Predigthilfe für den 24.04.2016
Predigtthema: Jahresthema „ich war fremd“: Integration – warum sie gelingen kann
Predigttext: 1. Mose 39,1-23
Die Erarbeitung dieser Predigt erfordert etliche Stunden an Vorbereitung. Zu eurer Unterstützung enthält diese Predigthilfe deshalb Hinweise für eure Verkündigung, ersetzt aber nicht euer eigenständiges Erarbeiten des Bibeltextes. Bei der Vorbereitung dieser Predigt suchen wir nach dem, was der Herr über den Predigttext durch uns sagen will, denn wir verkündigen nur die Botschaft, die uns persönlich auf der Basis des Predigttextes aufs Herz gelegt wird. Nur wo der Herr uns das Herz gefüllt hat, da haben wir etwas zu sagen, da nur dann gilt: „Wer euch hört, hört mich“ (Lk 10,16a)!
Die vorgeschlagenen Bücher und Vorträge sollen eine Hilfe bieten. Allerdings sollten sie immer im Sinne von Apg 17,11b an Hand der Bibel geprüft werden.
1. Sehen, was dasteht
Verschiedene Bibelübersetzungen um mit dem Predigttext vertraut zu werden findet man z.B. unter www.bibleserver.com (Luther 1984 / Revidierte Elberfelder Bibel / Hoffnung für alle / Schlachter 2000 / Neue Genfer Übersetzung / Gute Nachricht Bibel / Einheitsübersetzung / Neues Leben Bibel / Neue Evangelistische Übersetzung).
1.1 Allgemeine Hinweise zum Predigttext
Allgemeine Hinweise zum Buch und einführende Anmerkungen bieten:
MacArthur, John: Studienbibel: http://bitimage.dyndns.org/german/JohnMacArthurStudienbibelAlteRechtschreibung/01-Das_Erste_Buch_Mose_Genesis.pdf
Egelkraut, Helmuth: Das Alte Testament: Entstehung – Geschichte – Botschaft. Giessen: Brunnen Verlag
Aebi, Ernst: Kurze Einführung in die Bibel. Winterthur: Bibellesebund
1.2 Hilfen zum Verständnis des Predigttextes
Hilfen zur Auslegung von 1Mo 39,1-23 bieten z.B.
Bräumer, Hansjörg.: Das erste Buch Mose; 3. Teil: Kapitel 37–50): Wuppertaler Studienbibel. Wuppertal: R. Brockhaus Verlag.
Guthrie, Donald: Brockhaus Kommentar zur Bibel: 1. Mose – Esther; Wuppertal : R. Brock-haus Verlag.
Keil, Carl-Friedrich: Genesis und Exodus: Biblischer Commentar über das Alte Testament; Gießen: Brunnen Verlag.
2. Verstehen, worum es geht
2.1 Hinweise für situative Überlegungen
Das Thema der Predigt lautet: „Integration – Warum sie gelingen kann.“. Im Rahmen der großen Anzahl an Flüchtlinge die in den letzten Monaten in unser Land geströmt sind ist das Thema der Integration hochaktuell. Wie schaffen wir es die Flüchtlinge in unserem Land zu integrieren? Aber diese Frage betrifft nicht nur die Flüchtlinge, sondern auch all die Menschen mit Migrationshintergrund in unserem Land, die sich bisher schwergetan haben oder manchmal auch kein Interesse daran haben, in Deutschland Fuß zu fassen. Dieses Thema, welches für den Staat unumgänglich ist, betrifft unsere Gemeinde leider viel zu wenig. Haben wir überhaupt Menschen mit Migrationshintergrund in unseren Gemeinden? Besuchen auch Asylbewerber unsere Gottesdienste? Oftmals finden sich Christen einer Nationalität zusammen, um ihre eigene Gemeinde zu gründen, sodass es häufig eine Vielzahl an Gemeinden unterschiedlichster Nationalitäten gibt. Die Gemeinde Jesu ist international und interkulturell. Da ist weder Jude, noch Grieche, Nichtgrieche noch Skythe alle sind eins in Christus. (Kol 3,11) Wie schaffen wir es die kulturellen Hürden in unseren Gemeinden zu überwinden? Wie können wir als Christen Integration leben? Wie ist es möglich, dass Menschen aus fremden Ländern bei uns Heimat finden? 1. Mose 39 handelt von Josef, der als Fremdling und Sklave im Land Ägypten durch die Führung Gottes erleben darf, wie Integration gelingen kann.
