Monatsthema: Leben vom Kreuz des Herrn
Predigtthema: Von der Christusbegegnung her leben
Bibelstelle: Matthäus 28, 1-10
Verfasser: Eckhard Löffler
Vorbemerkungen
Mit dem Tode endet jede Lebensgeschichte – bis auf eine: Jesus Christus. (1-4) Alle 4 Evangelien enden nicht mit Kreuz und Grab, sondern mit dem Sieg Jesu über den Tod, mit DEM Ereignis vor Pfingsten und seiner Wiederkunft.
Seit der Auferstehung feiern die Christen den Sonntag (Mk 16, 9; Jo 20, 1; Apg 20, 7). Der Sabbat feierte die Ruhe NACH der alten Schöpfung, der Sonntag den Beginn der Tatsachen durch die NEUE Schöpfung (2. Ko 5, 17).
Das Kreuz löste die Schuldfrage, die Auferstehung den Sieg über „Hölle, Tod und Teufel“, d. h. DER Wendepunkt der Menschheitsgeschichte.
Ostern ist das Größte: Seitdem gibt es keine Verdammnis mehr für Christus-Nachfolger (Rö 5, 1; 8, 1).
Erklärungen und Tipps
V 1 Der Sabbat endet mit dem Sonnenuntergang. Wahrscheinlich besorgten sich die Frauen abends noch die notwendigen Zutaten für eine Totensalbung.
Maria aus Magdala: (Ort am See Genezareth; sie wurde von der Besessenheit geheilt [Lk 8, 2], wurde Jesus-Nachfolgerin [Lk 8, 1], gehört zu den ersten Grabbesuchern und wird erste Osterbotin [Jo 20, 18]).
Die „andere Maria“ war die Mutter des Jakobus und Joseph (Mt 27, 56).
Nach Mark 16, 1 und Lk 23, 5.56; 24, 1) wollten sie „den Leichnam versorgen“, also einbalsamieren.
V 2ff Nach Mk 16, 3 überlegen die Frauen beim Gang zum Grab: „Wer wälzt uns den Stein…?“. Warum gingen sie trotzdem hin? Glaube und Vertrauen waren wohl größer.
Große Ereignisse wurden öfter durch Engel angesagt (2. Mo 3, 2ff; Lk 2, 10ff).
Jesu ist “der Gekreuzigte” und bleibt Garant für die Vernichtung unserer Schuldbriefe (Gal 3, 1; Kol 2, 13f; Hebr 9, 12).
„Er ist nicht hier!“ Seit fast 1000 Jahren wurde Jesus auch an falschen Stellen gesucht. Philosophen und Theologen schlugen Jesustitel vor von „Revolutionär“ bis „Grüner“. (4)
„Auferstanden“ beschreibt den Sieg über den Tod, die „erste Auferstehung“.
Weitere Auferstehungen stehen noch aus (1. Petr 1, 3; Offb 20, 5.6).
„Kommt und seht!“ Wer nicht kommt, wird nichts Wesentliches sehen können. (5)
Wer Gottes Spuren „sehen WILL“, wird sie finden (Ps 34, 9; Lk 17, 21; Ps 66, 5ff; 1. Jo 3, 1).
V 7 Der Auftrag ist klar: „GEHT und SAGT!“. Hemmschwellen überwinden. (6)
Frauen behielten während der turbulenten Tage um Karfreitag ein waches Herz für Jesus, setzten nach der Auferstehung die erste Evangelisation der Weltgeschichte in Gang. (7)
Die Jünger erhalten ihre Ermutigung und ihre Sendungsgewissheit über die Frauen: „Siehe! Er geht vor euch her!“
Am See Genezareth in Galiläa kommt es dann zum „Mutmacher-Treff“ unter Männern.
V 8 Nichts konnte die ersten Zeuginnen aufhalten trotz „Furcht und großer Freude“: Kennzeichen der Zeugen bis heute. Wer traut sich schon…?
V 9 Der kürzeste Gruß, nur ein Wort. „Chairete“ = griech: Seid gegrüßt.
Die Frauen sind nicht nur die ersten Zeugen. Auch Jesus begegnet ihnen zuerst.
Vor ihm „niederfallen“ war das Zeichen der Menschen, die einen Herrn ohne Einschränkungen anerkannten.
„Füße umklammern“ praktizierten die Sich-Unterwerfenden.
Jesus war also nicht nur geistlich-seelisch auferstanden, sondern hatte einen damals „unfassbaren“ aber doch „UMfassbaren“ Leib. Auch das spricht deutlich für seine leibliche Auferstehung.
V 10 „Fürchtet euch nicht!“ ist ein Thema Gottes im AT, dann beim Evangelium von Jesu Geburt (Lk 2, 10), schließlich im Blick auf die Zukunft (1. Petr 3, 14).
