Matthäus

Predigthilfe vom 2. Februar 2020 – Matthäus 9, 27-34

Monatsthema:           Matthäus-Evangelium: Mit Jesus unterwegs

Predigtthema:           Jesus öffnet die Augen der Blinden

Die Erarbeitung dieser Predigt erfordert etliche Stunden an Vorbereitung. Zu eurer Unterstützung enthält diese Predigthilfe deshalb Hinweise für eure Verkündigung, ersetzt aber nicht euer eigenständiges Erarbeiten des Bibeltextes. Bei der Vorbereitung dieser Predigt suchen wir nach dem, was der Herr über den Predigttext durch uns sagen will, denn wir verkündigen nur die Botschaft, die uns persönlich auf der Basis des Predigttextes aufs Herz gelegt wird. Nur wo der Herr uns das Herz gefüllt hat, da haben wir etwas zu sagen, da nur dann gilt: „Wer euch hört, hört mich“ (Lk. 10,16a)!

  1. Sehen, was dasteht

Verschiedene Bibelübersetzungen um mit dem Predigttext vertraut zu werden findet man z.B. unter www.bibleserver.com (Luther 1984 / Revidierte Elberfelder Bibel / Hoffnung für alle / Schlachter 2000 / Neue Genfer Übersetzung / Gute Nachricht Bibel / Einheitsübersetzung / Neues Leben Bibel / Neue Evangelistische Übersetzung).

1.1 Allgemeine Hinweise zum Predigttext

Der Predigttext steht am Anfang der Reihe des Evangeliums von Matthäus, welches uns in den kommenden Wochen begleiten wird. Hier ist ein Aufbau ratsam, denn in den kommenden Wochen können wir dann auf die Texte zurückgreifen und dann zu Ostern noch einmal auf die gelesenen Kapitel verweisen.

Dazu sollten wir uns bewusst machen, dass Jesus hier in einer Reihe von Heilungen, Wundern, Diskussionen und von Lehre ist, die auch auf unseren Text Einfluss nehmen. Es ist ratsam, sich die Kapitel 1-9 einmal insgesamt anzusehen und durchzulesen, damit wir wissen wo Jesus in dem Predigttext herkommt und was die Diskussion gerade am Ende so brisant macht.

1.2 Hilfen zum Verständnis des Predigttextes

Hilfen zur Auslegung bieten z.B.

  • Wuppertaler Studienbibel
  • Der neue Mathew Henry Kommentar
  • Maier, Gerhard. Matthäus Evangelium (Edition C Bibelkommentar)
  • Ein Bibelatlas, um zu schauen in welcher Gegend Jesus unterwegs war, ist hilfreich (rings um Kapernaum)

1.3 Anmerkungen zum Verständnis des Predigttextes

In dem vorgegebenen Texten befinden wir uns im neuen Testament. Jesus kommt in Kapitel 8 vom See Genezareth, bzw. der anderen Seite des Sees (der „Dekapolis“-Region, die griechisch geprägt ist) zurück in seine Stadt, in der er wohnt oder lebt.

9 Vers 1 stellt also fest, dass Jesus in Kapernaum ist und dort verschiedene Wunder tut und Menschen trifft und lehrt. Neben den Heilungen, die geschehen, sehen wir auch, dass Jesus Menschen besuchte und dabei Matthäus (Levi) beruft und bei ihm zum Essen war, Kap. 9,9-10.

Darauf folgen mehr und mehr Diskussionen mit den Hochrangigen der Stadt, unter denen auch Schriftgelehrte sind. Dennoch lehrt Jesus immer weiter und das Volk in der Region weiß um seine Herkunft, Größe und Macht. Dies sehen wir vor allem in unserem Text. Hier sehen wir zu Beginn, dass zwei Blinde Jesus folgen und ihn als Sohn Davids erkennen.

V.27: Sohn Davids – Dies gilt in Matthäus als Beurkundung der Herkunft und der Macht, die Jesus hat. Er kann als König des Höchsten etwas ändern.

V.28-29: Jesus stellt die Glaubensfrage, die wir auch aus der Jahreslosung kennen. Und aus der heraus tut er etwas an den Gläubigen.

V.30-31: Dieses Verbot ergibt sich wahrscheinlich aus den Diskussionen, denn die Gelehrten der Region wollten nicht glauben und Jesus will nicht noch mehr Öl ins Feuer gießen. Dies wird jedoch von den überglücklichen Geheilten ignoriert.

V.32-33: Durch das Zeugnis der beiden werden immer mehr Menschen zu Jesus gebracht. Unter anderem einen Stummen, der besessen war. Das Besondere an dieser Heilung ist, dass einer der nicht sagen kann wovon er besessen ist auch nicht geheilt werden kann. Dies ist für die Pharisäer ganz klar und daher gibt es keine Hilfe. Dennoch handelt Jesus und treibt den Geist aus. Dies ist deutlich ein göttliches Handeln, denn nur Gott weiß alles und so auch was in diesem Mann vorgeht.

