Monatsthema: Prüfet alles und behaltet das Gute (1Thes 5,21)
Predigtthema: Alles prüfen: Eine Aufgabe unter vielen.
Predigthilfe vom 29.11.2009 von Thomas Richter überarbeitet.
Die Erarbeitung dieser Predigt erfordert etliche Stunden an Vorbereitung. Zu eurer Unterstützung enthält diese Predigthilfe deshalb Hinweise für eure Verkündigung, ersetzt aber nicht euer eigenständiges Erarbeiten des Bibeltextes. Bei der Vorbereitung dieser Predigt suchen wir nach dem, was der Herr über den Predigttext durch uns sagen will, denn wir verkündigen nur die Botschaft, die uns persönlich auf der Basis des Predigttextes aufs Herz gelegt wird. Nur wo der Herr uns das Herz gefüllt hat, da haben wir etwas zu sagen, da nur dann gilt: „Wer euch hört, hört mich“ (Lk 10,16a)!
1. Sehen, was dasteht
Verschiedene Bibelübersetzungen, um mit dem Predigttext vertraut zu werden findet man z.B. unter www.bibleserver.com (Luther 1984 / Revidierte Elberfelder Bibel / Hoffnung für alle / Schlachter 2000 / Neue Genfer Übersetzung / Gute Nachricht Bibel / Einheitsübersetzung / Neues Leben Bibel / Neue Evangelistische Übersetzung).
1.1 Allgemeine Hinweise zum Predigttext
Mit unserem Monatsthema wollen wir die Jahreslosung 2025 anhand einiger Paralleltexte entfalten. Dazu sind für die Sonntage im Januar bestimmte Textstellen ausgewählt. Bitte achtet auf den Textplan, dass ihr Gedanken der Themen der anderen Sonntage behandelt!
Prüfen und das Gute behalten! 1Thess 5,21
Die Jahreslosung ist eingebettet in das Briefende des 1. Thessalonicher. Paulus schreibt diesen Brief ca. 50 n.Chr., als er sich vermutlich in Korinth aufhielt, weil er Thessaloniki wegen eines Aufstandes verlassen musste. Aus Sorge, um die zurückgebliebenen Christusgläubigen Juden, die erst wenige Wochen im Glauben standen, schrieb er diesen Brief. Die junge Gemeinde in Thessaloniki erlebte verschiedene Angriffe.
Von außen erlebten sie Nachteile in der Gesellschaft, sogar Bedrängnis und Verfolgung. Trotz allem bekannten sie standhaft ihren Glauben an Jesus. Auch innerhalb der Gemeinde gab es Herausforderungen. Es gab Unklarheiten im Umgang mit ethischen und moralischen Fragen. Es gab Verwirrung, wegen der Hoffnung und Erwartung des Wiederkommen Jesu. Sie suchten Orientierung und mussten lernen zu unterscheiden, wo die Grenzen liegen, von unbiblischen Gebräuchen einer heidnischen Kultur und dem offenbarten Willen Gottes für das Leben eines Christen.
Im Briefabschluss fasst Paulus einige praktische Punkte zusammen, die für alle Glieder einer christlichen Gemeinde gelten. Dabei ruft er auf: Prüft alles, das Gute behaltet!
1.2 Hilfen zum Verständnis des Predigttextes
Hilfen zur Auslegung bieten z.B.
- Eberhard Hahn. Erster und zweiter Thessalonicher-Brief. Edition C-Bibelkommentar 17. S. 120-135.
- Ernest Wilson. 1. Thessalonicher / 2. Thessalonicher. Was die Bibel lehrt 11 (= CV – Kommentarreihe Neues Testament). S. 86-100.
- Hahn, E. und Grünzweig, F. (2007) 1. & 2. Thessalonicherbrief, (Edition C Bibelkommentar Neues Testament). Hrsg. G. Maier. Holzgerlingen: Hänssler.
- Werner de Boor. Die Briefe des Paulus an die Thessalonicher. Wuppertaler Studienbibel. S. 96-110.
- Wiersbe, Warren W.; Wiersbe Kommentar NT Band 2 – Römer bis Thessalonicher, CLV. S.912-922.
1.3 Anmerkungen zum Verständnis des Predigttextes
V. 12: Gemeindeglieder sollen ihre Älteste und deren Arbeit „anerkennen“, d.h. sie sollen wissen, kennen und verstehen, was sie tun –sich mal in sie hineinversetzen. Leiter geben sich Mühe, investieren viel Zeit und Kraft, um den Gemeindegliedern zu dienen, sie zu lehren, geistlich zu fördern und, wo nötig zu ermahnen. Letzteres ist kein Vergnügen und fällt Gemeindeleitungen oft schwer. Aber sie tun das alles in ihrer Verantwortung vor Gott und den Menschen. Deshalb sollten sie auch geachtet und respektiert werden. Eine Anerkennung kann sogar einen finanziellen Ausgleich für die getane Lehrdienste beinhalten (Vgl. 1Tim 5,17-18).
