Jahresthema: | Für ein gutes MITEINANDER |
Predigtthema: | Einander grüßen |
Predigttext: | 1. Petrus 5, 10-14 |
Autor: | Tobias Schurr |
Die Erarbeitung dieser Predigt erfordert etliche Stunden an Vorbereitung. Zu eurer Unterstützung enthält diese Predigthilfe deshalb Hinweise für eure Verkündigung, ersetzt aber nicht euer eigenständiges Erarbeiten des Bibeltextes. Bei der Vorbereitung dieser Predigt suchen wir nach dem, was der Herr über den Predigttext durch uns sagen will, denn wir verkündigen nur die Botschaft, die uns persönlich auf der Basis des Predigttextes aufs Herz gelegt wird. Nur wo der Herr uns das Herz gefüllt hat, da haben wir etwas zu sagen, da nur dann gilt: „Wer euch hört, hört mich“ (Lk 10,16a)!
1 Überblick über das Jahresthema 2021
Ein gutes Miteinander, wer wünscht sich das nicht? Eine Gemeinschaft, die unser Leben bereichert, belebt und stärkt, wollen wir doch alle. Gott hat uns Menschen so geschaffen, dass wir auf Gemeinschaft angelegt sind. Und obwohl wir uns nach Gemeinschaft sehnen und auch auf Gemeinschaft hin gemacht sind, erleben wir, dass menschliche Gemeinschaft sehr zerbrechlich ist und sehr leicht gestört oder sogar zerstört werden kann. Diese Herausforderung sehen wir auch im Miteinander von Christen in der Gemeinde und es ist aus diesem Grund immer wieder sehr wichtig darüber nachzudenken, wie Gemeinschaft gelingen kann, wie unser Miteinander von Gott geprägt, immer mehr wachsen kann.
In der Bibel sehen wir, dass es Gott ein großes Anliegen ist, dass seine Kinder in seinem Sinne Gemeinschaft leben und er gibt uns viele Aufforderungen, wie Miteinander gelingen kann. In unserem Jahresthema wollen wir im Jahr 2021 (jeweils am letzten Sonntag des Monats) dieses Miteinander bedenken und uns von Gott prägen lassen. Unser großer Wunsch ist es, dass unsere Gemeinden dadurch gemeinsam in ihrer Beziehung zu Jesus und auch in ihrer Beziehung zueinander wachsen. Und wir beten, dass durch die Art wie sie miteinander leben auch für andere immer mehr sichtbar wird, welcher Herr sie zusammengeführt hat.
Umrahmt wird dabei unser Jahresthema von der großen Aufforderung, die Jesus seinen Jüngern mitgibt (Joh 15) und die auch Paulus aufgreift (Röm 13,8-10), dass wir uns als Kinder Gottes untereinander lieben sollen (Januar & Dezember). Unter diesem Oberthema lassen sich schlussendlich alle anderen Themen, die wir unter dem Jahresthema behandeln, zusammenfassen. Die Liebe, die Jesus auf unvergleichliche Weise vorgelebt hat ist eine Liebe, die bereit ist, sich für den anderen hinzugeben. Eine Liebe, die ein großes Zeugnis für unseren Gott ist.
- Diese Liebe äußert sich zunächst darin, dass wir als Kinder Gottes bereit sind, uns gegenseitig in Liebe anzunehmen (Februar), weil wir wissen, dass Christus derjenige ist, der uns in Liebe angenommen hat.
- Weiter zeichnet sich dieses Miteinander in Liebe dadurch aus, dass Kinder Gottes bereit sind einander zu dienen (März). Auch dies hat Jesus vorgelebt und war bereit sein Leben als Lösegeld für uns zu geben.
- Ein liebevolles Miteinander lebt auch davon, dass wir aufeinander achten und uns dazu ermuntern im Glauben wirklich dran zu bleiben (April) und in der Heiligung zu leben.
- Für eine gute Gemeinschaft ist es zudem wichtig unnötige Konflikte zu vermeiden und sorgfältig darauf zu achten, andere nicht auf falsche Weise zu provozieren (Mai).
- Echtes Miteinander unter Glaubensgeschwistern lebt auch davon, dass wir füreinander im Gebet einstehen (Juni), weil wir genau wissen, wie abhängig wir alle davon sind, dass unser Herr uns führt, leitet und bewahrt.
- Zu diesem füreinander einstehen, gehört natürlich auch, dass wir als Kinder Gottes umeinander wissen, die Verbindung zueinander suchen und so als Nachfolger Jesu eine Einheit bilden (Juli).
