Apostelgeschichte

Predigthilfe vom 28. Oktober 2018 – Apostelgeschichte 17, 1-9

Jahresthema:          Wie Gemeinde entsteht

Predigtthema:         Wie Gemeinde entsteht – durch klare Verkündigung und Erkenntnis des einzigen Erlösers (Jesus)

Predigttext:              Apostelgeschichte 17,1-9

Die Erarbeitung dieser Predigt erfordert etliche Stunden an Vorbereitung. Zu eurer Unterstützung enthält diese Predigthilfe deshalb Hinweise für eure Verkündigung, ersetzt aber nicht euer eigenständiges Erarbeiten des Bibeltextes. Bei der Vorbereitung dieser Predigt suchen wir nach dem, was der Herr über den Predigttext durch uns sagen will, denn wir verkündigen nur die Botschaft, die uns persönlich auf der Basis des Predigttextes aufs Herz gelegt wird. Nur wo der Herr uns das Herz gefüllt hat, da haben wir etwas zu sagen, da nur dann gilt: „Wer euch hört, hört mich“ (Lk 10,16a)!

  1. Sehen, was dasteht

Verschiedene Bibelübersetzungen um mit dem Predigttext vertraut zu werden findet man z.B. unter www.bibleserver.com (Luther 1984 / Revidierte Elberfelder Bibel / Hoffnung für alle / Schlachter 2000 / Neue Genfer Übersetzung / Gute Nachricht Bibel / Einheitsübersetzung / Neues Leben Bibel / Neue Evangelistische Übersetzung).

1.1 Allgemeine Hinweise zum Predigttext

Paulus und Silas befinden sich auf der 2. Missionsreise und verbreiten das Evangelium an jedem Ort an dem sie sind. Als sie in Thessaloniki ankommen, verkündigen sie freimütig auch hier die Gute Nachricht. Ihr Anliegen war es Gott zu gefallen (siehe 1.Thess.2,1-4)! Menschen von Jesus zu erzählen war nicht nur ihr Missionsauftrag, sondern es wurde zu ihrer persönlichen Gewohnheit. Das was sie predigten war klar und verständlich für jeden Zuhörer. Anhand der Schrift erklärten sie, dass Christus der auferstandene, der von Gott verheißene Messias ist!

Daraufhin kamen viele Menschen zum Glauben an Jesus. Sie wandten sich ab von den Götzen, und bekehrten sich zu dem lebendigen und wahren Gott, und glaubten dem Wort. Sie wollten nun Gott allein dienen und Jesus den Sohn Gottes aus dem Himmel erwarten. (1.Thess.1,9). Stetig wächst die Zahl der Christen in Thessaloniki, ebenso aber auch der Widerstand derer welche die Botschaft von Jesus ablehnen.

Wie schon oft in der Apostelgeschichte lesen wir von Menschen, die das Evangelium nicht nur ablehnen, sondern bekämpfen. Juden, die voll Eifersucht gegen die Verkündigung und Verbreitung vorgehen wollen, können nicht verhindern, dass Menschen zum Glauben kommen (1.Thess.1,6). Nun wollen sie Paulus und Silas kaltstellen, können sie aber nicht finden. So kommt es dazu, dass die gläubig gewordenen Christen den Hass zu spüren bekommen. Doch werden die jung bekehrten Christen von unserem HERRN nicht allein gelassen. So entsteht in Thessaloniki eine neue christliche Gemeinde.

1.2 Hilfen zum Verständnis des Predigttextes

Hilfen zur Auslegung bieten z.B.

* Wuppertaler Studienbibel, Band Apostelgeschichte von Werner de Boor

* Edition C Kommentar zur Apostelgeschichte von Heinz-Werner Neudorfer

* Hilfreiches Basiswissen findet sich z. B.  in „Das Neue Testament“ erklärt und ausgelegt von John Walvoord und Roy Zuck (Hänssler-Verlag)

* Interessante Zusammenfassung der Apostelgeschichte: Kapitel 1-12

https://dasbibelprojekt.de/videos/apostelgeschichte-teil-1/

Kapitel 13-28 https://dasbibelprojekt.de/videos/apostelgeschichte-teil-2/

Beachtenswerte Anmerkungen zum Predigttext bietet die MacArthur Studienbibel

https://www.sermon-online.de/search.pl?lang=de&id=9146

1.3 Anmerkungen zum Verständnis des Predigttextes

V. 1 Thessalonich ist heute mit über 800000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Griechenlands. Als Paulus und Silas zu ihrer Zeit (ca.49/50 n. Christus) nach Thessaloniki kommen suchen sie zuallererst die Synagoge auf.

Weiter Hinweise zu Thessalonich findet ihr unter www.bibelkommentare.de

https://www.bibelkommentare.de/index.php?page=dict&article_id=1800

V. 2 „Nach seiner Gewohnheit aber ging Paulus zu ihnen und unterredete sich…“

Sich unterreden ist nichts anderes als miteinander reden, zusprechen. Hier geht es um ein Zusprechen aus der Schrift.  Mittelpunkt des Gesprochenen war das Wort Gottes!

