Predigtthema: Patchwork-Religion: Ich bastele mir meinen Glauben wie es mir gefällt
Predigttext: 1. Könige 12, 26- 33; 13,33- 34
Die Erarbeitung dieser Predigt erfordert etliche Stunden an Vorbereitung. Zu eurer Unterstützung enthält diese Predigthilfe deshalb Hinweise für eure Verkündigung, ersetzt aber nicht euer eigenständiges Erarbeiten des Bibeltextes. Bei der Vorbereitung dieser Predigt suchen wir nach dem, was der Herr über den Predigttext durch uns sagen will, denn wir verkündigen nur die Botschaft, die uns persönlich auf der Basis des Predigttextes aufs Herz gelegt wird. Nur wo der Herr uns das Herz gefüllt hat, da haben wir etwas zu sagen, da nur dann gilt: „Wer euch hört, hört mich“ (Lk 10,16a)!
- Sehen, was dasteht
Verschiedene Bibelübersetzungen um mit dem Predigttext vertraut zu werden findet man z.B. unter www.bibleserver.com (Luther 1984 / Revidierte Elberfelder Bibel / Hoffnung für alle / Schlachter 2000 / Neue Genfer Übersetzung / Gute Nachricht Bibel / Einheitsübersetzung / Neues Leben Bibel / Neue Evangelistische Übersetzung).
1.1 Hilfen zum Verständnis des Predigttextes
Hilfen zur Auslegung bieten z.B.
* „Das Alte Testament“ erklärt und ausgelegt von John Walvoord und Roy Zuck (Hänssler-Verlag)
* Wuppertaler Studienbibel
* Kommentarreihe von Warren W. Wiersbe „Sei bereit – zur Verantwortung; Ein guter Verwalter der Gaben Gottes sein. Studien des Alten Testamentes“ (CV, Dillenburg)
* Hilfreiche Querverweise in die ganze Bibel bietet die Thompson Studienbibel
* Hilfreiche Infos zum Text liefert hier die MacArthur Studienbibel (gibt es als pdf zum Downloaden auch auf www.sermon-online.de)
1.2 Zusammenhang und Versauslegung
König Jerobeam war kein Philosoph, sondern ein praktischer Mensch; er war ein Mann, der Salomos Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte, weil er fleißig, leistungsfähig, zuverlässig und produktiv war (11, 26- 28). Er war der ideale Volksführer, der wusste, wie man die Schlachten des Volkes schlug und sich seiner Anliegen annahm. Die Frage nach seinem persönlichen Glauben hätte er wohl eher vage beantwortet. Er hatte lange genug in Ägypten gelebt, um eine Toleranz gegenüber der Götzenverehrung zu entwickeln sowie ein Verständnis dafür, wie man Religion nutzen kann, um das Volk zu beherrschen. Diese Fähigkeit einte Jerobeam mit Nebukadnezar (Dan 3), Herodes Agrippa I. (Apg 12,19-25) und dem Antichristen (Offb 13,17) sowie den Demagogen von heute. Jerobeam beging jedoch im Laufe seiner 22-jährigen Herrschaft drei schwerwiegende Fehler:
- Er glaubte Gottes Versprechungen nicht (12, 25- 33)
- Er nahm Gottes Warnungen nicht ernst (13, 1-34)
- Er nahm Gottes Hilfe nicht an (14, 1-20)
Warren W. Wiersbe
Kap 12.26-28: Die Errichtung der Heiligtümer in Bethel (an der Südgrenze des Reiches Israel) und Dan (an der Nordgrenze) dokumentiert neben der politischen die noch schwerer wiegende religiöse Spaltung. Da nach 5Mo 12, 5- 14 nur in Jerusalem geopfert werden durfte, stellte der Stierdienst, der von den nachfolgenden Nordreichskönigen weitergeführt wurde (vgl. 15, 26; 16, 2.19.26.31 und öfters) einen beständigen Verstoß gegen Gottes Gebot dar. Jerobeam konnte sich ein kultisches Zentrum außerhalb seines Reiches nicht vorstellen und befürchtete, dass das Volk sich wieder Rehabeam anschließen würde, wenn es nach Jerusalem pilgert. Ein Heiligtum an der Pilgerroute nach Jerusalem war aus der Sicht von Jerobeam ein kluger Schachzug (Bethel war 17 km nördlich von Jerusalem).
