Matthäus

Predigthilfe vom 23.4.2006 – Matthäus 21, 12-17

Monatsthema: Gott bleibt treu – dem gehorsamen Sohn
Predigtthema: Jesus verteidigt des Vaters Wille

Bibelstelle: Matthäus 21, 12-17

Verfasser: Eckhard Löffler

Bausteine zu Matthäus 21, 12-17

Jesus geht es um die Ehre und Heiligkeit Gottes.

V 12: Jesus, Paulus und die ersten Christen suchten oft den Tempel auf. Im Vorhof der Heiden durften sich Nichtjuden/Unreine aufhalten. Im Laufe der Zeit boomte dort der Handel (1) und bestimmte die Atmosphäre.
Jesus ging es um die Heiligkeit Gottes, bzw. seines Hauses (2). Heilig = Gott gehörig, vom Gewöhnlichen getrennt; s. Lexikon. Der Sammelplatz der Gläubigen (die Gemeinde) ist Gottes Bereich!
Kirche hat EINEN Sinn, die Ehre Gottes ins Land zu tragen. Dazu waren ursprünglich Kirchtürme und Glockenläuten gedacht und erfüllen z.T. noch diesen Zweck.
ALLE trieb Jesus hinaus. DAS Ereignis des Jahres, wenn man das laute Leben orientalischer Basare kennt.
Eine Peitsche war nötig (Joh 2, 15), allerdings ohne eingeflochtene Metallstücke nach Römerart.
Sind Jesus die Nerven durchgegangen? Der Nerv seines Wesens war immer die Ehre und Heiligkeit des Vaters. Dasselbe hätte er auf einem städtischen Wochenmarkt so nicht durchgezogen.
Tauben waren Opfer der Armen, also kein einseitiger Kampf gegen Reiche.
Wichtig: Kein „heiliger Zorn“ erlaubt Christen Gewaltanwendung. Unsere Waffe ist gottgewirkte Liebe.
Allerdings wird dadurch Unrecht nicht geduldet (Mt 18, 17; 1. Ko 5, 11.13).
Jesus erklärt seinen Auftritt mit Jes 56, 7 und Jer 7, 11.

V 13: Bethaus meint mehr als Opferstätte. Hier wird nicht gefeilscht, auch nicht um Sündenvergebung.
Beten ist aber mehr als Bitten. Zentrales Anliegen unseres Gebets ist allein Gottes Ehre, nicht mein Wohlergehen. Wie oft sagen wir „Gott“ und meinen uns? Gott will keinen frommen Kuhhandel: Gibst du mir, gebe ich dir! (3) Im Vaterhaus (Joh 2, 16/Gemeinde) ist ALLES FREI. Gegeben wird aus Liebe. Jesus hat bezahlt (4).

V 14: Gott wirkt Wunder und seine irdischen „offiziellen Vertreter“ formieren sich zum Angriff.
Bitte nicht gleich auf heutige Großinstitutionen schauen: Was wurde in neutestamentlich geprägten Gemeinden nicht alles schon an motivierten, geistlich gemeinten Aufbrüchen ausgebremst und bekämpft?

V 15ff: Weder Priester noch römische Tempelbewacher (s. Burg Antonia) griffen bei der Tempelreinigung offen ein! Erst als die Kinder Jesus als „Sohn Davids“, d.h. Messias ausriefen.
Kinder im Tempel? Wahrscheinlich das Fest Bar Mizwah (mit 13 wird der Jude volljährig und auch dem Wort Gottes gegenüber verantwortlich für sein Tun). Evtl. hatten die Kinder Jesu Einzug in Jerusalem erlebt und skandiert, Kinder rufen gern im Sprechchor wie Stadionbesucher.
Hosianna, verwandt mit (hebr. Hosch na = ein Jubelruf für den Messias, und Jehoschua = Jesus/Jahwe rettet).
Spontanes Gotteslob gegen mächtige Vertretungen (5). Können Kinder solche Krisen auslösen?

V 16: Offizielle Vertreter aus Kirche (Gemeinschaften??) und Staat bevorzugen „auf hoher Ebene“ überwiegend den Konsens. Jesu biblisch begründete Antwort hat Missgunst nicht beendet, nur vorerst gedämpft.
Wichtig: Nicht jeder Bibelvers eignet sich für jede Antwort.

Fragen:
Hat der „heilige“ Gott in unseren Versammlungen noch Platz neben dem „gnädigen, schenkenden Vater“?
Wie stark beeinflusst allein Gottes Ehre mein Gebet?
Ist in der Gemeinde eine „Tempelaufsicht“ noch nötig? Falls ja, wie?

Gliederungsvorschlag
1. Gott schenkt. Kein Kuhhandel.
2. Loben ist dran

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Fußnoten

(1) Übliche Münzen mit geprägten Gesichtsprofilen waren verboten (2. Gebot). Deshalb wurde profitabel in Tempelgeld umgetauscht. Opfertiere wurden geschäftstüchtig angeboten. Nach G. Maier brachte ein Baba be Buta z. Zt. Herodes des Großen 3000 Opferschafe in diesen Vorhof.
(2) Sach 14, 21: Keine Händler z. Zt. des Messias; Mal 3, 1: Alles im Tempel, bis hin zu den Geräten sollte heilig sein.
(3) Als Luther das noch nicht wusste, ging er INS Kloster, um zu bezahlen. Als er das Evangelium kapierte, ging er HERAUS, um den Menschen Gottes unbezahlbare Gnade wichtig zu machen.
Wann hätte ich denn GENUG geopfert? Nie.
(4) Kein Warenhaus kann Vaterhaus werden – oder? Im VATERHAUS müssen Kinder nicht für ihren Unterhalt zahlen. Lieber in der Sozialwohnung die Liebe Gottes und der Eltern erfahren, als umgeben von Besítz zu lernen: Allein, alleiner, am alleinsten.
(5) Zu viele Beispiele aus allen christenfeindlichen Ländern.