2.2 Hinweise für hermeneutische Überlegungen
1Mose 39 ist Teil der Geschichte von Josef, dem Sohn Jakobs, der von seinen Brüdern aus Neid an Sklavenhändler verkauft wurde. Gott führt ihn durch das tiefste Tal bis hin zur rechten Hand des Pharaos, wo er das Land Ägypten und schließlich auch seine Familie vor dem Hungertod bewahrt. Über der ganzen Geschichte von Josef steht 1Mose 50,20, wo Josef zu seinen Brüdern spricht: „Ihr gedachtet es böse mit mir zu machen, aber Gott gedachte es gut zu machen, um zu tun, was jetzt am Tage ist, nämlich am Leben zu erhalten ein großes Volk.“ Die Führung Gottes ist in der Gegenwart nicht immer deutlich erkennbar und gerade Josef musste einiges erleben, was für ihn sicherlich nicht einfach zu verstehen war. Aber gerade 1Mose 39 zeigt zwei wichtige Säulen im Leben Josefs. Zum einen seine Haltung: „Wie sollte ich denn nun ein solch großes Übel tun und gegen Gott sündigen?“ (1Mose 39,9) und zum anderen die Tatsache, dass Gott mit ihm ist (1Mose 39,2.3.5.21.23)
2.3 Hinweise für homiletische Überlegungen
Es gibt sicherlich einige Themen die in Bezug auf 1Mose 39 behandelt werden könnten. Der Schwerpunkt der Predigt soll an diesem Sonntag allerdings auf dem Thema „Integration“ liegen. Wie gelingt im Leben Josefs die Integration? Und was können wir aus der Geschichte Josefs lernen? Die erste Frage beantwortet die Bibel ziemlich einfach: Die Integration im Leben von Josef gelingt deshalb, weil der Herr mit ihm ist. Nicht die Anstrengungen Josefs oder die der Ägypter sind ausschlaggebend, sondern die Gnade Gottes. Darauf kommt es an! Somit sollten wir das Thema Integration in unserer Gemeinde als allererstes vor Gott bringen. Er kann Mauern abreisen und Integration ermöglichen. Und doch ist auch die Haltung Josefs nicht ohne Bedeutung. Er strebt danach Gottes Willen zu tun und ist nicht bereit Kompromisse einzugehen, die ihm zwar selber gefallen, aber Gottes Willen widersprechen würden. So ist es auch für uns als Gemeinde wichtig, dass wir uns nicht von unseren (oftmals fleischlich geprägten) Wünschen leiten lassen, sondern von der Liebe Gottes. Nur dann können wir auch den Fremden in unserer Gemeinde oder im Ort mit Liebe begegnen.
3. Sagen, wo es hingeht
Zur Predigtvorbereitung kann das Anhören einer Predigt sehr hilfreich sein. Unter www.sermon-online.de finden sich Predigten zu den unterschiedlichsten Bibeltexten. So kann man dort verschiedene Predigten zu 1Mo 39 z.B. von Winrich Scheffbuch finden.
3.1 Predigtziel – warum halte ich diese Predigt?
Das Ziel der Predigt ist es die Gemeinde zu ermutigen die Fremden in unsere Gemeinschaft zu integrieren und ihnen mit der Liebe Jesu zu begegnen. Die Predigt soll dabei ermutigend und tröstend sein, da sie das Wissen vermittelt, dass der Herr mit uns ist. Andererseits ermahnt sie auch dazu, den Willen Gottes zu suchen und darin zu leben.
3.2 Predigtthema – was sage ich in dieser Predigt?
Integration – warum sie gelingen kann
3.3 Predigtentfaltung – wie sage ich es in dieser Predigt?
Die Predigtentfaltung könnte z.B. folgendermaßen aussehen:
1. Integration im Leben Josefs
a. Die Gnade Gottes
b. Josefs Haltung
2. Integration in unserer Gemeinde
a. Die Gnade Gottes
b. Unsere Haltung
(Dominik Cramer)