Hebräer

Predigthilfe vom 6. Januar 2013 – Hebräer 10, 1-18

Jahresthema: Leben im Horizont der Ewigkeit

Predigtthema: Ein offener Übergang

Predigttext: Hebräer 10,1-18

Verfasser: Thomas Richter

Zu eurer Unterstützung enthält diese Predigthilfe Hinweise für eure Verkündigung, ersetzt aber nicht das eigenständige Erarbeiten des Bibeltextes und das Weitergeben der vom Herrn aus dem Predigttext von euch persönlich gehörten Botschaft Gottes: „So sind wir nun Gesandte an Christi Statt“ (2Kor 5,20a). Deshalb suchen wir in der Vorbereitung der Predigt nach dem, was der Herr durch das Wort des Predigttextes sagen will. Es geht dabei um seine Botschaft und wir sind seine Botschafter. Dabei hören wir zwar auch auf andere Botschafter, z.B. durch die Hinweise der Predigthilfe, verkündigen aber die Botschaft, die uns persönlich auf der Basis des Predigttextes aufgetragen wird: „Aus der Fülle des Herzens redet der Mund“ (Mt 12,34b). Nur wo der Herr uns das Herz gefüllt hat, da haben wir etwas zu sagen, da nur dann gilt: „Wer euch hört, hört mich“ (Lk 10,16a)!

1. TEXT- UND PREDIGTHILFSMITTEL

Verschiedene Bibelübersetzungen um mit dem Predigttext vertraut zu werden findet man z.B. unter www.bibleserver.com (Luther 1984 / Revidierte Elberfelder Bibel / Hoffnung für alle / Schlachter 2000 / Neue Genfer Übersetzung / Gute Nachricht Bibel / Einheitsübersetzung / Neues Leben Bibel / Neue Evangelistische Übersetzung).

Hilfen zur Auslegung und Anwendung des Predigttextes (Hebr 10,1-18) bieten z.B.

* Arnold G. Fruchtenbaum. Der Hebräerbrief: Eine Auslegung aus messianisch-jüdischer Perspektive. Christlicher Mediendienst (S. 173-181 – empfehlenswert).

* Fritz Laubach. Der Brief an die Hebräer. Wuppertaler Studienbibel NT. R. Brockhaus (S. 193-203 – empfehlenswert).

* Sören Ruager. Hebräerbrief. NT Edition C-Bibelkommentar 22. Hänssler (S. 176-188).

* Jim M. Flanigan. Hebräerbrief. Was die Bibel lehrt 13. Christliche Verlagsgesellschaft (S. 276-299).

* Eduard Riggenbach. Der Brief an die Hebräer. Kommentar zum NT Bd. 14. (unter http://bitflow.dyndns.org/german/TheodorZahn/Kommentar_Zum_Neuen_Testament_Band_14_Buecher_58_1913.pdf; S. 290-310).

Zur Beschäftigung mit dem Predigttext hilft das Anhören (im Sinne von Apg 17,11b) der Predigten von Winrich Scheffbuch vom 17.11.1998 mit dem Titel „Mit einem Opfer für immer vollendet“ (Hebr 10,1-18) und vom 12.04.1981 mit dem Titel „Nicht wie ich will“ (Hebr 10,10). Diese Predigten findet ihr unter www.sermon-online.de, wenn ihr unter „erweiterte Suche“ die Felder „Bibelstelle“ [Hebräer 10] und „Autor“ [Scheffbuch, Winrich] ausfüllt.

Beachtenswerte Anmerkungen und Parallelstellen zum Predigttext bietet auch die MacArthur Studienbibel (http://bitflow.dyndns.org/german/JohnMacArthurStudienbibel/58-Der_Brief_An_Die_Hebraeer.pdf; zum Predigttext: S. 1834f bzw. zur Einführung in den Hebr: S. 1816-1818 – empfehlenswert).

Für die Textlesung bietet die „Neue Genfer Übersetzung“ eine gut verständliche, lesbare und zuverlässige Übersetzung unseres Predigttextes (http://www.ngue.info/online/lesen).

2. TEXT- UND PREDIGTZUSAMMENHANG

Unser Predigtanlass ist der erste Sonntagsgottesdienst im „Neuen Jahr“. Von daher bildet unsere Verkündigung den Übergang vom „Alten“ zum „Neuen“ (Jahr). Diese allgemeine Situation wird in geistlicher Hinsicht auch im Predigttext aufgenommen und die Unterschiede zwischen dem „Alten“ (z.B. Gesetz / zu wiederholende Opfer) und dem „Neuen“ (ein Opfer / Neuer Bund) markiert. Im Zentrum der Verkündigung stehen von daher Inhalt, Kosten und Wirkung des Opfer von Jesus.

