Predigtthema: Warten auf die Rettung Gottes – Jesus der Retter ist da
Die Erarbeitung dieser Predigt erfordert etliche Stunden an Vorbereitung. Zu eurer Unterstützung enthält diese Predigthilfe deshalb Hinweise für eure Verkündigung, ersetzt aber nicht euer eigenständiges Erarbeiten des Bibeltextes. Bei der Vorbereitung dieser Predigt suchen wir nach dem, was der Herr über den Predigttext durch uns sagen will, denn wir verkündigen nur die Botschaft, die uns persönlich auf der Basis des Predigttextes aufs Herz gelegt wird. Nur wo der Herr uns das Herz gefüllt hat, da haben wir etwas zu sagen, da nur dann gilt: „Wer euch hört, hört mich“ (Lk. 10,16a)!
- Sehen, was dasteht
Verschiedene Bibelübersetzungen um mit dem Predigttext vertraut zu werden findet man z.B. unter www.bibleserver.com (Luther 1984 / Revidierte Elberfelder Bibel / Hoffnung für alle / Schlachter 2000 / Neue Genfer Übersetzung / Gute Nachricht Bibel / Einheitsübersetzung / Neues Leben Bibel / Neue Evangelistische Übersetzung).
1.1 Allgemeine Hinweise zum Predigttext
Der Predigttext soll uns hineinnehmen in die Advents- und Weihnachtszeit, in der wir uns auf das Kommen des Herrn besinnen dürfen. Jesaja wirkte im Südreich als Prophet für Juda und war in Jerusalem. Seine Schriften sind die am häufigsten zitierten Prophezeiungen im Neuen Testament.
Jesaja schreibt dies über 600 Jahre vor der Geburt Jesu (um circa 730-680 v.Ch.). Er wartet auf das, was wir schon hinter uns haben, das Kommen des Retters. Jesaja sagt voraus was Gott tun wird.
Darum wird es an den folgenden Sonntagen um Jesaja-Texte gehen, die das Warten auf den Herrn aus verschiedenen prophetischen Winkeln zeigt.
Warten auf…
- die Rettung
- die Herrlichkeit
- den Knecht
- den Sohn
- das Heil
- das Neue!
1.2 Hilfen zum Verständnis des Predigttextes
Neben dem, dass man sich den Text in verschiedenen Übersetzungen anschaut, hilft es sich die Parallelen aus Chroniken und Könige anzusehen (siehe unten). Hier bekommt man einen Überblick in die Gesamtsituation.
Hilfen zur Auslegung bieten z.B.
- Der neue Mathew Henry Kommentar
- Wuppertaler Studienbibel zu Jesaja, von Dieter Schneider
- Video zu Jesaja – https://dasbibelprojekt.visiomedia.org/videos/jesaja-1/
- Ein Bibellexikon (z.B. Jerusalemer Bibellexikon), um das Umfeld und die Person Jesaja kennenzulernen
1.3 Anmerkungen zum Verständnis des Predigttextes
In dem vorgegebenen Text befinden wir uns etwa 700 v.Chr. zur Zeit der Assyrischen Vorherschafft im Nahen Osten. Siehe auch 2. Kö. 15,32-16,5 & 2. Chr. 28,1-6.
Kapitel sieben ist gut einzuteilen in drei Abschnitte.
Abschnitt 1, Verse 1-9: Jesaja und die Botschaft Gottes an Ahas.
Gott tritt durch Jesaja an den König heran um zu zeigen, dass ER da ist. Gott verspricht, dass die Macht Assyriens gebrochen werden wird. Schlüsselvers hier ist Vers 9 mit der Aussage:
Glaubst du nicht, bleibst du nicht!
Abschnitt 2, Verse 10-16: Immanuel; Gott ist mit uns!
Der Herr gibt Ahas ein Zeichen um zu zeigen, dass er zu Israel steht. In diesen Versen wird der Messias angekündigt. Geboren von einer Jungfrau und Erlöser der Welt.