V.34: Da die Pharisäer nicht anerkennen, dass Jesus von Gott herkommt und auch des Königs und des Messias Würde hat, müssen sie das Geschehene anders erklären. Sie behaupten, dass Jesus mit dem Beelzebub oder Oberdämon unterwegs ist, sonst geht das ja nicht. Damit stimmen sie in Kapitel 8 ein, wo schon die Königswürde des Herrn verworfen wird.

  1. Verstehen, worum es geht

2.1 Hinweise für hermeneutische Überlegungen (Auslegung)

V.27-29: Während Jesus unterwegs ist werden zwei Blinde auf ihn aufmerksam. Neben ihrer Blindheit ist auch der soziale Ausschluss zu beachten. Diese Männer sind nicht mehr Teil der Gesellschaft und keiner konnte ihnen helfen. In ihrer Not gehen sie zum Herrn. Sie wissen darum, dass Jesus als Sohn Davids die Messias-Würde hat. Sie erhoffen sie von dem Herrn, der hier geht und von dem sie schon so viel gehört haben, dass er ihnen hilft. Es geht ihnen darum, dass ihre Augen aufgetan werden und dies geschieht nicht durch die Tat, sondern vorrangig durch Glauben! Sie Vertrauen auf den Herrn und das macht sie heil! Im Grunde kann man sagen, dass sie, obwohl sie blind sind, erkennen oder “sehen“ was Jesus tun kann und wer er ist.

Daraufhin berührt Jesus die Männer und macht sie heil, weil sie erkannt haben, auf wen sie ihr Vertrauen setzen sollen.

V.30-31: Dies geschieht ohne einen Zwischenstopp. In anderen Fällen müssen Blinde erst noch ans Wasser aber hier ist er spontan geheilt. Trotzdem wird ihnen von Jesus befohlen, dass sie nicht darüber reden. Dies liegt sicherlich darin begründet, dass Jesus nicht allein die Anerkennung durch Wunder möchte. Er will Menschen, die ihm Vertrauen. Im Grunde so wie wir es bei Matthäus (Levi) schon gesehen haben. Aber auch aus der Bergpredigt heraus und aus dem Geschehenen in Kapitel 8 ist deutlich, dass Jesus die Wunder nicht braucht. Es ist alles gesagt, was man wissen muss und selbst Blinde erkennen wer er ist. Es braucht nicht noch Wunder.

Trotzdem können die beiden nicht anders, als Jesus groß zu machen. Für sie ist das Erkannte viel zu deutlich, als dass sie schweigen können. Es ist ein Zwang, dass man darüber redet was Gott im Leben tut und so erzählen sie davon. Bis heute sollte es so sein, dass wir von Seiner Größe reden und davon überquellen in Worten und Taten.

V. 32-33: Eine Folge daraus ist dann unweigerlich, dass Menschen Jesus suchen und zu ihm kommen. Das passiert durch Menschen wie den zwei Blinden. Sie erkennen wer Jesus ist und dadurch machen sie ihn in der Welt um sich herum bekannt. Menschen schöpfen Hoffnung. Da ist jemand der Heilung bringt. Selbst da wo keine Hoffnung besteht. Sie vertrauen darauf, dass Jesus auch bei einem stummen und besessenen Mann handeln kann.

Und Jesus kann dies tun! Er hat die Macht und Befugnis dazu!

Und das, obwohl es in Israel so etwas noch nie gab. Ein Mensch der nicht redet und nicht benennen kann, wer ihn besitzt, dem kann nicht geholfen werden. Außer man kennt den der alles weiß. Daher wird ein solches Wunder als Messianisch bezeichnet. Nur der, der von Gott kommt, kann da was tun. Daher wird den Menschen klar: Hier ist ein besonderer Mensch, der Sohn Davids, der Messias!

V.34: Obwohl Jesus in der Region so viel tut und sich zu erkennen gibt sind einige (wichtige) Menschen gegen ihn. Die Schriftgelehrten und Pharisäer erkennen nicht an, wer er ist. Im Grunde kann man sagen, dass sie blind sind obwohl sie sehen können. Sie wählen nicht zu sehen. Weil aber nicht sein kann was nicht sein darf wird eine andere Erklärung gefunden. Es ist der Teufel. Wenn etwas Gutes geschieht, man es aber nicht will, dann macht man es schlecht. Genauso geschieht es im Text und auch bis heute. Menschen erkennen, dass Jesus etwas tut. Damals und heute in unseren Gemeinden. Doch das wollen sie nicht und daher wird es abgelehnt oder schlecht gemacht.

