Römer

Predigthilfe vom 3. Juli 2022 – Römer 10,14-17

Römerbrief: Anders leben unter Gottes Erbarmen

Predigtthema: Gerechtigkeit allein durch das Wort

Die Erarbeitung dieser Predigt erfordert etliche Stunden an Vorbereitung. Zu eurer Unterstützung enthält diese Predigthilfe deshalb Hinweise für eure Verkündigung, ersetzt aber nicht euer eigenständiges Erarbeiten des Bibeltextes. Bei der Vorbereitung dieser Predigt suchen wir nach dem, was der Herr über den Predigttext durch uns sagen will, denn wir verkündigen nur die Botschaft, die uns persönlich auf der Basis des Predigttextes aufs Herz gelegt wird. Nur wo der Herr uns das Herz gefüllt hat, da haben wir etwas zu sagen, da nur dann gilt: „Wer euch hört, hört mich“ (Lk. 10,16a)!

1      Sehen, was dasteht

Verschiedene Bibelübersetzungen, um mit dem Predigttext vertraut zu werden findet man z.B. unter www.bibleserver.com (Luther 1984 / Revidierte Elberfelder Bibel / Hoffnung für alle / Schlachter 2000 / Neue Genfer Übersetzung / Gute Nachricht Bibel / Einheitsübersetzung / Neues Leben Bibel / Neue evangelistische Übersetzung).

1.1     Allgemeine Hinweise zum Predigttext

Im Predigttext für den 3. Juli geht es weiter im Römerbrief. Um hier einen Zusammenhang herzustellen zu den Predigtblöcken, die sich durch den Juni, Juli und August ziehen, ist es empfehlenswert, sich die vorhergehenden Predigthilfen anzuschauen. Hier geht es um die Kapitel 9 und 10, die vorrangig von Israel und der Stellung des Volkes Gottes handeln.

Im Abschnitt der Predigt für diesen Sonntag geht es um Römer 10,14-17 und die Gerechtigkeit allein durch das Wort. Was braucht es, um zu glauben und was ist unsere Aufgabe dabei?

1.2     Hilfen zum Verständnis des Predigttextes

Hilfen zur Auslegung bieten z.B.

Edition C, Auslegung zum Römerbrief von Heiko Krimmer

Der neue Mathew Henry Kommentar NT 2 Apg- Offb.

Der Römerbrief, von Ralf Mühe (Hauskreiswelt BLB)

Predigthilfen des Christusbund vom 5.6.22; 12.6.22 & 19.6.22

„Life Lessons from Romans“, Max Lucado (Englisch)

Und natürlich auch diverse Studienbibeln und eine Konkordanz, von denen man als Verkündiger verschiedene haben sollte bzw. sicherlich auch ausleihen kann.

1.3      Anmerkungen zum Verständnis des Predigttextes

Der Predigttext für diesen Sonntag findet sich im Römerbrief 10,14-17.

Es geht um die Gerechtigkeit allein durch das Wort. Zu sehen und zu erkennen, dass Christus als das Wort in diese Welt gekommen ist, um zu retten, soll im Fokus des Gottesdienstes stehen.

Aus Jesaja 53,1: Wir sind die Freudenboten, die Verkündiger und diejenigen, die das Evangelium, also die gute Botschaft, weitersagen. Damit ist auch unsere Aufgabe als Prediger klargestellt: predigen! Also das Wort verkünden, nur das WORT!

2      Hilfen zum Textverständnis

2.1     Hinweise für hermeneutische Überlegungen

In Römer Kap. 9-11 geht Paulus auf die besondere Stellung Israels ein. Als das auserwählte Volk kommt den Israeliten die Ehre und Aufgabe zu, Christus zu erkennen, der aus ihnen kommen soll (Röm 9,4-5). Dazu ist es wertvoll, dass man die Kapitel 9-11 einmal durchliest, um ein besseres Verständnis für den Text der Predigt zu haben.

Aus der vergangenen Predigt kommend kann man schon Vers 13 dazu ziehen und herausstellen, dass der Name Jesus Christus auch das Wort ist, welches gekommen ist und Fleisch wurde (Joh. 1,1-14). Es geht darum, Christus anzurufen und ihm allein die Ehre zu geben. Daher auch die Fragen aus dem Text Römer 10,14:

Doch wie sollen sie den anrufen, an den sie nicht glauben? Wie sollen sie an den glauben, den sie nicht gehört haben? Wie sollen sie hören, wenn ihnen keiner die Botschaft bringt?

Diese drei Fragen stehen am Anfang und sie gilt es zu bedenken. Aus Glauben allein wird man gerecht gesprochen. Nur Im Glauben an den Herrn liegt die Rettung. Daher ist allein Christus und seine Gnade Zentrum der Bibel.

Diese Brücke zum vorhergehenden Text und den Predigten der letzten Sonntage kann und darf geschlagen werden. Jetzt gilt es zu beantworten, woher der Glaube an die Gnade des Herrn kommt. Die Antwort ist das Predigtthema: Gerechtigkeit allein durch das Wort!