Der als „Sünde Jerobeams“ in die Geschichte eingegangene Kult führte zum Untergang des Nordreichs (2Kö 17, 22.23). Jerobeam handelte aus Furcht, sein Königtum zu verlieren (wie Ahas in Jes 7); politisches Kalkül steckte hinter seinen scheinheiligen Worten, mit denen er das Volk dazu verführte, das zweite Gebot zu übertreten (2Mo 20, 4- 6; vgl. auch 3Mo 19,4; 5Mo 4, 16.23.25). Mit den goldenen Kälbern sollte nach Jerobeams Absicht wohl nur Jahwe verehrt werden (vgl. 2Mo 32, 4.5; „deine Götter“ ist im Hebräischen dasselbe wie „dein Gott“). Da aber nach kanaanitischer Sichtweise der Stier die Zeugungskraft des Fruchtbarkeitsgottes Baal verkörpert, war die Hemmschwelle, sich auch dem kanaanitischen Baalskult zu öffnen, nur noch gering (vgl. 16, 3: der Baalskult kam offiziell erst unter König Ahab nach Israel). Die Bezeichnung Kalb ist wohl hier wie auch in 2Mo 32, 4 eine verächtliche Bezeichnung für ein Stierbild.1
Kap 12.31-33: Zu den weiteren kultischen Maßnahmen Jerobeams gehörte der Bau von Höhenheiligtümern (vgl. Am 7,13), also ein Gegenstück zum Haus Jahwes in Jerusalem; doch nur diesem Tempel war mit der Bundeslade die gnädige Gegenwart Gottes verheißen. Die Höhenheiligtümer – die Mehrzahl ergibt sich aus Kap. 13, 32 – waren Anlagen für die kultische Praxis, die sich in mehreren Städten des Reiches befanden. Die Leviten wurden nach 2Chr 11, 13.14 aus dem Priesterdienst verstoßen und zogen ins Südreich, während Jerobeam entgegen 4Mo 3,5- 10; 5Mo 18,5 Priester aus jedem beliebigen Stamm anstellte. Das Fest sollte dem in Jerusalem gefeierten Laubhüttenfest entsprechen. Der Frevel bestand darin, dass der König das in 3Mo 23,34 auf den siebten Monat festgesetzte Datum verlegte und es als Opferfest für seine Kälber veranstaltete.
Jerobeam machte: Das hebr. Wort findet sich neunmal in V. 28-33 und zeigt, dass der neue Reichskult eine von Menschen erdachte Religionsausübung und kein von Jahwe gestifteter Gottesdienst war.
Kap 13, 33-34: Aus jedem beliebigen Stamm weiht er Leute zu Priestern. Gott hatte die Leviten zum Priesterdienst auserwählt. Jerobeam übergeht mit voller Absicht das Verbot, Priester aus den anderen Stämmen zu berufen. Der wörtliche Ausdruck „dem füllte er die Hand“ beschreibt eine besondere Opfersitte bei der Priesterweihe und ist als Fachbegriff für die Weihe zum Priesterdienst zu verstehen (vgl. 2Mo 28, 41; 32,29). Trotz des am eigenen Leib erlebten Wunderzeichens (V. 4. 6) verstockt der König sein Herz und tut nicht Buße (Röm 2,4); damit geht er wie einst Pharao unausweichlich dem Gericht entgegen (vgl. 2Mo 7,23; 8,11.15.28 und öfter).
- Verstehen, worum es geht
2.1 Hinweise für hermeneutische Überlegungen
„Die Sünde Jerobeams“ (nach Hartmut Schmid, Wuppertaler Studienbibel)
Die Aufstellung der Stierbilder wird mit deutlichen Worten kritisiert. Im weiteren Bericht über Jerobeam wird noch mehrmals darauf Bezug genommen. Die von Jerobeam getroffenen Maßnahmen werden als Grund dafür angegeben, dass auch über Jerobeam das Gericht kommt und sein Haus keine Zukunft hat. Die Gerichtsansage hat sich erfüllt, sein Sohn wurde nach zwei Jahren Regierungszeit umgebracht. Alle weiteren Könige Israels wurden an dieser Sünde gemessen, und von allen gilt, dass sie in der Sünde Jerobeams blieben.
