Matthäus

Predigthilfe vom 16.5.2010 – Matthäus 7, 13-23

Monatsthema: Das Lebensprogramm Jesu
Predigtthema: Wie finde ich das wahre Leben?

Bibelstelle: Matthäus 7, 13-23

Verfasser: Thomas Richter

Ein Predigttipp enthält Hilfestellungen für die Verkündigung und ersetzt deshalb nicht das eigenständige Erarbeiten des Bibeltextes und Studieren von Bibelkommentaren.

1. TEXT- UND PREDIGTZUSAMMENHANG

Der Aufbau von Mt 5-7 folgt dem klassischen Aufbau einer Predigt. Eine Predigt beginnt mit einer motivierenden Einleitung (Mt 5,1-16), entfaltet sich in einem vertiefenden Hauptteil (Mt 5,17-7,12) und zielt auf den Alltag mit einem herausfordernden Schluss (Mt 7,13-29). Der herausfordernde Schluss der Bergpredigt gliedert sich in zwei Teile, indem er zuerst klarlegt, was wirkliches „Leben“ ist (7,13-23) und deshalb aufzeigt, worauf sich dieses „Leben“ nur gründen kann (7,24-29).
Der Predigttext Mt 7,13-23 zeigt nun zum Abschluss der Bergpredigt auf, wie wir das ‚wahre‘ Leben finden können (= Predigtthema). Dazu ist auf das WBB-Prinzip zu achten, denn es gilt immer zu unterscheiden zwischen
* 2 Wegen (vom Eingang ins Leben – V. 13f)
* 2 Bäumen (vom Fortgang des Lebens – V. 15-20)
* 2 Bekenntnissen (vom Ausgang des Lebens – V. 21-23)

2. TEXT- UND PREDIGTANMERKUNGEN

Hilfen zur Auslegung und Anwendung bieten z.B.
* Fritz Grünzweig. Die Bergpredigt: Antworten auf Fragen von heute. Hänssler, 1985 (S. 203-223).
* Gerhard Maier. Matthäus-Evangelium 1.Teil. Edition C-Bibelkommentar 1 (S. 239-249).
* D. Martyn Lloyd-Jones. Bergpredigt Bd. 2: Predigten über Matthäus 6 und 7. Friedberg: 3L-Verlag, 2004 (S. 241-322).

Zur Vorbereitung der Predigt empfehlen wir das Anhören (im Sinne von Apg 17,11b) der textbezogenen Predigten mit praktischen Anwendungen von Wolfgang Nestvogel mit dem Titel „Begrenzte Auswahl“ (http://www.bibeltage.de/Bergpredigt.html – Nr. 22 zu Mt 7,13f) und „Falsche Propheten“ (http://www.bibeltage.de/Bergpredigt.html – Nr. 23 zu Mt 7,15-20) und „Selbsttäuschung“ (http://www.bibeltage.de/Bergpredigt.html – Nr. 24 zu Mt 7,21-23). Bitte hört die Predigten an, sie enthalten die Informationen, die ihr zur Vorbereitung der eigenen Predigt benötigt!

Hilfreiche Text- und Predigtanmerkungen bietet der Predigttipp von Eckhard Löffler zum 09.04.2006 (Mt 7,12-23). Diesen Predigttipp findet ihr im Predigtarchiv unter www.wbb-online.de/pt

3. TEXT- UND PREDIGTVERANSCHAULICHUNGEN

„Der dänische Philosoph und Christ Sören Kierkegaard hat einmal in einer kleinen Geschichte zu zeigen versucht, wie wir Menschen mit dem mahnenden und warnenden Wort Gottes umgehen: Er erzählt von einem Reisezirkus, der irgendwo in Dänemark in Brand geraten war. Der Direktor schickte den Clown in das benachbarte Dorf, um Hilfe zu holen. Es bestand große Gefahr, dass das Feuer über die ausgetrockneten Felder auch das Dorf erreichen würde. Der Clown eilte in den Ort, alarmierte die Bewohner und bat sie dringend, zum brennenden Zirkus zu kommen und löschen zu helfen. Aber die Dorfbewohner hielten das Geschrei des Clowns lediglich für einen Werbetrick. Sie sagten: ‚Er will uns möglichst zahlreich zur Vorstellung locken‘! Sie spendeten Beifall und lachten, bis ihnen die Tränen kamen. Vergebens versuchte der Clown, die Menschen vom Ernst der Lage zu überzeugen. Schließlich erreichte das Feuer das Dorf, und jede Hilfe kam zu spät“ (nach Reinhard Albrecht – Predigt vom 23.06.1985).

Es macht einen großen Unterschied wer das Bekenntnis ausspricht: „Dein Wille geschehe“! Sagen wir diese Worte zum Herrn als unser Lebensbekenntnis, dann bedeuten sie Heil (vgl. Apg 4,12). Spricht uns der Herr allerdings diese Worte zu, dann bedeuten sie Unheil (vgl. Röm 3,22b+23).

4. TEXT- UND PREDIGTSCHWERPUNKT

Unsere Predigtübersicht 2010 (beim Gemeinschaftsleiter erhältlich) benennt als möglichen Schwerpunkt für die Predigt das Thema „Bekehrung“. Die drei Predigtabschnitte beschreiben immer 2 Alternativen, die nicht zu vereinen sind. Diese Entscheidungssituation ist in der Predigt Ausdruck zu verleihen und Rechnung zu tragen. Jesus unterscheidet sehr deutlich zwischen einem „Lippenbekenntnis“ und einem „Lebenszeugnis“. Vor allem weißt Jesus darauf hin, dass man auch in dem Irrtum leben kann sein Nachfolger zu sein. Nicht jeder, der sich für einen Christen hält, ist auch einer. Da man auch mit der Bibel in der Hand in die Hölle gehen kann, ist es wichtig, dass wir deutlich machen, dass nur das zählt, was wirklich in unserem Herzen ist (vgl. Mt 6,21.24.33).

5. PREDIGTGLIEDERUNG

Wie finde ich das ‚wahre‘ Leben? W–B–B beachten:
a) Eingang ins Leben – von den zwei Wegen (V. 13f)
b) Fortgang des Lebens – von den zwei Bäumen (V. 15-20)
c) Ausgang des Lebens – von den zwei Bekenntnissen (V. 21-23)