Monatsthema: Leben angesichts des Gerichtes Gottes
Predigtthema: Der Herr gibt Zukunft seinem Volk – wie sollten wir ihn nicht lieben?
Gottesdienst Einleitung: Jer 31,16-19; Lk 21,25- 33 (Vorschläge zur Textlesung)
Die Erarbeitung dieser Predigt erfordert etliche Stunden an Vorbereitung. Zu eurer Unterstützung enthält diese Predigthilfe deshalb Hinweise für eure Verkündigung, ersetzt aber nicht euer eigenständiges Erarbeiten des Bibeltextes. Bei der Vorbereitung dieser Predigt suchen wir nach dem, was der Herr über den Predigttext durch uns sagen will, denn wir verkündigen nur die Botschaft, die uns persönlich auf der Basis des Predigttextes aufs Herz gelegt wird. Nur wo der Herr uns das Herz gefüllt hat, da haben wir etwas zu sagen, da nur dann gilt: „Wer euch hört, hört mich“ (Lk 10,16a)!
1. Sehen, was dasteht
Verschiedene Bibelübersetzungen, um mit dem Predigttext vertraut zu werden findet man z.B. unter www.bibleserver.com (Luther 1984 / Revidierte Elberfelder Bibel / Hoffnung für alle / Schlachter 2000 / Neue Genfer Übersetzung / Gute Nachricht Bibel / Einheitsübersetzung / Neues Leben Bibel / Neue Evangelistische Übersetzung).
1.1 Allgemeine Hinweise zum Predigttext
Einleitende Gedanken und einen kurzen Überblick über den Propheten Joel findest du in der Predigthilfe vom 2. April 2021 über Joel 1: www.christusbund.de/predigthilfen/predigthilfe-vom-5-mai-2021-joel-11-211-auszug/
Wir behandeln Joel 3 passend am Pfingstsonntag (am 23.5.2021) und haben daher in der Predigtreihe Joel 4 vorgezogen.
Joel 4 berichtet vom rettenden und erlösenden Eingreifen Gottes für sein Volk. Gott wird kommen und sein Volk retten, so wie es viele Propheten vorhersagten (Jes 35,4). Diese Rettung bezieht sich in erster Linie, im wörtlichen Sinn auf das irdische Volk Israel und im weiteren geistlichen Sinn auch auf das Volk aller Gläubigen, auch der neutestamentlichen Gemeinde. Beides ist unbedingt festzuhalten!
Der irdische Zufluchtsort für das Volk Israel im 1000-jährigen Friedensreich wird der HERR selbst sein, der in Zion (Jerusalem) wohnt. Ein wunderbares Vorbild auf die ewige Zufluchtsstätte im himmlischen Jerusalem. So kommt Gott mit seiner Liebe und Gnade zum Ziel: „Ich will in der Mitte der Kinder Israel wohnen, und ich will ihr Gott sein“ (2Mo 29,45).
Der HERR schenkt jedem Menschen, der zu ihm umgekehrt und ihm vertraut (Joel 3,5) großartige Zukunftsaussichten.
Gottes Liebe und Gnade kommt in Joel an folgenden Ereignissen zum Ausdruck:
- In der Fülle der irdischen Segnungen
- ein Hinweis auf die Erfüllung im messianischen Reich (Joel 2,18ff)
- In der Ausgießung des Geistes Gottes
- ein Hinweis auf die Gabe Gottes eines erneuerten Herzens (Joel 3)
- In dem gerechten Gericht über die Feinde Gottes und seines Volkes
- ein Hinweis auf den Tag des HERRN (Joel 4,9-17)
- In der bleibenden Gegenwart Gottes bei seinem Volk
- Ein Hinweis auf die herrliche Zukunft in der Gegenwart Gottes (Joel 4,21)
Diese unverdiente Liebe und Gnade, die uns eine ewige Herrlichkeit und Zukunft bereitet hat, will uns anreizen zur Gegenliebe, wie es Johannes schon sagte: „Wir lieben ihn, weil er uns zuerst geliebt hat.“ 1. Johannes 4,19
1.2 Hilfen zum Verständnis des Predigttextes
Holland, Martin, Wuppertaler Studienbibel, „Der Prophet Joel, Amos und Obadja“, AT9, Brockhaus Verlag
Wiersbe, Warren.W, „Sei erstaunt“ Studien des Alten Testamentes: Hosea, Joel, Jona, CLV
Walvoord, John F.& Zuck, Roy F. „Das Alte Testament – Erklärt und Ausgelegt. Hänssler
Aebi, E „Kurze Einführung in die Bibel“, Bibellesebund
Meissner, W. „Bücher Joel und Obadja“. (H. Pehlke, Hrsg.) (Bd. 36). Holzgerlingen: Hänssler Verlag.
