1.Johannes

Predigthilfe vom 12. Januar 2025 – 1. Johannes 4,1-4

Predigtthema: Alles prüfen: Glaubt nicht jedem Geist

Die Erarbeitung dieser Predigt erfordert etliche Stunden an Vorbereitung. Zu eurer Unterstützung enthält diese Predigthilfe deshalb Hinweise für eure Verkündigung, ersetzt aber nicht euer eigenständiges Erarbeiten des Bibeltextes. Bei der Vorbereitung dieser Predigt suchen wir nach dem, was der Herr über den Predigttext durch uns sagen will, denn wir verkündigen nur die Botschaft, die uns persönlich auf der Basis des Predigttextes aufs Herz gelegt wird. Nur wo der Herr uns das Herz gefüllt hat, da haben wir etwas zu sagen, da nur dann gilt: „Wer euch hört, hört mich“ (Lk 10,16a)!

1. Sehen, was dasteht

Verschiedene Bibelübersetzungen, um mit dem Predigttext vertraut zu werden findet man z.B. unter www.bibleserver.com (Luther 1984 / Revidierte Elberfelder Bibel / Hoffnung für alle / Schlachter 2000 / Neue Genfer Übersetzung / Gute Nachricht Bibel / Einheitsübersetzung / Neues Leben Bibel / Neue Evangelistische Übersetzung).

1.1 Allgemeine Hinweise zum Predigttext

Der erste Johannesbrief thematisiert sehr stark die Übereinstimmung vom Reden und Handeln, bzw. das Problem, wenn es nicht übereinstimmt. Wie gehen wir damit um, wenn das Bekenntnis zwar richtig ist, aber das Leben nicht damit in Übereinstimmung ist?

Johannes macht klar, dass ein Lippenbekenntnis allein nicht ausreicht. Jemand kann vordergründig das richtige sagen und trotzdem mit einem völlig falschen Antrieb unterwegs sein. Paulus legt dabei den Maßstab zuerst an sich, dann an andere an. Selbstprüfung muss immer der Prüfung anderer vorausgehen. Wer sich selbst nicht prüft, kann andere auch nicht prüfen:

1Joh 1,6 Wenn wir sagen, dass wir Gemeinschaft mit ihm haben, und wandeln doch in der Finsternis, so lügen wir und tun nicht die Wahrheit.

1Joh 1,8 Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns.

1Joh 1,10 Wenn wir sagen, wir haben nicht gesündigt, so machen wir ihn zum Lügner, und sein Wort ist nicht in uns.

1 Joh 2, 6 Wer sagt, dass er in ihm bleibt, der soll so leben, wie er gelebt hat.

1 Joh 2, 9 Wer sagt, er sei im Licht, und hasst seinen Bruder, der ist noch in der Finsternis.

1 Joh 2, 29 Wenn ihr wisst, dass er gerecht ist, so erkennt ihr: Wer die Gerechtigkeit tut, der ist von ihm geboren.

1 Joh 3, 7 Kinder, lasst euch von niemandem verführen! Wer die Gerechtigkeit tut, der ist gerecht, wie auch jener gerecht ist.

1 Joh 3, 18 Meine Kinder, lasst uns nicht lieben mit Worten noch mit der Zunge, sondern mit der Tat und mit der Wahrheit.

Diejenigen Irrlehrer, die offensichtlich der Bibel widersprechen sind viel leichter zu entlarven als diejenigen, die zwar oft die richtigen Worte in den Mund nehmen, aber im Herzen falsche Motive verfolgen. Diese Motive sind oftmals nicht sichtbar. Wir sehen daran, dass es nötig ist, dass wir in der Lage sein müssen, geistlich zu prüfen. Johannes weist mit seinem Brief genau darauf hin:

1 Joh 2, 27 Und die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr habt nicht nötig, dass euch jemand belehre; sondern wie euch seine Salbung alles lehrt, so ist’s wahr und ist keine Lüge, und wie sie euch gelehrt hat, so bleibt in ihm.

