnt Gott selbst ab.
- Gottes Wort und Jesus Christus sind eins (Off. 19,13; Joh 1,14).
b) Ausbeutung, Korruption und sexuelle Leidenschaft 2,6-8
Die Gesellschaft war vom Egoismus geprägt. Jeder suchte seinen Vorteil, die Armen wurden unterdrückt, Wehrlose bedrängt und sexuelle Unzucht ausgelebt. Leben auf Kredit, um Wohlstand und Götzendienst auszukosten.
- Ausbeutung der Menschen ist ein Angriff auf Gott (Mi 3,2-3; Spr 14,31; 17,5).
- Ausleben der Sünde und Freude über die, die dasselbe tun (Röm 1,32).
c) Leichtfertiger Umgang mit dem geistlichen Dienst (Berufung) 2,11-13
Gottgeweihte, die ihr Leben für den Herrn leben wollten, wurden zur Sünde verführt. Man machte sich über ihren heiligen Lebenswandel lustig, brachte sie zu Fall, verleitete sie zur Untreue und raubte ihnen ihre Freimütigkeit, Gottes Wort zu predigen und zu leben.
- Gottes berufenen Zeugen wurden missachtet (2Kor 11,3; 1Thes 2,15f).
- Ernste Gläubige hat man zur Sünde verleitet (Röm 16,18; 2Tim 3,13).
2,13 Dadurch wurde das geistliche Wachstum und Vorankommen gehindert. Die Last der Sünde macht das geistliche Leben so schwer, dass es am Ende darunter zerbricht. Sünde führt zum geistlichen Stillstand. Das Volk hat einen Schein von äußerlichem Reichtum und ist doch innerlich geistlich arm, blind und bloß (Off. 3,17).
2) Der Herr ruft zur Umkehr auf – sie sollen den Herrn suchen
5,1-3 Amos ruft zum 4. Mal das Volk zum Hören auf (Hört: 3,1.13;4,1; 5,1). Es schien, als wäre das Volk taub gegenüber Gottes Wort geworden – dennoch ruft Gott durch die Propheten. „HÖRT“ dieses Wort! – ein Klagelied, weil das Gericht über das Nordreich kommt und 90 % der Männer gefangen weggeführt werden oder sterben, nur 10% bleiben im Land. Auch soll das Volk nach 70 Jahren nicht wieder zurückkommen wie Juda, sondern es wird nicht wieder aufstehen. Dies hat sich durch die assyrische Invasion unter Hosea, dem letzten König von Israel, erfüllt (2Kön 17).
In seiner Gnade schickte Gott immer wieder seine Propheten, die das Volk zur Umkehr riefen (Jer 35,14-15). Gott ruft zur Rettung und Erlösung vom Gericht auf!
5,4-6 „Sucht mich, sucht den Herrn, so werdet ihr leben“ – es gibt nur eine einzige Rettung vor dem Gericht – die Zuflucht bei Gott zu suchen (Ps 141,8; Ps 31,20ff).
Viele Bibelstellen rufen dazu auf, dass der Mensch Gott aufsuchen soll:
Ps 14,2 Der HERR schaut …ob jemand so verständig sei und nach Gott frage;
Ps 27,8 „Suchet mein Angesicht!“ Dein Angesicht, o HERR, will ich suchen.
Jer 29,12-13 Ihr werdet mich suchen und finden, wenn ihr mich von ganzem Herzen
suchen werdet.
Zeph 2,3 Suchet den HERRN, alle ihr Demütigen im Lande, die ihr sein Recht übet!
Suchet Gerechtigkeit, befleißiget euch der Demut; vielleicht werdet ihr
Bergung finden am Tage des Zornes des HERRN!
Mt 7,8 Denn jeder, der bittet, empfängt; und wer sucht, der findet; und wer anklopft,
dem wird aufgetan.
Das Volk ging in die Irre, weil sie nicht den Herrn suchten, sondern sich selbst:
- Ihren Wohlstand und Vorteil
- Ihre Lust und Befriedigung
Sogar in ihrem frommen und religiösen Wandel suchten sie alte heilige Stätten auf. 5,5
- Beth El (Haus Gottes): Hier gab Gott dem Jakob die Landverheißung und versprach ihm seine Treue (Himmelsleiter). Aber Beth El soll zum Haus des Unheils werden.
- Gilgal (Abwälzung): Hier richtete Josua 12 Gedenksteine auf, nachdem sie ins Land eingezogen waren. Aber Gott wird an ihre Sünden gedenken.
- Beerscheba (Brunnen des Eides): Hier war die Südgrenze Judas, wo Gott Jakob erschien und Abraham mit Abimelech einen Bund schloss.
