1.Mose

Predigthilfe vom 8. Oktober 2023 – 1. Mose 20, 1-18

Predigtthema:       Glauben und Vertrauen (Lektion noch nicht gelernt)

Die Erarbeitung dieser Predigt erfordert etliche Stunden an Vorbereitung. Zu eurer Unterstützung enthält diese Predigthilfe deshalb Hinweise für eure Verkündigung, ersetzt aber nicht euer eigenständiges Erarbeiten des Bibeltextes. Bei der Vorbereitung dieser Predigt suchen wir nach dem, was der Herr über den Predigttext durch uns sagen will, denn wir verkündigen nur die Botschaft, die uns persönlich auf der Basis des Predigttextes aufs Herz gelegt wird. Nur wo der Herr uns das Herz gefüllt hat, da haben wir etwas zu sagen, da nur dann gilt: „Wer euch hört, hört mich“ (Lk 10,16a)!

1. Sehen, was dasteht

Verschiedene Bibelübersetzungen um mit dem Predigttext vertraut zu werden findet man z.B. unter www.bibleserver.com (Luther 1984 / Revidierte Elberfelder Bibel / Hoffnung für alle / Schlachter 2000 / Neue Genfer Übersetzung / Gute Nachricht Bibel / Einheitsübersetzung / Neues Leben Bibel / Neue Evangelistische Übersetzung).

1.1 Allgemeine Hinweise zum Predigttext

Wir predigen nun schon eine Weile aus dem Buch Genesis.
Und auch heute können wir wieder lernen, wie Gott seinen Weg mit seinem Volk, mit Abraham und Sarah geht.
Sie haben noch keine Kinder, aber dennoch das Versprechen Gottes, dass er sich darum kümmern wird.

1.2 Hilfen zum Verständnis des Predigttextes

Hilfen zur Auslegung bieten z.B.

  • https://www.youtube.com/watch?v=-Oli3cVdts8
  • https://www.youtube.com/watch?v=LgITkuI_46A

1.3 Anmerkungen zum Verständnis des Predigttextes

V. 1+2

Gott wollte, dass Abraham eine Lektion lernt. Er führte ihn wieder in dieselbe Situation wie schon in Kapitel 12. Abraham hielt sich in Gerar wieder als Fremdling auf.

Es fällt auf, dass es eine ähnliche Gesamtsituation ist wie in Kapitel 12, als Abraham nach Ägypten ging. Damals ging er aufgrund einer Hungersnot, er wollte lieber dem sicheren Hafen trauen, wo er und seine Familie versorgt waren, statt sich auf Gott zu verlassen. Dieses Mal in Kapitel 20 zog er, aus nicht näher genannten Gründen weiter.

Und dennoch lebte Abraham in beiden Fällen als Fremder im jeweiligen Land.

Gott führt Abraham und seine Frau wieder in eine Situation, die schonmal viele negative Auswirkungen hatte – für ihn als Mann, für seine Ehe, für seine Frau, für seine Familie.

Als Abraham nämlich in Ägypten war, log er, um seine eigene Haut zu retten, indem er Sarah als seine Schwester ausgab. Diese wurde aufgrund ihrer Schönheit sofort zum Pharao gebracht und Abraham wurde dafür reich belohnt. Später mussten sich Lot und Abraham aufgrund des Reichtums trennen – und was mit Lot geschah, wissen wir aus Kapitel 19.

Weiter nahm Abraham die Magd Hagar mit aus Ägypten, die ihm und seiner Frau später noch Kummer bereiten sollten. Und dazu kam noch, dass dem Pharao geschadet wurde aufgrund dessen, dass er Sarah zu sich nahm.

Eine Reihe von Dingen, die nicht einen einzigen Vorteil mit sich brachten.

Wie reagiert man also, wenn man einen Fehler schon mal getan hat und in Gefahr steht, denselben wieder zu tun?

Wir lesen, dass Abraham wieder in dieselben Muster fällt wie schon einige Jahre zuvor. Immer wenn es um seine eigene Haut ging, log Abraham den Leuten etwas vor.

  • Sie ist meine Schwester

Wenn alles in Sicherheit zu sein scheint, gibt Abraham den Starken und denjenigen, der bedingungslos an Gott festhält.

