Jahresthema: Wert(e)voll leben!
Predigtthema: Wahrhaftigkeit… mehr als „ich bin halt so“!
Die Erarbeitung dieser Predigt erfordert etliche Stunden an Vorbereitung. Zu eurer Unterstützung enthält diese Predigthilfe deshalb Hinweise für eure Verkündigung, ersetzt aber nicht euer eigenständiges Erarbeiten des Bibeltextes. Bei der Vorbereitung dieser Predigt suchen wir nach dem, was der Herr über den Predigttext durch uns sagen will, denn wir verkündigen nur die Botschaft, die uns persönlich auf der Basis des Predigttextes aufs Herz gelegt wird. Nur wo der Herr uns das Herz gefüllt hat, da haben wir etwas zu sagen, da nur dann gilt: „Wer euch hört, hört mich“ (Lk. 10,16a)!
1. Sehen, was dasteht
Verschiedene Bibelübersetzungen, um mit dem Predigttext vertraut zu werden findet man z.B. unter www.bibleserver.com (Luther 1984 / Revidierte Elberfelder Bibel / Hoffnung für alle / Schlachter 2000 / Neue Genfer Übersetzung / Gute Nachricht Bibel / Einheitsübersetzung / Neues Leben Bibel / Neue Evangelistische Übersetzung).
1.1 Allgemeine Hinweise zum Jahresthema
Einleitung zum Jahresthema „Wert(e)voll leben“!
Das Ziel: Mit dem Jahresthema wollen wir anhand der Frucht des Geistes (Gal 5,22) auf die christlich-biblischen Werte und Tugenden aufmerksam machen. Das Wortspiel „wert(e)voll leben“ zeigt auf, dass es sich lohnt christliche Werte auszuleben.
Werte machen ein Leben wertvoll. Sie sind sinngebend und achten die Würde des Menschen als Ebenbild Gottes. Darum wollen wir auf die Auswirkung des Heiligen Geistes eingehen, der diese biblischen Grundwerte im Leben eines Christen verwirklichen will.
Der Anlass: Durch den Wertewandel und -pluralismus unserer Zeit werden christliche Werte zunehmend hinterfragt. Überzeugte Christen, die eine moralische Vorstellung vertreten oder leben, werden belächelt und als altmodisch oder unzeitgemäß verschrien. Diese Diskrepanz christlicher und gesellschaftlicher Normen stellt gläubige Christen (in der Gemeinde, Familie, Erziehung und am Arbeitsplatz) vor große Herausforderungen.
Als Gemeinde Jesu können wir uns daher weder einer Wertediskussion noch einer biblischen Werteverkündigung entziehen.
Die Chance: Das Thema hat eine gesellschaftliche Relevanz. Christliche Werte wie Verlässlichkeit, Treue, Wahrhaftigkeit, Disziplin, Fleiß, Selbstbeherrschung usw. werden durchaus im Alltag und der Gesellschaft geschätzt. Durch gelebte christliche Werte können wir Zeugnis und Licht in der Welt sein.
Auch für die Gemeinde- und Familienarbeit hat dieses Thema Relevanz. Wir können nicht mehr davon ausgehen, dass biblische Werte in Elternhäusern weitergegeben werden oder dort bekannt sind. Darum müssen biblisch-christliche Werte wieder neu verkündigt, erklärt und begründet werden. Dabei muss die Wertevermittlung in Beziehung zur Liebe und zum Willen Gottes gestellt werden, dass daraus nicht nur eine Moralpredigt wird. Aber es ist Gottes ausdrücklicher Wille, dass wir in Christus tugendhaft leben.
„Im übrigen, ihr Brüder, alles, was wahrhaftig, was ehrbar, was gerecht, was rein, was liebenswert, was wohllautend, was irgendeine Tugend oder etwas Lobenswertes ist, darauf seid bedacht!“
Phil 4,8; vgl. Röm 12,1ff
Was sind WERTE?