- Weil wir auch als Christen immer wieder untereinander schuldig werden, ist auch das Thema Vergebung ein sehr wichtiger Grundstein für ein gutes Miteinander (August). Auch hier haben wir in Jesus Christus ein großes Vorbild, was Vergebung bedeutet. Und gleichzeitig ist Jesus derjenige, der echte Vergebung erst ermöglicht, weil er für unsere Schuld am Kreuz gestorben ist.
- Geistliches Miteinander beinhaltet auch, dass wir lernen uns in eine geistliche Gemeinschaft einzuordnen. Dazu gehört, dass wir verstehen, wie Gott sich das Miteinander unter seinen Kindern vorgestellt hat und die Bereitschaft sowohl demütig Verantwortung zu übernehmen wie auch sich auf eine gute geistliche Weise unterzuordnen (September).
- Das Leben als Christ ist kein Sprint, sondern eher ein Langstreckenlauf, bei dem es immer mal wieder auch Durststrecken gibt. Auch hier braucht es ein gutes geistliches Miteinander, um uns immer wieder zu einem Leben in der treuen Nachfolge anzuspornen und nicht müde zu werden die Liebe Gottes in die Welt zu tragen (Oktober).
- Geistliche Durststrecken und Herausforderungen können immer wieder auch entmutigend sein und auch hier ist es ein Geschenk Gottes, dass er uns als Glaubensgeschwister zusammengestellt hat. So können wir uns gegenseitig ermutigen die richtige Ausrichtung zu behalten und den Blick auf Jesus, auf sein Werk und auf seine Wiederkunft nicht zu verlieren (November).
Schlussendlich bleibt die Liebe, das Oberthema, das unser Miteinander zusammenhält. Wenn wir aus der Liebe Jesu leben, wenn seine Liebe unser Leben prägt, wird dies auch in einem guten Miteinander unter Glaubensgeschwistern, in der Liebe zueinander sichtbar werden. Bildlich dargestellt könnte das Thema so aussehen: Unser „Miteinander“ ist eine Frucht mit verschiedenen Beeren, die sich ergänzen und von denen jede einzelne sehr wichtig ist. Im Laufe des Jahres werden wir die einzelnen Beeren nacheinander betrachten.

Eine PowerPoint-Vorlage mit der Grafik findet ihr unter: https://christusbund.sharepoint.com/:p:/s/medien/EQTQFa12LktBqBCcQsW9qmcBi9et5hf-ZzzoObTt-zou1g?e=Xauf41
2. Erklärung zum Bibeltext (Jak 5,13-18)
2.1 Hinweise zum Textverständnis
Wir legen dieser Predigt die letzten Verse des 1.Petrusbriefes zugrunde. Petrus schreibt diesen Brief an Christen, an von Gott erwählte, die erleben, wie sie in dieser Welt als Fremde leben und in verschiedene Provinzen des römischen Reiches zerstreut sind. Diese Christen erleben Anfechtungen und Leid in ihrem Glaubensleben. Petrus schreibt diesen Christen, um sie zu ermutigen an der lebendigen Hoffnung in Christus festzuhalten. Er lädt sie ein, den Blick über das gegenwärtige Leiden hin zur herrlichen Zukunft bei Gott zu richten. In Christus sind auch die Christen in der Zerstreuung miteinander verbunden, sie sind Gottes heiliges Volk.
Wenn wir in dieser Predigt die letzten fünf Verse des 1.Petrusbriefes zugrunde legen und darüber nachdenken, was es bedeutet, dass wir uns als Christen gegenseitig grüßen sollen, dann müssen wir über die grundlegende Wahrheit nachdenken, dass wir als Kinder Gottes untrennbar zusammengehören. Wir sind in Jesus Christus verbunden, egal wo und wann wir auf dieser Erde leben. Wir werden einmal in Ewigkeit zusammen bei Christus sein.
Auch Petrus hat erlebt, wie Jesus sein Leben ganz grundlegend neu gemacht hat und wie seine Existenz nur in Christus ihre wahre Erfüllung findet.
Petrus hat in den Versen zuvor die Gemeindeältesten angesprochen und sie auf ihre Verantwortung vor Gott hingewiesen. Sie sollen seine Herde gewissenhaft weiden. Dann hat Petrus die ganze Gemeinde aufgefordert, sich bereitwillig unter Gottes Hand zu demütigen und alle Sorgen auf Gott zu werfen. Schließlich erinnert Petrus die Christen daran, dass hier auf der Welt der Widersacher Gottes eine reale Gefahr ist, und dass sie ihm im Vertrauen auf Jesus wachsam begegnen sollen.