Im Wort Gottes hat Gott selber sich offenbart und Christus hat, in seinem Wirken auf der Erde, als Fleisch gewordenes Wort Gottes, gewirkt. (Joh. 1,1-14) Dieser Bericht aus den Evangelien gib den Menschen alle Informationen, die sie brauchen, um zu glauben. Ein Schlüssel ist dann die Antwort zur letzten Frage: Wir sollen die Botschaft bringen!

Die Verantwortung liegt bei den Nachfolgern Jesu, die durch die Predigt das Wort Gottes verkündigen und den Glauben erklären. Dadurch wird Glaube geweckt und Menschen kommen zum Herrn. Die folgende Frage kommt aus…

…Römer 10,15: Aber wie soll die Botschaft verkündigt werden, wenn niemand den Auftrag dazu bekommen hat?

Erst wenn es gepredigt wird kann es geglaubt werden. Dazu haben die Nachfolger Jesu den Auftrag. Auf die eine oder andere Weise soll Christus offenbart werden. Unsere Möglichkeit ist die der Predigt. Dadurch zeigen wir den, der das Wort wird, Christus! Unser Auftrag liegt in der Anweisung, die Jesus gegeben hat: Gehet hin in alle Welt und lehrt! Mt. 28,18!

Genau das ist die Freudenbotschaft, die Paulus an dieser Stelle erwähnt: Es ist eingetroffen, was geschrieben steht: „Was für eine Freude ist es, wenn die Boten kommen und die gute Nachricht bringen.“ Das Evangelium von Jesus Christus wird als Rettung gepredigt!

Doch diese Predigt des Evangeliums wird in der Kernaussage immer wieder abgelehnt. Paulus bezieht sich auf Jesaja bzw. die Propheten, um zu zeigen, dass die Gute Botschaft abgelehnt wird.

Römer 10,16: Leider haben nicht alle auf diese gute Nachricht gehört. Schon Jesaja sagt: „Herr, wer hat unserer Botschaft geglaubt?“

Dazu passt auch Nahum 1,15, wo auch schon das Evangelium angekündigt wird. Aus Jesaja 53 erkennen wir die Ablehnung, die Jesus selber erfährt und die schon vorhergesagt ist. Leid und Tod ist eine Folge der Ablehnung des Herrn.

Es ist eine traurige Tatsache, dass die Botschaft Jesu und die Rettung, die er bringt, immer wieder abgelehnt wird. Es liegt auch daran, dass wir zwar predigen sollen, aber dass es im Grunde darum geht, dass sich Christus den Menschen offenbart. Allein Jesus ist die Rettung und durch das Wort, welches gepredigt wird, weisen wir auf ihn allein hin.

Erst wenn die Botschaft von Christus zu mir gesprochen wird und Jesus selbst mein Herz berührt (durch die Botschaft/Predigt) kann ich glauben.

Es ist die Begegnung mit Christus, die verändert und ich rede nur davon durch sein Wort!

So wie es dann in Römer 10,17 beschrieben steht:

Der Glaube kommt also aus dem Hören der Botschaft, die Verkündigung aber durch das Wort des Christus.

Der Anfang, das Fortschreiten und die Kraft des Glaubens kommen durch das Hören auf das Wort Gottes. So ist das Wort Gottes das Wort des Glaubens und hat als Zentrum immer Christus, das lebendige Wort. Durch das Hören des Wortes lernen wir den Herrn kennen und wachsen stetig in seiner Lehre (1. Thess. 2,13).

Dies spricht auch für den Auftrag den Christus den Jüngern und auch uns in Mt. 28,18 gibt: Gehet hin und lehrt sie halten meine Gebote. Gott wählt, durch uns zu reden. Unsere Verantwortung ist es, auf Christus hin zu weisen. Das geht auch weiter in…

…Römer 10,18ff: Haben sie die Botschaft gehört? Ja denn es ging an die ganze Welt und es geht bis heute in die ganze Welt.

In den folgenden Versen erklärt Paulus die Folge aus der Botschaft und die Situation Israels, die sich aufgrund des Wortes Gottes immer noch zu ihm gehörig zählen dürfen, aus Glauben an Ihn!

2.2     Hinweise für situative Überlegungen

Dieser Sonntag steht unter der Überschrift „Gerechtigkeit allein durch das Wort“

Es ist ein geregelter Predigt-Sonntag in der Reihe des Römerbriefes, der durch die vergangenen Römer-Themen aus dem Juni, einen Mini-Abschluss bildet.

Vorher ging es um die Themen: Allein durch die Gnade, allein durch den Glauben, allein durch Jesus Christus und als Finale kommt jetzt „allein durch das Wort“. Die Anlehnung an die vier Soli von Martin Luther kann hier verwendet werden, wenn es vorher auch Thema der Predigten war.

2.3      Hinweise für homiletische Überlegungen (Anwendung)

Der Text fordert deutlich, dass wir das Wort Gottes weitersagen sollen. Predigen und Gottes Wort lehren ist die Aufgabe der Nachfolger/Jünger Jesu.

In diesem Text geht es konkret darum, dass wir die Predigt fördern. Indem wir das Evangelium und Gottes Wort verkündigen wird sein Reich gebaut.

