Psalmen

Predigthilfe vom 6. Dezember 2015 – Psalm 24

Predigtthema: Macht hoch die Tür!

Predigttext: Psalm 24

Die Erarbeitung dieser Predigt erfordert etliche Stunden an Vorbereitung. Zu eurer Unterstützung enthält diese Predigthilfe deshalb Hinweise für eure Verkündigung, ersetzt aber nicht euer eigenständiges Erarbeiten des Bibeltextes. Bei der Vorbereitung dieser Predigt suchen wir nach dem, was der Herr über den Predigttext durch uns sagen will, denn wir verkündigen nur die Botschaft, die uns persönlich auf der Basis des Predigttextes aufs Herz gelegt wird. Nur wo der Herr uns das Herz gefüllt hat, da haben wir etwas zu sagen, da nur dann gilt: „Wer euch hört, hört mich“ (Lk 10,16a)!

Die vorgeschlagenen Bücher und Vorträge sollen eine Hilfe bieten. Allerdings sollten sie immer im Sinne von Apg 17,11b an Hand der Bibel geprüft werden.

1. Sehen, was dasteht

Verschiedene Bibelübersetzungen um mit dem Predigttext vertraut zu werden findet man z.B. unter www.bibleserver.com (Luther 1984 / Revidierte Elberfelder Bibel / Hoffnung für alle / Schlachter 2000 / Neue Genfer Übersetzung / Gute Nachricht Bibel / Einheitsübersetzung / Neues Leben Bibel / Neue Evangelistische Übersetzung).
1.1 Allgemeine Hinweise zum Predigttext

Allgemeine Hinweise zum Buch und einführende Anmerkungen bieten:

MacArthur, John: Studienbibel: http://bitflow.dyndns.org/german/JohnMacArthurStudienbibelAlteRechtschreibung/19-Die_Psalmen.pdf

Egelkraut, Helmuth: Das Alte Testament: Entstehung – Geschichte – Botschaft. Giessen: Brunnen Verlag

Aebi, Ernst: Kurze Einführung in die Bibel. Winterthur: Bibellesebund

1.2 Hilfen zum Verständnis des Predigttextes

Hilfen zur Auslegung von Ps 24 bieten z.B.

Spurgeon, Charles H.: Die Schatzkammer Davids: Eine Auslegung der Psalmen; Band 1: Psalm 1-41. Kassel: Oncken Verlag.

Schneider, Dieter: Das Buch der Psalmen; Teil 1: Psalm 1-50. Wuppertaler Studienbibel. Wuppertal: R. Brockhaus Verlag.

Delitzsch, Franz: Die Psalmen; Giessen: Brunnen Verlag.

2. Verstehen, worum es geht

2.1 Hinweise für situative Überlegungen

Das Buch der Psalmen hat in der Geschichte von Gottes Volk seit je her eine herausragende Bedeutung. Zum einen dient es als Gebetsbuch mit den unterschiedlichsten Formen des Gebets: Von Dank, Gottes Lob über Sündenbekenntnis bis hin zur Klage. Dadurch bietet das Buch der Psalmen einen enorm kostbaren Schatz für Gläubige in den verschiedensten Lebenssituationen. Auf der anderen Seite zeigt gerade das Neue Testament noch eine ganz andere Dimension der Psalmen auf. Nämlich die Prophetie. In Lob und Klage, in der Fürbitte und im Dank der alttestamentlichen Autoren weitet der Heilige Geist den Blick auf den Einen, der kommen soll: Jesus Christus. Wie kaum ein anderes alttestamentliches Buch werden die Psalmen im Neuen Testament zitiert. Jesus selbst zitiert die Psalmen, als er am Kreuz hängt: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? (Mk 15,34; Ps 22,2) oder „In deine Hände befehle ich meinen Geist“ (Lk 23,46; Ps 31,6).

Bei der Auslegung der Psalmen sollten diese beiden Dimensionen in jedem Fall im Blick sein. Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass man auch die literarische Gattung der Psalmen berücksichtigt. Die Psalmen sind ein Buch der Poesie. Deshalb werden auch andere Stilmittel verwendet als z.B. in einem biblischen Geschichtsbericht. Der Aufbau, die Sprache und die verwendeten Stilmittel haben in der Regel eine Bedeutung für das Verständnis des Psalms.
2.2 Hinweise für hermeneutische Überlegungen

Psalm 24 wurde von König David geschrieben und gliedert sich im Prinzip in drei Teile:

V. 1+2: Die ganze Erde gehört dem HERRN
Alles was auf dieser Erde ist gehört Gott, denn er ist der Schöpfer aller Dinge. Paulus argumentiert in 1Kor 10,26 dafür auch Fleisch aus dem Tempelkult essen zu dürfen, indem er Ps 24,1 zitiert und festhält: Alles gehört Gott! V.1 schließt dabei aber nicht nur alle Dinge mit ein, sondern auch alle Lebewesen und somit auch den Menschen. Jeder Mensch gehört also Gott und muss sich konsequenterweise auch vor ihm verantworten.