Hilfreiche Links: Das Buch Joel: Bibelarbeit von Roger Liebi:
BSK Themenreihe zu Joel von Martin Heißwolf:
Joel 1: https://www.youtube.com/playlist?list=PL0fj0tk7gUjKqniT9Q3HLbTmylq4nJmNP
Joel 2: https://www.youtube.com/watch?v=2VcwCKuZZ1A&list=PL0fj0tk7gUjKqniT9Q3HLbTmylq4nJmNP&index=2
Joel 3: https://youtu.be/sD5ChbW4zIM
Joel 4: https://youtu.be/JyM7n8EpjuE
- Anmerkungen zum Verständnis des Predigttextes
Joel spricht von zukünftigen Ereignissen in der letzten Zeit, die mit dem Kommen JESU in Verbindung stehen! Auch wenn der Bibelabschnitt viel Raum für das Gericht über die Nationen einnimmt, wollen wir den Schwerpunkt in der Verkündigung auf die herrliche Zukunft des Volkes Gottes legen.
4,1 Israels heilgeschichtliche Wende – Gott führt Israel wieder zurück ins Land
Wie viele anderer Propheten spricht auch Joel von der Rückführung des weltweit zerstreuten Volkes Israel. Die Rückführungen in der Vergangenheit Israels z.B. nach der Sklaverei in Ägypten, der Gefangenschaft in Babel oder der Rückführung aus der Diaspora im letzten Jahrhundert zeugen alle von Gottes Liebe und Gnade und der Tatsache, dass Gott sich seinem Volk auch in der letzten Zeit wieder annimmt.
Joel greift dabei jahrhundertalte Verheißungen auf, die sich auf das Ende der Zeit beziehen, wenn der Herr das Geschick seines Volkes wenden wird (vgl. 5Mo 30,3; Jer 29,14; 31,10; Hes 34,13; Jes 56,8). Diese endzeitliche Sammlung ist von den vorherigen Sammlungen zu unterscheiden, denn am Ende sammelt der HERR sie aus allen Nationen und Ländern und nicht nur aus einzelnen Gebieten wie Ägypten, Assyrien oder Babel usw. V.2. Dies wird auch dadurch bestätigt, dass der HERR alle Nationen zum Gericht versammeln und zur Rechenschaft ziehen wird.
Der HERR wird noch einmal sein Volk Israel sammeln und aus allen Ländern zurückführen (Jes 11,10-12). Mit Eifer wird er sich für sein Land und seine Stadt Jerusalem einsetzen und sein irdisches und auserwähltes Eigentum zu Ehren bringen und sich an und in Israel verherrlichen (vgl. Sach 8,1ff). Völlig unverdient schenkt der HERR seinem abtrünnigen Volk Israel eine großartige Zukunft.
-> Warum? Weil der HERR sein Volk liebt. Wie der HERR sein irdisches Volk Israel in Liebe und Gnade zu sich zieht, so hat er auch uns in Jesus zu sich gezogen und schenkt uns eine herrliche Zukunft (Jer 31,3; 5Mo 7,7-8).
-> Jesus sind wir Teil seines Volkes und erfahren darum dieselbe Treue Gottes, wie sie Israel erfahren hat und wird.
-> Weil Gott Treue ist und zu seinen Zusagen steht, ist auch uns eine herrliche Zukunft in Jesus garantiert.
Karl Barth sagte zur Wiederentstehung des Staates Israels: „Das Wiedererstehen Israels als Volk und Staat muss als ein wirkliches Wunder genannt werden“.