Der Begriff „Werte“ stammt etymologisch aus dem Germanischen “werþa” = “Wert, kostbar”. Weiter ist der Begriff verwandt mit germanisch “werþan” = “werden” (entstehen). Im Friesischen bedeutet “werþa” = “würdig”. In der Bibel wird auch der Begriff „Tugend“ gebraucht, was so viel bedeutet wie „vorbildlich“, gute (sittliche) Charaktereigenschaft, anständig, redlich oder sittenhaft.“
Werte bestimmen die soziale Kompetenz, die Charakterbildung und die Persönlichkeit.
Als Christen sind wir davon überzeugt, dass die Bibel universelle, zeitlose, kulturelle und generationenübergreifende Werte/Tugenden vermittelt, die sich in der Menschheitsgeschichte bewährt haben. Christliche Werte haben Völker zivilisiert und humanisiert und prägten staatliche Grundgesetze und Gesellschaftsordnungen. Die christlichen Werte und Tugenden tragen in sich einen menschenwürdigen Charakter.
Neben einer christlichen Wertebildung durch Verkündigung oder Erziehung ist es aber vor allem der Heilige Geist, der das Herz des Gläubigen verändert, der ihm diese Werte zueignet und nachhaltig dazu befähigt, diese auch in der Kraft des Geistes auszuleben.
Das Jahresthema will dazu beitragen, dass wir die „Tugenden dessen verkündigen, der uns aus der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht berufen hat…“ (1Pet 2,9ff).
Ausgehend von Gal 5,22 werden die jeweiligen Werte/Tugenden anhand ausgewählter Bibeltexte (Predigttexte) erklärt. Unter einem extra Punkt (s. 2.2.) findet ihr eine zusätzliche Definition aus einem Online-Lexikon, einen Anti-Wert und ergänzende Erklärungen über den jeweiligen Wert/Tugend. Diese helfen das Thema unter weiteren Gesichtspunkten zu vertiefen.
1.2 Hilfen zum Verständnis des Predigttextes
Hilfen zur Auslegung bieten z.B.
Edition C, Auslegung zum 2. Korintherbrief (Heiko Krimmer)
Der neue Mathew Henry Kommentar NT 2 Apg- Offb.
Und natürlich auch diverse Studienbibeln und eine Konkordanz, von denen man als Verkündiger verschiedene haben sollte bzw. sicherlich auch ausleihen kann.
1.3 Anmerkungen zum Verständnis des Wortes und Themas
Der Wert „Wahrhaftigkeit“ ist ein Begriff, der so nicht in dem Grundtext in Galater vorkommt. Es handelt sich um einen zusätzlichen Begriff, der uns in 2. Korinther 6,8 gegeben wird.
In dem Vers ist er als WAHRHAFTIG oder ECHT beschrieben. So geht es bei diesem Thema um die Aufrichtigkeit in unserem Leben mit Christus.
Wahrhaftigkeit ist hier das Ehrlichsein vor Gott, den Menschen und zu sich selbst.
Es steht im Gegensatz zur Ungerechtigkeit und ist auch eine Art und Weise wie Jesus wahrgenommen wird. In Johannes 7,18 erwähnt es Jesus und er wird als wahrhaft und OHNE Ungerechtigkeit beschrieben. Zum Beispiel: Jesus lehrt selbst aus der Wahrheit Gottes (Mk 12,14) und wird auch als wahrhaft betitelt (Mt. 22,16). Wobei er gerade hier in eine Falle gelockt werden soll. Das ist dann auch gleich die Unaufrichtigkeit, die dem entgegensteht.
Im Bibeltext aus 2. Korinther wird nun die Wahrheit/Wahrhaftigkeit beschrieben und benannt. Von Vers 3 an wird beschrieben, wie wir uns verhalten sollten. Im Grunde finden sich hier Umschreibungen der bisherigen Werte, die wir in diesem Jahresthema behandelt haben (mehr dazu unter 2.1).
Aus dem Handeln eines Nachfolgers Jesu kommt heraus, dass er (Vers 7) die Worte der Wahrheit in Gott sagt. So werden Christen zwar Menschen beeinflussen (Vers 8) aber in einer aufrichtigen und ehrlichen Art, die zum Leben mit Jesus führen soll.
Wichtig ist dabei, dass es nicht manipulativ geschieht, dafür aber in jeder Lebenslage.