Vers 10-11: Petrus fasst seine Botschaft in diesen Versen noch einmal ganz prägnant zusammen. Er beginnt mit Gottes Gnade, die die Voraussetzung für unsere Hoffnung als Christen ist. Wenn wir keinen gnädigen Gott hätten, wären wir völlig verloren. Aber Gott ist gnädig, und deshalb erinnert Petrus an die herrliche Berufung, die der souveräne Gott über unserem Leben ausgesprochen hat. An dieser Berufung ändern auch die Umstände des Lebens nichts. Nein, Gottes Verheißung gilt.
Petrus hat in seinem Brief sehr klar das Leiden der Christen im Blick und auch in der Zusammenfassung spricht er diese schwierige Realität noch einmal an. Er ermutigt seine Leser durchzuhalten, indem er sie wieder daran erinnert, dass das Leiden hier auf der Erde verglichen mit der ewigen Herrlichkeit eine kurze Zeit ist.
Die Gemeinde ist die Herde Gottes. Gott selbst hat die Gemeinde, hat seine Kinder berufen. Und er hat sie nicht nur zu einem moralischen Leben berufen, er hat die Gemeinde nicht in erster Linie dazu berufen, dass sie ihm schöne Gottesdienste feiert.
Dies sind sicher Aspekte, die im Leben der Gemeinde einen gewissen Platz einnehmen. Aber die entscheidende Berufung der Gemeinde besteht darin, dass sie zur Ewigkeit berufen ist. Und diese Ewigkeit ist deshalb so besonders, weil sie in Gottes Herrlichkeit stattfinden wird. Gott hat die Gemeinde, Gott hat jeden einzelnen Christen zur ewigen Gemeinschaft mit sich selbst berufen (vgl Offb 21,3).
Und diese Berufung hat er teuer bezahlt. Die Möglichkeit der ewigen Herrlichkeit besteht in Christus. Weil Jesus für uns gestorben ist, deshalb haben wir als Einzelne, deshalb haben wir als Gemeinde eine Zukunft. Im Blick auf diese zukünftige ewige Herrlichkeit fällt auch das Leiden, das wir hier erleben, wenig ins Gewicht. Das Leiden hier auf der Erde dauert mit dieser Perspektive nur eine kurze Zeit. Das soll nicht das Leiden auf der Erde klein reden, es bleibt Leiden und es ist oft schrecklich, aber mit der Ewigkeit im Blick ist es wirklich nur kurzes Leiden. Es ist ein Einsatz, der sich lohnt.
Vers 12: Silvanus, der hier erwähnt wird, ist wohl derselbe, den wir sonst im NT unter dem Namen Silas kennen, der ein treuer Reisebegleiter von Paulus war und den auch Petrus als einen treuen Bruder und Mitarbeiter kennengelernt hat. Was „durch Silvanus“ bedeutet muss etwas offenbleiben. Es könnte bedeuten, dass Silvanus der Überbringer des Briefes gewesen ist, aber es ist durchaus auch möglich, dass Silvanus Petrus bei der Abfassung des Briefes zur Seite gestanden ist.
Petrus unterstreicht noch einmal das Ziel seines Briefes. Er wollte die Gemeinde ermutigen und ihnen bezeugen, dass sie trotz der Fremdlingschaft, die sie erleben, trotz der Verfolgung und des Leidens, in der echten Gnade Gottes stehen. Diese Gnade ist eben nicht von äußeren, irdischen Umständen abhängig, sondern allein vom Evangelium der Gnade Gottes, das im Glauben angenommen wird.
Vers 13: Babylon ist sehr wahrscheinlich ein Deckname für Rom, also den Ort, von dem die Verfolgung der Christen besonders ausging. Rom ist auch der Ort, an dem zur Zeit von Petrus die weltliche Macht ihr Zentrum hatte. Die Mitauserwählte ist die Gemeinde in Rom. Die weltweite Gemeinde Jesu ist in Christus miteinander verbunden und nimmt aneinander Anteil. Der zuletzt erwähnte Markus ist sehr wahrscheinlich Johannes Markus, der auch mit Paulus unterwegs war (Apg 12,12.25).
Vers 14: Petrus schließt seinen Brief, indem er die Christen auffordert, einander mit dem Kuss der Liebe zu grüßen. Dieses Grüßen ist mehr als eine Höflichkeit. Heiko Krimmer schreibt dazu: „Das griechische Wort meint ‚freundlich aufnehmen, willkommen heißen‘. Im Gruß nehme ich den anderen ganz an und auf.“ (Krimmer, S.170) Der Kuss der Liebe ist die äußere Form, wie in damaligen Gemeinden das Grüßen praktiziert wurde, um auszudrücken, dass man als Geschwister durch die Liebe Gottes in Christus zusammengehört.