David Ben Gurion, erster Ministerpräsident des Staates Israel, sagte zur Staatsgründung Israels: „Ich glaube, dass der Staat Israel die Erfüllung der biblischen Prophetie ist. Sonst wäre er nicht entstanden.“
Das bedeutet nicht, dass Israel automatisch als Ganzes ein gerettetes Volk ist, sondern dass Israel als Ganzes immer noch in Gottes Heilsplan integriert ist und Gott vollendet, was er angefangen hat (Phil 1,6). Warum sollte das, was für die Gemeinden gilt, nicht auch für Gottes auserwähltes irdisches Volk Israel gelten?
4,2–8 Gott führt die Nationen zum Gericht – die große Abrechnung
Der HERR wird am Ende der Zeit alle Nationen richten, weil sie sich an Gottes Eigentum vergriffen haben. Jesus bestätigt das Völkergericht in Mt 25 (Schafe und Böcke) und nennt als Anklage das böse Verhalten gegenüber seinen Brüdern. Hier muss an beides gedacht werden, sowohl an die natürlichen Nachkommen Israels, von woher Jesus abstammt (Röm 1,3; 9,3) als auch an die geistlichen Nachkommen Israels, die in Gottes Volk eingepfropft wurden (Röm 11), die Gläubigen der Gemeinde (Mt 12,48-50).
Es ist der Tag des Herrn über die Heidenvölker (Hes 30,3).
Die Heidenvölker haben sich in der Geschichte immer wieder an Gottes Eigentum vergriffen und haben versucht das Volk und Land zu verwüsten. Da wo Gott die Nationen als Gerichtswerkzeug gegen Israel gebrauchte, haben die Nationen ihre Autorität und Grenzen überschritten. Zum Beispiel haben die Nationen:
- Maßlos und Israel in ihrem Hochmut gestraft (vgl. Assyrien Jes 10,5ff).
- Mit Schadenfreude lachten und spotteten sie über Israel als es von Gott gezüchtet wurde (vgl. Ammoniter Hes 25,1-5).
- Mit Gewalt übten sie Rachsucht am jüdischen Volk (vgl. Edomiter Hes 25,12ff; Obadja).
Viele weitere Gründe nennt Gott in den Prophetenbüchern, warum das Gericht über die Nationen kommt. Die Geschichte bestätigt leider dieses Unrecht am Volk Israel. So sind Vernichtungskriege, Vertreibungen, Wegführungen, Landeinnahmen oder Aufteilungen des Landes Israel durch Weltmächte ein gefährlicher Griff nach Gottes Eigentum. Ereignisse aus dem letzten Jahrhundert (Holocaust, UN-Teilungspläne, Antisemitismus) führen die Beispiele fort.
4,4-6 Zidon, Tyrus und die Philister werden hier mit Namen erwähnt, weil es 1) die Grenzgebiete zum verheißenen Land Israel sind und 2) ihr Hass auf Israel eine Grundhaltung war.
- Philister hassten Israel mehr, als sie ihr eigenes Leben liebten (Hes 25,15-17).
- Tyrus und Zidon konkurrierten mit Jerusalem, wollten die Stellung der Gottesstadt einnehmen und sind ein Sinnbild für die Ursünde von Hochmut, Neid und den Fall Satans (Hes 26,1-28,19).
->Gott lässt es nicht ungestraft, wenn Feinde sich an seinem Volk Israel vergehen und dem auserwählten Volk ihre Stellung absprechen.
-> Der HERR wird allen Hochmut der Völker strafen und seinem Volk Recht verschaffen.
-> Das Gericht wird zum Trost für alle Ungerechtigkeit, die dem Volk Gottes (Israel und Gemeinde) je widerfahren ist.
4,9-17 Gottes Botschaft an die Nationen – der Endkampf und Sieg Gottes
Gott ruft zur Mobilmachung, zum heiligen Krieg und zum letzten Machtkampf auf. Nun soll offenbar werden wer Gott ist, wer Sieger dieser Welt und wer Herr aller Herren und König alles Könige ist.
Es kommt die letzte Kriegszeit, wo Pflugscharen zu Schwertern werden, bevor die Schwerter wieder im verheißenen Friedensreich zu Pflugscharen werden (Mich 4,3).
Es ist der Kampf der großen Mächte von Gog und Magog und aller Heidenvölker, die gegen Gott und sein Volk in den Kampf ziehen (Hes 38,18ff; Off 11,13). Dieser Endkampf wird viele Tode fordern und ein blutiges Gericht sein (Ps 110,5-6; Ps 2,9).
