Hebräer

Predigthilfe vom 25.9.2005 – Hebräer 6, 9-20

Monatsthema: Die Geduld aus Glauben
Predigtthema: Geduld erlangt die Verheißung

Bibelstelle: Hebräer 6, 9-20

Verfasser: Eckhard Löffler

Predigttipp für den 25.09.2005

Monatsthema : Die Geduld aus Glauben
Predigtthema: Geduld erlangt die Verheißung

Bibelstelle : Hebräer 6, 9-20

Verfasser : Eckhard Löffler
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Bausteine zu Hebr 6, 9-20

V. 9 Nach der Schilderung ernster, schwerwiegender Zusammenhänge (besonders Hebr. 6, 4-6) nun eine abschließende ERMUTIGUNG. Das Muster Ermahnung – Ermutigung (auch 3,1 – 4,16 schließt mit einem positiven Hinweis) mündet in einer lebendigen Hoffnung. Kein Drohtext, sondern Trostsätze. Ein Mutmacher-text.
Der Ernst der Lage schränkt seine Zuversicht nicht ein, dass Gott rettet und heilt.

V. 10 Gott selbst braucht keine Erinnerung wie wir in Ps 103,2. Er vergisst nicht, was seine Liebe, die aus-gegossen ist (Röm 5,5), in und an seinen Kindern bewirkt hat. Ein geschickter Appell des Schreibers an die Herzen der Brüder: Vergesst nicht, was IHR euren Geschwistern Gutes getan habt. Eine Ermunterung, da wieder anzuknüpfen.

V. 11+12 Wenn Geschwister und Gemeinden auf dem guten, einmal eingeschlagenen Weg bleiben, werden sie selbst zu Garanten der Hoffnung. Nicht träge werden! (Dasselbe Wort ist 5, 11 mit „harthörig“ wiederge-geben.) Geistliche Unreife begnügt sich mit geistlicher „Babynahrung“ (5, 11-14) für Schwache, die als Leh-rer vorgesehen waren, aber nur Anfänge begriffen und ihr Wachstum eingestellt haben (1).
Ziel das Christseins ist nicht der eigene Himmelsplatz, sondern das ganze Erbe der Verheißungen.

V. 13-15 Bestes Beispiel ist Stammvater Abraham, dem sogar Gott schwor, dass seine Versprechen
eintreffen (2). Geschworen wird in aller Welt auf anerkannt höhere Instanzen (3). Für Gott existiert die nicht, er schwört „bei sich“. Ein Eid ist Garantieerklärung, soll strittige Verhalte und Widerreden beenden.

Abrahams Geduld steht für das Standhaftbleiben unter widrigsten, „unglaublichsten“ Verhältnissen. Freiwilli-ges Drunterbleiben trotz „gewaltiger“ Protestmöglichkeiten. Gott ist treu (2. Tim 2, 13; 1. Kor 10, 13).

V. 16-18 Das Beispiel Abraham tritt hier zurück und in Gottes Eid „sollen ALLE Völker auf Erden gesegnet werden“ (1. Mo 22, 18) wird die Gemeinde Jesu einbezogen (Apg 1, 8) als Erben der Verheißung.

Zwei Zusagen sind Säulen für Glaube, Liebe, Hoffnung: Gottes Wort und sein Eid. Eine eigentlich unnötige Zusatzversicherung. Gott selbst ist die sicherste Zuflucht, eine Burg, ein Schirm … – Bilder reichen nicht aus.

V. 19+20 Im Altertum waren Anker meistens schwere Steine am Seil (4). Manchmal suchten kleinere Boote eines Segelschiffes nach „festem Grund“, bevor der Anker fiel. Daraufhin konnte Ruhe und Gelassenheit einkehren. Fester HALT ist der Auftrag des Ankers. Unsichere Untiefen und Treibsand sind nicht sein Ding.
Der ANKER der Gotteskinder hängt nicht in Ideologien, Religionen und kirchlichen Strukturen, sondern im Allerheiligsten (5).
Jesus, der „Vorläufer“ hat uns den Weg durch den Vorhang geöffnet. IHM NACH!
Er hat unseren Anker dort nach Gottes Willen festgemacht.
Wenn der levitische Hohepriester das Allerheiligste auch immer wieder nur auf Zeit betrat, wieder gehen und sterben musste, haben Gotteskinder dort einen festen Platz in Ewigkeit.
Ein besonders wichtiger Grund, V 11+12 neu zu beherzigen.

Gliederungsvorschlag (von Sören Ruager, Bibelkommentar 22, Edition CD).
1. Die Hoffnung festhalten
2. In Geduld aushalten
3. Im Vertrauen durchhalten

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Fußnoten:
(1) Beispiel 1: Günter Grass, Die Blechtrommel, 1959: Im Alter von drei Jahren weigert sich Oskar Matzerath weiter zu wachsen, weil er nicht so wie die Erwachsenen werden möchte.
Beispiel 2: „So wie der Bruder xy möchte ich auf jeden/keinen Fall werden!“ …
(2) Heute schwören manche Politiker nicht mehr „bei Gott“, auch nicht „bei sich“, weil sie nicht einmal von der eigenen Glaubwürdigkeit ihrer Verheißungen überzeugt sind.
(3) „beim Barte des Propheten“, „bei meiner Mutter“, „bei allen Heiligen“…
(4) Pythagoras fand einen Ankerstein im Gebirge, ein Sinnbild für Unverrückbarkeit, auch wenn der Bereich der Berge und Meere sich im Lauf der Zeiten ändert. Anker halten fest (Ovid, Lehren des Pythagoras)
(5) Platz Gottes im Tempel des Gottesvolkes im AT