Eine Gabe, die der Heilige Geist für die Prüfung schenkt, ist die Gabe der Unterscheidung der Geister (1. Kor 12,10). Sie ist unverzichtbar für die Gemeinde. Denn wie wir an der Versuchung von Jesus Christus sehen, kann der Teufel mit der Bibel argumentieren. Obwohl bei seiner Versuchung kein Mensch anwesend war, versucht der Teufel natürlich auch durch Menschen, die ihn gewähren lassen und aussprechen, was er ihnen eingegeben hat.

Es gibt Mächte der Finsternis, die für unser natürliches Auge unsichtbar sind. Genau dafür brauchen wir die Gabe der Unterscheidung der Geister. In Matthäus 16 sehen wir bei dem Bekenntnis von Petrus und seiner anschließenden Aussage: das widerfahre dir nur nicht, wie Jesus die Geister unterscheiden konnte. Er nahm das Christus-Bekenntnis, das Petrus vom Vater offenbart bekam, an und wies die Aussage von Petrus ab, der Jesus vor dem Kreuzestod „bewahren“ wollte, denn er erkannte, dass sie von Satan kam.

1.2 Hilfen zum Verständnis des Predigttextes

Hilfen zur Auslegung bieten z.B.

  • Heiko Krimmer, 1.,2. & 3. Johannesbrief, Edition C Bibelkommentar.
  • Werner De Boor, Die Briefe des Johannes, Wuppertaler Studienbibel.

1.3 Anmerkungen zum Verständnis des Predigttextes

Vers 1:

Kapitel 3 endet mit der Aussage, dass wir Christus, der in uns lebt, durch den Heiligen Geist erkennen. Johannes fordert die Gemeinde anschließend auf, nicht jedem Geist zu glauben, sondern zu prüfen.

Schon im 2. Kapitel kommt Johannes auf den Antichristen zu sprechen und zeigt auf, dass schon jetzt viele Widersacher Christi unterwegs sind. Gerade im Hinblick auf Verführung zeigt Johannes, dass der Heilige Geist dabei hilft, die Wahrheit zu erkennen.

Falsche Propheten sind gerade deshalb so gefährlich, weil sie sich als Schafe tarnen: sie blöken wie Schafe, sie gebärden sich wie Schafe, sie sehen einfach wie Schafe aus. Falsche Propheten sind eben Wölfe, die sich mit einem Schafspelz tarnen. Aus ihnen redet ein falscher Geist, der nichts mit dem Heiligen Geist zu tun hat. Schon Paulus hatte mit dem Problem des Lippenbekenntnisses zu tun, das aber von einem falschen Geist kam (Apg 17,16). Die Frau mit dem Wahrsaggeist sagt genau das Richtige: Diese Menschen sind Knechte Gottes, des Höchsten, die euch den Weg des Heils verkündigen, und doch war es ein falscher Geist, der aus ihr redete. Paulus brauchte mehrere Tage, bis er den falschen Geist entlarven konnte (vgl. auch die „Bekenntnisse“ der Dämonen, die Jesus als Sohn Gottes bezeugten, Lukas 4,41: Von vielen fuhren auch Dämonen aus, die laut schrien: Du bist der Sohn Gottes!). Die Geisterunterscheidung deckt hier ein falsches Motiv auf. Paulus erkannte, dass es der Frau bzw. dem Geist, der in ihr verborgen war, nicht um Wahrheit ging, sondern hier ein anderes Motiv vorherrschte. Vielleicht wollte sie sich durch den Namen Jesus selbst groß machen oder provozieren und stören.

Johannes zeigt auf, dass es viele solcher falschen Propheten gibt. Prüft alles und das Gute behaltet ist also ein unverzichtbarer Auftrag an alle Gemeinden und jeden einzelnen Christen!

Vers 2:

Was meint Johannes mit der Aussage: Jesus Christus, im Fleisch gekommen?

