Johannes

Predigthilfe vom 2. März 2025 – Johannes 16,16-33

Predigtthema:         Die Trauer wird zur Freude

Verfasser:                Dominik Cramer (Predigthilfe vom 27.12.2015 – Thema: In der Seelsorge Jesu: Jesus wendet Trauer in ewige Freude und Frieden)

Die Erarbeitung dieser Predigt erfordert etliche Stunden an Vorbereitung. Zu eurer Unterstützung enthält diese Predigthilfe deshalb Hinweise für eure Verkündigung, ersetzt aber nicht euer eigenständiges Erarbeiten des Bibeltextes. Bei der Vorbereitung dieser Predigt suchen wir nach dem, was der Herr über den Predigttext durch uns sagen will, denn wir verkündigen nur die Botschaft, die uns persönlich auf der Basis des Predigttextes aufs Herz gelegt wird. Nur wo der Herr uns das Herz gefüllt hat, da haben wir etwas zu sagen, da nur dann gilt: „Wer euch hört, hört mich“ (Lk 10,16a)!

Die vorgeschlagenen Bücher und Vorträge sollen eine Hilfe bieten. Allerdings sollten sie immer im Sinne von Apg 17,11b an Hand der Bibel geprüft werden.

1. Sehen, was dasteht

Verschiedene Bibelübersetzungen, um mit dem Predigttext vertraut zu werden findet man z.B. unter www.bibleserver.com (Luther 1984 / Revidierte Elberfelder Bibel / Hoffnung für alle / Schlachter 2000 / Neue Genfer Übersetzung / Gute Nachricht Bibel / Einheitsübersetzung / Neues Leben Bibel / Neue Evangelistische Übersetzung).

1.1 Allgemeine Hinweise zum Predigttext

Allgemeine Hinweise zum Buch und einführende Anmerkungen bieten:

1.2 Hilfen zum Verständnis des Predigttextes

Hilfen zur Auslegung von Joh 16,16-33 bieten z.B.

  • Maier, Gerhard: Johannes-Evangelium; Edition C: Bd. 4. Holzgerlingen: Hänssler Verlag
  • De Boor, Werner: Das Evangelium des Johannes; Teil 2: Kapitel 11-21. Wuppertaler Studienbibel. Wuppertal: R. Brockhaus Verlag.
  • Schlatter, Adolf: Der Evangelist Johannes: Wie er spricht, denkt und glaubt. Stuttgart: Calwer Verlag.

2. Verstehen, worum es geht

2.1 Hinweise für situative Überlegungen
Oftmals hat man den Eindruck, dass man von der ganzen Last des Lebens erdrückt wird. Krisen, Trauer, Tod… Und selbst wenn man aufgrund von Gottes Gnade auch von vielem verschont bleibt, so reicht doch ein Blick in die Nachrichten aus, damit der Wunsch aus Offb 22,20 entsteht: „Amen, ja, komm, Herr Jesus!“ Und dann wird auch noch der Gegenwind, der für viele Christen auf der ganzen Welt Alltag ist, plötzlich in unserem Land so langsam spürbar. Und vielleicht sitzt sogar jemand unter den Zuhörern, der gerade erst aus seinem Heimatland fliehen musste, weil er an Jesus glaubt. Viele Menschen haben Angst, vor dem was auf uns zukommt. Viele Menschen haben Angst vor ihrer Alltagssituation. Und diese Menschen leben nicht irgendwo anders, sondern mitten unter uns, denn auch wir haben oft Angst. Und mitten in unsere Angst, mitten in unsere Traurigkeit spricht Jesus folgende Worte hinein, Worte des Trostes:
„In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden!“