So wird die Tugend „Wahrhaftigkeit“ ein Beispiel und eine Einladung zum Herrn und Retter Jesus Christus und zeigt, was er selbst ist: der Weg und die WAHRHEIT und das Leben (Joh. 14,6)!
2. Hilfen zum Textverständnis
2.1 Hinweise für hermeneutische Überlegungen
In 2. Kor. wird die Gemeinde in Korinth ein zweites Mal angeschrieben. Es geht, wie schon im ersten Brief, um die Fragen und die Situation in Korinth, welche jedoch bis heute für alle Nachfolger von Jesus relevant sind, da es immer wieder Fragen sind, die in Gemeinden vorkommen. Auch dieser Brief hilft uns im Alltag Zuspruch und Ausrichtung zu bekommen.
Kapitel 6 ist eine Empfehlung oder eine Rechtfertigung der Apostel, aber auch der Mitarbeiter im Reich Gottes. Die Gemeinde, die unter Gottes Leitung und unter SEINEM Frieden steht, wird auch von ihm gehalten und beschützt. Dieser Zuspruch kommt aus den Kapiteln 1-3. Ab Kapitel 3 wird die Befähigung der Nachfolger des Herrn beschrieben. Der Herr macht tüchtig zum Werk und schafft die Vollendung (Kap. 3). Die Herrlichkeit Gottes wird in der Gemeinde Jesu sichtbar und bringt Licht in die Welt (Kap. 4). Es ist das nach Hause kommen zum Herrn und Vater, was uns neu sein lässt in Christus.
Dieses Neusein zeigt sich dann in Kapitel 6. Jesus wirkt durch Gnade in uns und in der Welt und das kann die Welt erkennen durch unsere „Wahrhaftigkeit“.
Paulus schreibt an die Korinther in einer Art, die sie aufrütteln soll. Bisher ist die Veränderung in Christus nicht durchgekommen. Es wird sogar immer wieder angezweifelt, was Paulus und andere Lehrer sagen und schreiben. Dabei kennen sie die Gnade in Christus und haben Erlösung empfangen (Vers 1-2). Die Erlösung in Christus ist da und erkannt worden, deshalb sollte es Auswirkungen in unserem Leben haben.
Paulus nimmt sich selbst als Vorbild des Dienstes in Christus und sagt, entgegen dem was in Korinth über ihn geredet wird, keinen Anstoß zu geben. Sondern er bringt die Wahrheit in Christus und damit Licht in die Welt.
In Vers 3 -4 beschreibt Paulus wie er selbst keinen „Anstoß“ gibt, also nicht Probleme verursacht, die den Dienst der Gemeinde in schlechtem Licht darstellen würden. Ganz im Gegenteil stellt Paulus sich als Diener dar. Diese Selbstempfehlung soll ein Beispiel für die Gemeinde sein. Christen sollen auf sich und ihre Werte achten, damit sie wertvoll für ihr Umfeld, ihre Stadt und die Menschen der Umgebung werden.
Standhaft zu bleiben, Not und Druck auszuhalten sind Teil dessen, was Jesus seinen Nachfolgern angesagt hat (Mt. 24-25). So sind die Diener Gottes aufgefordert ihre Werte nach Gott auszurichten, weil ihr WERT in CHRISTUS ist.
In Vers 4-5 beschreibt Paulus die Situation, welche die Nachfolger von Jesus erwartet. Bedrückung, Not, Angst, Schläge, Gefängnis…! Alles das wird auf Christen zukommen. Diese Wege und Probleme sind real und treffen die Gemeinde als Gesamtes aber auch jeden einzelnen Menschen, der Jesus nachfolgt. Paulus selber weiß, wovon er redet. Er war als Missionar und Apostel in vielen schweren Situationen. Was aber bei aller Mühe bleibt, ist die Verbindung zum Herrn. Im Fasten und Wachen stellt sich Paulus den Herausforderungen, ganz wie Jesus im Garten Gethsemane. Hier hat er mit den Jüngern gewacht und darum gerungen, dass er die Aufgabe bewältigen kann (Lk. 22,39ff). Im Gebet und in der Gegenwart des Vaters bekommt Jesus Kraft für die Aufgabe. Auch hier sehen wir, dass es nicht für alle einfach ist, das zu tun. Die Jünger sind eingeschlafen. Sie haben nachgelassen im „Wachen“. Da warnt und ermutigt Paulus die Korinther, dass sie im Wachen und Fasten dranbleiben.
