1.Korinther

Predigthilfe vom 2. April 2017 – 1. Korinther 1, 1-9

Predigtthema: Wir sind reich! In allem!

Predigttext:  1. Korinther 1,1-9

Die Erarbeitung dieser Predigt erfordert etliche Stunden an Vorbereitung. Zu eurer Unterstützung enthält diese Predigthilfe deshalb Hinweise für eure Verkündigung, ersetzt aber nicht euer eigenständiges Erarbeiten des Bibeltextes. Bei der Vorbereitung dieser Predigt suchen wir nach dem, was der Herr über den Predigttext durch uns sagen will, denn wir verkündigen nur die Botschaft, die uns persönlich auf der Basis des Predigttextes aufs Herz gelegt wird. Nur wo der Herr uns das Herz gefüllt hat, da haben wir etwas zu sagen, da nur dann gilt: „Wer euch hört, hört mich“ (Lk 10,16a)!

Die vorgeschlagenen Bücher und Vorträge sollen eine Hilfe bieten. Allerdings sollten sie immer im Sinne von Apg 17,11b an Hand der Bibel geprüft werden.

  1. Sehen, was dasteht

Verschiedene Bibelübersetzungen um mit dem Predigttext vertraut zu werden findet man z.B. unter www.bibleserver.com (Luther 1984 / Revidierte Elberfelder Bibel / Hoffnung für alle / Schlachter 2000 / Neue Genfer Übersetzung / Gute Nachricht Bibel / Einheitsübersetzung / Neues Leben Bibel / Neue Evangelistische Übersetzung).

1.1 Allgemeine Hinweise zum Predigttext

Allgemeine Hinweise zum Buch und einführende Anmerkungen bieten:

MacArthur, John: Studienbibel:  http://bitflow.dyndns.org/german/JohnMacArthurStudienbibel/46-Der_Erste_Brief_Des_Apostels_Paulus_An_Die_Korinther.pdf

Carson, Donald A., Douglas J. Moo: Einleitung in das Neue Testament. Giessen: Brunnen Verlag

Aebi, Ernst: Kurze Einführung in die Bibel. Winterthur: Bibellesebund

1.2 Hilfen zum Verständnis des Predigttextes

Hilfen zur Auslegung von 1Kor 1,1-9 bieten z.B.

MacArthur, John: 1. Korinther. Bielefeld: CLV. Dieser Kommentar ist auch online verfügbar: http://clv-server.de/pdf/255680.pdf

Krimmer, Heiko: 1. Korintherbrief. Edition C. Holzgerlingen: Hänssler

Schnabel, Eckhard: Der erste Brief des Paulus an die Korinther, HTA; Wuppertal: R. Brockhaus

De Boor, Werner: Der erste Brief des Paulus an die Korinther, Wuppertaler Studienbibel; Wuppertal: R. Brockhaus

  1. Verstehen, worum es geht

2.1 Hinweise für situative Überlegungen

Im Predigerdienst stehen wir immer in der großen Spannung zum einen die Entmutigten zu ermutigen und zum anderen die Bequemen zu ermahnen. So ist eine gewisse Ausgewogenheit von Ermutigung und Ermahnung sicherlich angebracht, gerade in einer Zeit in der sehr häufig die, in unseren Augen, positiven Aspekte des Glaubens betont werden. Dennoch liegt das Hauptaugenmerk des Predigttextes auf der Ermutigung. Vielleicht auch gerade wegen der verhältnismäßig vielen Kritikpunkte, die Paulus gegen die Korinther anführt. Am Anfang steht der Dank und die Ermutigung für das, was wir in Jesus Christus haben. Und letztendlich ist es für jeden Christen wichtig zu begreifen, wie groß dieser Schatz ist. Unabhängig davon ob ich gerade getröstet oder aufgerüttelt werden muss.

2.2 Hinweise für hermeneutische Überlegungen

Grundlegendes zu den Korintherbriefen:

Die beiden Korintherbriefe machen deutlich, dass das Verhältnis zwischen Paulus und den Korinthern an vielen Stellen doch sehr angespannt war. Ganz anders als z.B. sein Verhältnis zu den Philippern oder Thessalonichern. Vor allem seine Autorität als Apostel wurde in Frage gestellt (1Kor 1,10ff und v.a. 2Kor 11). In den Korintherbriefen recht fertigt Paulus also zum einen seine Position als Apostel zum anderen macht er deutlich, worauf es wirklich ankommt. Im ersten Korintherbrief zeigt Paulus die zwei wesentlichen Säulen des christlichen Glaubens auf: Das Kreuz (1Kor 1) und die Auferstehung (1Kor 15). Ohne diese Säulen ist der christliche Glaube sinnlos (1Kor 1,18; 15,14). Diese beiden Kapitel umrahmen somit die Kapitel 2-14, welche aufzeigen, wie das Leben als Christ eingebettet in das Kreuz und die Auferstehung Jesu aussehen soll und aussehen kann. Neben klaren Anweisungen über Unzucht (1Kor 5), Rechtsstreitigkeiten (1Kor 6) oder über das richtige Verhalten bei der Feier des Abendmahls (1Kor 11) zeigt Paulus auch an einigen Stellen die Freiheit des christlichen Glaubens auf, wenn es z.B. um Ehe und Ehelosigkeit (1Kor 7) oder auch um den Verzehr von Götzenopferfleisch geht (1Kor 8). Der Maßstab für die christliche Freiheit wird dabei in 1Kor 10,23+24.31 gelegt: Alles ist erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist erlaubt, aber nicht alles baut auf. Niemand suche das Seine, sondern was dem andern dient. Ob ihr nun esst oder trinkt oder was ihr auch tut, das tut alles zu Gottes Ehre.