Das Aufsuchen ritueller oder geschichtsträchtiger Plätze nützt nichts! Solche Orte haben keine spirituelle Kraft. Die Quelle des Lebens liegt allein in Gott. Sucht den Herrn, so werdet ihr leben!
Den Herrn zu suchen bedeutet Umkehren und Umdenken. Die alten und eitlen Gedanken ablegen und das Leben nach Selbstbestimmung aufgeben.
3) Der Herr gibt den Standard vor – sie sollen das Gute suchen
5,7-12 Gottes Standards sind verbindlich, so wie Gottes Ordnung im Himmel (Hinweis auf Siebengestirn) nicht wandelbar ist. Gott wiederholt einige böse Verhaltensweisen des Volkes, die eine Umkehrung des Guten praktizierten.
- Verdrehen das Recht in Unrecht, die Gerechtigkeit in Ungerechtigkeit (5,7)
- Sie hassen das Recht und verabscheuen die Wahrheit (5,10)
- Sie vergewaltigen den Wehrlosen und töten die Schutzlosen, um ihr eigenes Leben zu leben (5,11).
Ganz nach dem Motto: „Mein Leben und mein Bauch gehört mir“ – Ich, dann nochmal ich.
Es war eine böse Zeit, in der das ungehorsame Volk verkehrt dachte.
Sie dachten man kann sündigen und bleibt dennoch verschont (Amos 6,3; Mal 2,17).
5,14-15 Gott bestimmt was gut und was böse ist. Der Mensch kann nicht über Richtigkeiten diskutieren oder darüber was moralisch und ethisch richtig oder falsch ist. Das hat Gott in seinem Wort festgelegt.
„Es ist dir gesagt, o Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert: Was anders als Recht tun, Liebe üben und demütig wandeln mit deinem Gott?“ Mi 6,8
Dieses Gute und dieses Recht sollen wir suchen und suchen danach zu leben.
Röm 12,9 Hasst das Böse, hangt dem Guten an.
2Tim 3,3 Es gibt Menschen, die diesem Guten Feind sind.
Das Nordreich war geprägt von Wohlstand, bunter Vielfalt religiöser Formen. Sie waren hoch religiös und spirituell – suchten verschiedene Gottesdienstplätze auf, aber es fehlte…
…. die Suche nach einer lebendigen Beziehung zu Gott selbst
…. die Suche zum Gehorsam gegenüber Gottes Wort
…. die Suche nach dem, was gut ist und was dem ethischen und moralischen Standard Gottes entspricht.
- Verstehen, worum es geht
2.1 Hinweise für hermeneutische Überlegungen (Auslegung)
Amos beschreibt in erster Linie das Verhältnis des Volkes Gottes, Israels (Nordreich) und Judas (Südreich) mit ihrem Bundesgott. Israel und Juda hatten mit ihrem sündhaften Verhalten den Sinaibund mit Gott gebrochen. Ihr Ungehorsam hatte nun die Strafe zur Folge – doch Gott schickt aus Gnade seine Propheten, um das Volk vor dem Gericht zu warnen und zur Umkehr aufzurufen.
Folgende Punkte lassen sich auf die Gemeinde übertragen:
- Gottes Standards sind verbindlich und unwandelbar.
- Gottes Erziehungsmethoden mit seinem Volk sind Vorbild und Warnung für die Gemeinde.
- Gott kündigt immer das Gericht an und ruft in seiner Gnade zur Umkehr auf.
2.2 Hinweise für situative Überlegungen (Predigtanlass)
Folgende Beispiele könnten als Einleitung dienen:
Erziehungsziel von Eltern: Kinder verstehen recht schnell das Prinzip von Belohnung (Lob und Anerkennung oder Süßigkeiten) bei Gehorsam und Strafe (Ermahnung, Erziehung oder Zucht) bei Ungehorsam. Allerdings hoffen die Eltern, dass Kinder heranreifen und ihre Motivation zum Gehorsam nicht bei der Angst vor der Bestrafung stehen bleibt. Es wäre ein trauriger Gehorsam, wenn Kinder nur brav sind, damit sie der Strafe entkommen. Vielmehr ist der Gehorsam des Herzens das Ziel der Erziehung, wenn Kinder gehorchen, weil sie angefangen haben das Gute zu lieben und das Böse zu hassen und wissen, dass es sich lohnt das Gute zu suchen.
Fastenzeit: Wer ist in der Fastenzeit? Auf was ist der Mensch bereit zu verzichten und aus welcher Motivation heraus? Fasten bedeutet nicht immer Verzicht auf etwas Besonderes, sondern das Richtige und Gute tun – das ist biblisches Fasten (Jes 58,4-7).
Sucht das Gute und hasst und das Böse – das ist wirkliches Fasten!
2.3 Hinweise für homiletische Überlegungen (Anwendung)
Der Verkündiger muss den Predigttext in seinen Abschnitten zusammenfassen.