2.2 Hinweise für hermeneutische Überlegungen

In Joh 13-17 können wir die Abschiedsreden Jesu lesen. Was beinhalten wohl die letzten Reden des Messias kurz bevor er seine Jünger verlassen hat? Es muss sicherlich etwas sehr Wichtiges sein. Etwas, das unbedingt nochmal gesagt werden muss. Etwas, das sehr nützlich sein wird in der Zeit in der Jesus nicht mehr da ist. Diese Kapitel beginnen zunächst mit der Fußwaschung Jesu und der Ankündigung des Verrates durch Judas, bevor Jesus in seine Abschiedsreden übergeht, die mit dem hohepriesterlichen Gebet aus Joh 17 enden. Berühmte Worte Jesu finden sich in diesem Abschnitt, wie etwa die beiden „Ich bin“-Worte aus Joh 14,6 und Joh 15,5, aber auch die Person des Heiligen Geistes wird stark thematisiert, da er die prägende Rolle nach dem Erdenleben Jesu spielen wird. Und genau darauf bereitet Jesus seine Jünger vor. Gerade in den Versen vor unserem heutigen Predigttext erklärt Jesus das Wirken des Heiligen Geistes: Er öffnet die Augen für Sünde, Gerechtigkeit und Gericht (Joh 16,8). Er führt in die Wahrheit (Joh 16,13). Und er wird Jesus Christus verherrlichen (Joh 16,14).

Joh 16,16-22: Die Ankündigung von Tod und Auferstehung Jesu
Die ersten Verse handeln von Jesu Ankündigung, dass es eine kleine Weile dauert, bis seine Jünger ihn nicht mehr sehen werden und nochmals eine kleine Zeit, bis sie ihn dann wieder sehen werden. Diese, für die Jünger zunächst unverständlichen Worte, sind uns im Blick auf das Osterereignis klar: Noch eine kurze Zeit bis zum Tod Jesu. Dann kommt eine Zeit der Trauer bis zur Auferstehung Jesu, welche wiederum mit viel Freude verbunden ist. Jesus thematisiert in diesen Versen jedoch nicht nur die Gefühlslage der Jünger in Bezug auf diese Ereignisse, er stellt auch hier den für die Abschiedsreden typischen Kontrast zwischen den Anhängern Jesu und der Welt dar (siehe Joh 13,35; 14,17.19.27.30f; 15,18f; 16,11.20.33; 17,9.11.14ff.21.23.25). Er sagt nämlich, dass die Trauer der Jünger gleichzeitig die Freude der Welt über den Tod Jesu bedeutet (V. 20). Aber die Freude über die Auferstehung wird nicht mehr genommen werden (V. 22)

Joh 16,23-30: Vom Bitten in Jesu Namen
Ähnlich wie bereits in Joh 15,7 spricht Jesus davon, dass wir, wenn wir in seinem Namen bitten, bei Gott auf Gehör stoßen werden. Durch Jesus können wir nun direkt in seinem Namen zum Vater sprechen, denn wir dürfen uns der Liebe Gottes gewiss sein, wenn wir Jesus lieb haben und glauben, dass er vom Vater gekommen ist (V. 26f). Die Schwierigkeit besteht an dieser Stelle sicherlich in der Aussage. „Wenn ihr den Vater um etwas bitten werdet in meinem Namen, wird er’s euch geben.“ (V. 23) Geht es darum, um etwas zu bitten, was ich gerade will? Oder geht es vielmehr darum im Willen Gottes zu beten, so wie Jesus, wenn er sagt: „Dein Wille geschehe!“ (Mt 6,10)? Wohl eher letzteres. Es geht viel weniger um irdisch-materielle Segnungen als um geistliche: Christus erkennen, sich dem Willen Gottes unterordnen, auch wenn es schmerzhaft sein kann und auch diese ganz grundlegende Bitte aus Lk 18,13: „Gott sei mir Sünder gnädig!“ Diese Bitten wird Gott erhören! Das mag vielleicht nicht einfach zu verstehen sein, aber genauso geht es auch den Jüngern, denn Jesus spricht hier in Bildern (V. 25). Aber es soll die Zeit kommen in der Jesus sich offenbaren will und in dieser Zeit leben wir heute. Auch wenn unsere Erkenntnis immer noch Stückwerk ist, so offenbart sich uns Gott Schritt für Schritt immer mehr, wenn wir ihn suchen. So offenbart sich Jesus den Jüngern und auch sie erkennen einmal mehr, wer er ist (V. 30)