Wenn aber, wie in der Auslegung zu V. 28f gezeigt wurde, die Maßnahmen nicht bewusst gegen Jahwe getroffen wurden, warum erhalten sie dann die Bewertung „Sünde“?
- Schon der Verlust der staatlichen Einheit ist nicht als ausschließlich politische Entwicklung zu verstehen, sondern Gottes Antwort auf Salomos Ungehorsam. Eigentlich wollte Gott die Einheit Israels. Auch der Verlust der Einheit im Glauben konnte nicht von Gott gewollt sein. Die in V. 31-33 beschriebenen Maßnahmen haben das Ziel, sich bewusst von Juda abzusetzen.
- Jahwe hatte Jerobeam das Königtum über Israel versprochen. Er hatte ihm nicht geboten, zwei offizielle Heiligtümer zusätzlich zu Jerusalem einzurichten. Nach 5Mo 12, 5 würde sich Gott einen Ort erwählen, an dem er wohnen wollte. Dies war mit Jerusalem und dem Tempel geschehen. V. 32f zeigt, dass Jerobeam Bethel ganz bewusst in Parallele und als Konkurrenz zum Tempel in Jerusalem ausbaute und persönlich ähnlich wie Salomo bei der Tempelweihe auftrat. Das war aber gegen Gottes Willen. Die Sorge Jerobeams, die in V. 26f zum Ausdruck kommt, ist Ausdruck fehlendem Vertrauens. Er hat in der Entscheidung im Blick auf den Kult nicht nach Gott gefragt, sondern ohne Gott beraten und beschlossen (V.28).
- Auch wenn Jerobeam zunächst in bester Absicht die Stierbilder einführte und traditionelle Inhalte und Orte des israelitischen Glaubens damit verband, so war doch die Gefahr groß, dass sich das Bild mit der Zeit davon löste. Gott hatte geboten, sich kein Bild von ihm zu machen. Die Gefahr besteht, dass man das Bild mit Gott identifiziert und zuletzt das Bild verehrt und nicht Gott. Außerdem wird in der Regel die Eigenschaft des Bildes auf Gott übertragen und damit Gott in seinem Wesen und in seinen Möglichkeiten vom Bild eher erklärt. Aber damit ist der Mensch nicht mehr frei, dem wahren Gott zu begegnen. Der Ausruf „siehe, deine Götter“ musste früher oder später zu diesem verhängnisvollen Missverständnis führen. Hosea bezog später die deutliche Gegenposition und sagte im Blick auf das Kalb: „Es ist kein Gott“ (Hos 8,6). Ein Bild Gott zu nennen ist die eigentliche Sünde.
- Das Stierbild war auch in anderen Religionen in Israels Umwelt von großer Bedeutung, auch im Baalskult. Es war Symbol der Stärke und der Fruchtbarkeit. Es konnte leicht geschehen, dass das Stierbild Eingangstor für andere Inhalte wurde und es zu einer Religionsvermischung kam. Der Prophet Hosea zeigt, dass dies tatsächlich geschehen ist.
- Die Stierbilder wurden nicht mit Baal gleichgesetzt (s. zu V. 28), sondern bewusst mit Jahwe in Verbindung gebracht. Damit begab sich Jerobeam aber in die Grauzone der Uneindeutigkeit, die für den Glauben die größte Versuchung darstellt. In der Meinung für Gott etwas Gutes zu tun, ist man im Grunde doch ungehorsam und hält sich nicht an Gottes klaren Willen. In der Regel wird es nicht als Sünde erkannt, weil ja gar nicht bewusst gegen Gott gehandelt wurde, und doch weicht man von Gottes Weg ab.
- Es bleibt die Frage: Ist nach den Erfahrungen am Sinai mit dem Goldenen Kalb ein zweiter, vergleichbarer Vorgang denkbar? Müsste nicht Israel aus der Geschichte genug gelernt haben? Ein Blick in die Geschichte lehrt leider, dass gleiche Fehler immer wieder gemacht werden. Frühere Erfahrungen und auch Gottes Wort selbst treten in Vergessenheit. Jede Generation ist neu gefragt nach dem Gehorsam oder Ungehorsam gegenüber Gottes Wort.
- Die Sünde Jerobeams wurde zum Maßstab für die weiteren Könige Israels. Keiner machte die Einrichtung der goldenen Kälber rückgängig. Bei allen Königen Israels wird Jerobeam als negatives Beispiel erwähnt, wie David bei einem Teil der Könige Judas als positives Vorbild genannt wird.