Bitte weißt im Rahmen der Verkündigung darauf hin, dass im Alten Bund Vergebung sich nicht durch den „äußeren Vollzug“ des Opfers an sich vollzog, sondern das eine rein formale Erfüllung „gesetzlicher“ Vorschriften im „Alten“ und im „Neuen Bund“ ohne eine entsprechende innere Herzenseinstellung (z.B. „eigentlich habe ich auf Grund meiner Sünde den Tod verdient) nie etwas zum Heil nützt (vgl. hierzu z.B. Mt 9,13; 12,7 [= Hos 6,6]; Mk 12,33 mit 1Sam 15,22; Spr 15,8; 21,3; Pred 4,17; Jes 1,11-17; Am 5,22+24; Mi 6,6-8). Das kontinuierliche Darbringen der Opfer im Alten Bund erinnert an die Notwendigkeit des einmaligen Opfers durch Jesus am Kreuz zur Erlösung. Die Erfahrung der Erlösung erfolgt durch den Glauben und nicht durch die „fromme“ Tat. Das „Werk“ ist Auswirkung bzw. Ausdruck des Glaubens, aber nicht Voraussetzung zur Errettung (im „Alten“ wie im „Neuen“ Bund).

Zum Nachdenken (zusammengestellt von Charles H. Spurgeon):

„Das Gesetz ist ein vorgebildetes Evangelium und das Evangelium ist ein vollendetes Gesetz“. (Bischoff Hall)

„Nachdem der Zerstörer der Sünde gekommen ist, sind wir nicht länger unter dem Offenbarer der Sünde“. (Martin Boos)

„Als Alexander sich zu einem hoffnungsvollen Feldzug aufmachte, gab er sein Geld weg, und als er gefragt wurde, was er denn für sich behalte, antwortete er: ‚Die Hoffnung größerer und besserer Dinge‘. Eines Christen Motto ist stets, oder sollte stets sein: ‚Ich hoffe auf Besseres‘.“ (Thomas Brooks)

Im Aidlinger Bibellesezettel werden einführend unter der Überschrift „Die Herrlichkeit des Sohnes Gottes“ folgende Hinweise gegeben: „Wir werfen im Hebräerbrief einen Blick in Gottes Heilsgeschichte. lm Alten Bund hatte Gott seinem Volk die Opfer gegeben, um deutlich zu machen: Sünde bringt Trennung von Gott und den Tod! Das Opfertier musste für die Schuld des Opfernden sterben. Denn »ohne Blutvergießen geschieht keine Vergebung« (Hebr 9,22). In Hebr 10 unterstreicht der Verfasser noch einmal, dass das Opfer von Jesus besser ist als die alttestamentlichen Opfer, weil sie wirkungslos waren. Man musste immer wieder opfern, aber der Mensch wurde nicht – wie es im Neuen Bund durch den Heiligen Geist geschieht – erneuert und verändert. Tieropfer und Tierblut konnten Sünden nicht wegnehmen, sondern nur an sie erinnern. (Vgl. Hebr 9,9; Micha 6,6f) Das Entscheidende geschah durch Gottes Sohn, der als Mensch in die Welt kam, um unser vollkommenes Opferlamm zu werden. Dieser Weg und dieses Opfer war der Wille Gottes. »Siehe, ich komme, zu tun deinen Willen« (Ps 40,7-9; lies Joh 4,34; 5,39). Das steht wie eine Überschrift über dem ganzen Leben von Jesus bis zu seinem Tod am Kreuz. Nicht durch Tieropfer werden wir zur Gemeinschaft mit dem heiligen Gott passend gemacht, sondern dadurch, dass der Sohn Gottes den Willen des Vaters vollbracht und sich für uns geopfert hat. Das eine vollkommene Opfer ist dargebracht, in dem alle Opfer ihre Erfüllung fanden. Jesus hob die Opfervorschriften des Gesetzes auf, indem er sie erfüllte (vgl. Röm 10,4). Auf ihn und sein Opfer hatten sie ja hingewiesen. Die Opfer waren wie Schuldscheine für alle begangenen Sünden. Als der Sohn Gottes am Kreuz diese Schuldscheine bezahlte, da waren deine und meine auch dabei (lies Joh 1,29; 1Joh 2,2)“ (entnommen aus Zeit mit Gott H. 4 / 2009; S. 2).