Am Ende wird Jesus Richter sein und in Jerusalem zu Gericht sitzen und die Völker im Tal Josaphat, dem Tal der Entscheidung (Kitrontal, bei Jerusalem) zur Rechenschaft ziehen und Urteil sprechen (Jes 2,4).
Es ist das Ende der gottlosen Nationen und der Neuanfang für das Volk Gottes. Gottes Volk wird mitten im Gericht seine Zuflucht und seinen Schutz beim Herrn haben.
Jerusalem wird zum Ort der Rettung. Der Ort den der HERR sich von alters her als seinen Wohnort begehrt hat (Ps 48,1-3; 68,17; 132,13). Von hier fließt die Quelle des Lebens, des Segens und des ewigen Lebens allen Menschen zu.
-> Jerusalem, der Ort der Offenbarung (Jesu 1. Kommen als Stellvertreter)
-> Jerusalem, der Ort der Erlösung (Jesu Kreuzigung zur Vergebung)
-> Jerusalem, der Ort der Wiederkunft (Jesu 2. Kommen als König)
– >Jerusalem, der Ort der Verherrlichung (Jesu Regierung im irdischen Königreich)
-> Jerusalem, der Ort der Vollendung (Jesu Gegenwart in der himmlischen Stadt)
4,17– 21 Gottes herrliche Zukunft für sein Volk – das Reich Gottes
Die Beschreibung Joels von der herrlichen Zukunft (Joel 2,18ff; 4,18-21) ist ein Ausblick auf die irdischen Umstände und das Leben im 1000-jährigen Reich, das Jesus nach dem Völkergericht auf Erden aufrichten wird. „Dein Reich komme“ wird erfüllt werden und Jesus wird seine Königsherrschaft antreten (Off 11,15-19). Dieses Reich wird ein Reich des Friedens, des Wohlstands und der Rückerstattung sein (vgl. Mt 19,28ff).
Eine unbeschreibliche Fülle des Lebens und Segens, die von Gottes Gegenwart und Heil ausgeht. Aus Jerusalem wird eine Wasserquelle fließen, die über das Kitrontal hinab bis ins Toten Meeres, in die Arava (Tal Sittim) fließt. Das Tote Meer wird gesund und lebendig (Hes 47). Fischer in En Gedi werden aus dem ehemaligen Salzmeer Fische angeln. Wie Gott die Erde im Gericht umgekehrt und geschlagen hat, so wird der HERR in seiner Gnade die Erde wieder heilen und gesunden lassen. Gottes Herrlichkeit und Gnade wird dann für alle Menschen auf Erden sichtbar und erlebbar.
Es gibt keinen Anlass, diese Abschnitte nicht wörtlich zu nehmen. Eine geistliche Auslegung wird dem Bibeltext nicht gerecht, verkürzt das Heil und die Verherrlichung Gottes und würde Gottes Ziel mit seiner Schöpfung unvollendet lassen.
Das 1000-jährige irdische Königreich ist aber nicht der Himmel und nicht die Vollendung, sondern nur die Wiederherstellung der Erde für eine begrenzte Zeit. Die prophetische Perspektive lässt vielmehr erkennen, dass das 1000-jährige Königreich ein Vorbild auf die Vollendung des Neuen Himmels und der Neue Erde ist. In Offenbarung, dem letzten Buch der Bibel wird klar, dass dieses irdische Königreich der Übergang zur ewigen Herrlichkeit ist (Off 21-22). Auch dort wird ein Strom aus dem himmlischen Jerusalem über die Neue Erde fließen (Off 22,2), ähnlich dem aus Joel 4,18 und Hes 47,1ff. Manches verschwimmt, wie auch in den Gerichtsbeschreibungen über den „Tag des HERRN“. Auch wenn aus unserem Blickwinkel sich nicht alles klar unterscheiden lässt, so erkennen wir wohl, dass Gott seinem Volk (uns) eine herrliche Zukunft bereithält.
Diese Tatsache lädt uns ein, bewusst und ernsthaft auf das Kommen des Herrn Jesus zu warten und es zu erbeten. „Amen, komme Herr Jesus“ (Off 22,20).
