Predigtthema: Freude an den Gaben von Jesus
Die Erarbeitung dieser Predigt erfordert etliche Stunden an Vorbereitung. Zu eurer Unterstützung enthält diese Predigthilfe deshalb Hinweise für eure Verkündigung, ersetzt aber nicht euer eigenständiges Erarbeiten des Bibeltextes. Bei der Vorbereitung dieser Predigt suchen wir nach dem, was der Herr über den Predigttext durch uns sagen will, denn wir verkündigen nur die Botschaft, die uns persönlich auf der Basis des Predigttextes aufs Herz gelegt wird. Nur wo der Herr uns das Herz gefüllt hat, da haben wir etwas zu sagen, da nur dann gilt: „Wer euch hört, hört mich“ (Lk 10,16a)!
1. Sehen, was dasteht
Verschiedene Bibelübersetzungen, um mit dem Predigttext vertraut zu werden findet man z.B. unter www.bibleserver.com
1.1 Allgemeine Hinweise zum Predigttext
Am Ende des Philipperbriefes dankt Paulus der Gemeinde für ihre Unterstützung. Sie haben ihm Geld und praktische Hilfe geschickt. Paulus freut sich sehr darüber, betont aber gleichzeitig: Seine Freude hängt nicht in erster Linie am Geld, sondern an Jesus.
Der Abschnitt ist wie ein „Dankesbrief“, aber er ist viel mehr als das. Paulus lehrt darin:
- Zufriedenheit kommt nicht aus den Umständen, sondern aus der Beziehung zu Christus.
- Die Gaben der Gemeinde sind ein geistliches Opfer, das Gott gefällt.
- Am Ende steht eine große Verheißung: „Mein Gott aber wird alles, wessen ihr bedürft, erfüllen nach seinem Reichtum in Herrlichkeit in Christus Jesus“ (V.19).
1.2 Weitere Hilfen zum Verständnis des Predigttextes
- Wuppertaler Studienbibel, Band Philipper von Werner de Boor
- Edition C Kommentar zum Philipperbrief von Paul Murdoch
- Der Brief des Paulus an die Philipper (Historisch Theologische Auslegung) von Detlef Häußler
- Freude im Herrn. Eine Auslegung zum Philipperbrief von Arend Remmers
1.3 Anmerkungen zum Verständnis des Predigttextes (Elberfelder)
Verse 10–13
Paulus freut sich sehr über die Hilfe der Philipper. Aber er macht klar: Er ist nicht abhängig vom Geld. Er hat gelernt, in jeder Lage zufrieden zu sein, ob Mangel oder Überfluss.
Das Entscheidende ist Vers 13: „Alles vermag ich in dem, der mich kräftigt.“
Paulus sagt: Meine Kraftquelle ist Jesus. Mit ihm kann ich Mangel ertragen und Überfluss richtig einsetzen.
Hier erkennen wir das Evangelium: Unser Wert und unser Leben hängen nicht an dem, was wir besitzen, sondern daran, dass wir in Christus geborgen sind.
Verse 14–18
Paulus betont, dass es gut und richtig war, dass die Philipper sich an seiner Not beteiligt haben. Sie waren die Einzigen, die ihn von Anfang an im Missionsdienst unterstützt haben.
Er sieht ihre Gabe nicht nur als Hilfe für sich, sondern als „Frucht, die sich zugunsten eurer Rechnung mehrt.“ (V.17). Ihre Unterstützung ist in Gottes Augen wie ein Opfer, das er annimmt. „ein duftender Wohlgeruch, ein angenehmes Opfer, Gott wohlgefällig“ (V.18).
Damit macht Paulus deutlich das Geben nicht nur Nächstenliebe ist, sondern auch Gottesdienst.
Vers 19
„Mein Gott aber wird alles, wessen ihr bedürft, erfüllen nach seinem Reichtum in Herrlichkeit in Christus Jesus.“
Das ist die große Verheißung dieses Abschnitts. Paulus sagt: „Ihr habt gegeben und Gott wird euch nicht zu kurz kommen lassen. Er sorgt für euch nach seinem Reichtum.
Hier geht es nicht um einen Wohlstandsevangeliumsgedanken, sondern um die Zusage: Gott kennt eure (wahren) Bedürfnisse, und er ist reich genug, sie zu stillen.
Verse 20–23
Paulus schließt mit Lob an Gott: „Unserem Gott und Vater sei die Herrlichkeit von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.“
Dann folgen Grüße, auch von den „Heiligen aus dem Haus des Kaisers“. (Übrigens ein Hinweis darauf, dass sogar in Rom Menschen im direkten Umfeld der Kaiserfamilie zum Glauben gekommen sind.)
2. Verstehen, worum es geht
2.1 Hermeneutische Überlegungen
Paulus bedankt sich für die Unterstützung der Philipper. Aber er macht deutlich: Seine Freude hängt nicht an Geld oder äußeren Umständen, sondern an Christus.
Er spricht über eine geistliche Zufriedenheit, die nicht vom Haben oder Nichthaben bestimmt ist.
Das Geben der Philipper ist nicht einfach menschliche Hilfe, sondern ein geistliches Opfer, das Gott gefällt.
Dahinter steht die Verheißung: Gott versorgt seine Kinder reichlich „in Christus Jesus“.
2.2 Situative Überlegungen (heute)
Viele Menschen suchen ihre Sicherheit und Freude in Besitz, Einkommen, Anerkennung. Paulus zeigt uns auf, das wirkliche Freude unabhängig von diesen Dingen ist.
In unseren Gemeinden kennen wir beides: Situationen, in denen wir Überfluss haben und Zeiten, in denen wir Mangel spüren. Aber Zufriedenheit liegt in Christus, nicht in den Umständen.
Das Thema Geben und Empfangen ist zeitlos, wir leben als Christen nicht für uns allein, sondern teilen miteinander. Und Gott verspricht, dass niemand dabei zu kurz kommt.
2.3 Homiletische Überlegungen (Anwendung)
Wir dürfen lernen, Zufriedenheit zu üben in guten wie in schwierigen Zeiten.
Wir dürfen entdecken, dass Geben ein Gottesdienst ist und Ausdruck von Freude an Jesus.
Wir dürfen neu vertrauen, dass Gott unsere Bedürfnisse kennt und nach seinem Reichtum erfüllt.
3. Sagen, wo es hingeht
3.1 Predigtziel – warum halte ich diese Predigt?
Die Gemeinde soll lernen: Freude hängt nicht an Besitz, sondern an Jesus.
Dankbarkeit zeigt sich nicht nur im Empfangen, sondern auch im Geben.
Und: Wir dürfen fest darauf vertrauen, dass Gott für uns sorgt.
3.2 Predigtthema – was sage ich in dieser Predigt?
Freude an den Gaben von Jesus – zufrieden empfangen, dankbar geben, im Vertrauen leben.
3.3 Predigtentfaltung – wie sage ich es in dieser Predigt?
a) Zufriedenheit in Christus, unabhängig von Umständen (V.10–13)
b) Gaben als Gottesdienst, unsere Unterstützung ist ein Opfer (V.14–18)
c) Gottes Verheißung, er sorgt für euch reichlich (V.19–23)
Als Einstieg passt die Geschichte von Hudson Taylor, der seine letzte Silbermünze abgab im Vertrauen und am selben Tag noch ein Paket bekam mit Handschuhen, in denen eine Goldmünze mit 4fachem Wert lag.
https://www.youtube.com/watch?v=4vgzBzKKXuI hier ab Minute 4:40 zu sehen.
(Sebastian Blank)