Gott wählt, dass wir seine Boten sind und das wir von IHM weitersagen. So baut der Herr sein Reich auch in unserer Gemeinde und in dieser Welt.

3      Sagen, wo es hingeht

3.1      Predigtziel – warum halte ich diese Predigt?

Im Römerbrief entfaltet Paulus seine Theologie. Was kann man über Gott wissen und wie kann man das Evangelium von Christus erklären. Paulus tut alles, um begreiflich zu machen was Christus getan hat und wie die gute Nachricht in die Welt kommt.

Im Grunde braucht es die Verkündigung sowie die Bereitschaft zu gehen.

Dies sollte auch der Anstoß sein für die Teilnehmer im Gottesdienst. Wo gehen sie in den Alltag und verkündigen Jesus, als das lebendige Wort Gottes, was durch die Bibel und das Evangelium offenbart wird.

Jeder sollte aus der Predigt und aus dem Gottesdienst gehen und wissen: Wir leben unter dem Erbarmen Gottes und unsere Gerechtigkeit kommt allein durch das Wort. Das Wort ist Jesus Christus, der der Anfänger und Vollender des Glaubens ist (Hebr. 12,2).

3.2     Predigtthema – was sage ich in dieser Predigt?

In der Predigt geht es um Christus, das Fleisch gewordene Wort Gottes, das allein Gerechtigkeit bringt! Das hat Paulus schon in den ersten acht Kapiteln den Heiden zugesprochen und erläutert und hier geht es nochmal konkret an das Volk Israel.

Es ist schon im Alten Testament alles gesagt und durch das Neue Testament und die Evangelien ist die Botschaft der Propheten bestätigt! Es gibt eigentlich keine Ausrede mehr. Dennoch wird die Botschaft immer wieder abgelehnt. Hier ist unsere Aufgabe immer und immer wieder auf Christus hinzuweisen und das Wort Gottes zu predigen.

3.3      Predigtentfaltung – wie sage ich es in dieser Predigt?

Im Grunde geht es darum, Mut zu machen, dass wir in jeder Situation von Jesus erzählen.

Wir alle sind Prediger/Priester des Höchsten (1.Petr. 2,5ff).

A.) Man geht den Text Vers für Vers durch

  1. Vers 14 und die drei Fragen: Das einfache Stellen der Fragen als Einstieg ist schon eindrücklich. Dann zu schauen, was man auf die einzelnen Fragen antworten würde oder kann, führt dann zu…
  2. Vers 15 und hier darf man herausarbeiten, dass es unsere Aufgabe ist zu predigen und Gottes Wort in Christus weiter zu geben.
  3. Vers 16: Ist die Brücke zu den Beispielen, die wir schon im Alten Testament haben. Jesaja und Nahum sind Beispiele für die Ankündigung des Evangeliums!
  4. Vers 17: Wer diese Verse liest und befolgt sollte dazu kommen, Vers 17 zu leben und danach zu handeln, wie Petrus zu Pfingsten oder Martin Luther bei der Reformation oder Parzany bei Pro Christ. Es ist bis heute so, dass wir das Lebendige Wort (Jesus Christus) predigen dürfen, ja sogar sollen!
  5. Vers 18ff als Abschluss: Eine Vorschau auf das, was kommen wird. Was erwartet uns in den kommenden Predigten?!?

B.) Man kann den Text auch anhand der Fragen, die darin stecken, durchgehen.

  • Doch wie sollen sie den anrufen, an den sie nicht glauben?
  • Wie sollen sie an den glauben, den sie nicht gehört haben?
  • Wie sollen sie hören, wenn ihnen keiner die Botschaft bringt?
  • Aber wie soll die Botschaft verkündigt werden, wenn niemand den Auftrag dazu bekommen hat?
  • Antworten aus dem Text:
    • Doch das ist geschehen, es ist eingetroffen, was geschrieben steht:
    • „Was für eine Freude ist es, wenn die Boten kommen und die gute Nachricht bringen.“ (Jes. & Nah.)
    • Leider haben nicht alle auf diese gute Nachricht gehört. Schon Jesaja sagt: „Herr, wer hat unserer Botschaft geglaubt?“
    • Der Glaube kommt also aus dem Hören der Botschaft, die Verkündigung aber durch das Wort des Christus. Lasst euch auffordern es heute besser zu machen und von Jesus weiterzusagen!

3.4 Predigt Veranschaulichungen – wie verdeutliche ich es in dieser Predigt?

Zur praktischen oder bildlichen Darstellung kann man

Um zu zeigen welche Kraft die Predigt hat kann man auch biblische oder andere Beispiele nennen. Die Pfingstpredigt aus der Apostelgeschichte nach der Tausende zur Gemeinde hinzukamen, die Reformationszeit, vor allem durch Martin Luther, die Menschen zu Christus gebracht haben oder Evangelisationen und Erweckungsbewegungen, in denen Menschen durch Billy Graham oder Ulrich Parzany (ProChrist) zum Glauben gekommen sind.

Als Lieder eignen sich:

(Björn Husfeld)