2. Verstehen, worum es geht
2.1 Hinweise für hermeneutische Überlegungen (Auslegung)
Wir leben in der Endzeit: Joel beschreibt großartige Ereignisse, die sich in der letzten Zeit erfüllen werden. Die Bibel kennt für diese „Endzeit“ verschieden Begriffe:
Mitternacht Mt 25,6
Letzte Stunde 1Joh 2,18
Letzte Tage 2Tim 3,1; Heb 1,2;
Letzte Zeit 1Pet 1,5.20; Jud 1,18
Ende der Tage 2Pet 3,3
Ende der Weltzeit Mt 24,3; 13,39; 28,20
Vollendung der Weltzeiten Heb 9,26-28
Dabei lässt sich die „Endzeit“ nicht nur auf die letzten Jahre oder Tage vor dem sichtbaren Kommen Jesu beschränken. Vielmehr leben wir bereits seit ca. 2000 Jahren in der letzten Zeit! Mit der Gemeinde begann eine besondere Gnadenzeit, in welcher der HERR alle Menschen zum Heil einlädt und jedem in seiner Liebe und Geduld nochmals Zeit und Raum zur Umkehr schenkt (2Pet 3,9), bevor der schreckliche TAG des HERRN kommt.
Die Endzeit erstreckt sich somit vom 1. Kommen Jesu bis zum 2. Kommen Jesu und wird in der Bibel auch bezeichnet als:
- Tag des Heils 2Kor 6,2
- Die Haushaltung (Zeit) der Gnade Eph 3,2; Kol 1,25
- Das angenehme Jahr des Herrn Lk 4,19 (Zitat aus Jes 61,2)
Wie bereits aber von Jesus in Nazareth angekündigt, als er Jes 61,2 zitiert, folgt auf das angenehme Jahr des HERRN, der Tag der Rache (vgl. Jes 61,2-5).
Dieser „Tag der Rache“ hat eine doppelte Auswirkung:
- Gericht für die Nationen und Gottlosen
- Rettung für sein Volk Israel und die Gemeinde
- Schmach und Schande für die Feinde Gottes
- Trost für Trauernde und Wiederherstellung der Ehre, der Kinder Gottes
- Zerstörung und Verwüstung der Erde
- Wiederaufbau der alten Städte Israels und Erneuerung der Erde
- Weinen und Zähneknirschen fern von der Gegenwart Gottes
- Wiederkehr der Freude und Fülle des Lebens bei Gott
2.2 Hinweise für situative Überlegungen (Predigtanlass)
Der Fokus sollte auf die Hoffnung und Zukunft des Volkes Gottes gelegt werden und nicht zu sehr auf das Gericht.
Einstieg: Die große Frage nach der Zukunft und nach besseren Zeiten bewegt viele Menschen – z.B. „Ich will mein Leben zurück“…
Die Hoffnung auf bessere Zeiten ist kein unbegründeter Traum des Menschen, sondern ein tiefes Verlangen und eine innere Sehnsucht der Seele. Sicherlich gibt es viele wunderbare Dinge im Leben, die wir dankbar erkennen und schätzen müssen.
Dennoch ist jedem Menschen bewusst, dass unsere Lebenszeit endlich ist und unser Hier und Jetzt auch mit viel Unannehmlichkeiten behaftet ist. Leid, Tod, Schmerz und Hoffnungslosigkeit für die Ewigkeit prägen das Menschenleben.
Die Bibel hat die Botschaft von einer großartigen Zukunft für Menschen, die an Jesus glauben und die sich als Kinder Gottes zu seinem Volk zählen dürfen.
2.3 Hinweise für homiletische Überlegungen (Anwendung)
Menschen haben Zukunftssorgen und -ängste. Diese sind berechtigt und nimmt Gott ernst. Darum offenbart er, was in Zukunft geschehen wird.
- Israel ist ein sichtbares Zeichen in dieser Welt und wir erkennen an der Rückführung des Volkes Israel aus allen Nationen gottes Liebe und Treue zu seinem Volk.
- Wie der HERR Israel in Liebe und Gnade zu sich zieht, so gilt diese Liebe in Jesus Christus auch uns (Jer 31,3).
- In Jesus gehören wir zum Volk Gottes (Mitteilhaber, Eph 2) und haben eine herrliche Zukunft.