2.2 Hinweise für situative Überlegungen (Predigtanlass)

Wir predigen diesen Text als Anfang einer kleinen Reihe im Februar 2020. Es ist aus dem Evangelium nach Matthäus und es ist nicht verkehrt, wenn wir etwas in die vorigen Kapitel schauen, um uns mit der Situation vertraut zu machen.

Unser heutiger Text erinnert uns daran, dass wir unser Leben im Vertrauen auf Gott gestalten und leben sollten. Dies passt als Ergänzung zur Jahreslosung genauso wie zur Vorbereitung auf die Ostertexte im April. Daher ist dieser Block wertvoll und sicherlich etwas worauf man im Laufe des Jahres zurückgreifen kann.

2.3 Hinweise für homiletische Überlegungen (Anwendung)

Wie habe ich Jesus erkannt und wie handle ich nachdem ich ihm begegnet bin?

Sind meine Augen geöffnet worden oder will ich nicht sehen und erkennen was Jesus getan hat?

  1. Sagen, wo es hingeht

3.1 Predigtziel – warum halte ich diese Predigt?

Diese Predigt soll den Blick auf Jesus als den Herrn der Welt, Heiland und Retter richten. Wie kann ich Jesus erkennen und akzeptieren, dass er es gut meint.

Jesus will, dass wir mehr vom Vater erkennen und das soll auch Fokus der Predigt sein. Durch diese Erkenntnis können wir ihm voll vertrauen und unser Glaube wird groß!

Diese Größe des Herrn können wir dann in unserem Umfeld aufzeigen und von Ihm erzählen, damit alle zu Ihm kommen und an Ihn glauben!

3.2 Predigtthema – was sage ich in dieser Predigt?

In dieser Predigt kann man einfach Vers für Vers durch den Text gehen und jeden exegetisch und persönlich auslegen. Der Fokus soll sicher immer auf Jesus und sein Königtum und seine Macht als Messias gerichtet sein. Dadurch lässt sich auch einer Anfeindung, wie die der Pharisäer, begegnen und widerstehen.

So kann ich als Prediger den Blick auf den Christus richten, der uns rettet.

3.3 Predigtentfaltung – wie sage ich es in dieser Predigt?

A) Eine erste Möglichkeit ist die, dass ich als Prediger auf das Geschehene der vorigen Kapitel eingehe und die Hörer hineinnehme in die Situation, in der Jesus hier in der Umgebung vom See Genezareth ist.

  1. Ein Blick auf die Karte der Region ist hilfreich:

a) Wo war Jesus unterwegs? Was hat er dort gewirkt?

b) Wie hat er sich selber gesehen oder dargestellt. In Kapitel 8 zeigt er sich als Sohn Davids und als Messias!

c) Wie wurde er in der Region beurteilt und was haben die Pharisäer gesagt?

2. Danach gehen wir durch die Verse unseres Textes und erklären was dort geschieht. Wir erläutern die verschiedenen Wahrnehmungen der Herrn Jesus und weisen auch darauf hin, dass es eine Entscheidung ist, die wir treffen. Auf die Frage an die Blinden gibt es zwei Antworten. Ja ich glaube, wie im Text oder naja ich glaube nicht. Diese Antwort auf Jesus ist die entscheidende.

3. Anhand vom Text und den Reaktionen kann ich in die Gegenwart gehen. In der Gesellschaft ist es bis heute nicht in oder modern, bzw. gewollt, dass man auf Jesus vertraut. Der Glaube wird verlacht, obwohl man immer wieder sehen kann was Gott im Leben bewirkt.

B) Eine zweite Möglichkeit wäre, dass man nur im Text bleibt. Dies ist sicherlich schon tief und gut. Das kann dann in vier Blöcke eingeteilt werden. Ähnlich der obigen Aufteilung gehen wir durch die Verse mit folgendem Titel oder Themen:

  1. Verse 27-29: Die Erkenntnis trotz Blindheit! Jesus macht sehend, weil Menschen ihn erkennen!
  2. Verse 30-31: Unsere Reaktion bleibt nicht aus! Ich kann nicht schweigen von dem was Du getan hast! Mein Mund geht über, weil mein Herz voll ist von Jesus!
  3. Verse 32-33: Jesus macht das UNMÖGLICHE möglich. Da, wo wir mit unserem Latein am Ende sind, handelt der souveräne Messias!
  4. Vers 34: Die Reaktion der Gegner unseres Herrn bleibt nicht aus. Obwohl sie sehen sind sie blind.

3.4 Predigt Veranschaulichungen – wie verdeutliche ich es in dieser Predigt?

Eine Karte oder Bilder aus der Region um den See Genezareth helfen den Zuhörern rein zu finden in den Text und die Geschehnisse.

Als Lieder empfehlen sich:

  • So bist nur du (Our God) von Chris Tomlin
  • Blindman (The Lame man)
  • Ich kann nicht schweigen von dem was du getan hast!

(Björn Husfeld)