  1. Korinther 1,1-9:

V.1-3: Briefkopf

Der Brief beginnt mit dem typischen Briefkopf, in dem Paulus erstmals sich selbst und seinen Mitarbeiter Sosthenes vorstellt, bevor er auf die Empfänger eingeht, nämlich die Gemeinde Gottes in Korinth. Zum Schluss gibt es in Vers 3 noch einen Segenswunsch an die Gemeinde.

V.4-9: Dank für die Korinther

Den inhaltlichen Hauptteil des Predigttextes bilden sicherlich die Verse 4-9. Paulus beginnt mit den Worten: „Ich danke meinem Gott allezeit euretwegen…“. Dieser Dank von Paulus ist gerade auch deshalb umso bemerkenswerter, da die Situation mit den Korinthern etwas schwieriger ist als mit anderen Gemeinden. Doch trotz all der Herausforderungen und der Konflikte zwischen Paulus und den Korinthern steht als erstes der Dank für das, was Gott in Korinth getan hat. Er hat sie nämlich reich gemacht in allen Stücken:

  • in der Lehre (V.5)
  • in der Erkenntnis (V.5)
  • in Bezug auf die Gaben Gottes (V.7)

Dieser Reichtum, den der Gläubige in Jesus Christus haben darf ist schon enorm. Doch dazu kommt noch die Zusicherung, dass dieser Jesus Christus sie festhält bis zum Ende, damit jeder Gläubige zum Schluss untadelig vor Gott stehen darf.

Paulus schreibt dabei nicht von Dingen, die er sich für die Gemeinde und die Gläubigen wünscht, sondern er beschreibt den Ist-Zustand des Gläubigen. Jeder, der sein Leben in den Dienst von Jesus Christus stellt, hat Anteil an diesem Reichtum und die Gewissheit, dass der Sohne Gottes höchstpersönlich ihn festhält bis zum Schluss. Denn Gott ist treu! (V.9)

2.3 Hinweise für homiletische Überlegungen

Wie bereits in der situativen Überlegung beschrieben, ist es wichtig, eine gewisse Ausgewogenheit zwischen Ermutigung und Ermahnung in der Predigt vorzufinden. Dennoch liegt der Schwerpunkt des Textes auf der Ermutigung, indem wir erkennen, welchen Schatz wir in Jesus Christus haben. Für viele Menschen wird der Glaube im Alltag zu einem Kampf und oftmals zum Krampf, wobei es darum geht, wie kann ich ein gutes christliches Leben führen. Leben als Christ bedeutet aber nicht, dass ich ständig darauf schaue, was ich tue und daran verzweifle, was ich nicht schaffe, sondern dass ich auf Jesus Christus blicke und erkenne, wer er ist, was er getan hat und was er tut. Für Paulus gibt es dabei nur eine logische Konsequenz, nämlich die Dankbarkeit.

Jesus Christus macht uns reich in der Lehre und in der Erkenntnis, dass dieses Kreuz Jesu kein Ärgernis oder eine Torheit sind, sondern Gotteskraft. Wir dürfen verstehen, welche Bedeutung die Auferstehung Jesu für unser persönliches Leben hat und dass es keinen Weg zum Vater gibt, der an diesem Kreuz und an dieser Auferstehung Jesu vorbeigeht. Jesus Christus befähigt uns aber auch mit Gaben, die dazu da sind, dass wir einander ermutigen, trösten, erbauen und dass wir Menschen zum lebendigen Glauben an Jesus Christus führen (1Kor 12-14).

Zu dieser Ermutigung in Bezug auf den Reichtum kommt die Zusage, dass wir keine Angst davor haben brauchen, diesen Weg alleine gehen zu müssen. Jesus geht den Weg mit uns, er leitet uns und er festigt uns bis zum Ende.

Oftmals tun wir uns schwer, diesen Verheißungen zu vertrauen oder den Reichtum in unserem Leben zu erkennen und deshalb ist es am Ende auch wichtig, diese Ermutigung mit der Treue Gottes zu verknüpfen, wie es auch Paulus tut.  Wir haben die Gewissheit, dass wir in Christus in allem reich sein dürfen, weil Gott treu ist!

  1. Sagen, wo es hingeht

Zur Predigtvorbereitung kann das Anhören einer Predigt sehr hilfreich sein. Unter www.sermon-online.de finden sich Predigten zu den unterschiedlichsten Bibeltexten.

3.1 Predigtziel – warum halte ich diese Predigt?

Das Ziel einer Predigt ist es immer ermutigend, ermahnend und tröstend zu sein.

  • Ermutigung, indem wir den Reichtum erkennen, den wir in Jesus Christus haben können.
  • Trost, indem wir verstehen, dass Jesus uns bis zum Ende festhält.
  • Ermahnung, indem wir begreifen, dass dieser Reichtum und die Zusicherung Gottes allein in Jesus Christus zu finden ist und nicht in religiöser Frömmigkeit.

3.2 Predigtthema – was sage ich in dieser Predigt?

Die Predigt soll den Reichtum und die Gewissheit aufzeigen, die wir in Jesus Christus haben. Gleichzeitig soll dabei deutlich gemacht werden, dass beides nicht von unserer Treue, sondern von Gottes Treue abhängig ist.

3.3 Predigtentfaltung – wie sage ich es in dieser Predigt?

Eine mögliche Gliederung könnte z.B. folgendermaßen aussehen:

  1. Geschenkt – Der Reichtum in Jesus
  2. Gesichert – Jesus macht uns fest
  3. Gewissheit – Auf die Treue Gottes ist Verlass

(Dominik Cramer)