Joh 16, 31-33: Von der kommenden Verfolgung
Der letzte Abschnitt beginnt mit der Rückfrage Jesu: „Jetzt glaubt ihr?“ (V. 31) Danach zeigt er seinen Jüngern auf, dass sie ihn alleine lassen werden, auch wenn er nicht alleine sein wird. Als Jesus gefangen genommen wird, steht er plötzlich ganz allein vorm Hohen Rat. Sogar Petrus, der ihm zuvor noch versprochen hat, dass er ihn nie im Stich lassen würde (Mt 26,33), der ihm sogar noch nach der Gefangennahme folgt, scheitert, indem er Jesus verleugnet. Und Jesus hat vielleicht auch die unzähligen Christen im Blick, die im Angesicht der Bedrängnis nicht treu blieben, die wie Petrus ihren Christus verleugnet haben. Aber Jesus begegnet diesem Problem nicht mit Vorwürfen, sondern viel mehr mit Verständnis, Trost und Ermutigung. Er weiß, dass es nicht einfach in dieser Welt ist. Er weiß, dass die Welt die Christen hasst (Joh 15,18). Und er weiß auch um die Angst, die seine Anhänger haben (V. 33). Aber in all die Sorgen und in diese Angst hinein fallen Worte des Trostes: „Seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“ (V. 33)

2.3 Hinweise für homiletische Überlegungen

Nachdem nun der Text kurz analysiert wurde, stellen sich nun die Fragen: Was davon sollte die Predigt enthalten? Und wie soll ich es sagen? Die Themenstellung spielt dabei eine wichtige Rolle: Es geht um Seelsorge. Wie kann ich also diesen Text seelsorgerlich für den Zuhörer vorbereiten? Dabei ist es zunächst mal wichtig, die tatsächlichen Sorgen und Nöte der Menschen in Bezug auf diesen Text im Blick zu haben, z.B. „Wann kommt Jesus endlich wieder?“, „Warum erhört Gott mein Gebet nicht?“ und „Wie kann ich in einer immer feindlicheren Umwelt meinen Glauben noch leben?“. Bei Vielen gibt es sicherlich auch Ängste, die konkret mit dem derzeitigen Flüchtlingsstrom zu tun haben. Angst vor dem Fremden. Angst vor dem Islam. Und Angst davor, seinen Glauben plötzlich als Minderheit leben zu müssen.

In all diesen Ängsten und Sorgen ist es wichtig unseren Herrn im Blick zu haben, der die Welt überwunden hat, der der Sieger über den Tod und den Fürsten dieser Welt ist. Dieser Sieger, Jesus Christus, lässt uns nicht allein. Seine Versprechen stehen über allem: „Ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Welt!“ (Mt 28,20) und „Ich will den Vater bitten und er wird euch einen anderen Tröster geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit: Den Geist der Wahrheit.“ (Joh 14,16f)

3. Sagen, wo es hingeht

Zur Predigtvorbereitung kann das Anhören einer Predigt sehr hilfreich sein. Unter www.sermon-online.de finden sich Predigten zu den unterschiedlichsten Bibeltexten. So kann man dort z.B. eine Predigt zu Joh 16,23-33 von Winrich Scheffbuch finden.

3.1 Predigtziel – warum halte ich diese Predigt?

Uns Christen soll in den Anfechtungen, Widerständen, Schwierigkeiten und Ängsten, in denen wir leben aufgezeigt werden, dass dieser Zustand, laut Jesus, normal ist. Aber es muss auch deutlich werden, dass Christus größer ist, dass er die Welt überwunden hat und dass er uns ewige Freude schenken will!

3.2 Predigtthema – was sage ich in dieser Predigt?

Die Trauer wird zur Freude

3.3 Predigtentfaltung – wie sage ich es in dieser Predigt?

1. In der Welt habt ihr Angst
2. Seid getrost: Ich habe die Welt überwunden
3. Eure Freude soll niemand von euch nehmen

(Dominik Cramer)