Jahresthema: Geistlich Leben in verschiedenen Lebensphasen
Predigtthema: Wenn Kinder ihre Eltern ins Bett bringen
Die Erarbeitung dieser Predigt erfordert etliche Stunden an Vorbereitung. Zu eurer Unterstützung enthält diese Predigthilfe deshalb Hinweise für eure Verkündigung, ersetzt aber nicht euer eigenständiges Erarbeiten des Bibeltextes. Bei der Vorbereitung dieser Predigt suchen wir nach dem, was der Herr über den Predigttext durch uns sagen will, denn wir verkündigen nur die Botschaft, die uns persönlich auf der Basis des Predigttextes aufs Herz gelegt wird. Nur wo der Herr uns das Herz gefüllt hat, da haben wir etwas zu sagen, da nur dann gilt: „Wer euch hört, hört mich“ (Lk. 10,16a)!
1 Sehen, was dasteht
Verschiedene Bibelübersetzungen um mit dem Predigttext vertraut zu werden findet man z.B. unter www.bibleserver.com (Luther 1984 / Revidierte Elberfelder Bibel / Hoffnung für alle / Schlachter 2000 / Neue Genfer Übersetzung / Gute Nachricht Bibel / Einheitsübersetzung / Neues Leben Bibel / Neue Evangelistische Übersetzung).
1.1 Allgemeine Hinweise zum Predigttext
In Markus 7 steckt Jesus erneut in Diskussionen mit den Schriftgelehrten und Pharisäern. In diesem Fall geht es um die Reinheit und Reinhaltung, die für die Pharisäer ein sichtliches Beispiel für die Ernsthaftigkeit des Glaubens sind. Aus der Tradition heraus gibt es Regeln und Vorschriften, welche die Jünger nicht einhalten. Jesus wird nun gefragt warum er seinen Jüngern nicht klare Regeln vorschreibt. Im Grunde so, wie es allgemein erwartet wird.
Paralleltexte: Mt. 15,1-20 / 2. Mose 20,12
1.2 Hilfen zum Verständnis des Predigttextes
Hilfen zur Auslegung bieten z.B.
- Edition C, Markusevangelium von Dr. Gerhard Maier
- Wuppertaler Studienbibel
- Der neue Mathew Henry Kommentar Band 1
Und natürlich auch diverse Studienbibeln, Lexika und Kommentare, die man als Verkündiger hat oder sich ausleihen kann.
Wir verweisen auch auf die wertvollen Predigthilfe vom 24. Juli 2016 – Markus 7, 1-23: https://www.christusbund.de/predigthilfen/predigthilfe-vom-24-juli-2016-markus-7-1-23/
2 Hilfen zum Textverständnis
2.1 Hinweise für hermeneutische Überlegungen (Auslegung)
Die Vorhergehenden Verse sind hilfreich zum Studium auch wenn sie nicht in der Predigt vorkommen müssen. Es hilft beim Verständnis des Textes, zu wissen wo unser Predigttext herkommt.
Mk. 7,1-7 handelt vom Aufruhr unter den Pharisäern, als sie die Jünger Jesu beobachten. Hier sehen wir den Grundstein für die Kritik, die Jesus anbringt. Aus der Tradition heraus haben die Gelehrten sicherlich recht, aber wenn man betrachtet, was sie tun und wie sie handeln, dann sieht man, dass ihr Anliegen nicht haltbar ist. Es geht sogar so weit, dass die Gesetze und Regeln Menschen daran hindern Gott zu folgen und nach Seinem Gebot zu handeln.
In Mk. 7,8-9 nimmt Markus in seinem Bericht als Brücke zu seiner Aussage über Opfer, Gesetze und Taten. Aus Jesaja heraus stellt Jesus fest, dass es weniger um die Gebote Gottes unseres Herrn geht, sondern vorrangig um die Tradition der Menschen und um das Ansehen vor diesen. Vor allem in Vers 9 legt Jesus den Fokus darauf, dass sie EXPERTEN darin sind, die Gebote Gottes durch Traditionen zu ersetzen und dies zum Gesetz für alle machen.
Mk. 7, 10-13: Markus berichtet, wie Jesus aus dem Gebot Gottes heraus ein Beispiel bringt. „Du sollst Vater und Mutter ehren…“ (Ex. 20,12) Wer das nicht tut, oder seine Eltern gar flucht, muss mit Konsequenzen rechnen (Ex. 21,17)! Diese Regelung, die Gott angesetzt hat, wird nun durch die Schriftgelehrten und Pharisäer ausgehebelt. Wodurch auch die Gabe Gottes ausgehebelt wird, denn eine Konsequenz wäre, dass es uns wohlergeht, wenn wir Vater und Mutter ehren.