Abschnitt 3; Verse 17-25: Der Fall Israels und die Eroberung durch Assyrien!
Im Land wird es Probleme geben und wirtschaftlich und vor allem landwirtschaftlich gibt es keine Zukunft. Die Menschen haben ihr Auskommen, aber es gibt zu wenige, um das Land richtig zu bestellen. Werte, die einst waren, vergehen (Weinberge waren etwas wert, sind es aber nicht mehr)
- Verstehen, worum es geht
2.1 Hinweise für hermeneutische Überlegungen (Auslegung)
V.1-9: In den ersten Versen des Kapitels geht es um die Sorge des Königs, der die Macht und Kraft Assyriens sieht. Die weltliche Stärke dieses Landes ist für ihn überwältigend. In den ersten beiden Versen wird beschrieben wie Ahas die Situation empfindet. Der König hat Angst!
Die Idee, Gott um Schutz und Anweisung zu bitten, kommt ihm scheinbar nicht. So muss in Vers 3 Jesaja von Gott geschickt werden, um Ahas Mut zu machen. Jesaja sagt klar, dass die Assyrier nicht gegen Juda und Jerusalem bestehen werden. Dennoch beschreibt er wie Ephraim in Assyrien aufgehen wird.
Als Abschluss setzt Gott die Worte: Glaubt ihr nicht so bleibt ihr nicht.
Im Neuen Testament finden sich einige Vergleichstexte gerade dazu, was Glaube bewirkt: Apg. 27:11, Apg. 27:25; Röm. 11:20; Heb. 11:6; 1. Joh. 5:10.
V.10-16: Als Bestätigung der Worte des Propheten bietet Gott ein Zeichen an. Ahas darf es einfordern. Ahas jedoch, wahrscheinlich aus Erfahrung und Geschichtswissen, lehnt es ab, denn ein Zeichen vom Herrn zu fordern ist nicht richtig. Dies ist aber Gott gegenüber sehr dreist. Es reizt Gott, Vers13.
Wenn Gott es anbietet sollten wir es dankbar annehmen! Vor allem wenn Gott das Zeichen geben will.
Daher nimmt Gott es selbst in die Hand und Jesaja prophezeit den Messias, der kommen soll. Vers 14 ist ein Schlüsselvers im Jesajabuch, gerade im Blick auf das Kommen des Gesalbten. Die Geburt durch eine Jungfrau und der Name dessen, der kommt wird vorhergesagt.
Immanuel, Gott ist mit uns wird erneut in Kap 8,8 erwähnt und wiederholt sich dann im Neuen Testament in Mt. 1,22-23.
Vers 15 zeigt voraus, was in den Versen 17ff steht. Israel wird zur Zeit Jesu nicht frei und glorreich sein. Die Milch, die nicht frisch getrunken wird, sondern zur Butter oder Buttermilch bzw. einem Käse wird.
In Vers 16 wird auch beschrieben, dass die Könige, die momentan die Macht haben Angst und Schrecken zu verbreiten dann nicht mehr da sein werden.
Interessant ist auch, dass der Messias der kommt nicht schon alles weiß! Nein er ist vollkommen als Mensch angekündigt der erst lernen muss Gut und Böse zu unterscheiden.
V.17-25: Trotz der Rettung, oder vielmehr dem Retter, der angekündigt ist, wird König Ahas vorhergesagt, dass er, sein Volk und sein Haus/die Familie Unglück sehen werden. Assyrien wird Israel angreifen. Das Nordreich wird weggeführt. Gott nutzt die Völker im Süden und Norden um Gericht über sein Volk kommen zu lassen.