Uwe Holmer schreibt zu diesem Vers: „Es ist eine Sache von weittragender und ewiger Bedeutung, dass es in dieser Welt der Lieblosigkeit eine Gemeinde von Erlösten gibt, die durch die Liebe Gottes zusammengeschlossen und von ihr erfüllt ist, die trotz aller Verschiedenheit ihrer Glieder weiß […] ein Leib sind wir in Christus.“ (Holmer, S.181-182) Die Einheit in Christus kommt in der Gemeinde auf ganz verschiedene Weise zum Ausdruck, auch im „einander grüßen“.
2.2 Weitere Hilfen zum Verständnis des Predigttextes
Hilfen zur Auslegung bieten z.B.
- Krimmer, Heiko.1.Petrusbrief (Edition C)
- Holmer, Uwe. Der erste Brief des Petrus (Wuppertaler Studienbibel)
- Jobes, Karen. 1.Peter (Baker Exegetical Commentary)
3 Erklärungen zum Thema (Einander grüßen)
3.1 Einander grüßen – welche Folgen hat es, wenn wir uns daran orientieren?
- Wenn Petrus in Vers 14 auffordert einander zu grüßen, dann lenkt er damit unseren Blick auf das Miteinander unter Christen, und zwar auf das Miteinander in der Gemeinde und darüber hinaus. Als Christen wollen wir sehr bewusst diese Verbindung als Geschwister leben, die nur deshalb möglich ist, weil Christus uns zuerst geliebt hat und aus Liebe unsere Schuld getragen hat. In Christus sind wir als Christen eine Einheit, wir sind Bruder und Schwester und das wollen wir leben.
- Als Glaubensgeschwister sind wir über die Gemeinde hinaus verbunden. Wir bilden den einen Leib Christi und haben zusammen den Auftrag, die gute Botschaft von Jesus in die Welt hinauszutragen und Menschen zu Jüngern zu machen.
- Wir wollen durch die Gemeinschaft und Einheit, die wir miteinander leben, ein Zeugnis für unseren guten Gott sein. Seine Liebe soll in unserem Miteinander sichtbar sein.
3.2 Einander grüßen – worin liegen die Schwierigkeiten bei der Umsetzung?
- Wie auch bei den anderen Themen im Blick auch geistliche Gemeinschaft unter Christen merken wir, dass unsere Ich-Zentriertheit uns immer wieder Schwierigkeiten bereitet. Nicht umsonst werden wir im Neuen Testament immer wieder aufgefordert, unseren Blick auf den Nächsten zu richten, insbesondere auf die Glaubensgeschwister.
- Eine weitere Herausforderung besteht darin, dass wir als Christen immer noch in der Gefahr stehen zu selektieren. Bei manchen Geschwistern fällt es uns sehr leicht, ihnen liebevoll und offen zu begegnen, während es uns bei anderen deutlich mehr Mühe bereitet. Wenn Petrus uns in unserem Abschnitt auffordert einander zu grüßen, macht er eben keine solche Unterscheidung, nein er blickt auf das, was uns verbindet. Durch die Gnade Gottes in Christus sind wir als Geschwister zusammengestellt und diese Gemeinschaft sollen und wollen wir leben.
4.1 Einander grüßen – wie hat Jesus uns „einander grüßen“ vorgelebt?
Jesus hat die Menschen, denen er begegnete, mit großer Offenheit angenommen. Mir ist hier die erste Begegnung mit den Jüngern aufgefallen, die uns im Johannesevangelium berichtet wird. In Joh 1,38f lesen wir, wie Jesus gefragt wird, wo er sich denn aufhalte. Die Antwort Jesus ist genauso schlicht, wie einladend: ‚Kommt und ihr werdet sehen.‘ Jesus öffnet sein Leben für die Jünger, er grüßt sie im tiefsten Sinne und schafft so die Möglichkeit zur Begegnung. Wir könnten hier auch die Begegnung von Jesus mit Zachäus anführen (Lk 19), wo Jesus bei Zachäus einkehrt und so die Begegnung schafft.
4.2 Einander grüßen – welche weiteren Beispiele finden wir in der Bibel?
- Wenn wir die Apostelgeschichte und die Briefe von Paulus anschauen, dann sehen wir, dass trotz der zum Teil großen Distanz eine enge Verbindung zwischen den Gemeinden bestand.