Unter dem Predigtthema „Der Triumph Christi“ erläutert Pastor Wolfgang Wegert: »Wir haben gelesen: „Nach diesem Willen sind wir geheiligt“. Was heißt „nach diesem Willen“? Die Antwort ergibt sich aus dem Textzusammenhang. In den Vv 8+10 lesen wir eine Wiedergabe von Ps 40,7-9: „Opfer und Gaben, Brandopfer und Sündopfer hast du nicht gewollt, sie gefallen dir auch nicht“ (Hebr 10,8). Hier wird gesagt, was nicht Gottes Wille ist. Obwohl Er selbst das Gesetz zur Verrichtung zeremonieller Tieropfer eingesetzt hatte, war es dennoch niemals Sein Wille, dass dadurch auf Dauer Sünden weggenommen werden sollten. Gott hat Opfer und Gaben gewollt, aber nicht als wirkliches Heil für Sein Volk, sondern nur als Vorbild und Hoffnungszeichen auf die wahre Erlösung, die Christus erbringen wird. Als ewige und wahrhaftige Sühne hat der Herr jedoch „Opfer und Gaben, Brandopfer und Sündopfer“ nicht gewollt. Der Wille Gottes, Sein Volk zu erretten, sollte nicht durch das levitische Opfersystem erfüllt werden, sondern ausschließlich durch das Opfer Seines eingeborenen Sohnes Jesus Christus. Das, und nichts anderes, war der Wille des Vaters. Es war nicht Sein Wille, dass für immer Priester Tag für Tag dastehen und oftmals die gleichen Opfer darbringen, die doch niemals die Sünden wegnehmen (V. 11). Darum zitiert der Hebräerbrief den prophetischen Ps 40 weiter und lässt Jesus in unserem V. 9 rufen: „Siehe, ich komme, zu tun deinen Willen“ (Hebr 10,9). Die Schlussfolgerung des Hebräerapostels lautet dann richtig: „Da hebt er das erste auf, damit er das zweite einsetze.“ Das erste war nur vorübergehend und hatte nur Gleichnischarakter. Das erste war nicht Gottes letztgültiger Wille, aber das zweite, nämlich das Opfer des Leibes Christi, das war der Wille des Allmächtigen. Und diesen ewigen Willen war Jesus bereit, bis aufs letzte zu erfüllen. Gepriesen sei Sein Name! Wir kennen alle das ergreifende Gebet Seiner rückhaltlosen Hingabe: „Vater, willst du, so nimm diesen Kelch von mir; doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe!“ (Lk 22,42). Können wir ein solches Gebet auch von ganzem Herzen beten? Können wir bezüglich aller unserer Lebensangelegenheiten grundsätzlich beten: „Nicht mein, sondern dein Wille geschehe“? Wenn das in allen Dingen die Grundeinstellung unseres Lebens wäre, hätten wir es viel leichter. Sich Gottes Willen zu unterstellen, bedeutet das Ende allen eigenen Ringens und Kämpfens, und wir kommen in Gottes wunderbarer Vorsehung, die Er für unser Leben hat, zur Ruhe. Wie entspannend ist das doch! Lasst uns noch kurz zu V. 8 zurückgehen. Dort heißt es so: „Opfer und Gaben, Brandopfer und Sündopfer hast du nicht gewollt, sie gefallen dir auch nicht«, obwohl sie doch nach dem Gesetz geopfert werden.“ Der ursprüngliche Wortlaut dieses Verses lautet nach Ps 40,7 interessanterweise so: „Schlachtopfer und Speisopfer gefallen dir nicht, aber die Ohren hast du mir aufgetan“. Das deutet selbstverständlich auf offene Gehörgänge hin, die deshalb fähig sind, zu hören und demzufolge auch zu gehorchen. Wörtlich heißen diese Worte: „Ohren hast du mir gegraben“. Unser Heiland war nicht schwerhörig. Selbst das Flüstern Seines himmlischen Vaters entging Ihm nicht. Er war sensibel und schnell, zu hören. Seine Ohren waren gleichsam bis hinab zur Tiefe Seiner Seele offen. Es gibt auch Ausleger, die diese Stelle auf 2Mose 21,5 und 5Mose 15,16 beziehen. Dort wird beschrieben, was mit einem Sklaven geschehen soll, der auf das Recht verzichtet, im siebten Jahr nach dem Gesetz Moses loszukommen. Dort lesen wir: „Spricht aber der Sklave: Ich habe meinen Herrn lieb und mein