Neu ist „Meine Brüder!“. Trotz allem Versagen bleiben es seine Brüder. Zwischenmenschlich wäre allemal Grund zur Distanzierung gegeben. (8)
Gliederungsvorschlag 1:
Jesus lebt
1. Jesus lebt
2. Jesus begegnen
3. von Jesus reden
Gliederungsvorschlag 2 (nach Gottfried Voigt)
Das ist
1. die Zeitenwende
2. der Sieg des Lebens
3. die Nähe des Herrn
__________________________
Fußnoten + Beispiele
(1) Thomas Arnold, 14 Jahre lang Direktor von Rugby und der Verfasser einer berühmten dreibändigen „Geschichte von Rom“, ein Mann, dem man in Oxford den Lehrstuhl für moderne Geschichte übertrug, gab folgendes Zeugnis über seinen Glauben an die Vertrauenswürdigkeit des Berichtes von der Auferstehung:
„Der Beweis für das Leben und Sterben und Auferstehen unseres Herrn Jesus wurde bereits oft zufriedenstellend gegeben. Es ist ein guter Beweis, gemessen an den allgemeinen Regeln zur Unterscheidung zwischen guten und schlechten Beweisen. Tausende und Zehntausende von Menschen haben die Angelegenheit Stück für Stück untersucht, und zwar so sorgfältig wie jeder Richter, der einen überaus wichtigen Fall abzuschließen hat. Ich selber habe es oftmals getan: nicht um andere zu überzeugen, sondern um mich selber zufrieden zu stellen. Ich bin es seit Jahren gewohnt, die Geschichte anderer Zeiten zu studieren und dabei die Beweise derer, die darüber schrieben, zu untersuchen und abzuwägen. Und ich kenne nicht eine Tatsache in der Menschheits¬geschichte, die durch bessere und völligere Beweise jeder Art bewiesen wurde – für das Verständnis eines fairen Fragestellers – als das große Zeichen, das Gott uns gegeben hat, nämlich dass Christus starb und von den Toten wieder auferstand.“ (Campus für Christus, Die Einzigartigkeit Jesu Christi)
(2) Oft hört man: „Mit dem Tod ist Schluss. Aus. Vorbei. Ist noch nie jemand zurückgekommen.“ Menschen, die das Aus als Tatsache verstehen, haben ihr Wissen ausschließlich von anderen Menschen, die den Tod selbst noch nicht „erlebt“ (…) haben. Nur Jesus hat den Bereich jenseits des Todes betreten und kam zurück. Falls seine Aussagen über die Zeit nach dem Tod auch nur teilweise stimmen sollten: Immer noch mehr, als praktische Atheisten haben.
(3) Einem afrikanischen Christen wurde seine siebzehnjährige Tochter durch den Tod genommen. Trauer erfüllte die ganze Familie. Aber sie waren auch getröstet durch die Hoffnung auf ein ewiges Leben. Auf das Grab der Tochter setzte der Vater ein schlichtes Holzkreuz und schrieb die Worte darauf: ,,Der Tod hat keine Hände!“ — Als der Missionar Ihn fragte, was die Inschrift bedeuten solle, gab der Vater zur Antwort: „Ich weiß, dass mir der Tod mein Kind nicht wegnehmen und auf ewig festhal¬ten kann, sondern ich werde es bei Jesus wieder sehen. Der Tod hat |a seit Ostern keine Hände mehr!“
Der Tod hat keine Hände. Aber Gott hat starke Hände, die uns bis In Ewigkeit festhalten. Jesus sagt von Menschen, die ihm im Glau¬ben gehören: ,,Der Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alles, und niemand kann sie aus meines Vaters Hand reißen!“ (Joh 10, 29). (aus Axel Kühner, Überlebensgeschichten)
(4) Blaise Pascal (1623-62, – nur 39 Jahre!) war Professor für Naturwissenschaften, Mathematik und Philosophie an der Pariser Sorbonne. Seine Bekehrung erlebte er während eines Gottesdienstes in der größten Pariser Kirche ‚Sacré Coeur’ als unverbindlicher Gast. Eine Plakette im Steinboden zeigt bis heute an: „Hier bekehrte sich Paul Claudel“. Sein privates Glaubensbekenntnis schrieb er auf. Es wurde gefunden: „ Ich glaube jetzt an den lebendigen Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, nicht mehr an den der Philosophen und Gelehrten“.
(5) Deshalb wechseln umgekehrt auch immer mehr Gemeinschaften von ihrer „Komm-“ zur „Gehstruktur“.
Neu renovierte Gemeinschaftsräume machen noch keinen Menschen neu. Aber herzlich einladende Geschwister und Räume haben immer wieder Ungläubigen zum Sehen verholfen.
(6) Das gilt für Ehren- und Hauptamtliche!
„Der Schlüssel zum Herzen der Menschen hängt HINTER ihrer Haustür!“ (Fritz Grünzweig). HINGEHEN und SAGEN sind die Standbeine der Zeugen. „Geht schnell…“ (V 7).
(7) Immer besteht der Hauptanteil von Gemeindebesuchern aus Frauen.
(8) „Gründe“ zur Distanzierung entstehen immer. Solange Jesus aber auch die Versager in den Jüngerreihen „Brüder“ nennt, können Zwiste unter den Leuten innerhalb seiner Gemeinde abgeschlossen werden.
Und falls es nicht klappt, liegt es nicht am Herrn.