- Auch innerhalb der Gemeinde bestand eine enge Verbindung. Man sah einander und kümmerte sich umeinander.
- Wir sehen wie ein tiefes Bewusstsein für den einen Leib Christ als eine Einheit bestand. Diese Einheit war auch damals schon umkämpft, aber die Christen rangen darum, die Einheit sowohl vor Ort wie auch übergemeindlich zu leben.
- Die Liebe unter den Glaubensgeschwistern ist in den Briefen des NT immer wieder ein Thema (vgl. besonders 1.Joh).
- Gerade die Grußlisten in den Briefen zeigen, wie dieses Miteinander gelebt wurde (vgl. auch 1.Kor 15,20; 1.Thes 5,26).
4.3 Einander grüßen – was lehrt uns das über die Gemeinde?
- Wie bei allen „Miteinander-Themen“ sehen wir auch beim Thema „einander grüßen“, dass Gemeinde Jesu eine Einheit sein soll. Wie wir schon gesehen haben, beruht diese Einheit nicht auf menschlichen Leistungen, oder menschlicher Sympathie, sondern auf der Liebe Christi, die in unsere Herzen ausgegossen ist und die uns befähigen will unseren Nächsten und besonders unsere Glaubensgeschwister so zu lieben, wie uns selbst.
- Gemeinde Jesu ist ein Leib, der untrennbar zusammengehört und der in Jesus als dem Haupt seine Einheit findet.
5.1 Wie werden wir von Jesus ausgerüstet, um einander zu grüßen?
- Alles beginnt damit, dass wir als Nachfolger Jesu in ihm zu neuen Menschen werden. Er schenkt uns durch seinen stellvertretenden Tod am Kreuz und durch seine Auferstehung ein neues Leben, das in seiner Gnade und Liebe gegründet ist. In Christus sind wir Kinder Gottes und sind damit untereinander Geschwister (vgl. Röm 8,29).
- Durch seine Liebe befähigt uns Jesus auch dazu, die Geschwister zu lieben, eine liebevolle Einheit zu leben und dadurch eben auch der Welt sichtbar zu machen, dass sie Jünger Jesu sind (Joh 13,35).
5.2 Was sollen wir in unserem Leben unternehmen?
- Ein großer Auftrag unserer Gemeinschaften neben der Evangelisation wird gerne mit dem Schlagwort „Gemeinschaftspflege“ umschrieben. Wir sind als Kinder Gottes zu einer Gemeinschaft zusammengestellt und dieses Miteinander gilt es zu leben und zu stärken.
- Dazu gehört, dass wir offen sind für unsere Glaubensgeschwister und das gilt eben nicht nur in Notsituationen. Wir wollen Leben miteinander teilen, Interesse aneinander haben, einander willkommen heißen und freundlich aufnehmen. Ganz praktisch können wir das zeigen, indem wir wirklich Gastfreundschaft leben und unsere Häuser füreinander offen sind.
- Die ersten Gemeinden zeigen uns auch, dass das geistliche Miteinander über die Ortsgemeinde hinausgeht. Wir wollen bewusst über den Tellerrand hinausschauen, in Bezirk und Verband, aber auch die weltweite Gemeinde Jesu im Blick haben. Gerade auch das gute Miteinander mit Christen aus anderen Gemeinden im Ort sollte uns ein Anliegen sein.
- Schlussendlich geht es auch bei diesem Thema darum, dass wir uns im Licht Gottes prüfen und dort, wo es nötig ist, ehrlich Buße tun. Echte geistliche Gemeinschaft können wir nicht aus uns selbst leben. Es ist Gottes Werk in uns und wir wollen ihm unsere Leben zur Verfügung stellen.
6.1 Predigtziel – warum halte ich diese Predigt?
Wir halten diese Predigt im Rahmen der Serie über das MITEINANDER unter Christen. Die Hörer sollen ermutigt werden, die geistliche Gemeinschaft, die Jesus in seine Gemeinde hineingelegt hat wirklich zu leben, und so den Reichtum, der darin verborgen liegt, immer wieder neu zu entdecken.
6.2 Predigtthema – was sage ich in dieser Predigt?
Einander grüßen
6.3 Predigtentfaltung – wie sage ich es in dieser Predigt?
1. In Christus seid ihr verbunden! (Vers 10-11)
2. Lebt die Gemeinschaft mit dem, der euch verbunden hat! (Vers 12 à lebt in der Gnade Gottes)
3. Lebt die Gemeinschaft mit denen, die mit euch in Christus verbunden sind! (Vers 13-14)
(Tobias Schurr)