Monatsthema: Der Christ und die Gemeinde
Predigtthema: Jesus- von der Erniedrigung zur Herrlichkeit
Predigttext: 1 Timotheus 3,14-16
Die Erarbeitung dieser Predigt erfordert etliche Stunden an Vorbereitung. Zu eurer
Unterstützung enthält diese Predigthilfe deshalb Hinweise zur Verkündigung, ersetzt aber nicht ein eigenständiges Erarbeiten des Bibeltextes. Bei der Vorbereitung dieser Predigt suchen wir nach dem, was der Herr über den Predigttext durch uns sagen will, denn wir verkündigen nur die Botschaft, die uns persönlich auf der Basis des Predigttextes aufs Herz gelegt wird. Nur wo der Herr uns das Herz gefüllt hat, da haben wir etwas zu sagen, nur dann gilt: „Wer euch hört, hört mich“ (Lk 10,16a)!
1. Sehen, was dasteht
Verschiedene Bibelübersetzungen findet man z.B. unter www.bibleserver.com (Luther 1984 / Revidierte Elberfelder Bibel / Hoffnung für alle / Schlachter 2000 / Gute Nachricht Bibel / Einheitsübersetzung / Neues Leben Bibel / Neue Evangelistische Übersetzung / Neue Genfer Übersetzung)
1.1 Allgemeine Hinweise zum Predigttext
Hilfen zur Auslegung finden sich in den Kommentaren von Fritz Grünzweig (Edition C Bibelkommentar NT Bd.18) und von Hans Bürki (Wuppertaler Studienbibel NT Bd.10).
1.2 Hinweise zum Verständnis des Predigttextes
Folgende Bibelstellen haben die Himmelfahrt Jesu ganz zentral zum Inhalt: Mk 16,19; Lk 24,50-52a; Apg 1,6-12; Phil 2,8ff
V.14.15: Die ersten beiden Verse unseres Abschnittes haben scheinbar nichts mit der Himmelfahrt Jesu zu tun.
Es geht um die Gemeinde Jesu, deren Entstehung durch die Himmelfahrt erst möglich wurde (Joh 14,16-28; Joh 16,7; Apg 1,8; Apg 2,33).
Paulus sieht sie als ein großes Vorrecht an.
Haus Gottes:Gemeinde ist im Neuen Bund kein bloßes Gebäude, sondern sie ist vergleichbar mit einer Familie.
Deshalb ist dem Apostel auch der liebevolle Umgang unter den Gläubigen so wichtig.
Es geht um ein Verhalten in der Gemeinde, das Gott ehrt.
Die Gemeinde soll immer wieder den Schwerpunkt auf geistliche Dinge legen, weil sie der „Pfeiler und die Grundfeste der Wahrheit“ ist.
Sie soll die Welt mit der Wahrheit des Evangeliums bekannt machen.
Deshalb ist Gemeinde Jesu auch so umkämpft und soll wie ein Bollwerk zusammenstehen.
Denn sie hat die wichtigste Botschaft der Welt zu verkündigen:
Die Rettung – durch Jesus Christus allein!
V.16: Den Kern des Evangeliums führt Paulus hier in einem alten Lied, einer „Hymne“, auf.
Sie besteht aus parallel zueinander aufgebauten Satzgliedern und wurde damals wohl in den Gottesdiensten gesungen (siehe auch Phil 2,6-11, dem sogenannten Christushymnus).
Diese Hymne ist eine Zusammenfassung über das was Jesus für uns getan hat und immer noch tut.
Fünf Wahrheiten führt sie uns vor Augen:
1. Jesus offenbart sich im Fleisch:Jesus, der Sohn Gottes, wird Mensch. Er, der alle Vorrechte im Himmel hatte. Im Himmel dienten ihm die Engel, auf der Erde diente er uns, bis zum Tod am Kreuz (Joh 1; Phil 2,7ff).
2. Gerechtfertigt durch den Geist:Jesus behauptete von sich Gottes Sohn zu sein. Keine menschliche Instanz konnte das bestätigen. Deshalb musste Gott, als höchste Instanz, es bescheinigen. Das hat Gott getan durch den Heiligen Geist.
In Jesu Auferstehung ist es allen sichtbar geworden (Römer 1,1-4)
3. Erschienen den Engeln:
Sie waren von Beginn des Wirkens Jesu an dabei und können ihn als Sohn Gottes bezeugen(Geburt, Versuchung,Gebet in Gethsemane, Auferstehung, Himmelfahrt).
4. Gepredigt den Heiden: Sehr schnell hat sich das Evangelium ausgebreitet.
Das geschieht bis heute, hinein in die entlegensten Winkel der Erde.
Menschen nehmen immer wieder die Rettungsbotschaft mit Freuden an.
5. Aufgenommen in die Herrlichkeit:
Die Jünger hatten, nach Jesu Himmelfahrt, eine frohe Botschaft im Herzen.
Es war kein Abschied für alle Zeit, denn Jesus wird wiederkommen (Apg 1,11).
Folgen der Himmelfahrt:
Die Himmelfahrt bedeutet Jesu Erhöhung (Psalm 110,1; Epheser 1,20.21):
Er ist in der Herrlichkeit beim Vater und sitzt an seiner rechten Seite (Ehrenstellung).