Dies führt dann auch zu den wirtschaftlichen Problemen, die in diesen Versen beschrieben werden. Israel hat zwar noch etwas aber es besteht nicht einmal mehr die Möglichkeit alles zu versorgen. Milch wird zu Butter und Weinberge verlieren ihren Wert. Das Land wird nicht mehr versorgt oder bestellt und verkommt. Dornen und Disteln wachsen. Es kommt sogar dazu, dass es nicht mehr sicher ist. Man geht mit Waffen in die Wildnis und muss sich durchkämpfen. Israel wird zur Einöde.
2.2 Hinweise für situative Überlegungen (Predigtanlass)
Wir predigen diesen Text in den Advent hinein. Es ist der zweite Advent. Man sollte beachten, dass die Ankunft des Heilands hier angekündigt wird ist ein Geschenk Gottes, der uns in seinen Plan schauen lässt. Ein Retter ist angekündigt. Jesus soll kommen und die Rettung durch den Immanuel ist da.
Gott zeigt, dass er mit uns ist und wir das glauben dürfen. Gerade in der Adventszeit dürfen wir das in den Fokus stellen. Wir haben hier den Start in mehrere Jesaja-Texte und können so auf Weihnachten und das Kommen des Herrn hinweisen, wie es einst Jesaja tat!
2.3 Hinweise für homiletische Überlegungen (Anwendung)
Da das ganze Kapitel sehr viel/voll ist und viel Hintergrund Infos bietet, empfiehlt es sich, sich auf den mittleren Abschnitt zu konzentrieren. Hier geht es konkret um die Ankündigung, die uns in der Adventzeit beschäftigen soll. So ist es eine gute Gelegenheit, sich auf Weihnachten vorzubereiten und den Retter in den Mittelpunkt zu stellen.
Hier bietet sich auch die Chance die Jahreslosung nochmals einzubauen. Mk. 9,24 Ich glaube, hilf meinem Unglauben. Der Retter ist gekommen, um unseren Glauben zu bestätigen und unseren Unglauben wegzunehmen. Gerade zu Vers 9 passt dieser Vers sehr gut!
- Sagen, wo es hingeht
3.1 Predigtziel – warum halte ich diese Predigt?
Diese Predigt soll den Blick auf Jesus, den Immanuel richten. Unser Retter kommt! Gott ist mit uns!
An Weihnachten dürfen wir trotz aller Unruhen und Unsicherheiten auf den Retter schauen. Kriege, Wirtschaftliche Nöte, Machthaber und Krankheiten können das nicht aussetzen. Der Mut, den Jesaja dem König macht, gilt bis heute. Alles was hier geschieht ist vergänglich, aber Jesus ist EWIG.
Jesus hat sich auf diese Welt begeben um uns zu erretten. Da kann nichts etwas dran ändern.
3.2 Predigtthema – was sage ich in dieser Predigt?
In diesem Text soll der Fokus auf dem Thema Warten auf die Rettung Gottes – Jesus der Retter ist da!
Da sind vor allem die Verse 10-16 wichtig. Diese gilt es nun mit den beiden Abschnitten, also Verse 1-9 und 17-25, zu umrahmen. Dennoch ist es gut den Kern auf das Kommen des Retters zu setzen und die Ansage herauszustellen, dass der Christus kommen wird.
Da den Namen Immanuel – GOTT IST MIT UNS – ins Zentrum zu stellen ist sicher eine gute Möglichkeit. Oder man geht von der Aufforderung aus Vers 9 aus und fordert den Glauben an den Ewigen ein.
3.3 Predigtentfaltung – wie sage ich es in dieser Predigt?
A) Eine erste Möglichkeit ist die, dass man die drei Blöcke aufteilt und mit dem mittleren Block startet, um dann die beiden äußeren Blöcke dazu zu nehmen.
- Verse 10-16:
Der Messias wird angekündigt. Gott verspricht uns ein Zeichen welches eindeutig ist. Eine Jungfrau wird schwanger und nennt ihren Sohn Immanuel, Gott ist mit uns.
Gott sagt 600 Jahre zuvor was passieren wird und auch, dass dieser Heiland ein Mensch sein wird und unter uns sein wird.