Folgende Fragen können helfen, um die Botschaft für unseren Alltag anzuwenden.
Ist im ethischen Verhalten noch ein Unterschied zwischen Christen und Nichtchristen zu erkennen?
Die Sünden der Heiden (Ungläubigen) unterscheiden sich nicht von den Sünden Israels und Judas (Volk Gottes) – es ist schlimm, wenn keine Unterscheidung mehr im Verhalten zu erkennen ist!
Wo ist Sünde oder Fehlverhalten bei uns schon normal geworden?
Die Sünde im Volk Gottes war kein Ausrutscher, sie lebten in Sünde, hatten das falsche Verhalten sich zur Gewohnheit gemacht und damit Gottes Wort und Standard verleugnet.
Wo nehmen wir die Nachfolge zu leicht, verführen andere zum leichtfertigen Umgang mit Sünde?
Oft kommt es vor, dass sogar Christen andere Christen im Glauben zum Anstoß werden, indem sie deren Gewissen übergehen, ihnen ein schlechtes Vorbild sind oder sie gar dazu ermutigen, den Glauben und Gehorsam an Jesus nicht so ernst zu nehmen. Statt Christen, die in der konsequenten Nachfolge stehen zum Vorbild zu nehmen, werden diese zu einer nachlässigen Nachfolge ermutigt.
Welche Motivation bewegt uns zum Gehorsam gegenüber Gottes Wort?
Wenn die Angst vor dem göttlichen Gericht zur Umkehr führt, ist das nicht die beste Motivation, aber sie führt doch zum rechten Ziel.
Gott benutzt Liebe und Rute um den Menschen zur Umkehr zu bringen. Manche mögen deshalb Gott eine gewisse Härte vorwerfen, statt darin zu erkennen wie stur und blind der Mensch ist. Vielmehr zeigt sich in Gottes Zucht und Erziehung Gottes große Liebe (Heb 12,7).
- Sagen, wo es hingeht
3.1 Predigtziel – warum halte ich diese Predigt?
Gott gebrauchte damals die Propheten, um dem Volk ihre falsche Lebensweise aufzuzeigen. Die angeführten Verbrechen zeigen Gottes Willen auf.
Ähnlich taten es Johannes der Täufer und Jesus Christus zur Zeit der Evangelien, indem sie die Schuld und Sünde der Menschen anprangerten und sie zur Buße und Bekehrung aufriefen.
Heute sind es die Verkündiger, Prediger oder ernsten Nachfolger Jesu, die Ungläubige oder verirrte Christen zur Umkehr und Gehorsam gegenüber Gottes Wort aufrufen. Der Aufruf, den Herrn Jesus zu suchen um gerettet zu werden, ist die zentrale Botschaft des Evangeliums. Viele suchen etwas anderes:
… andere Lebensformen
… andere heilige Orte
… andere spirituelle Erfahrungen.
Sie suchen was sie nicht finden, weil sie nicht die persönliche Beziehung zu Gott suchen.
3.2 Predigtthema – was sage ich in dieser Predigt?
Gott sucht echte Nachfolger, die von Herzen seinen Willen tun, weil sie den Herrn gesucht und gefunden haben, weil sie ihn erkannt und liebgewonnen haben (Ps 97,10).
Wer Gottes Wort und die Lehre der Bibel durch die Apostel verwirft, der verwirft Gott selbst und somit sein Heil und seine Rettung (Lk 10,16).
Mach Gottes Standard zu deinem Standard!
Suche das was des Herrn ist, liebe das was Gott liebt und lasse das was Gott hasst.
Wir müssen uns die Frage stellen:
- Nach welchen Standards leben und verhalten wir uns?
- Hören wir noch Gottes Wort und hören wir es wirklich indem wir gehorchen?
- Suchen wir den Herrn und beten wir ernstlich zu ihm?
- Suchen wir das Gute und hassen wir wirklich das Böse?
3.3 Predigtentfaltung – wie sage ich es in dieser Predigt?
1) Der Herr kennt unsere vielen Übertretungen – darum höre das Wort des Herrn
2) Der Herr ruft uns zur Umkehr auf – darum suche den Herrn
3) Der Herr gibt den Standard vor – darum lass das Böse und suche das Gute
Nach Warren W. Wiersbe
- Höre das Wort Gottes
- Suche den Herrn
- Suche das Gute
3.4 Predigtveranschaulichungen – wie verdeutliche ich es in dieser Predigt?
Liedvers:
Seele, was ermüdest du dich in den Dingen dieser Erden,
die doch bald verzehren sich und zu Staub und Asche werden?
Suche Jesum und sein Licht, alles andre hilft dir nicht!
Autor: Jakob Gabriel Wolf (1684 – 1754))
(Klaus Eberwein)