V. 13: Die Unterordnung unter eine Leitung kommt aus der Einsicht und nicht aus der Pflicht (Vgl. 1Kor 16,16.18; Hebr 13,17.) Dann entsteht ein Miteinander das von Liebe, Wertschätzung und Frieden geprägt ist. Gemeindeleitung sind nicht „die da oben“ und Gemeindeglieder sind nicht „wir hier unten“.
V. 14 : Die Aufgaben sind vor allem auch seelsorgerlich und somit individuell. Jeder Mensch ist anders und hat andere Probleme – darum ist auch die Hilfe angepasst.
- Menschen, die bewusst falsch leben, brauchen klare Worte und Ermahnung (Vgl. Gal 6,1; 2Thes 3,15)
- Zweifelnde und Niedergeschlagene brauchen Trost und Ermutigung (Vgl. Jes 35,3.4).
- Geistlich, seelisch und körperlich Schwache (Kranke, Ältere, Alleinstehende, Arme usw.) brauchen praktische Hilfe und Begleitung (Apg 20,35; Röm 14,1).
Die Gemeindeleitung achtet auf die unterschiedlichen Umstände und Nöte der Gemeindeglieder und muss daher wissen, wie es wem geht. Die Gemeinde lebt von einer geduldigen und barmherzigen Grundhaltung allen gegenüber (Eph 4,2).
V. 15: Bei Meinungsverschiedenheiten, Streit oder erfahrene Ungerechtigkeit, soll die Gemeinde darauf achten, dass keiner sich am anderen rächt oder aus falscher Motivation heraus handelt. Vielmehr gilt, das Böse mit Gutem zu vergelten – was allen Menschen gegenüber sogar gilt (Vgl. Spr 20,22; Röm 12,17+21; 1Petr 3,9).
V. 16–18: Freude, Gebet und Dankbarkeit sind eine Kurzformel des Willen Gottes für Christen. Freude, weil wir durch Jesus ewig gerettet sind und Frieden mit Gott haben. Gebet, weil wir in einer persönlichen Beziehung mit Jesus stehen und 24/7 Zugang zu Gott haben! (vgl. Phil 4,4; Lk 18,1; Kol 3,15). Dankbarkeit, weil Jesus uns in jeder Situation souverän führt.
Hauptteil zum Predigtthema
V. 19-22: Die letzten drei Aufforderungen gehören unbedingt zusammen. Sehr hilfreich ist dazu der Kommentar von Warren W. Wierbe. S.919 und die Hinweise für hermeneutische Überlegung unter 2.1.
V. 19: Den Geist dämpft / löscht nicht!
Das Wirken des Heiligen Geistes wird oft mit Feuer verglichen. Er bewirkt die Überführung von Sünde und die Umkehr zu Gott (Joh 16,8). Brannte nicht unser Herz (Lk 24,32)? Dieses notwendige Wirken Gottes zur Buße darf nicht ignoriert werden, indem man Sünde kleinredet, entschuldigt oder sogar gutheißt – denn sonst würde das Wirken des Geistes unterdrückt oder gedämpft (vgl. Eph 4,30).
V. 20: Die Weissagung verachtet nicht!
Zur Zeit der ersten Gemeinden, als noch kein Neues Testament vorhanden war, waren die Weissagungen (prophetische Rede) im Gottesdienst bruchstückhaft und lückenhaft (1Kor 13,9-10) – dennoch sollte man sie nicht missachten. Damals mussten aber die Wortbeiträge und Weissagungen in den Gemeinden anhand der vorhandenen Schriften (Überlieferungen) und Briefe der Apostel geprüft und ggf. Korrigiert werden, was vor allem die Aufgabe der Gemeindevorsteher war. Doch zunehmend mit der Kanonisierung der Bibel, wurde Gottes Offenbarung vollkommen abgeschlossen (Heb 1,1-2), so dass die Weissagung durch die Verkündigung der Schrift abgelöst wurde.