Die falschen Geister, von denen hier die Rede ist, leugnen die Tatsache, dass Jesus wirklich Mensch war. Nicht die Gottheit von Jesus lehnen sie ab, sondern seine Menschwerdung!

Die Versuchung von Jesus durch Satan dreht sich im Grunde genau darum, dass der Teufel Jesus dazu veranlassen wollte, nicht mehr nur als Mensch zu leben. Er wollte Jesus dazu überreden, aus seiner eigenen göttlichen Macht heraus zu handeln und Steine in Brot zu verwandeln. Er wollte ihn verführen, nicht mehr in der Abhängigkeit zum Vater als Mensch zu leben, sondern unabhängig von ihm zu werden. Satan sprach ihn wie folgt an: Wenn du der Sohn GOTTES bist!

Jesus erkannte genau das und antwortete: der MENSCH lebt nicht vom Brot allein! Satan wollte Jesus aus seiner Selbsterniedrigung herauslocken.

Der im Fleisch gekommene Jesus ist also der Jesus, der alle seine göttlichen Privilegien vollkommen abgelegt hat (Phil 2) und ganz als Mensch lebte. Und der schließlich als Mensch einen schmachvollen Tod erlitt.

Es ist der Jesus, der sich weigerte, aus seiner eigenen Göttlichkeit heraus und unabhängig von seinem Vater zu leben, zu handeln und zu reden. Jesus bezeugt von sich mehrfach, dass er aus sich selbst heraus nichts tun kann, sondern dass er nur das tut, was er den Vater tun sieht.

Lukas 4,1-21 zeigt uns besonders deutlich, wie sehr Jesus als Mensch in der Abhängigkeit vom Vater durch die Kraft des Heiligen Geistes lebte.

Vers 3:

Jesus als der im Fleisch gekommene zu bekennen heißt: anzuerkennen, dass er wirklich ganz als Mensch lebte. Als der zweite Adam: Der erste Mensch ist von der Erde, irdisch; der zweite Mensch vom Himmel (1Kor 15,47). Jesus war ganz Gott, aber er lebte nicht als Gott auf dieser Erde. Er lebte als Mensch in der Abhängigkeit vom Vater durch die Kraft des Heiligen Geistes.

Ein Kennzeichen von Irrlehre bzw. falschen Motiven ist, dass sich selbst groß machen wollen. Das Wesen des Antichristen ist Auflehnung. Er setzt sich an die Stelle Gottes (anti = gegen, anstelle von). Und das ist auch das Wesen vieler Irrlehrer: Sie möchten groß und geistlich scheinen. Dass Jesus ganz Mensch war, passt nicht in dieses sich selbst erhöhen wollen.

Jesus lebte aber ganz als Mensch, um ein Vorbild zu hinterlassen: nicht nach Größe sollen seine Nachfolger streben, sondern danach, als Menschen barmherzig, mitfühlend, nahbar zu sein. Genau wie Jesus als Mensch in der Abhängigkeit von Gott seinem Vater durch den Heiligen Geist wirkte, sollen auch seine Nachfolger leben: In einer großen Liebe zu allen Menschen trotz ihrer Schwächen und Verfehlungen.

Röm 12,16 Seid eines Sinnes untereinander. Trachtet nicht nach hohen Dingen, sondern haltet euch zu den niedrigen. Haltet euch nicht selbst für klug.

Vers 4:

Johannes schreibt: Ihr seid aus Gott, Kinder! In 1 Joh 5 schreibt er: Denn alles, was aus Gott geboren ist, überwindet die Welt; und dies ist der Sieg, der die Welt überwunden hat: unser Glaube. Es ist notwendig, sich darauf zu besinnen, dass nur der Same, der aus Gott in uns hineingelegt wurde (1. Joh 3,9), die Welt – also alle finsteren Mächte überwindet. Kinder Gottes müssen lernen, in dem neuen Leben zu wandeln (Römer 6,4). Nur wenn sie in diesem neuen Leben wandeln und sich nicht von ihrer alten Natur bestimmen lassen, werden sie die Welt überwinden. Sie sind von ihm geboren und wurden versetzt vom Reich der Finsternis in das Reich Gottes. Das heißt, dass wir mit Jesus Christus auch Sieger sind: der Sieg auf Golgatha ist eine Realität, sowohl im Sichtbaren als auch im Unsichtbaren! Wo wir in dem Namen von Jesus kommen und in seiner Vollmacht handeln, muss alle Finsternis weichen!