Paulus war an drei Sabbaten dort und lehrte. Seine Predigten hatten große Auswirkung auf die Juden, die dort lebten.

V. 3 Paulus legt die Schrift von den Propheten aus, die vom Messias sprachen und erklärt ihnen die Texte. Paulus „eröffnete“ den Juden die Schriften, die ihnen ja nicht unbekannt waren. Er machte ihnen klar, dass der versprochene Messias, von dem die Schriften sprachen, Jesus ist. (Vgl. Lk.24,27)

V.4 Einige lassen sich von Paulus überzeugen.

„Anbetende Griechen“ (vgl. V.17) wurden gottesfürchtige Nichtjuden genannt, die sich zur Synagoge hielten ohne Proselyten* im strengen Sinn zu werden. (*Proselyten sind Heiden, die durch Anerkennung des Gesetzes, Beschneidung und Proselytentaufe in die Gemeinde Israels aufgenommen wurden).

„Vornehmsten Frauen“ (vgl. V.34): weil sie besonders angesehen oder wohlhabend waren. Sie hatten eine besondere Stellung. Ob sie gottesfürchtig waren bleibt offen.

V.5 Es gab jedoch auch die Gegner, die diese Botschaft nicht hören und glauben wollten.

Es waren Juden, die von Neid erfüllt waren. Sie brachten unbeteiligte Bürger der Stadt dazu einen Aufruhr gegen die neuen Christen zu machen. Sie wollten nicht, dass Paulus

mit dem Evangelium von Jesus als dem Messias Erfolg hatte. Ihr Neid brachte sie dazu, sich gegen die rettende Botschaft zu stellen. Nicht nur das. Sie verbreiteten Lügen um Unruhe in die Volksmenge zu bringen. Die Unruhe war Verschulden der Juden gewesen und nicht auf Paulus zurück zu führen.

V.6-9 Die Juden, die das Evangelium nicht annehmen, sondern ablehnen, wenden sich mit Hass gegen die Jesusgläubigen. Jason war vermutlich einer der ersten Gläubigen, der Paulus und Silas beherbergt hatte.

Von ihrem Hass lesen wir in den nachfolgenden Versen ab Vers 10-15 (vgl.V.13).

Da wo Jesus gepredigt wird ist auch der Feind tätig. Und dennoch sehen wir, wie Gott Menschen zu sich ruft. Menschen lassen sich auch da in die Nachfolge Jesu rufen, wo ringsherum Hass und Groll gegen die rettende Botschaft herrscht.

Die Gemeinde wächst, weil Gott es ist, der seinen Segen darauf legt! Die Verkündigung der einzig rettenden Botschaft durch Jesus lässt Gemeinde entstehen und wachsen.

  1. Verstehen, worum es geht

2.1 Hinweise für hermeneutische Überlegungen (Auslegung)

Auch heute haben viele Menschen noch nicht erkannt, dass sie Jesus brauchen um erlöst zu werden! An mancher Stelle liegt es daran, dass es an klarer Verkündigung fehlt. Doch da wo Gottes Wort im Fokus steht und verkündigt wird, da kommen Menschen zur Erkenntnis, dass sie Jesus brauchen! Dort wo Gottes Wort sich ausbreitet, da kommen Menschen zum Glauben an Jesus! Paulus und Silas sind Botschafter des Evangeliums. Sie haben es sich zur Gewohnheit gemacht (V.2) die Gute Nachricht weiterzusagen. Auch wir sollten in so einer Treue Zeugen Jesu sein! Wenn wir uns zur Gewohnheit werden lassen, dass das Wort Gottes reichlich unter uns wohne, werden wir es nicht lassen können, von dem zu reden, wes unser Herz voll ist (Kolosser 3,16; Lukas 6,45)!

2.2 Hinweise für situative Überlegungen (Predigtanlass)

Unser heutiger Text (Apg.17,1-9) gehört nicht zu einer fortlaufenden Textreihe, sondern zum Jahresthema: „Wie Gemeinde entsteht“. Das bedeutet, dass der Zusammenhang kurz erläutert werden sollte. Im letzten Monat ging es um Apg 16. Paulus und Silas in Gefangenschaft weil sie Jesus predigen. Doch hält auch dieses Erlebnis sie nicht davon ab von Jesu Erlösungstat weiterzuerzählen! Gemeinden wuchsen damals und wachsen auch heute, da wo das Evangelium klar gepredigt wird! Wir, die wir uns frei Sonntag für Sonntag treffen können, sollten alles daranlegen, dass die Bibel, das Wort Gottes, Mittelpunkt unseres Gottesdienstes ist und bleibt! Möge unsere Liebe zum Wort Gottes und zu der Verkündigung des Wortes größer werden. Dies sollte unser Anliegen sein! Nicht nur in der Gemeinde, sondern auch in unserem privaten Leben.