2.2 Hinweise für situative Überlegungen
Auch in unserer Zeit müssen wir uns mit dem auseinandersetzen, was schon Jerobeam tat: Religionsvermischung (Patchwork Religion: unter diesem Stichwort findet man viele Artikel im Internet). Der Mensch möchte gerne selber bestimmen, was er glaubt und was nicht. Das hat zur Folge: der Glaube und letztlich, Gott, muss sich meinem Leben anpassen und nicht, wie es sein sollte: Gott verändert mich, wenn ich ihm völlig vertraue.
Der Mensch lässt sich nicht gerne etwas sagen- vor allem nicht, wenn es ihm unangenehm ist und auf seine Sünden hinweist. Es ist bequemer zu sagen: Ich bin Herr meines Lebens und auch meines Glaubens. Ich lebe meinen Glauben so, wie ich denke, dass es richtig ist. Dann fordert der Glaube keine Konsequenzen, dann dient der Glaube meinem eigenen Erfolg- so wie bei Jerobeam.
Unser Land ist voll von trendigen Religionsangeboten: Jeder Bau/- Gartenmarkt verkauft inzwischen kleine Buddha- Statuen, die man sich in den Garten stellen kann. Viele Kirchen haben wie selbstverständlich fernöstliche/ esoterische Angebote in ihrem Programm. Erlaubt ist, was mir angenehm ist und irgendwie nach Liebe klingt!
2.3 Hinweise für homiletische Überlegungen
Die Predigt sollte auf die Gefahr aufmerksam machen, dass wir immer versucht sind, den Glauben und die Bibel an unser Leben anzupassen, statt umgekehrt.
- Sagen, wo es hingeht
3.1 Predigtziel – warum halte ich diese Predigt?
Die Zuhörer sollen ein Gespür dafür bekommen, wie der Zeitgeist auch in unseren Gemeinden/ unserem Leben Einzug halten möchte. Sie sollen ermutigt werden, ganze Sache mit Gott zu machen, so wie David in Ps 86,11 betet: Weise mir, Herr, deinen Weg, dass ich wandle in deiner Wahrheit; erhalte mein Herz bei dem einen, dass ich deinen Namen fürchte. Denn es gibt nur einen Weg zu Gott (Joh 14,6).
3.2 Predigtveranschaulichungen – wie verdeutliche ich es in dieser Predigt?
Aufruf zur Entschlossenheit:
„Sei ganz Sein, oder lass es ganz sein!“
Dicht daneben ist auch vorbei!
Toleranz wird heute ganz groß geschrieben. Man ist selbst in Theologenkreisen nicht mehr bereit, absolute Aussagen der Bibel als allein gültig hinzunehmen. Alles wird relativiert. Schließlich findet man überall, sogar in den so genannten heidnischen Religionen, einen Kern von Wahrheit. Man darf doch nicht so kleinlich sein und das Kind mit dem Bad ausschütten! Letzte Instanz ist meine eigene Meinung. Aber trägt das wirklich durch?
Kürzlich fiel mir ein alter Bericht in die Hände. Darin heißt es: »Am 5. September 1870 brachen elf Personen von Chamonix auf, um den Mont Blanc zu besteigen. Am folgenden Tag verloren sie in einem Schneesturm die Orientierung. Lange irrten sie umher und suchten nach dem verlorenen Weg, ohne ihn zu finden. Als man die erfrorenen Leichen einige Tage später entdeckte, stellte man fest, dass die Wanderer nur fünf Schritte von dem Weg entfernt waren, der sie gerettet hätte.«
Mich hat das nachdenklich gemacht. Es reicht eben nicht aus, der Wahrheit nahezukommen oder in etwa die richtige Richtung einzuhalten. Dicht daneben ist auch vorbei! Das lehren uns die verunglückten Bergsteiger, die ganz nahe am richtigen Weg waren und doch umkamen. Heilsversprechen gibt es in unserer Zeit genug, mehr als jemals zuvor. Sie alle werden als ein Weg zum Himmel gepriesen. Aber das ist eben nicht genug. Die Bibel ist in dieser Hinsicht ganz und gar intolerant. Entweder dieser Weg – oder keiner! Klipp und klar hat es der Herr Jesus Christus selbst gesagt: »Ich bin der (nicht ein!) Weg. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich«. Deutlicher geht es nicht!