Weib und Kind, ich will nicht frei werden, so bringe ihn sein Herr vor Gott und stelle ihn an die Tür oder den Pfosten und durchbohre mit einem Pfriemen sein Ohr, und er sei sein Sklave für immer“ (2Mose 21,5f). Ich glaube, es ist nicht falsch zu behaupten, dass Jesus im übertragenen Sinn genau das hat mit sich machen lassen. Er wollte sich unwiderruflich und für immer dem Willen Seines Vaters unterwerfen. Wie ist es mit uns? Wollen wir frei werden von Gott, sobald wir können? Oder lieben wir den Heiland so sehr, dass wir bereit sind – bildlich gesehen – , unser Ohr durchbohren zu lassen, als ein Zeichen nie aufhörender Dienstbereitschaft für Ihn? Lasst uns mit Jesus dem Vater sagen: „Siehe, ich komme, zu tun deinen Willen“. Unser Text klärt uns nicht nur über den Willen Gottes auf, sondern auch darüber, was der Wille Gottes durch das Opfer Jesu konkret gebracht hat. Wir lesen in Hebr 10,10: „Nach diesem Willen sind wir geheiligt ein für allemal durch das Opfer des Leibes Jesu Christi“. Was für gewaltige Worte sind das doch! Das Opfer des Leibes Christi hat konkret unsere Errettung zur Folge. Denn das Wort sagt, dass wir durch das Kreuzesopfer geheiligt sind, und das ein für allemal. Der Text sagt nicht, dass wir nach diesem Willen eventuell geheiligt (abgesondert) werden, wenn wir die Voraussetzungen dazu erfüllen. Nein, er sagt, dass wir nach dem Willen Gottes bereits ein für allemal geheiligt sind. Das heißt, die Erlösungstat Jesu ist nicht nur eine Möglichkeit zur Errettung, sondern sie ist die Errettung. […]. Genauso drückt es auch V. 14 in unserem Abschnitt aus: „Denn mit einem Opfer hat er für immer die vollendet, die geheiligt werden“. Hier wird nicht das Wort „geheiligt“ gebraucht, sondern „vollendet“. In V. 10 hieß es noch, dass wir durch das Opfer des Leibes Christi ein für allemal geheiligt sind. In V. 14 wird nun klar, was dieses „geheiligt sein“ letztendlich bedeutet, nämlich „für immer vollendet“. Wir lesen diesen Vers noch einmal und lassen ihn uns auf unserem Herzen zergehen: „Denn mit einem Opfer hat er für immer die vollendet, die geheiligt werden“. Welch eine Effektivität! Als das erste noch galt, da hieß es: „Trotz vieler Opfer wird keiner errettet“. Aber nun heißt es: „Nur ein Opfer, und alle sind vollendet“, die geheiligt werden. Welch eine herrliche Errungenschaft hat Jesus am Kreuz gewonnen! Ich bin immer so sehr von den „Ist-, Sind- und Hat-Worten“ in der Bibel begeistert. Hier heißt es, „denn mit einem Opfer hat er für immer die vollendet, die geheiligt werden“. Im Röm sagt Paulus: „Die er aber vorherbestimmt hat, die hat er auch berufen; die er aber berufen hat, die hat er auch gerecht gemacht; die er aber gerecht gemacht hat, die hat er auch verherrlicht“ (Röm 8,30). Obwohl wir noch im Prozess der täglichen Heiligung stehen und noch nicht das sind, was wir sein sollen, heißt es dennoch, dass alles schon fertig ist. Gott hat uns vorherbestimmt, Er hat uns berufen, Er hat uns gerecht gemacht, und Er hat uns vollendet. Gewaltig ist das! Nun gehen wir zu V. 12, der eine Übertragung von Ps 110,1 darstellt: „Dieser aber hat ein Opfer für die Sünden dargebracht, und sitzt nun für immer zur Rechten Gottes und wartet hinfort, bis seine Feinde zum Schemel seiner Füße gemacht werden“ (Hebr 10,12f). Ähnlich drückt es der Hebr ganz zu Anfang aus: „Er ist der Abglanz seiner Herrlichkeit und das Ebenbild seines Wesens und trägt alle Dinge mit seinem kräftigen Wort und hat vollbracht die Reinigung von den Sünden und hat sich gesetzt zur Rechten der Majestät in der Höhe“ (Hebr 1,3). Nachdem Jesus am Kreuz durch Sein Opfer die