Verse 6-7 beschreiben dann alles das, was in unserem Jahresthema schon behandelt wurde. Hier wird, ähnlich wie in Gal. 5,22, eine Auflistung von den Dingen gegeben, die uns ausmachen aber auch durchtragen. Im Heiligen Geist und in der vollkommenen Liebe, die im eigentlichen Sinn aufrecht und echt ist (also nicht vorgespielt), zeigt sich der Dienst an unserem Umfeld. In Reinheit, Geduld, Verständnis und Güte. In Christus nehmen wir diese Gaben und Werte an und leben sie. Aber nicht aus uns, sondern nochmals:
Im Reden der Wahrheit und in der Kraft Gottes (Vers 7a)!
Es ist also die Kraft Gottes, die uns trägt und aushalten lässt. Wir sind nicht aus uns heraus gütig und nett, liebevoll und rein, sondern ausschließlich aus der Kraft Gottes und durch das Wirken des Heiligen Geistes in uns. Das ist dann auch die Ausrüstung für den Kampf, der am Ende von Vers 7 genannt wird: die Waffenrüstung Gottes (Eph. 6, 10ff). Gott rüstet uns aus und in ihm ist das Heil und der Schutz. Hier gilt es zu beachten, dass Paulus zwar den Angriff erwähnt, dieser ist aber „nur“ das Schwert des Geistes, nämlich das WORT GOTTES, also Jesus der unser einziger Angriff ist. Wir sollen in Christus vorangehen und „angreifen“, indem wir von IHM weitersagen und ihn predigen.
Dies führt dann zu Vers 8 und der Wahrhaftigkeit, die unser Thema ist.
Der Kampf findet „unter Ehre und Schande, unter guter und böser Nachrede“ statt. Paulus zeigt auf, dass er als Diener Gottes bei allen Widerständen die gute Botschaft von der Erlösung und neuen Kreatur in Christus weitersagen will und wird.
Das wird dann immer wieder als Verführung oder Manipulation ausgelegt. Paulus will Menschen zu Jesus bringen, fast egal wie. Er nennt sich selbst „verdächtig, ein Verführer zu sein“, aber tut genau das in der Wahrhaftigkeit des Evangeliums.
Paulus weiß, wer die Wahrheit ist und bezieht sich in diesem Sinn auf die Aussage aus Johannes 14,6: „Christus spricht; ich bin der Weg und DIE WAHRHEIT und das Leben!“ Das ist es, was Paulus in Wahrheit und Aufrichtigkeit gegenüber Gott und der Welt lehrt. Christus als Halt und Ziel für alle Menschen.
Diese Wahrheit zu sagen bringt dann auch Probleme. Diese Probleme sind in den Versen aufgeführt und zeigen sich in bösem Reden, Anfeindung bis hin zu Strafen und Tod.
In Vers 9-10 geht es weiter mit eben diesen Problemen. Teilweise bestätigt, aber eben auch abgelehnt zu werden aufgrund des Evangeliums. Es ist im Grunde egal, ob gut oder schlecht geredet wird, denn es geht darum zur Wahrheit/zu Christus zu stehen. Das kann dann auch Misshandlungen und Tod bringen. Paulus hat beide Seiten kennengelernt. In Kap 11 beschreibt Paulus, was er durchlebt hat und trotzdem schreibt er von Christus und predigt entgegen allen Widerständen den auferstandenen Herrn! Dies ist dann immer wieder Grund zur Trauer, nicht weil Paulus verletzt ist, sondern weil Paulus sieht, was nicht angenommen wird. Unter anderem in Korinth aber auch an anderen Stellen sieht Paulus wie Jesus abgelehnt wird. Das ist für ihn Grund zur Trauer. Aber Paulus sieht auch, wie er durch das Evangelium „als Arme, viele reich machen“ kann. Er, der selbst nichts hat, kann doch die Fülle des Lebens geben, denn er gibt Jesus Christus weiter und damit die Erlösung durch die Wahrheit.