2.3 Hinweise für homiletische Überlegungen (Anwendung)

Wie oft wird privat aber auch in der Gemeinde am Evangelium „gespart“. „Man kann ja nicht nur die Bibel predigen.“ – „Doch, man kann.“ Die Bibel und die Verkündigung des Wortes Gottes sind in unserer heutigen Zeit wichtiger denn je. Lasst uns nicht meinen, wir finden außerhalb der Bibel Antworten auf Fragen wie Gemeinde entsteht und wächst. Deutlich sehen wir es in der Apostelgeschichte, dass es stets die klare Verkündigung des Wortes Gottes war, die Menschen in die Nachfolge rufen ließ!

Möge uns unser Text dazu ermutigen, es uns zur Gewohnheit werden zu lassen, dass die Bibel allein verkündigt wird. Auch wenn unsere Besucherzahlen nicht rapide steigen! Gottes Wort kommt nie leer zurück (Jesaja 55,11). Unser Text zeigt, dass ganz unterschiedliche Menschen sich vom Wort Gottes überzeugen ließen (V.4)!

Unser Text (Apg.17,1-9) ist kurz, und kann demnach am Stück gelesen werden.

  1. Sagen, wo es hingeht

3.1 Predigtziel – warum halte ich diese Predigt?

Der Text sollte uns ermutigen, in Treue das Wort Gottes zu verkündigen. Das Wort Gottes gut zu erklären, den Sinn und die Bedeutung aufzuzeigen sollte unsere Bemühen sein.

Ebenso sollten wir aufzeigen was Gottes Ziel mit den Menschen ist und dass nur in Jesus Erlösung zu finden ist (vgl. 2.Tim.2,15)!

Auch wir sollen Menschen mit dem Wort Gottes „überzeugen“, wohl wissend, dass letzten Endes der Heilige Geist die Menschen überführt (vgl. Joh.16.8-14).

Wie der Heilige Geist in Thessaloniki gewirkt hat können wir in 1.Thess.1,5-8 nachlesen.

Uns muss klar sein, dass wir wie damals in Thessalonich auch heute auf Annahme und Ablehnung stoßen werden. Es sollte uns stets darum gehen, dass wir treu in der Berufung stehen, SEIN Wort zu predigen. Das Wort Gottes ist es was an den Zuhörern und uns Verkündigern wirkt!

3.2 Predigtthema – was sage ich in dieser Predigt?

Gemeinde entsteht durch die Verkündigung des Wortes Gottes. Die Gute Nachricht der Erlösung durch Jesus ist Thema unserer Predigt! Paulus ließ sich durch nichts davon abbringen das Evangelium zu predigen. Auch wenn er immer wieder Menschen begegnet, die diese Botschaft ablehnen (V.5ff). Gott bereitet Menschen auf sein Wort vor, so dass Menschen der Botschaft glauben (V.4). Gottes Wort kommt nicht leer zurück, dies sehen wir wie schon oben erwähnt in 1.Thess. 1,1-9. Auch unser Text zeigt, dass Gott seine Nachfolger nicht alleine lässt (V.9).

3.3 Predigtentfaltung – wie sage ich es in dieser Predigt?

a) (V. 1) Weiter predigen (oder „dran bleiben“), trotz vergangener Schwierigkeiten (Apg 16)

b) (V. 2-3) Die Gewohnheit, Jesus zu predigen

c) (V. 4-9) Annahme und Ablehnung

3.4 Predigtveranschaulichungen – wie verdeutliche ich es in dieser Predigt?

Hebräer 4,12 (NGÜ)

Denn eines müssen wir wissen: Gottes Wort ist lebendig und voller Kraft. Das schärfste beidseitig geschliffene Schwert ist nicht so scharf wie dieses Wort, das Seele und Geist und Mark und Bein durchdringt und sich als Richter unserer geheimsten Wünsche und Gedanken erweist.

Es ist Gottes Wort, das uns sagt wie wir erlöst werden.

Es ist Gottes Wort, das Menschen in die Nachfolge ruft.

Es ist Gottes Wort, das Menschen den Weg in der Nachfolge weist.

2.Petrus 1,19 (NGÜ)

Darüber hinaus haben wir die Botschaft der Propheten, die durch und durch zuverlässig ist. Ihr tut gut daran, euch an sie zu halten, denn sie ist wie eine Lampe, die an einem dunklen Ort scheint. ´Haltet euch an diese Botschaft, bis der Tag anbricht und das Licht des Morgensterns es in euren Herzen hell werden lässt.

Liedvorschläge:

  • So sind deine Worte (Glaubenslieder 383)
  • Unser Herr sagt uns in seinem Wort (Glaubenslieder 379)

(Walter Günter)