Von dort hält er alle Dinge durch sein Wort.
Er ist das Haupt seiner Gemeinde.
Jesus bereitet uns eine Wohnung vor (Joh 14,2.3):
Unvorstellbar! In 6 Tagen hat unser Herr die Welt erschaffen. Seit 2000 Jahren arbeitet er an unseren Wohnungen. Wir können heute noch nicht fassen (wir sind begrenzt in Raum und Zeit), was das wirklich bedeutet.
Jesus vertritt uns vor dem Vater (Hebräer 9,24-26; 1Joh 2,1.2):
Wenn Satan uns immer wieder vor Gott anklagt, dann tritt Jesus als Anwalt für uns vor unserem Vater ein.
Jesus hat für unsere Schuld am Kreuz bezahlt und so leben wir täglich aus seiner Vergebung.
Meine verdiente Strafe wurde bereits von Christus getragen, er hat für mich bezahlt.
Jeder, der an Jesus glaubt, darf das in Anspruch nehmen.
Diese Tatsachen immer wieder zu verkündigen,dazu sind wir als Gemeinde da (V.15).
2. Verstehen, worum es geht
2.1 Hinweise für situative Überlegungen
Für die meisten Menschen in unserem Land, hat die Himmelfahrt Jesu keine Bedeutung mehr.
Man freut sich über ein verlängertes Wochenende und feiert stattdessen den „Vatertag“.
Aber auch immer weniger Christen beschäftigen sich mit der Bedeutung dieses Festes.
Ein wichtiger Grund mehr, die Himmelfahrt in unseren Gemeinden zum Thema zu machen.
2.2 Hinweise für hermeneutische Überlegungen
Die Timotheusbriefe gehören, wie auch der Titusbrief, zu den sogenannten „Pastoralbriefen“.
Sie werden so bezeichnet, da diese Schreiben wichtige Anleitungen und Ermahnungen zur Leitung der Gemeinde Jesu enthalten. Deshalb sind sie auch für unsere Gemeinden sehr bedeutungsvoll.
Paulus wendet sich in den Timotheusbriefen an seinen geistlichen Sohn.
Timotheus war dem Apostel bereits über viele Jahre ein Schüler und treuer Mitarbeiter gewesen. Zunächst hatte er den Dienst des Apostels lediglich unterstützt.
Aber Timotheus Verantwortungsbereich wuchs ständig. Jetzt stand er als ein Abgesandter und Stellvertreter des Paulus selbst im übergemeindlichen Dienst. Paulus hatte ihn in inzwischen in die Gemeinde nach Ephesus gesandt, da es dort schwerwiegende Probleme vor Ort gab, die es zu klären galt.
Timotheus Auftrag bestand darin, den Glauben der Gemeinde zu festigen, da sie durch Irrlehre erschüttert wurde.
Durch die Briefe wollte der Apostel den jungen Mitarbeiter ermutigen, in einem schwierigen Umfeld weiterhin Vorbild zu sein (1Tim 4,12).
Unter allen Umständen sollte Timotheus dabei am Wort Gottes festhalten (1Tim 4,6.13).
2.3 Hinweise für homiletische Überlegungen
Wir können von den ersten Gemeinden lernen, wie wir Himmelfahrt angemessen feiern.
Der Apostel Paulus stellt uns, in Vers 16, eine damals bekannte Hymne (Lobgesang) vor.
Die Freude der Glaubensgeschwister damals, an dem was Jesus für uns getan hat, wurde durch diese Lieder sichtbar.
Das möchte auch uns in das Lob Gottes führen.
Nicht nur am Himmelfahrtstag.
Unser Herr Jesus sitzt zur rechten Seite Gottes. Ihm ist alle Gewalt gegeben im Himmel und auf Erden. Eines Tages wird das für jeden sichtbar werden und alle Knie müssen sich vor ihm beugen.
Jesus ist Herr aller Herren und König aller Könige!
Das will auch unser Leben verändern, indem wir unseren Blick wieder neu auf diesen Herrn ausrichten.
Jesus hat das letzte Wort. Er hat unser Leben und die ganze Welt in seiner allmächtigen Hand.
Das gibt Kraft und Mut für unseren Alltag, der schwer genug ist in unserer Zeit
3. Sagen, wo es hingeht
3.1 Predigtziel – warum halte ich diese Predigt?
Es geht um Ermutigung für uns als entschiedene Christen.
Das Böse scheint in dieser Welt überhand zu nehmen.
Aber Jesus ist und bleibt Sieger, von Ewigkeit zu Ewigkeit!
3.2 Predigtthema – was sage ich in dieser Predigt?
Jesus- von der Erniedrigung zur Herrlichkeit.
Das ist ein Weg, den auch wir als entschiedene Christen oft gehen müssen.
In Zukunft sicherlich sogar vermehrt, denn Glauben wird auch in unserem Land wieder etwas „kosten“.
Jesus ist diesen Weg vorausgegangen und bereitet uns herrliche Wohnungen.
Es ist ein lohnendes Ziel.
3.3 Predigtentfaltung – wie sage ich es in dieser Predigt?
- Das Geschenk der Gemeinde
- Ein klarer Auftrag zur Verkündigung
- Die Bedeutung und die Folgen von Himmelfahrt
(Andreas Gerlach)