In Vers 11, der nicht mehr zum Predigttext zählt geht es genauso weiter: „Wir haben kein Blatt vor den Mund genommen, ihr Korinther (oder andere) und unser Herz ist weit geöffnet für EUCH!“
So ist die Wahrhaftigkeit in Christus das, was wir sind. Wir sind halt nicht einfach so, sondern wir sind in Christus, der unsere Wahrheit ist. In ihm sind wir wahrhaftig!
2.2 Weitere Hinweise zu Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit, Wahrhaftigkeit
Quelle: Ehrlichkeit – Values Academy (values-academy.de)
Wortformen: ehrlich, ehrlicherweise, grundehrlich
Aufrichtigkeit, Authentizität, Echtheit, Geradheit, Geradlinigkeit, Lauterkeit, Freimut, Unverblümtheit, Rechtschaffenheit, Redlichkeit, Integrität.
Steigerung: Wahrhaftigkeit, Wahrheitsliebe.
Abgeschwächt: Fairness(Sport), Offenheit, Anständigkeit.
Wortherkunft: Von althochdeutschen „êrlîh“ und mittelhochdeutschen „êrlîch“
Definition: Treues und wahrhaftiges Verhalten einer Person
Beschreibung: Ehrlichkeit beschreibt die Eigenschaft, stets die Wahrheit zu sagen, also in möglichst keiner Form die Unwahrheit von sich zu geben. Im Begriff Ehrlichkeit steckt das Wort „Ehre“, so ist Ehrlichkeit – im Sinne von tugendhaftem Verhalten – ein ehrenhaftes Auftreten in wahrer Sprache und Text sowie einem offenen und nicht manipulierendem Agieren. Ehrlichkeit ist die Basis eines vertrauensvollen gemeinsamen Miteinanders. Ohne sie kann kein fundiertes Vertrauen aufgebaut beziehungsweise aufrechterhalten werden. Neben der Ehrlichkeit zu anderen, gibt es auch die Ehrlichkeit zu sich selbst. Diese zu erlangen und dauerhaft zu besitzen ist um einiges schwerer, denn es erfordert Selbstdisziplin, um sich selbst, eigene Macken, Fehler und Defizite einzugestehen sowie an dessen Beseitigung zu arbeiten.
2.3 Hinweise für homiletische Überlegungen (Anwendung)
In der Wahrhaftigkeit von Jesus/Gott zu leben ist die Herausforderung dieses „Wertes“.
Dieser Ansatz ist im Grunde einfach: Sag was wahr ist! Also in der Wahrheit bleiben und Christus predigen. So einfach wie es klingt ist es allerdings nicht. Denn diese Wahrheit in Christus ist auch Stein des Anstoßes (Römer 9,32/ Mt. 21,42ff). Jesus ist der Eckstein und die Wahrheit. Die will aber nicht jeder hören. Daher ist auch die Botschaft über Jesus gefährlich. Wer das Evangelium weitersagt, braucht mit nichts Geringerem zu rechnen als das, was Jesus selber bekommen hat: Anfeindungen, Verfolgung und Tod.
In den Versen wird von Paulus deutlich gesagt, was die Weitergabe des Evangeliums kostet. Wenn jemand das Licht (Jesus Christus) erkannt hat wird er leuchten. Das bringt dann Schattenseiten hervor. Diese sind auch Gerüchte und schlechtes Reden, obwohl man nichts Schlechtes getan hat. Diese gehen auf die Anfeindung zurück, die von Jesus immer wieder angesagt wurden. Im Gegensatz dazu steht aber die Zusage aus Mt. 5,10-12: Verfolgung ist ein Segen.
Das ist auch etwas, was wir im Text der Predigt lesen. Alles Schlechte hat auch ein Gutes. Gute Nachrede, Ehre, Kraft, Anerkennung. Das alles ist etwas, was wir auch bekommen. Eventuell nicht im selben Maß wie das Schlechte, aber es kommt vor. Es ist ein Privileg, zu predigen und von Jesus weiterzusagen.
So wird es zu der ständigen Freude kommen, da man sieht und erkennt, wo das Wort vom lebendigen Herrn und der Wahrheit in Christus aufgeht. Das Herz wird geöffnet und wir können uns aufrichtig freuen im Herrn.