Erlösung Seines Volkes bewerkstelligt hatte, da konnte Er sich in Ruhe zur Rechten des Vaters niedersetzen. Denn in dem Augenblick, als Er rief: „Es ist vollbracht“, da war die Heiligung und Vollendung Seiner Auserwählten auf ewig sichergestellt. Die Erlösung Seiner Gemeinde war, wie man heute gern sagt, in trockenen Tüchern. Und den Erfolg Seiner Mission konnte dem Herrn Jesus niemand mehr rauben. Er hatte das volle Lösegeld mit Seinem Leib und Blut bezahlt, darum waren die Seinen auch für immer Sein gesichertes Eigentum. Darum konnte Jesus getrost den Kampfschauplatz dieser Welt verlassen und zurück in den Himmel gehen und triumphierend zur Rechten des Vaters Platz nehmen. Der Ausdruck, dass Jesus nun zur Rechten Gottes sitzt, bringt viel Trost in unser Herz. Denn dieses Wort drückt die Ruhe aus, in der sich der Heiland befindet. Er ist nicht in Unruhe, ob sich denn nun auch genug Menschen bekehren werden, oder ob am Ende nicht doch der Teufel über die Herzen der Menschen siegen wird. Jesus hat, wie einst der Schöpfer, quasi sechs Tage gearbeitet und am siebten kann Er nun ruhen. Er ist ganz gelassen. Sein Werk am Kreuz ist voll und ganz gelungen, es kann nicht mehr scheitern. Die volle Zahl der Heiden und Juden wird eingehen in die Herrlichkeit, das wurde auf Golgatha unwiderruflich festgemacht und besiegelt. Deshalb lasst uns beim Blick auf die Zukunft keiner Furcht Raum geben. Solange wir unseren Heiland in Gelassenheit und in ruhiger Erwartung auf das Ende der Zeit sitzen sehen, dürfen auch wir die Haltung friedevoller Gewissheit einnehmen und mit großer Zuversicht das Endergebnis aller Ereignisse abwarten. Während wir auf die glorreiche Erscheinung unseres Herrn und Heilandes warten, sitzt Er auf dem Stuhl der Macht, und Seine Herrschaft ist keinerlei Gefahr ausgesetzt, sonst würde Er nicht so entspannt sein. Er „sitzt“, weil alles sicher ist. Die Errettung der Gemeinde ist sicher, die Weltmission ist sicher, Seine Herrschaft über alle Machthaber dieser Welt ist sicher, und auch Seine Macht über alle Finsternis ist besiegelt. Darum ist kein Anlass zur Beunruhigung für uns vorhanden. Solange Jesus gelassen ist, müssen wir uns doch nicht aufregen. Dass wir Jesus in der Herrlichkeit thronen sehen, ist die Gewähr dafür, dass trotz allem Lärm dieser Welt alles so kommen wird, wie der Herr es beschlossen hat. Der Heilige Geist geht wie ein geheimnisvoller Wind um die Erde und sammelt alles ein, was zu Christus gehört. „Und er wird seine Engel senden mit hellen Posaunen, und sie werden seine Auserwählten sammeln von den vier Winden, von einem Ende des Himmels bis zum andern“ (Mt 24,31). Diese Engel Gottes kann niemand behindern. Der Heilige Geist überwindet alle Grenzen, alle Verbote und alle Systeme und sammelt die Heiligen ein, die zu Jesus gehören. Und wenn Er kommen wird in Herrlichkeit, dann werden „seine Feinde zum Schemel seiner Füße gemacht“. Dann wird auch dem letzten Widersacher Christi klar gemacht, wer wirklich der lebendige Gott ist. „Darum hat ihn auch Gott erhöht und hat ihm den Namen gegeben, der über alle Namen ist, dass in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und alle Zungen bekennen sollen, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters“ (Phil 2,9-11). Vor diesem, unserem Herrn und Heiland wollen auch wir unsere Knie beugen und Ihn auf ewig anbeten!« (auszugsweise entnommen aus einer Predigt von Pastor Wolfgang Wegert zu Hebr 10,8-14).

3. PREDIGTGLIEDERUNG

Ein offener Übergang – durch Jesus:

a) Früher – die Erinnerung (V. 1-4)

b) Jetzt – die Erfüllung (V. 5-10)

c) Zukünftig – die Vollendung (V. 11-18)