Johannes drückt es so aus: der in euch ist, ist größer als der, welcher in der Welt ist! Kinder Gottes müssen sich stets im Klaren sein, wer in ihnen wohnt: Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit (Kol 1,27).

Vers 5:

Johannes macht deutlich, dass falsche Propheten zum Machtbereich der Welt gehören: sie sind aus der Welt, sie reden aus der Welt und die Welt hört sie. Falsche Propheten sammeln oftmals eine Anhängerschar um sich, die ihnen hörig ist.

Paulus schreibt in Epheser 6: unser Kampf richtet sich nicht gegen Wesen von Fleisch und Blut, sondern gegen die Mächte und Gewalten der Finsternis, die über die Erde herrschen, gegen das Heer der Geister in der unsichtbaren Welt, die hinter allem Bösen stehen.

Es ist wichtig, die Tatsache zu erkennen, dass mit Welt nicht der Bereich außerhalb unserer Gemeindemauern gemeint ist! Der Machtbereich der Welt reicht bis innerhalb der sichtbaren Gemeinde hinein. Die Gemeinde lebt mitten in diesem Machtbereich. Aber sie gehört nicht zu ihm und ist ihm nicht hilflos ausgeliefert!

Dort allerdings, wo Christen in der Sünde verharren, begeben sie sich in den Machtbereich der Welt. Deshalb schreibt Johannes so oft, dass wir in ihm bleiben sollen. Das ist das große Thema von Johannes: Jeder, der in ihm bleibt, sündigt nicht; jeder, der sündigt, hat ihn nicht gesehen noch ihn erkannt. (1Joh 3,6)

Im Machtbereich von Jesus sind wir frei von Sünde und der Macht der Welt. Sünde ist immer ein Heraustreten aus dem Machtbereich Jesu. Gefährlich wird es für Kinder Gottes dann, wenn sie zwar realisieren, dass sie in der Sünde leben, aber nicht bereit sind umzukehren. Deshalb sagt Johannes: wer (dauerhaft) sündigt, hat ihn nicht gesehen. Man kann nicht in Christus bleiben und in der Sünde verharren.

An vielen Stellen wird deutlich, dass man auch als Christ der Welt gegenüber wieder hörig werden kann:

Kol 2, 20: Wenn ihr mit Christus den Elementen der Welt gestorben seid, was unterwerft ihr euch Satzungen, als lebtet ihr noch in der Welt.

Gal 5, 1 Für die Freiheit hat Christus uns frei gemacht. Steht nun fest und lasst euch nicht wieder durch ein Joch der Sklaverei belasten!

Vers 6:

Wieder haben wir hier die Formulierung: aus Gott. Es geht in erster Linie um Zugehörigkeit, nicht um ein Lippenbekenntnis: weil derjenige, der aus Gott geboren ist, den Heiligen Geist in sich trägt, können die anderen erkennen, dass er zu ihnen gehört: sie hören ihn.

Jesus forderte seine Jünger auf: Wer Ohren hat zu hören, der höre (Mt 4,9). Und jedes Sendschreiben der Offenbarung das Johannes schreibt, endet mit der Aufforderung: Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Gemeinden sagt! (Offb 2,7).

Jesus sandte den Heiligen Geist, den Geist der Wahrheit, der uns in alle Wahrheit leitet. Und Johannes sagt, dass Jünger Jesu daran erkannt werden, ob sie seine Worte annehmen oder ablehnen.

