Johannes

Predigthilfe vom 6.3.2011 – Johannes 16, 5-15

Monatsthema: Leben als Nachfolger Jesu
Predigtthema: Glaube konkret – im Geist überführt

Bibelstelle: Johannes 16, 5-15

Verfasser: Thomas Richter

Ein Predigttipp enthält Hilfestellungen für die Verkündigung und ersetzt deshalb nicht das eigenständige Erarbeiten des Bibeltextes und Studieren von Bibelkommentaren.

1. TEXT- UND PREDIGTSCHWERPUNKT

Zum Monatsanfang führen wir die Themenreihe „Leben als Nachfolger Jesu“ (= Monatsthema für Februar und März) fort, aber wir verändern die Perspektive. Während im Februar der Fokus ganz auf Jesus gerichtet war (= christologisch), beschäftigen wir uns nun stärker mit dem trinitarischen (Vater – Sohn – Geist) Aspekt eines Lebens als Nachfolger. Unser Predigttext (Joh 16,5-15) eröffnet diese trinitarische Perspektive, indem wir uns vom Wort Gottes das Wirken und Wesen des Geistes in der Nachfolge aufzeigen lassen. Der Predigtschwerpunkt im März liegt also darauf, dass wir durch das Wort die Wirkung und das Wesen des Geistes, Sohnes und Vaters entdecken wollen.
Jesus bereitet seine Jünger in den Abschiedsreden auf eine dringend notwendige Veränderung vor, weil die Bedingungen unter denen er ihnen begegnet, sich grundlegend ändern. Da für das Zeitalter der Gemeinde der Grundsatz gilt, „denn wir wandeln durch Glauben, nicht durch Schauen“ (2Kor 5,8), kann und will er seinen Nachfolgern noch viel näher kommen und werden. Es gilt Jesus nicht nur vor „Augen“, sondern im „Herzen“ zu haben! Wie wir so mit Jesus leben können, wollen wir in den Predigten im März aufzeigen und veranschaulichen (vgl. hierzu 2Kor 4,6).

Für die Textlesung bietet die „Neue Genfer Übersetzung“ eine gut verständliche, lesbare und zuverlässige Übersetzung unseres Predigttextes (www.ngue.info).

2. TEXT- UND PREDIGTANMERKUNGEN

Hilfen zur Auslegung und Anwendung bieten z.B.
* Gerhard Maier. Johannesevangelium 2. Teil – Edition C Bibelkommentar 7 (S. 174-187).
* Werner de Boor. Das Evangelium des Johannes 2. Teil – Wuppertaler Studienbibel (S. 138-145).

Hilfreiche Text- und Predigtanmerkungen enthält der Predigttipp von Eckhard Löffler vom 13.05.2007 zu Johannes 16,7-15 (siehe unter www.wbb-online.de/pt).

Zur Beschäftigung mit dem Predigttext hilft das Anhören (im Sinne von Apg 17,11b) der Predigten von Winrich Scheffbuch vom 30.05.1993 mit dem Titel „Licht im Dunkel“ (Joh 16,5-15), vom 07.06.1987 mit dem Titel „Der mächtige Geist Gottes“ (Joh 16,5-17), vom 07.06.1981 mit dem Titel „Wirkungen des Geistes Gottes“ (Joh 16,5-15) und der Bibelarbeit vom 13.04.1999 mit dem Titel „Das Wirken des Heiligen Geistes“ (Joh 16,5-15). Diese Botschaften findet ihr unter www.sermon-online.de, wenn ihr unter „erweiterte Suche“ die Felder „Bibelstelle“ [z.B. Johannes 16] und „Autor“ [z.B. Scheffbuch] ausfüllt.

Was tut der Geist? Vgl. Joh 16,5-15 z.B. mit 1Mose 1,2+26; Eph 1,13f; 1Kor 12,3.

3. PREDIGTVERANSCHAULICHUNGEN

Zum Einstieg:
Ein kleines Mädchen beobachtet die Mutter in der Küche beim Zubereiten des Festtagsbraten – vorne und hinten wird ein Stück Fleisch abgeschnitten und dann kommt der Braten in die Kasserolle – Tochter fragte nach: „Warum schneidest du immer an den Enden ein Stück ab? – Mutter hat aber keine Ahnung, denn so hat sie es bei ihrer Mutter gesehen und macht es aus Gewohnheit – nimmt das Telefon und sagt zur Tochter: „Frag mal bei der Oma, warum wir das so machen?“ – Oma antwortet: „Habe ich so bei meiner Mutter gesehen, weiß aber auch nicht, warum wir das so machen“ – so wird die Uroma im Altenheim angerufen und gefragt, warum die Enden vom Braten abgeschnitten werden – die Uroma antwortet: „Ganz einfach, mein Kind! Wir hatten früher doch nur diese Pfanne und die war einfach zu klein. Also haben wir die Enden abgeschnitten und dann hat der Braten reingepasst“.
So ist das manchmal mit den Dingen, an die man sich gewöhnt hat. Man tut sie und liebt sie. Aber warum eigentlich? Das Vertraute und Gewohnte gibt Sicherheit, deshalb hält man gerne daran fest und vergisst gelegentlich darüber, dass es auch ganz anders gehen könnte. Heute wollen wir ein Wort der Veränderung hören – hören wie Jesus seine Jünger vorbereitet – ihnen neue Perspektiven erschließt – sie weiter führt, weil sich Bedingungen ändern – Textlesung: Joh 16,5-15

Das Werk des Geistes lässt sich evtl. mit der Tätigkeit eines „Beleuchters“ vergleichen. Wo „Licht von oben“ auf etwas fällt, da kann man erkennen, wie es wirklich aussieht und wer bzw. was wirklich wichtig ist. Darauf gilt es dann in angemessener Art und Weise zu reagieren (vgl. 2Kor 3,17).

4. PREDIGTGLIEDERUNG

Glaube konkret:
a) Priorität – der Herr geht weg, aber nicht fort (V. 5-7)
b) Identität – der Geist überführt, aber zwingt nicht (V. 8-11)
c) Aktivität – der Geist wirkt verständlich, aber macht verantwortlich (V. 12-15)

oder
Leben als Nachfolger Jesu heißt:
a) Wir erfahren die Wirkung des Geistes im Leben (V. 5-7)
b) Wir entdecken die Wirkung des Geistes in der Welt (V. 8-11)
c) Wir erkennen die Wirkung des Geistes in der Gemeinde (V. 12-15)

oder nach Wilhelm Wagner:
a) Wir erfahren Gottes Beistand
b) Wir entdecken Gottes Einfluss
c) Wir erleben Gottes Leitung