- Nicht weil wir so gut sind, sondern weil Gott so gütig ist, schenkt er uns eine Hoffnung und Ewiges Leben.
- Gottes Treue zu uns und zu seinem Wort garantiert uns den Himmel.
- Gott lässt es nicht ungestraft, wenn Feinde sich an Kindern Gottes vergehen und wird ihnen Recht verschaffen.
- Das Gericht über die Feinde wird zum Trost für alle Ungerechtigkeit, die dem Volk Gottes (Israel und Gemeinde) je widerfahren ist.
In allem sehen wir Gottes eifernde Liebe und Güte für seine Kinder.
Wenn wir so einen Herrn auf unserer Seite haben, brauchen wir keine Angst und Sorge vor der Zukunft haben.
3. Sagen, wo es hingeht
3.1 Predigtziel – warum halte ich diese Predigt?
Der Blick auf die herrliche Zukunft, die Gott seinem Volk und seinen Kindern verheißen hat, will uns Hoffnung und Trost für unsere Zeit geben.
Gott kommt ans Ziel mit seinem Rettungsplan und schenkt uns für die Zukunft ein unvorstellbares herrliches Leben. Die Herrlichkeit Gottes im Himmel und auf Erden ist kein Märchen, sondern wird Wirklichkeit.
Zuerst wird der HERR alle Ungerechtigkeit auf Erden richten und dem Bösen ein Ende machen. Dann wird Gottes Friede und Gerechtigkeit auf Erden regieren.
Die Wiederherstellung des Reiches Gottes und die kommende ewige Herrlichkeit ist ein großer Trost für alle Leiden und Ungerechtigkeiten, die wir wegen der Sünde im Hier und Jetzt erleben.
Vor allem aber ist es die Hoffnung, Freude und der Lohn für unseren Glauben an Jesus Christus.
3.2 Predigtthema – was sage ich in dieser Predigt?
Gott wird Recht schaffen und das Böse besiegen. Schmerz, Leid, Geschrei und Tod wird es nicht mehr geben – denn das Erste ist vergangen (Off 21,4).
Diese Hoffnung soll auf unser Leben im Heute Auswirkungen haben.
- Sie gibt uns Geduld, die weniger guten Zeiten auf Erden auszuhalten.
- Sie schenkt uns eine Vorfreude auf die Ewigkeit bei Gott.
- Sie macht uns dankbar über das Wunder der Erlösung und die unverdiente großartige Zukunft, die auf uns wartet.
- Sie zeigt uns Gottes große Liebe und Güte zu seinen Menschenkindern.
- Sie will unsere Gegenliebe zu Gott vermehren und unsere Jesusbeziehung vertiefen.
- Sie gibt uns Heiterkeit, Zuversicht und Freude für unser jetziges Leben.
3.3 Predigtentfaltung – wie sage ich es in dieser Predigt?
- Israels Wende – die Rückführung
- Nationen am Ende – der Krieg zur Entscheidung
- Frieden in Ewigkeit – Hütten Gottes bei den Menschen
- Nach dem Krieg der Frieden
- Nach dem Leid der Trost
- Nach der Schmach die Herrlichkeit
- Gott richtet die Völker
- Gott rettet sein Volk
- Gott fordert Rechenschaft
- Beurteilung und Verurteilung
- Gott schafft Gerechtigkeit
- Letzter Kampf und Strafgericht
- Gott wird sein Volk heimführen
- Bewahren, trösten und bei ihnen wohnen
3.4 Predigtveranschaulichungen – wie verdeutliche ich es in dieser Predigt?
„Egal, wie wertvoll unser Besitz hier auf der Erde ist, in der Ewigkeit ist er wertlos.“
Randy Alcorn
„Wer an die Ewigkeit glaubt, hat eine neue Einstellung zur Zeit.“ Arno Backhaus
„Weil wir auf die große Ewigkeit hoffen dürfen, stehen wir erst recht mit beiden Füßen in der Wirklichkeit unseres Lebens.“ Friedrich von Bodelschwingh
„Nur durch die Tiefen unserer Erde, nur durch die Stürme eines Menschengewissens hindurch eröffnet sich der Blick auf die Ewigkeit.“ Dietrich Bonhoeffer
(Klaus Eberwein)