Doch um seine Haut zu retten, wenn die menschlichen Sicherheiten davon sind, woran hält sich Abraham dann fest?

Ist es nicht in unserem Leben oftmals genauso, dass wir im gewohnten Territorium, auf der Arbeit, der Gemeinde und in der Familie usw. Gott vertrauen und mit ihm gehen wollen? Der Lobpreis in der Gemeinde und der Austausch im Hauskreis ist unsere Basis und wir bekennen Jesus mutig vor den Leuten.

Doch was ist, wenn uns die menschlichen Sicherheiten genommen werden? Wenn Krisen und Kriege sich breit machen. Was halten wir von Gott, wenn Dinge in unser Leben kommen, die wir nicht abschätzen können? Wenn die Gelder knapp werden, wenn die Gesundheit schwindet, wenn geliebte Menschen von uns gehen?

Abraham zeigt hier klar, dass er zwar einmal einen Fehler gemacht hat, jedoch daraus nicht wirklich gelernt hat – und das, obwohl Gott selbst ihn dort rausgeholt hatte!

  • Epheser 4,11-15
  • 1.Petrus 2,1f

V. 3-7

Gott behält in allem wieder die Oberhand.

Ähnlich wie beim Pharao in Ägypten aus Kapitel 12, begegnet Gott nun auch hier dem König Abimelech.

Das, was Abimelech getan hatte, war nicht richtig. Sarah war eine verheiratete Frau und zudem die Frau, die unter Gottes besonderem Segen stand.

Gott selbst schreitet ein (V17) und macht den König auf diese Tatsache aufmerksam (V3f). Doch dies tut er nicht durch irgendeinen kleinen Hinweis, sondern Gott sagt dem König direkt und offen, dass er sterben muss!

Gott kennt die Herzen der Menschen. Wir lesen in Vers 4+6, dass Abimelech und Sarah noch nicht zusammengekommen waren, sprich, sie hatten noch keinen Geschlechtsverkehr – weil Gott den König davor bewahrt hatte!

Was Abraham getan hatte, hatte große Auswirkungen auf sein Umfeld. Wieder gab er Sarah einfach der Willkür eines Mannes preis und wieder kümmerte nicht Abraham, sondern ein anderer Mann sich nun um Sarah – seine Ehefrau.

Wieder schritt Gott ein und ließ jemand anderen Büßen für die Schuld Abrahams.

Ist es nicht manchmal so in unserem Leben, dass die Sünden, die wir tun auch andere betreffen?

  • Eine Lüge, Lästern, Diebstahl, Unehrlichkeit, Mord?
  • Selbst das schlechte Denken anderen gegenüber hat Nachteile für die anderen, über die wir eben schlecht denken.

Abraham war das scheinbar egal. Wie schon der Pharao, so war nun auch Abimelech dran.

Wir sehen hier allerdings die große Gnade Gottes.

Wie schon erwähnt, ließ Gott es nicht zu, dass der König mit Sarah schlief, sondern er bewahrte wen? à den König – V6 – darum habe ich dich auch bewahrt!

Gott selbst bewahrte den König und nicht etwa Sarah oder Abraham. Der König tat dies mit aufrichtigem Herzen und wusste nichts davon, dass Abraham so handelte.

Gott erkannte das an und handelte daher in Gnade und Gerechtigkeit.

Ich denke, dass wir in der Schrift genau dasselbe erleben können

2.Tim 3,16+17 sagt uns, dass Gottes Wort zu uns redet.

Es kann vorkommen, dass wir Dinge tun, die Gott nicht gefallen, wo wir es nicht immer auf dem Schirm haben (oft genug kommt es vor, dass wir Dinge tun, die Gott nicht will, von denen wir ganz genau wissen, dass sie falsch sind). Gott will zu uns durch die Schrift und den Geist reden und will uns darauf hinweisen, dass es nicht richtig und gut ist, was hier läuft.

Gott verlangt von uns, nachdem wir erkannt haben, was falsch gelaufen ist, eine Umkehr.

Ähnlich wie bei Abimelech. Es ist Gott nicht egal wie wir leben, sondern immer wieder werden wir im NT dazu aufgerufen unser Leben aufgrund von Jesus Christus zu verändern.