In Vers 11 beschreibt Jesus eine Möglichkeit, wie man die Fürsorge für die Eltern umgeht. Das, was den Eltern zustehen würde, erklärt man als KORBAN (̣korbān), also als Geschenk oder Ausgleichsopfer. ‚Was du von mir bekommen müsstest, habe ich als Opfer für Gott bestimmt.‘ Jetzt ist das Kind FREI von den Verpflichtungen, die Gott aus seinen Geboten heraus erdacht hat und die Eltern sind sich selber überlassen.
Das geht soweit, dass es den Kindern gar verboten wird, sich um die Eltern zu kümmern. Es wird zum Gesetz, dass man opfert, anstatt sich zu kümmern. So wird das Gesetz Gottes ausgehoben und verdreht. Wobei Jesus ausdrücklich sagt, dass es nur ein Beispiel für das Handeln der Gelehrten ist. Dazu kann man bestimmt noch mehr finden!
2.2 Hinweise für situative Überlegungen (Predigtanlass)
Die Frage an den Text ist: Wo stehe ich heute mit (Menschen) gemachten Regeln im Weg von Gottes Plan und seinen Geboten und Verheißungen.
2.3 Hinweise für homiletische Überlegungen (Anwendung)
Jesus begegnet den Pharisäern in ihrer Erlebenswelt. Er diskutiert hier auf „ihrer Ebene“. Dazu verwendet er einen Text, der zeitlos ist, weil es immer Eltern und Kinder geben wird und das 4. Gebot so oder so Beachtung findet. Daher nimmt Jesus das Gebot, in dem auch eine Verheißung steckt, und zeigt was wir für einen Gewinn darin haben, wenn wir danach handeln und Vater und Mutter ehren. Es wird uns wohl ergehen auf Erden!
3 Sagen, wo es hingeht
3.1 Predigtziel – warum halte ich diese Predigt?
Wenn Kinder ihre Eltern ins Bett bringen, ist das Thema und der Grund warum ich diese Predigt halte. Oft wird das 4. Gebot nur auf Kinder und deren Gehorsam gelenkt. Es geht hier aber um das lebenslange Begleiten der Eltern und Kinder. Es ist eine Gemeinschaft, die von Gott erdacht und gesegnet ist.
Ich möchte den Blick darauf schärfen, dass wir bis heute Gott beim Wort nehmen können und wissen dürfen, dass ER uns segnet. Daher mache ich Mut, dass wir auch dann, wenn es in der Gesellschaft anders gehandhabt wird, uns um unsere Eltern kümmern und für sie sorgen (so wie sie sich um uns gesorgt haben, als wir Kinder waren).
Jesus war selber Sohn und hat sich bis zuletzt um seine Mutter gekümmert (Joh. 19,25), indem er für seine Mutter gesorgt hat. Zudem hat er es nicht unterlassen auch den Familien seiner Jünger zu helfen, indem er die Schwiegermutter des Petrus geheilt hat (Mt. 8, 14-15).
3.2 Predigtthema – was sage ich in dieser Predigt?
Wenn ich mich an Gottes Anweisungen halte ist es gut. Für mich, für meine Eltern und im Endeffekt auch für die Gesellschaft. Indem ich alles daransetze alte Menschen in Heime abzuschieben und „das Altern“ aus der Gesellschaft zu verbannen, beschränke ich mich selber und auch meine Gemeinde und Gemeinschaft. Ich beraube mich gar dem Versprechen Gottes, dass es mir gut gehen wird.
3.3 Predigtentfaltung – wie sage ich es in dieser Predigt?
- Einstieg: V. 1-7 erläutern, um zu zeigen wo Markus in seinem Bericht herkommt.
- V. 8-9 Der verdrehte Ansatz der Gelehrten/unserer Gesellschaft
- V.10-13 Das Problem angesprochen/aufgedeckt (wo liegt es heute?)
- Abschluss: Wo liegt heute der Irrweg in der Gesellschaft? Was müssen wir aus der Bibel heraus heute richtigstellen im Umgang mit unseren Senioren/Eltern
- So kann bis heute der Generationenvertrag erfüllt werden!
(Björn Husfeld)