Formen, die Teils heute in Gemeinden praktiziert werden, wie z.B. prophetisches Reden oder hörende Gebet, sind pfingst-charismatische Eigenarten. Sie suggerieren ein direktes Reden Gottes zum Menschen, unabhängig von der Schrift. In den meisten Fällen sind dann solche menschlichen Aussagen (Gott hat mir gesagt/ gezeigt) geistlich überladen und maßen sich göttliche Autorität an. Ein solcher Autoritätsanspruch führt oft zum geistlichen Machtmissbrauch. Das Prüfen anhand der Schrift ist hier angebracht. Denn der zentrale Unterschied zu damals besteht darin, dass wir heute Gottes Offenbarung in der Schrift haben und keine weiteren Offenbarungen nötig haben (Allein die Schrift!).
- Hörendes Gebet verachtet die Weissagung von Gottes Wort selbst, weil sie mehr möchte und sich nicht mit der Schrift allein begnügt (Off 22,18-19).
- Prophetisches Reden ist der Wunsch nach exklusiver Gotteserfahrung und vielleicht im tiefsten Grund Faulheit, sich mit der Bibel zu beschäftigen und sie zu lesen.
V. 21: Prüft alles, das Gute behaltet!
Wollen wir den Text ernst nehmen, dann gilt heute immer noch: „Prüfet alles, das Gutes behaltet!“ Dabei gilt das Wort Gottes als Ganzes, als alleinigen Maßstab! „Wir müssen nicht die Bibel prüfen und das Gute behalten, sondern die Meinungen, Lehren und Gedanken der Menschen.“ So hatten es die Gläubigen in Böra gemacht und waren in dieser Hinsicht vorbildlicher als die in Thessaloniki (Apg 17,11).
Siehe 2.1 Hinweise für hermeneutische Überlegungen (Auslegung)
V. 22: Der letzte Aufruf ist ein bewusstes Abstandhalten von schädlichen Dingen, die sich in allen möglichen Formen zeigen. Es wäre naiv zu glauben, dass das Böse sich immer als Böse verkauft. Paulus warnt die Korinther vor falschen Apostel, die ein direktes Reden für sich beanspruchten (1Kor 11,1-4+13). Auch schlechte Dinge kommen im frommen Gewand daher, scheinen geistlich richtig oder moralisch unverfänglich. Christen sollen sich an das Gute und Biblische halten (Röm 12,9).
V.23-24: Nach dem Aufruf, folgt der Zuspruch. Paulus erinnert daran, dass Gott allein die Quelle des Friedens ist, den Christen in seiner ganzen Persönlichkeit heiligen und bis zu seiner Wiederkunft bewahren werden. Gott ist es, der es zugesagt und in seiner Treue sicher ausführen wird.
2. Verstehen, worum es geht
2.1 Hinweise für hermeneutische Überlegungen (Auslegung)
Der historische Hintergrund:
Die Verse 19-21 sprechen konkret die Situation der jungen Gemeinde im ersten Jahrhundert an. Wie in den Anmerkungen zu V. 20-21 genannt, war der Kanon nicht abgeschlossen. Eine Wortverkündigung, wie wir sie heute kennen, gab es noch nicht. Das Vorlesen (1Tim 4,13) und die Auslegung (Apg 17,2ff) der alttestamentlichen Schriften wurden mit Weissagungen (prophetische Rede) und Sprachenreden ergänzt. In 1Kor 13 +14 bekommen wir Einblick in den Gottesdienst der ersten Gemeinden. Weil diese Wortbeiträge nicht mit der Offenbarung Gottes gleichzusetzen waren, sondern Stückwerk waren, mussten sie geprüft werden. Paulus lehrt: 1Kor 13,9-10: Denn wir erkennen stückweise und wir weissagen stückweise; wenn aber einmal das Vollkommene da ist, dann wird das Stückwerk weggetan. (vgl. 1Kor 14,29; 1Joh 4,1; Mt 7,15-16).
In Thessaloniki gab falsche Lehrer/ Wanderprediger die Irrlehren verbreiteten und es gab Fakebriefe, die angeblich von Paulus stammten (2.Thess 2,2). Die Verwirrung war groß und die Gemeinde suchte nach orientieren.
Immer wieder betont Paulus, dass allein das Wort Gottes (als Ganzes) Grundlage ist für den christlichen Glauben. Insbesondere stellt Paulus die schriftliche Offenbarung heraus (vgl. 1Tim 1,15; 3,1; 2Tim 2,11; 2,15). Paulus unterscheidet seine apostolische Autorität von den Briefen anderer christlicher Lehrer (war auch immer sie waren) – und gibt ihnen eine übergeordnete Stellung (vgl. 2Thes 2,1; 2Thess 3,6+14).