  • Phil 2,1-5
  • 1.Pet 2,1-3 + 21
  • 1.Thess 4,1-7 – vor allem V7
  • Usw.

Gott verlangte nun von Abimelech, auch wenn er nichts von Abraham und Sarah wusste, dass er sofort handelt und dass Abraham auch Fürbitte einlegt für ihn (V7+17).

Sünde ist nicht etwas, dass neben uns existieren kann. Es ist nicht etwas, dass wir Hand in Hand mit uns rumführen können und dürfen – sondern es muss da weg, um Jesu Willen!

V. 8-18

Abimelech tut nun genau das, was Gott von ihm verlangte. Er war konsequent und verheimlichte nichts. Er legte die Situation offen seinen Knechten dar und erklärte nun sein Handeln.

Es ist ein wahres Zeichen von Erkenntnis und Gottesfurcht, wenn man die Worte Gottes hört und tut.

  • 5.Mose 7,12
  • Mt 7,24
  • 1.Thes 1,8+9

Solche Menschen finden dann auch Gehör bei Gott – Joh 9,31.

Jesus selbst vergleicht die Menschen, die seine Worte hören und sie auch tun als jemand, der sein Haus auf Felsen baut.

In dieser Geschichte wird uns Abimelech zu einem großen Vorbild, leider ganz im Gegensatz zu Abraham.

Abimelech tut, was Gott sagt und lässt Sarah sofort gehen. Er spricht seine Sünde offen an in seinem Umfeld und tut alles dafür, dass dies nicht mehr geschehen soll.

Abraham hingegen macht wieder denselben Fehler. Er vertraut eher auf seine eigene Raffinesse, statt auf Gott und seine Verheißungen zu bauen – ich will dich mehren!

Wenn Gott mit Abraham noch einen Weg vorhat, dann wird er auch dafür sorgen, dass Abraham am Leben bleibt. à siehe Isaak, Kap. 22.

Wie oft vertrauen wir in unserem Leben auf eigene Ideen und Sicherheiten, statt dass Gott alles ist, den wir brauchen und auf den wir vertrauen?

Und das sogar in einem Umfeld, dass nicht gottesfürchtig ist (V11). Abraham gesteht Abimelech hier, dass er dachte, dass es hier keine Gottesfurcht gibt. Doch herausgestellt hat sich, dass eigentlich Abraham selbst in dieser Situation mehr Menschenfurcht statt Gottesfurcht hatte.

Immerhin betet Abraham nun für die Situation bei Abimelech.

Wir lesen in V 18, dass Gottes Gericht am Haus Abimelechs so aussah, dass es keine Kinder mehr gab.

Hier sieht man sehr krass und direkt wie sehr das Handeln Abrahams, negative Folgen und Konsequenzen für sein Umfeld hatte.

Abraham betet nun zu Gott (V17) und Gott lässt sich bitten und handelt.

Ich denke, dass wir auch hieraus unsere Lehren ziehen können.

Um Entschuldigung zu bitten, Dinge anzusprechen, Vergebung auszusprechen und gemeinsam wieder zum Vater zu beten.

All das sind Dinge, die man in jeder Gemeinde braucht, in jeder Ehe, in jeder Freundschaft, in jedem Kreis, unter allen Mitarbeitern, unter allen Ältesten und Diakonen, unter allen Gremien und natürlich in jeder Familie:

  • Dinge offen ansprechen
  • sich gegenseitig um Vergebung bitten
  • gemeinsam zu Gott beten

Das tut nun auch Abraham und in Kapitel 21-22 lesen wir dann vom ultimativen Glaubenstest – die Opferung des eigenen Sohnes.

Vielleicht hatte Abraham nun seine Lektion gelernt.

  • Wie lang brauchen wir, um eine Lektion von Gott zu lernen?

2. Sagen, wo es hingeht

2.1 Predigtentfaltung – wie sage ich es in dieser Predigt?

a) (V.1+2)     – derselbe Fehler                                                                
b) (V. 3-7)     – dieselbe Gnade
c) (V. 8-18)   – derselbe Weg  

  1. V1+2 – Die Prüfung
  2. V3-7  – Die Gnade  
  3. V8-18 – Der Ausweg

Valentin Töws