Der Geist des Irrtums kann sehr wohl biblisch argumentieren. Und manche Theologie kann sich sehr schlüssig anhören und trotzdem das Zeugnis der Schrift verachten. Genau deshalb spricht Jesus im Zusammenhang mit den Schriftgelehrten und Pharisäern von Blinden (Joh 9,39) bzw. blinden Blindenführern (Matth 15,14). Die Gelehrtesten unter den Juden haben sich mit Jesus am schwersten getan, weil ihr Verstand ihnen den Weg verbaute:

Matthäus 22, 29 Jesus entgegnete ihnen: Ihr irrt, weil ihr weder die Schriften noch die Kraft Gottes kennt.

Bis Jesus mit seiner vollmächtigen Schriftauslegung und Autorität kam, wurde die Theologie der Schriftgelehrten nicht ernsthaft infrage gestellt.

2. Verstehen, worum es geht

2.1 Hinweise für hermeneutische Überlegungen

Inwieweit gläubige Menschen von bösen Mächten beeinflusst werden können, ist heute in christlichen Kreisen sehr umstritten. Manche halten die Versiegelung durch den Heiligen Geist (Epheser 1,13) für einen Rundumschutz vor dämonischen Mächten. Paulus lehrt an mehreren Stellen sehr deutlich, dass finstere Mächte sehr wohl Einfluss auf Kinder Gottes nehmen können.

Es ist dabei immer die Frage: wem gebe ich wie viel Raum in mir?

Epheser 4, 26 Zürnt ihr, so sündigt nicht; lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen 27 und gebt nicht Raum dem Teufel.

2. Timotheus 2, 24 Ein Knecht des Herrn aber soll nicht streitsüchtig sein, sondern freundlich gegen jedermann, im Lehren geschickt, einer, der Böses ertragen kann 25 und mit Sanftmut die Widerspenstigen zurechtweist. Vielleicht hilft ihnen Gott zur Umkehr, die Wahrheit zu erkennen 26 und wieder nüchtern zu werden aus der Verstrickung des Teufels, von dem sie gefangen sind, zu tun seinen Willen.

2.2 Hinweise für situative Überlegungen

Der Jahreswechsel ist von jeher eine Zeit der Neuausrichtung. Die Jahreslosung in Verbindung mit dem neuen Jahr laden uns dieses Jahr zur Prüfung ein. Und das ist gut so: Nicht alles Neue, was uns begegnet, kommt von Gott her.

Die Frage, der wir uns als Christen stellen sollten, ist: Wie sieht Gott mich? Wie sieht er mein Herz? Wie sieht Gott unsere Familie? Wie sieht Gott uns als Gemeinde? Wir brauchen einen göttlichen Blick! Zuallererst in unser eigenes Herz, dann auch in unsere Familie und Gemeinde. David gibt uns ein Gebet an die Hand: Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz. Prüfe mich und erkenne meine Gedanken! (Ps 139,23). Auch Paulus lehrt uns ein Gebet, das uns zur Prüfung unseres Herzens einlädt. Er betet: …dass der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch gebe den Geist der Weisheit und Offenbarung in der Erkenntnis seiner selbst. Er erleuchte die Augen eures Herzens… (Epheser 1,17f).

Neuausrichtung soll von Gott her geschehen. Hier können wir anknüpfen: Wann hast du dich das letzte Mal einer gründlichen Prüfung durch Gott unterziehen lassen?

2.3 Hinweise für homiletische Überlegungen

Die Thematik der Geisterunterscheidung sprengt den Rahmen einer Sonntagspredigt. Eine Predigt zu diesem Thema kann nur eine Einladung sein, sich auf dieses Thema einzulassen. Gerade weil wir hier ein Thema haben, das uns vor Augen führt, wie sehr wir mit unserem Wissen und unserem Verstand an der Schwelle der unsichtbaren Welt scheitern können. Wir sind darauf angewiesen, Gott um Weisheit und die Gabe der Unterscheidung zu bitten. Wir haben viele Gebete in der Bibel, in denen es darum geht, dass Gott uns Licht und Klarheit schenkt! Diese sollten wir uns zu eigen machen.