Der Aufruf: „Prüft alles, das Gute behaltet“ ist für die Gemeinde sehr konkret. Alles musste anhand der bereits geoffenbarten Schriften geprüft werden und durfte den Überlieferungen der Apostolischen Briefe nicht widersprechen. Mit der Kanonisierung, dem Abschluss des Neuen Testamentes haben wir die Bibel, als vollendete Offenbarung Gottes (Heb 1,3). Gottes Offenbarung in Wort und Schrift ist kein Stückwerk mehr.
1Kor 13,9: Denn wir erkennen stückweise und wir weissagen stückweise, wenn aber einmal das Vollkommene da ist, dann wird das Stückwerk weggetan.
Der heilsgeschichtliche-theologische Hintergrund:
Wann Paulus in 1Kor 13,8ff ankündigt, dass prophetische Rede (Weissagung), Sprachen (Zungenreden) und Erkenntnis (außergewöhnliches Wissen) aufhören werden, muss man mindestens Hinterfragen, warum heute wieder besonders viel Wert daraufgelegt wird. Eine kurze Erklärung, warum es diese heute nicht mehr braucht.
- Wie oben erwähnt, waren Prophezeiungen, wie Paulus sie beschreibt, notwendig, um Gottes Willen und Offenbarungen weiterzugeben, solange die Bibel noch nicht vollständig war. Mit der Fertigstellung der Heiligen Schrift ist keine weitere göttliche Offenbarung vorgesehen, da sie sich auf „dieses Buch“ beschränkt (Offb 22,18-19). Moderne angebliche Prophezeiungen haben daher keine biblische Grundlage und können nicht als legitime Offenbarungen Gottes anerkannt werden.
- Die Zungenrede war eine spektakuläre Gabe, die aber oft zu Unordnung und Konflikten in der Gemeinde führte. Paulus betonte, dass solche Gaben zeitlich begrenzt seien. Heute lassen sich viele Phänomene der Zungenrede nicht mit dem Wirken des Heiligen Geistes in Verbindung bringen und könnten stattdessen auch auf Einflüsse eines „anderen Geistes“ hindeuten.
- Die Gabe der Erkenntnis war in der frühen Kirche essenziell, als nur das Alte Testament verfügbar war. Nach der Fertigstellung der Bibel und mit zunehmender Schriftkenntnis wird diese Gabe nicht mehr benötigt, da die Erkenntnis aus dem gesamten Wort Gottes gewonnen werden kann. Paulus selbst legte die Schrift mithilfe der bereits vorhandenen Offenbarungen aus, ohne dafür eine besondere Gabe für sich zu beanspruchen.
2.2 Hinweise für situative Überlegungen (Predigtanlass)
Die Jahreslosung 2025 gibt uns einen guten Anlass, über die biblischen Prüfkriterien für die Wahrheit zu sprechen.
Gerade in Zeiten der Informationsflut, Fakenews und selbst ernannten Experten wird es immer schwieriger, die guten, richtigen Nachrichten von falschen und schlechten zu unterscheiden. Es fällt uns zunehmend schwerer, zu prüfen, was Wahrheit oder Lüge ist.
Von daher passt die Jahreslosung ganz in die Herausforderungen unserer Zeit und Gesellschaft.
Bedenke die Zuhörerschaft: Wenn man stark auf die innergemeindlichen Spezialthemen, wie „Hörendes Gebet“ oder „Prophetisches Reden“ eingeht, muss dies erklärt werden und mit Bedacht behandelt werden. Zuhörer, die solche Dinge ggf. befürworten, wollen wir mit guten Argumenten gewinnen und nicht verlieren oder abstoßen. Ungläubige können ggf. hier verwirrt werden.
2.3 Hinweise für homiletische Überlegungen (Anwendung)
Unter dem Thema: Prüfet alles, das gute behaltet, könnte man folgende praktische Anwendungsfrage stellen:
- Prüfe deine Beziehung zur Gemeindeleitung: Gibt es Dankbarkeit und Anerkennung gegenüber der Gemeindeleitung? V.12-13
Können wir uns in die Lage der Gemeindeleitung versetzen und verstehen, welche Aufgabe und Verantwortung sie haben und was sie leisten?
Wie kann ich persönlich dazu beitragen, dass die Gemeindeleitung Respekt und Anerkennung erfährt? Benenne gute Dinge, die dir an deiner Gemeindeleitung auffallen!
- Prüfe deine Beziehung zu deinem Mitchristen: Wie sieht unser Miteinander in der Gemeinde aus? V.14-15
Haben wir Verständnis für die individuellen Probleme der Menschen in unserer Gemeinde? Wo kommt der Einzelne zu kurz oder wird übersehen und wie könnte man mehr individuelle Hilfe und Begleitung anbieten? Wo steht der Friede in der Gemeinde in der Gefahr, weil es Konflikte gibt und man aus falscher Motivation heraus agiert? Benenne gute Eigenschaften, die dir an Mitchristen auffallen, mit denen du dich gerade schwertust!