So wie es auch in Phil 4,4 heißt: „Freut euch im Herrn allezeit; abermals sage ich: Freut euch!“
Diese Freude darf auch unsere Predigt bestimmen. Egal was ansteht oder wie die Gemeindesituation ist, wir haben die Gute Botschaft von Jesus Christus. Wir brauchen diese Wahrheit nicht zu verstecken! Wir dürfen in Christus allen Menschen wahrhaftig begegnen, weil Christus uns frei macht und das zum EWIGEN LEBEN.
3. Sagen, wo es hingeht
3.1 Predigtziel – warum halte ich diese Predigt?
In diesem Gottesdienst feiern wir den Jahresabschluss. Es ist der 31.12 und mit dem Tag kommt auch das Jahresthema zum Ende. Alle Werte wurden betrachtet und der Grundstock soll helfen den Alltag zu gestallten.
Die Wahrhaftigkeit, die uns in Christus verändert, darf uns auch verändert ins Neue Jahr schicken. Ein Vorsatz aufrecht und wahrhaftig zu leben, kann und soll uns in das Jahr 2023 begleiten. Nicht einfach als „typischer, guter Vorsatz“, sondern als Ziel und Maßgabe in der Wahrheit Jesu zu leben.
Daher halten wir die Predigt: Zur Ermutigung in der Wahrheit zu bleiben und durch Jesus die Werte, die uns begleitet haben in unserem Leben wirken zu lassen.
Diese Ermutigung in Verbindung mit der Erinnerung der guten Werte, die wertvoll sind, dürfen das Jahresende prägen (damit auch den Anfang).
3.2 Predigtthema – was sage ich in dieser Predigt?
In der Predigt geht es um die Wahrheit, die wir in Christus haben. Wie sie Jesus selber in Joh. 14,6 sagt und auf sich bezieht!
Wenn für mich Jesus allein Weg, Wahrheit und Leben ist, dann will ich genau das weitersagen.
Wir sollen und dürfen einen Unterschied in dieser Welt machen, sind aber trotzdem Teil der Welt. Wert(e)voll leben ist da kein Schutzschild, sondern einfach nur eine Hilfe. Der Schutzschild ist allein in Christus (siehe auch Waffenrüstung Gottes aus Eph. 6, 10ff).
In Christus und mit den Werten des Herrn unseres Gottes zu leben macht einen Unterschied. In diesem Unterschied erkennen die Menschen um uns herum, dass Gott uns regiert und wir einen Unterschied in der Welt machen. Das wird abgelehnt, angegriffen und verleumdet. Aber es ist und bleibt die einzige Wahrheit, die zum Ewigen Leben führt: Jesus Christus.
3.3 Predigtentfaltung – wie sage ich es in dieser Predigt?
Im Grunde geht es darum, die Wahrheit aufzuzeigen. Jesus Christus als Retter der Welt ist unsere Wahrheit. In einer Zeit, in der es keine absolute Wahrheit mehr gibt, ist dies sicherlich immer schwieriger.
Aber gerade deswegen ist es wertvoll diese Wahrheit zu predigen. Zwei Möglichkeiten sind:
- Es bietet sich an diesen Text Vers für Vers zu predigen und dabei immer wieder zurückzublicken auf die einzelnen Werte, die wir in diesem Jahr hatten. Diese Wahrheit kann immer wieder neu herausgestellt werden.
- Dazu kann man sehr gut anhand von Beispielen darauf hinweisen, dass es bis heute gegenüber Christen weltweit Verfolgung und Anfeindungen gibt, sogar in Deutschland. Gerade da, wo Christen wahrhaftig ihren Glauben leben und bezeugen.
3.4 Predigt Veranschaulichungen – wie verdeutliche ich es in dieser Predigt?
Zur praktischen oder bildlichen Darstellung kann man gerade die Verfolgung von Christen als Möglichkeit nehmen, um zu zeigen, was die Wahrheit auslöst.
Als Lied empfiehlt sich:
Komm, komm, du Sohn des Höchsten (Ich weiß, dass mein Erlöser Lebt)
(Björn Husfeld)