Das sollten wir in der Predigt unbedingt thematisieren. Sie sind die Hilfe, die Gott uns an die Hand gegeben hat.

3. Sagen, wo es hingeht

3.1 Predigtziel – warum halte ich diese Predigt?

Ich will die Menschen dafür sensibilisieren, dass wir es als Christen mit finsteren Mächten zu tun haben, vielleicht mehr als uns lieb ist. Sie versuchen, uns von Jesus abzulenken und unsere Gemeinschaft mit Jesus zu (zer-)stören. Ich möchte auf die Gebete der Bibel als wichtige Hilfe im Glaubenskampf (Epheser 6,12) hinweisen.

3.2 Predigtentfaltung – wie sage ich es in dieser Predigt?

Thema: Alles prüfen, Glaubt nicht jedem Geist      

Einstiegsbeispiel: Gesundheitscheck

1. Prüfen ist nötig

Es gibt viele falsche Propheten! Wir müssen prüfen, welche Stimmen von Gott kommen.

2. Wir prüfen anhand der Bibel

Der Antichrist verdreht das Wort Gottes! Er lehnt das Menschsein von Jesus ab und setzt sich an seine Stelle. In der Bibel haben wir die Summe des Wortes Gottes (Ps 119,160). Sie ist der letztgültige Maßstab für alles Reden Gottes.

3. Prüfen ist möglich mithilfe des Heiligen Geistes-

Es ist notwendig, Gehörtes mithilfe des Heiligen Geistes zu beurteilen. Wir müssen um die Gabe der Unterscheidung der Geister bitten! Sie ist für die Gemeinde wichtig. Genau so, wie wir uns die Gebete der Bibel zu eigen machen sollten.

3.3 Predigtveranschaulichungen

Gesundheitscheck beim Arzt

Obwohl sich ein Mensch durchaus gesund fühlen kann, können in seinem Körper bereits tödliche Krebszellen aktiv sein. Um die Gefahr früh genug zu erkennen, ist der Besuch beim Arzt wichtig. Er kann mithilfe von Röntgenaufnahmen und seinem fachmännischen Blick gefährliche Krebszellen feststellen.

Der Herr ist unser Arzt, der sich mit unserem Inneren auskennt. Er erforscht unser Inneres durch seinen Heiligen Geist und zeigt uns, wo Sünde in uns ist, die uns von ihm wegziehen möchte und unser Leben zerstört. Durch Jesus können wir frei werden von Sünde und dunklen Mächten.

3.4. Biblische Gebete

Ps 43,3 Sende dein Licht und deine Wahrheit; sie sollen mich leiten, mich bringen zu deinem heiligen Berg und zu deinen Wohnungen.

Psalm 139, 23f (NGÜ): Erforsche mich, Gott, und erkenne, was in meinem Herzen vor sich geht; prüfe mich und erkenne meine Gedanken! Sieh, ob ich einen Weg eingeschlagen habe, der mich von dir wegführen würde, und leite mich auf dem Weg, der ewig Bestand hat!

Epheser 1,17- 19: Ich bete darum, dass Gott – der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater, dem alle Macht und Herrlichkeit gehört – euch den Geist der Weisheit und der Offenbarung gibt, damit ihr ihn immer besser kennen lernt.

18 Er öffne euch die Augen des Herzens, damit ihr erkennt, was für eine Hoffnung Gott euch gegeben hat, als er euch berief, was für ein reiches und wunderbares Erbe er für die bereithält, die zu seinem heiligen Volk gehören,

19 und mit was für einer überwältigend großen Kraft er unter uns, den Glaubenden, am Werk ist.

Apg 1, 24 Und sie beteten und sprachen: Du, Herr, Herzenskenner aller, zeige von diesen beiden den einen an, den du auserwählt hast.

(Karlheinz Deininger)