V. 3-6: Wer darf dem HERRN nahen? Der Gerechte, der den HERRN sucht!
Im zweiten Abschnitt des Psalms geht David darauf ein, wer sich denn dem heiligen Gott nahen darf. Die Antwort darauf ist zunächst niederschmetternd: Wer unschuldige Hände und ein reines Herz hat und nicht Bedacht auf Lug und Trug ist. Aber weiter schreibt er, dass diejenigen, die Gottes Angesicht suchen, Segen und Gerechtigkeit von Gott empfangen. „Denn wer da sucht, der findet“ (Mt 7,8)

V. 7-10: Macht hoch die Tür, denn euer König kommt!
Dem dritten Teil widmen sich nun die bekannten Liedverse: „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit…“ Einerseits wirkt dieser Abschnitt fast wie ein Bruch zu den vorherigen Versen und andererseits kann man gerade in diesen Versen einen roten Faden erkennen: Der König der Ehre, der Herr Zebaoth, der die ganze Erde geschaffen hat und als sein Eigentum bezeichnet (V.1+2), dem niemand ohne weiteres nahen kann (V. 3-6) macht sich nun auf von seinem heiligen Berg, um zu den Menschen zu kommen. Der Schöpfer der Welt wird zu einem ganz persönlichen Gott, indem er sich uns naht, die wir uns ihm nicht selbst nahen können. Es klingt wie Posaunen: Öffnet die Tore! Öffnet die Türen! Öffnet eure Herzen! Denn der König der Ehre zieht ein. Wer ist der König der Ehre? Es ist der HERR, stark und mächtig, der HERR Zebaoth. Es ist Jesus Christus!
2.3 Hinweise für homiletische Überlegungen

Die Predigttexte in der Adventszeit orientieren sich an unterschiedlichen Advents- und Weihnachtsliedern. Die Themen bieten dadurch eine Steilvorlage, um auch das jeweilige Lied in der Predigt zu thematisieren. An diesem Sonntag handelt es sich um „Macht hoch die Tür!“

Die Adventszeit ist eine Zeit, in der wir an die Ankunft Jesu denken wollen. Der große Schwerpunkt liegt dabei meisten auf dem ersten Kommen Jesu. Eigentlich sollte die Adventszeit uns vielmehr an die erwartete Wiederkunft Jesu erinnern. Gerade an diesem Sonntag thematisieren wir den König, der zu den Menschen kommt. Bei seinem ersten Kommen kam er als der Knecht Gottes, während er beim zweiten Kommen als der König auftreten wird, der die Herrschaft an sich nimmt. Es sollten also sowohl die Dankbarkeit über das erste Kommen, als auch die freudige Erwartung auf das zweite Kommen thematisiert werden.
3. Sagen, wo es hingeht

Zur Predigtvorbereitung kann das Anhören einer Predigt sehr hilfreich sein. Unter www.sermon-online.de finden sich Predigten zu den unterschiedlichsten Bibeltexten. So kann man dort z.B. eine Predigt zu Ps 24 von Winrich Scheffbuch finden.
3.1 Predigtziel – warum halte ich diese Predigt?

Das Predigtziel ist ein Dreifaches:
– Sie soll einen ermutigen, sein Leben dem König zu öffnen.
– Sie soll einen trösten, denn der König wird sein Friedensreich aufrichten, wenn er wiederkommt.
– Sie soll einen dazu ermahnen, dem König mit der angemessenen Ehrfurcht zu begegnen

3.2 Predigtthema – was sage ich in dieser Predigt?

Das Thema dieser Predigt lässt sich ziemlich einfach auf die Frage aus V.8+10 konzentrieren: „Wer ist der König der Ehre?“ Die Antwort darauf lautet: Jesus Christus. Somit lässt sich das Thema als „Jesus Christus, der König der Ehre“ formulieren.

3.3 Predigtentfaltung – wie sage ich es in dieser Predigt?

Die Predigtentfaltung könnte folgendermaßen aussehen:
1. Einblick – Der König ist Jesus
2. Rückblick – Der König wird Mensch
3. Ausblick – Der König kommt in Herrlichkeit

(Dominik Cramer)