- Prüfe deine Beziehung zu Jesus: Wie pflegst du dein Glaubensleben? V. 16-18
Freude, Dankbarkeit und Gebet – wie sehr prägen diese drei Dinge deinen Alltag?
Was muss sich wieder ändern, dass Freude, Dankbarkeit und Gebet wieder eine größere Rolle spielen? Wo muss ich umkehren, mein Verfehlen bekennen und mit Jesus wieder neu anfangen?
Erzähle von den guten Erfahrungen, die du als Christ mit JESUS erlebst hast!
- Prüfe deine Beziehung zum Wort Gottes. Wir reagieren wir auf Gottes Reden in seinem Wort? V. 19-22
Wie wichtig ist dir Gottes Wort für dein Glaubensleben?
Wo dämpfe ich Gottes Geist, weil ich Gottes Wort nicht folge?
Welche Gründe könnte es geben, warum gewisse Christen sich nach außerbiblischem Reden Gottes sehnen? Wie reagieren und antworten wir, wenn heute Menschen als Propheten oder Apostel auftreten und Gottes Reden für sich beanspruchen?
3. Sagen, wo es hingeht
3.1 Predigtziel – warum halte ich diese Predigt?
Gesunder christlicher Glaube ist nüchtern und nicht naiv. Es bedeutet nicht, den Verstand aufzugeben oder alles zu glauben, was einem erzählt wird.
„Prüfet alles“ bedeutet, dass Christen in der Lage sind, sich kritisch mit Fragen des Glaubens und Lebens auseinanderzusetzen.
„Das Gute behalten“ bedeutet auch immer, das Gute noch zu sehen und nicht zu übersehen.
Es bedeutet, unterscheiden zu lernen, was gut und schlecht ist, was hilfreich und hinderlich ist.
3.2 Predigtthema – was sage ich in dieser Predigt?
Christen sollen bereit und kritisch genug sein, das Gute vom Schlechten zu unterscheiden.
Selbst wenn wenig Gutes zu finden wäre, sollen sie das nicht missachten!
In allem sollen sie zuerst sich selbst und ihre Einstellung und Haltung prüfen.
3.3 Predigtentfaltung – wie sage ich es in dieser Predigt?
1. Prüfe deine Beziehung zur Gemeindeleitung. V.12-13
2. Prüfe deine Beziehung zum Mitchristen. V.14-15
3. Prüfe deine Beziehung zu Jesus. V. 16-18
4. Prüfe deine Beziehung zum Wort Gottes. V. 19-22
oder
- Prüfet alles – und seid nüchtern
- Das Gute behalten – und übersehe das Gute nicht
- Lerne zu unterscheiden – und halte am guten fest
oder
a) Der Friede vom Herrn (V. 16)
b) Das Wort vom Herrn (V. 17)
c) Die Gnade vom Herrn (V. 18)
oder nach John MacArthur (siehe oben):
a) Ein Gebet um Gottes Frieden (V. 16)
* Frieden ist göttlichen Ursprungs
* Frieden ist ein Geschenk
* Frieden kann immer empfangen werden
* Frieden ist nicht irdischen Bedingungen unterworfen
b) Ein Gebet um Gottes Gnade (V. 18)
3.4 Predigtveranschaulichungen – wie verdeutliche ich es in dieser Predigt?
Stell dir einen Goldgräber vor, der in einem Flussbett nach Gold sucht. Mit einer einfachen Pfanne schöpft er Schlamm und Steine aus dem Wasser. Was macht er? Er wäscht und schwenkt die Pfanne, schüttelt sie hin und her, sodass das Leichte und Wertlose herausgespült wird. Zurück bleibt nur das, was wirklich zählt: winzige Goldkörnchen, die er sorgfältig sammelt. Der Goldgräber weiß zu unterscheiden und behält nur das Gute, das Wertvolle.
So ähnlich fordert uns Paulus in 1. Thessalonicher 5,21 auf: „Prüft alles, das Gute behaltet.“ Wir leben in einer Welt voller Ideen, Meinungen und Einflüsse, wie ein Flussbett voller Kies. Unsere Aufgabe ist es, mit Gottes Weisheit anhand von Gottes Wort zu prüfen, was davon wirklich „Gold“ ist – was wahr, gut und hilfreich für unser Leben ist.
(Klaus Eberwein)