2.Korinther

Predigthilfe vom 24.12.2010 – 2.Korinther 8, 9

Monatsthema: Wegweisungen des Herrn
Predigtthema: Was ist an Weihnachten geschehen?

Bibelstelle: 2.Korinther 8, 9

Verfasser: Thomas Richter

Ein Predigttipp enthält Hilfestellungen für die Verkündigung und ersetzt deshalb nicht das eigenständige Erarbeiten des Bibeltextes und Studieren von Bibelkommentaren.

1. TEXT- UND PREDIGTSCHWERPUNKT

Der Predigtanlass ist „Heiligabend“. Aus diesem Grund lautet unser Predigtthema: Was ist an Weihnachten geschehen? Im Rahmen der Predigt ist die Frage zu beantworten, was Weihnachten eigentlich bedeutet und deshalb wollen wir den Ausgangspunkt, den Wendepunkt und den Höhepunkt dieses einmaligen Geschehens entfalten. Unser Predigttext (2Kor 8,9) offenbart uns die inhaltliche Füllung dieses Ereignisses: „Ihr wisst ja, woran sich die Gnade von Jesus Christus, unserem Herrn, gezeigt hat: Er, der reich war, wurde arm, damit ihr durch seine Armut reich werdet“ (nach der NGÜ – www.ngue.info). Somit wird deutlich: Weihnachten umspannt alles, unsere Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft, weil hier Gott zur Welt kommt!
Weihnachten hat einen Ausgangspunkt: Jesus allein ist das Leben!
Weihnachten braucht einen Wendepunkt: Jesus tritt in mein Leben!
Weihnachten markiert einen Höhepunkt: Jesus gibt mir sein Leben, ewiges Leben!
Hinführend zum Predigttext kann das Lied Nr. 158 „Gott wurde arm für uns“ (Ich will dir danken = grünes ‚Verbandsliederbuch‘) gesungen werden.

2. TEXT- UND PREDIGTANMERKUNGEN

Hilfen zur Auslegung und Anwendung bieten z.B. die gängigen Kommentarreihen Edition C (Hänssler) / Wuppertaler Studienbibel NT (R. Brockhaus) / Was die Bibel lehrt (CV), allerdings fallen die Anmerkungen zu 2Kor 8,9 dort sehr knapp aus.

Umfangreiche und kenntnisreiche Anmerkungen bietet zu unserem Predigttext dagegen John F. MacArthur. Der 2. Brief an die Korinther. John MacArthur Kommentar zum Neuen Testament. Bielefeld: CLV, 2008 (kostenloser Download unter: http://www.clv-server.de/pdf/255686.pdf – siehe dort zu 2Kor 8,9 die Seiten 283-290). Bitte lest und studiert diese hilfreichen und wegweisenden Textanmerkungen für die Predigt.

Zur Beschäftigung mit dem Predigttext hilft das Anhören (im Sinne von Apg 17,11b) der Predigt von Winrich Scheffbuch vom 26.12.1995 mit dem Titel „So arm – und macht uns reich“ (2Kor 8,9) und der Bibelarbeit von Rolf Scheffbuch vom 06.03.2005 mit dem Titel „Die Armut Jesu macht uns reich“ (2Kor 8,9). Diese Botschaften findet ihr unter www.sermon-online.de, wenn ihr unter „erweiterte Suche“ die Felder „Bibelstelle“ [z.B. 2. Korinther 8] und „Autor“ [z.B. Scheffbuch] ausfüllt.

3. TEXT- UND PREDIGTVERANSCHAULICHUNGEN

Zum Predigteinstieg:
„Dieses Wort Gottes ist ein brandaktuelles Wort – damals wurde es gesprochen in der Zeit einer umfassenden Finanzkrise – Spendenaufrufe waren an der Tagesordnung – Bitten um finanzielle Hilfeleistungen – die meisten war selber knapp bei Kasse und fragten sich: Wie sollen wir uns nun verhalten – und die Antwort die Gott selber gibt: Denkt an das, was an Weihnachten geschehen ist! Wir haben es zwar gerade gehört (z.B. vorher Textlesung aus Mt 1 bzw. Lk 2), aber was bedeutet das nun? Jetzt müssen wir das richtig fassen – entgegen unserer Zeit geht es an Weihnachten nicht um materielle Dinge, sondern um geistliche Inhalte, denn Jesus als der Sohn Gottes ist die ‚Ausstrahlung von Gottes Herrlichkeit und Abdruck seines Wesens‘ (Hebr 1,3a) und deshalb gilt, was in der Bibel wie folgt zum Ausdruck kommt: ‚Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig‘ (Kol 2,9). Mit der Aussage, dass er reich war, wird die Tatsache beschrieben und erklärt, dass es Jesus an nichts mangelte, da er als Sohn Gottes, eben kein Geschöpf, sondern der Schöpfer selbst ist. Alle Macht, alle Fülle, aller Reichtum ist bei ihm, nicht bei uns Menschen – und so kommt die Frage, wie geht das für uns Menschen zusammen?“

Zur Veranschaulichung des geistlichen Hintergrundes von Weihnachten:
„Es ist schon einige Jahre her. Ein indischer König hatte einen Minister, auf den er sich absolut verlassen konnte – er war Christ und bekannte seinen Glauben offen, auch gegenüber dem König – aber ein Gott der sich erniedrigte, herablässt, das war dem König fremd, so dass er freimütig bekannte: ‚Wenn ich will, dass etwas geschehen soll, dann gebiete ich einfach meinen Dienern, und das genügt. Ein Gott, der Mensch werden muss, der kann nicht allmächtig sein‘. Dem König war dieser Glaube so fremd und verwirrend, dass er diesen Minister schweren Herzens entlassen wollte, wenn dieser nicht aufhört solch unglaubliche Weihnachtsgeschichten zu verbreiten – es sei denn, er könnte ihn doch von der Wahrheit seines Bekenntnisses überzeugen. Der Minister bat den König um 24h Aufschub, dann würde er antworten. Der Minister ließ schnell einen geschickten Schreiner holen und trug ihm auf eine Puppe anzufertigen und sie genauso zu kleiden, wie das 2jährige Kind des Königs. Am folgenden Tag machte der König mit dem Boot eine Fahrt auf dem Fluss und der Schreiner war angewiesen sich am Ufer aufzuhalten und auf ein Zeichen des Ministers hin, die Puppe ins Wasser zu werfen. Der König sah die Puppe ins Wasser fallen und in der Meinung, es sei sein Kind, sprang er Hals über Kopf ins Wasser. Der Minister fragte ihn hinterher, warum er selbst sein Kind habe retten wollen, wenn doch ein Wort an seine Diener genügt hätte. ‚Es ist das Herz des Vaters, das so handeln musste‘, erwiderte der König. Worauf der Minister antwortete: ‚So hat auch Gott sich nicht damit zufrieden gegeben, den Menschen nur eine Heilsbotschaft zu senden, sondern seine unendliche Liebe ließ ihn selbst vom Himmel herabsteigen, um uns zu retten‘.“ (Quelle unbekannt).

4. PREDIGTGLIEDERUNG

Was ist an Weihnachten geschehen?
a) Es gibt einen Ausgangspunkt – der Reichtum Jesu!
b) Es braucht einen Wendepunkt – die Armut Jesu!
c) Es kommt ein Höhepunkt – das Geschenk Jesu!

oder nach John MacArthur:
„Die Armut, die uns reicht machte“
a) Die Reichtümer Christi
b) Die Armut Christi
c) Das Geschenkt Christi