Predigtthema: Mein Körper gehört nicht mir, sondern Gott
Predigttext: 1. Korinther 6, 12 – 20
Die Erarbeitung dieser Predigt erfordert etliche Stunden an Vorbereitung. Zu eurer Unterstützung enthält diese Predigthilfe deshalb Hinweise für eure Verkündigung, ersetzt aber nicht euer eigenständiges Erarbeiten des Bibeltextes. Bei der Vorbereitung dieser Predigt suchen wir nach dem, was der Herr über den Predigttext durch uns sagen will, denn wir verkündigen nur die Botschaft, die uns persönlich auf der Basis des Predigttextes aufs Herz gelegt wird. Nur wo der Herr uns das Herz gefüllt hat, da haben wir etwas zu sagen, da nur dann gilt: „Wer euch hört, hört mich“ (Lk 10,16a)!
- Sehen, was dasteht
Verschiedene Bibelübersetzungen um mit dem Predigttext vertraut zu werden findet man z.B. unter www.bibleserver.com (Luther 1984 / Revidierte Elberfelder Bibel / Hoffnung für alle / Schlachter 2000 / Neue Genfer Übersetzung / Gute Nachricht Bibel / Einheitsübersetzung / Neues Leben Bibel / Neue Evangelistische Übersetzung).
1.1 Allgemeine Hinweise zum Predigttext
In Korinth lagen viele Dinge im Argen und Paulus will der Gemeinde helfen, dass sie wieder in das „rechte Lot“ kommt. Paulus als Seelsorger ringt um die Gläubigen in Korinth.
1.2 Hilfen zum Verständnis des Predigttextes
Hilfen zur Auslegung bieten z.B.
* Edition C, (Band 11), 1. Korintherbrief von Dr. Heiko Krimmer
* Wuppertaler Studienbibel
Und natürlich auch diverse Studienbibeln, von denen man als Verkündiger verschiedene haben sollte bzw. sicherlich auch ausleihen kann.
- Einzelauslegung
V.12: Die Korinther sind durch Jesus von der Sünde befreit und dürfen nun in der Freiheit der Kinder Gottes leben. Freiheit ist die Beschreibung der neuen Bindung an Jesus. Jesus befreit von der Sünde, aber das ist keine Freiheit zur Sünde. „Mir ist alles erlaubt“ war das Motto von vielen Korinthern, doch diese Freiheit wurde von vielen falsch verstanden. Nicht alles ist förderlich (frommt). Die christliche Freiheit wird daran erkannt, dass sie uns „frommt“, nützlich ist, uns in Jesus festigt. Ich muss nicht mehr der Sünde dienen. Weil mich Jesus erlöst hat darf mich nichts mehr gefangen nehmen, nichts mehr mich beherrschen.
V,13: Die Korinther haben ihre geschlechtliche Ausschweifung mit der neuen Freiheit begründet. Wie der Mensch Nahrung aufnimmt, so war es auch selbstverständlich in der Hurerei zu leben. Die geschlechtliche Ausschweifung wurde dem „Essen“ gleichgesetzt. Hinzu kommt auch, dass unter den Griechen das Denken verbreitet war, dass der Leib keine große Bedeutung hat, sondern nur die Seele. Der Leib wurde sogar als Gefängnis für die Seele angesehen. Doch die neue Freiheit besteht darin, dass ich nicht mehr der Sünde dienen muss, sondern mein Leib dem Herrn gehört. Es geht hier nicht um eine Leibfeindlichkeit, sondern um Entfaltung in der von Gott festgelegten Ordnung.
V.14: Paulus kommt auf die Auferstehungshoffnung zu sprechen (siehe auch 1.Kor.15). Weil er den Leib auferwecken wird, als Herrlichkeitsleib, deshalb soll der Leib dem Herrn gehören.
V.15: Durch Jesus sind wir zu neuen Menschen gemacht: „Glieder Jesu Christi“, deshalb dürfen und sollen unsere Glieder, Jesu Glieder sein. Unsere ganze Persönlichkeit ist von Jesus durchdrungen und geheiligt. Das sollten übrigens die Korinther wissen (wisset ihr nicht), gehört zum Grundwissen des gläubigen Menschen. Wer in der Gemeinschaft mit Christus lebt kann nicht mehr im „alten korinthischen Leben“ leben. Ein Herrschaftswechsel hat stattgefunden.
V.16: Offenbar wussten die Korinther dies alles nicht mehr, deshalb führt es Paulus aus. Es muss eine Trennung vom alten Leben vollzogen werden (Bsp.: Epheser 4,17ff)
Es gibt heute auch viel geistliche Hurerei, wo das alte und das neue Leben miteinander vermischt werden. Paulus warnt ausdrücklich davor (Bsp.: Ziehet nicht am gleichen Joch).
V.17: Wir können nur einem anhangen und dem wir anhangen nimmt Besitz von uns, dessen Geist ist in uns. Dass der Geist Jesu in uns wohnt.
V.18: Paulus fordert auf zur Flucht, kein Diskutieren oder Argumentieren, sondern auf und davon (Bsp.: Josef). Fliehen vor dem was uns zur Gefahr wird (Beispiele aus dem Alltag).
V.19: Paulus fragt erneut: Wisset ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist? Der Tempel war der Ort der Gegenwart Gottes, hier war Gott selber gegenwärtig. So ist unser Leib auch ein Tempel in dem Jesus durch den Heiligen Geist wohnt. Im Tempel durfte nichts Unreines sein, denn er war Gott geweiht. So hat die Sünde auch im neuen Leben mit Jesus keinen Platz.
V.20: Paulus weist zum Ende des Abschnittes darauf hin, dass wir teuer erkauft sind. Jesus hat mit seinem Leben bezahlt und uns erkauft von der Macht der Sünde, deshalb wollen wir mit unserem Leib, mit unserem Leben den Herrn preisen (wörtl: verherrlichen). Unser ganzes Leben ein Gottesdienst zur Ehre unseres Herrn (Röm.12,1-2).
- Gliederung
- Die Freiheit
- Der Tempel
- Die Heiligung
Günther Baumgärtner