- Verse 1-9:
Diese Welt zeigt sich in einem anderen Bild. Die Mächte und Machthaber machen was sie wollen. Krankheiten und Pandemie bestimmen unseren Alltag in 2020. Wirtschaftlich gibt es viele Unsicherheiten. Gerade in diese Zeit hinein spricht Gott durch unseren Herrn Jesus, der alle diese Unsicherheiten kennt und darin aufgewachsen ist und dennoch die Welt gerettet hat. Man muss es nur glauben, VERS 9!
- Verse 17-25: Glaubt ihr nicht so bleibt ihr nicht!
Wenn wir uns nicht auf den Herrn verlassen, dann wird uns diese Welt überwältigen. Oder „überWELTigen“. Für Ahas galt, dass er seine Familie und sein Volk im Unglück sehen wird. Für uns ist die Frage, wie wir mit der Botschaft des Retters umgehen. Lassen wir uns von den Problemen dieser Welt ins Unglück bringen oder schauen wir auf unseren Heiland, der unser Retter ist.
- Als Abschluss bietet es sich an „Jesus höchster Name“ zu singen.
B) Eine zweite Möglichkeit wäre, dass man mit der Jahreslosung startet und einmal fragt, wie man den Spruch erlebt hat in diesem Jahr. Oder was man damit verbunden hat. Dann kann man zu Jesaja 7,9 übergehen und den Unglauben des Ahas in den ersten Versen beschreiben.
- Markus 9,24: Ich glaube, hilf meinem Unglauben!
Was ist mir/euch wichtig geworden in diesem Jahr? Wie erging es euch mit dem Glauben?
In Jesaja 7,9 steht…
Wenn ich nun nicht glaube wie schaut es dann aus? So wie in den ersten Versen des Kapitels.
Der König sieht nur was die Machthaber ausrichten und nicht was Gott machen will und auch machen kann. Gott aber schaut über die Machthaber hinaus. Vers 4 beschreibt, dass sie vergänglich sind! Man muss es „nur“ glauben, bzw. dem Herrn vertrauen!
- Verse 10-16: Gott bestätigt das auch durch ein Zeichen! Eine Jungfrau wird einen Sohn gebären! Dieser heißt: Gott ist mit uns! Wer kann das glauben?
Ja es klingt unglaublich, ist aber das, was im Zentrum dieses Kapitels steht. Gott schickt eine Rettung, auf die sich Ahas verlassen darf.
Auch wir dürfen uns auf diese Rettung freuen, bzw. über diesen Retter freuen, der uns an Weihnachten gegeben wurde. Gott wurde Mensch für uns und das ist das wichtigste und beste was uns passieren kann. Die Frage ist nur, ob wir es glauben wollen, dass auch im Jahr 2020 dieser Retter für uns da ist. Trotz Unruhen und Unsicherheiten, Pandemien und wirtschaftlichen Problemen weltweit; Christus ist da. Er ist unser Retter! Wer das glaubt, ist in Ewigkeit sicher und kann sich darauf verlassen, dass Gott die Kontrolle hat. Wer es nicht glaubt wird trotzdem sehen, dass Gott die Kontrolle hat.
- In den Versen 17ff wird beschrieben wie Gott die Mächte „her-pfeift“ und zu seinem Zweck einsetzt! Gott hat die Kontrolle! In diesem Glauben und in dieser Gewissheit dürfen wir in und durch die Adventzeit gehen.
3.4 Predigt Veranschaulichungen – wie verdeutliche ich es in dieser Predigt?
Eventuell kann man ein oder zwei Berichte aus der Gemeinde über die Erfahrung mit der Jahreslosung einbauen.
Als Lieder empfehlen sich:
- Herbei o ihr Gläubigen; Iwdd 153
- Tochter Zion, freue dich; Iwdd 144
- Jesus, höchster Name; Iwdd 82
(Björn Husfeld)