Bernd Hochmuth
Religionsvermittlung
Für eine Folge der Fernsehserie »Der Tatortreiniger« hat sich die Autorin ein interessantes Geschäftsmodell ausgedacht. Die Folge handelt von einer Dame, die sehr erfolgreich und auf hohem Niveau eine Religionsvermittlung betreibt. Dort werden professionelle Kundenprofile erstellt, um Menschen, die entweder unzufrieden mit ihrer bisherigen Religion sind oder die sich das erste Mal auf die Sinnsuche begeben, ein maßgeschneidertes Angebot mit der für sie passenden Religion machen zu können. Im Angebot enthalten sind Seminare, Klosterbesuche, oder was immer nötig ist, um diese Religion kennenzulernen, und der Kunde zahlt ein Erfolgshonorar, nachdem er sich endgültig, z. B. durch eine Taufe, für einen Anbieter entschieden hat. Und bei Bedarf entwickelt die Vermittlungsagentur sogar eine ganz neue Religion, wenn unter dem Vorhandenen nichts Passendes dabei ist. »Aber«, so wendet Heiko Schotte, der Tatortreiniger, dieser Dame gegenüber ein, »man kann doch nicht einfach irgendwas glauben, nur weil man das schön findet. Wenn man schon an etwas glauben will, dann doch an das, was stimmt.«
Ein guter Einwand! Reicht es denn aus, wenn man sich die individuell passend scheinende Religion raussucht, weil ja am Ende eh keiner beweisen kann, welche recht hat? Oder ist es doch wichtig und lohnenswert, sich auf die Suche nach dem zu machen, »was stimmt«? Ich denke, die Suche lohnt sich. Denn wir alle haben in uns ein tiefes Bedürfnis nach Wahrheit, Transparenz und Klarheit.
Bei Jesus habe ich gefunden, »was stimmt«. Er hat meine Schuld vor Gott am Kreuz bezahlt, und der Glaube daran bringt mich in den Himmel. Und für diese einfache Wahrheit brauchte ich keine »Religionsvermittlung«. Ich habe sie durch das Lesen der Bibel gefunden.
Anne Paschke
Lieber Odin als Jesus?
In der Fußgängerzone kommt mir ein junger Mann entgegen, der ein T-Shirt mit einem auffälligen Schriftzug trägt. Im Vorbeigehen lese ich: »Lieber Odin als Jesus!« Natürlich weiß ich nicht, welche Beweggründe oder Hintergründe dieser junge Mann hat, ein T-Shirt mit diesem Aufdruck zu tragen. Soll es nur witzig gemeint sein, oder steckt eine ablehnende Haltung Jesus gegenüber dahinter? Auf jeden Fall mutet es mich irgendwie seltsam an, dass Jesus beiseite gesetzt werden soll und heidnische Götter vergangener Jahrhunderte hervorgekramt werden. Über das Aufleben alter heidnischer Bräuche und Rituale habe ich schon gelesen. Manche Menschen kehren bewusst zu dem heidnischen Glauben ihrer germanischen Vorfahren zurück und meinen, eine wertvolle Naturreligion wiederzuentdecken.
Jesus sagt über sich: »Ich bin das Licht der Welt.« Man hat in unserer Zeit vielfach vergessen, dass unsere westliche Welt viele ihrer Errungenschaften dem Licht zu verdanken hat, das Jesus in die Welt brachte hat. Er selbst hat durch Liebe und Dienst an den Menschen, Hoffnung, Annahme und Hilfe gebracht. Ihn beiseitesetzen hieße dann ja, das Licht ausmachen. Rückkehr zu heidnischen Dingen würde bedeuten, das Gute gering zu schätzen, das Gott durch Jesus schenken will: die Gewissheit geliebt zu sein, Vergebung der Sünden, ewiges Leben, Frieden in einer unsicheren Welt, Hoffnung über den Tod hinaus.
Vielleicht haben viele Menschen den wahren Jesus noch nicht kennengelernt und nicht erfahren, dass nur er Hoffnung in einer dunklen Welt geben kann.
Ich bin froh, dass Jesus Licht in mein Leben gebracht hat. Niemals möchte ich vermissen, was ich durch ihn gewonnen habe.
Manfred Herbst
(Karlheinz Deininger)